12. Februar; Flucht vor dem Regen-zurück an den Kavango
Bleiern graut der Morgen, und schon bald kommen die Blitze in immer kürzeren Intervallen immer näher. Und dann fängt es an zu regnen. Es ist kein deutscher Schnürlregen, sondern ein tropischer Aufguß. Es pladdert nur so, also schnell das Überdach geschlossen und nochmal eine Runde in den Schlafsack gekrochen, was soll man sonst Anderes machen?
Nach einer guten Stunde hört der Regen wieder auf, es reisst auf, ganz langsam drückt die Sonne durch.
Während wir frühstücken, diskutieren wir das weitere Vorgehen. Wir sind uns einig, wir fahren weiter bis an den Kwando zum relativ neuen Mukolo Camp, um von dort mal in den Mudumu NP zu schnuppern.
Wir packen zusammen und verabschieden uns von dem jungen Managerpaar. Dann fahren wir über die völlig überdimensionierte, frisch geteerte Strasse zurück zur B 8 und weiter nach Katima. Hier kaufen wir ein und tanken den Wagen voll, bevor wir nochmal in das schöne Café@ Caprivi Adventures einlaufen und uns was Gutes tun. Die Sonne sticht nun gnadenlos, und Richtung Westen-unserer Richtung- braut sich die nächste Gewitterfront zusammen.
Wir fahren geradewegs in das Wetter, bald hinter Katima geht die Welt unter, mehr als 40 Km/h sind nicht drin, wenn man nicht Wasserski fahren möchte.
In Kongola pladdert es weiterhin, wir tanken erneut und beschliessen, dass es keinen Sinn macht, ins Mukolo Camp zu fahren, denn hier steht mittlerweile alles unter Wasser.
Also fahren wir weiter auf der B 8 Richtung Divundu. Es regnet weiter wie aus Kübeln, trotzdem sehen wir einige Tiere. Ein Rudel Impalas grast unbeeindruckt neben der Strasse, später sehen wir zweimal einen Elefantenbullen.
Inzwischen hat es aufgehört zu regnen, und bald ist sogar die Strasse wieder trocken. Andreas fährt das monoton lange Asphaltband entlang, selten mal überholen wir einen Truck, die irgendwelche Metallblöcke geladen haben und auf dem Weg nach Walvis Bay sind.
Im letzten Moment kann ich Andreas auf eine Schlange auf der Pad hinweisen, die sich hier sonnt. Gerade noch bringt er sie zwischen die Räder, aber wir überfahren sie nicht. Natürlich will ich wissen, was das für eine Spezies ist und wir wenden. Da kommt uns auch schon der gerade überholte Truck entgegen. Er hat die Schlange voll erwischt, das Foto erspare ich euch hier. Es war eine schöne, satt grüne Boomslang. Es bleibt mir nur noch, den Kadaver von der Strasse zu holen, damit nicht auch noch ein Greif, der sich den Körper holen möchte, als weiteres Opfer des Strassenverkehrs endet.
Kurz vor Divundu liegen acht Sables im Gras und käuen wieder.
Wir rollen über die Brücke und biegen nach links ab Richtung Shametu Lodge. Hier checken wir für zwei Nächte ein, denn den nächsten Tag möchten wir in der Buffalo Core Area verbringen, und da liegt diese Lodge strategisch recht günstig.
Wir bekommen die Site Nr.1, es ist ein grosszügiger Platz fürs Auto und unsere zwei Zelte. Weiter gibt es eigene Ablutions, in der Dusche hängen sogar frische Handtücher, sowie eine kleine Lapa mit Küchenzeile. Das ist perfekt, denn es fängt wieder zu regnen an.
Wir schnibbeln Gemüse und Kartoffeln, braten zwei gewürfelte Steaks an, machen Feuer und trinken ein Savanna dazu- heute gibt es nochmals einen Poitjie.
In Regenpausen stellen wir die Zelte auf, dann duschen wir, während unser Gericht langsam vor sich hin schmurgelt.
It´s Poitjie-time.
Nachdem wir gegessen haben, erkunden wir das Gelände und geniessen unten am Fluss den Abend. Der Tag verabschiedet sich spektakulär.
Es nieselt nur noch leicht, dafür sind jetzt Tausende Termiten in der Luft und beginnen ihr kurzes Leben als geflügeltes Insekt.
Eine Schleiereule fliegt vorbei, dann gehen wir zurück zu den Zelten und legen uns hin.
Kosten: Shametu Lodge 205.- Nam$ pP
Viele Grüße,
Matthias