13.Februar; ein Tag in der Buffalo Core Area.
Die Prognose der Wetter-App verspricht heute weiteren Regen, und der Himmel sieht entsprechend aus.
Trotzdem fahren wir zeitig los und ziehen bei der Lady am Eingang unser Permit. Ein Ranger kommt rein und erzählt was von Löwen beim Picnic-Spot, jetzt gerade eben vor einer Viertelstunde.
Na, die werden sicher nicht mehr da sein, aber wir nehmen sicherheitshalber die Fahrspur dorthin unter die Räder.
Bei Pica Pau, den Ruinen des südafrikanischen Militärcamps stehen eine ganze Herde Büffel im Unterholz und glotzen uns an wie eine Herde Weissbunte im Allgäu. Es hat angefangen zu regnen, deshalb glänzt die Hornwehr der Tiere besonders schön.
Am Picnic-Spot sind natürlich keine Löwen mehr, aber wir sehen die frischen Abdrücke der Pranten im feuchten Sand. Etwas weiter in den Floodplains steigen wir aus und scannen die weiten Ebenen vor uns.
Wolken ziehen vorüber, der Regen hat wieder aufgehört.
Die Zwerggans schwimmt um den Silberreiher rum und versucht offensichtlich, irgendwelche Kleinlebewesen, die der Reiher beim Herumstaksen aufscheucht, abzugreifen.
Vor uns zieht eine grosse Herde Büffel aus den Schwemmlandebenen zurück in den Wald, der Park macht seinem Namen alle Ehre.
Einige Crocs liegen am Ufer und warten auf die Sonne, um ihre Körpertemperatur hochzufahren, aber da können sie heute lange warten.
Der Pied Kingfisher, Graufischer hat sich einen niedrigen Ansitz gewählt.
Wir fahren bis sich die Fahrspur verliert, das Navi zeigt an, dass wir im Bereich der botswanischen Grenze sind. In einem stinkenden Modderloch liegt ein Büffel, der dann doch aufsteht, als wir vorbeirumpeln.
Der Himmel hat wieder zugemacht, der nächste Regen ist im Anmarsch. Zwei Seeadler unterhalten sich, wenn ich das Bild sehe, habe ich direkt den Schrei im Ohr. Feinste Caprivi- Musik.
Gleich drauf ergiesst sich ein weiterer Wasserfall, da bleiben die Little Bee-eater auch lieber sitzen.
Als es wieder weitgehend aufgehört hat mit dem Regen, fahren wir zurück in Richtung Floodplains. Hier stehen ein paar Riedböcke im Gras und äsen, während dahinter eine typische Dreierfamilie Wattled Cranes vorbeistolziert. Insgesamt sehen wir heute neun Kraniche.
Während wir den grossen Vögeln zuschauen, haben wir auf einmal einen kleinen Säuger im Fernglas, da ist doch tatsächlich ein Fischotter auf Landgang.
Es geht gegen Mittag, und wir beschliessen den Wald südöstlich der Rangerstation Nova de Marc zu erkunden. Hier war ich noch nie.
Der Ausflug lohnt sich, denn wir finden eine Familie Arnot´s Chats, Arnotschmätzer, die fehlen uns bislang noch auf dieser Tour.
Hinter uns klebt plötzlich ein grüner Truck, ich lasse ihn vorbei. Es ist eine Anti-Wilderer-Einheit mit bewaffneten Soldaten.
Wir fahren bis zum Wasserloch an der Delta Pan, hier ist aber nichts los. Wir bleiben eine Weile stehen und nutzen die Zeit für einen Lunch.
Dann rumpeln wir auf der ziemlich verbuschten Spur wieder zurück, und bald habe ich wieder den Militärtruck im Schlepp. Ich lasse ihn vorbei, die Soldaten sind nicht mehr an Bord.
Burchell´s Glossy Starling, Riesenglanzstar.
Noch mehr langschwänzige Glanzstare, diesmal sind es aber Meve´s Glossy Starlings, Mevesglanzstare.
Ein typischer Impala-Kindergarten. Einige Aufseherinnen wachen über den gesamten Nachwuchs der Herde, während diese unterwegs im Busch ist.
Die Kudukuh schaut auch etwas bedröppelt drein, der Rotschnabelmadenhacker filzt unbeirrt das Fell nach Zecken.
Die nächste Ladung Nass kündigt sich an, die Belichtungszeiten sind bei diesen Verhältnissen nicht zufriedenstellend, ständig bei geschlossenen Fenstern rumzustehen geht uns langsam auf den Geist, und so beschliessen wir, langsam zurück Richtung Ausgang zu fahren, obwohl wir noch zwei Stunden Zeit hätten.
Bei dem Wetter hat sich das Hippo wohl schon früher für einen Landgang entschieden.
Die African Jacanas haben eine ähnliche Strategie wie die Zwerggans, auch sie hoffen auf vom Hippo aufgescheuchte Tiere.
Der nächste Regen pladdert runter, als das Gröbste durch ist, beobachten wir diesen Brown Snake Eagle, Braunen Schlangenadler. Er sieht auch nicht gerade glücklich aus, und auf Thermik oder sich sonnende Schlangen braucht er heute nicht zu hoffen.
Trotz dem Regen hat uns unser Ausflug auf die andere Seite des Kavango gut gefallen, es ist eine schöne Ergänzung zur Mahango Core Area. Allerdings sind die "Strassen" im Park deutlich anspruchsvoller zu fahren.
Nun lassen wir es gut sein und fahren zurück zur Shametu Lodge. Wir wärmen unser Stew nochmals auf, denn heute gibt es Resteessen.
Den Abend lassen wir wieder unten am Wasser ausklingen, dabei sehen wir noch einen African Finfoot, der unterhalb der Popa Falls am Schilf längs schwimmt. Den habe ich am Kavango auch noch nie gesehen, sondern bislang nur am Sambezi.
Kosten: Parkeintritt 40.- Nam$ pP plus 10.- Nam$ fürs Auto.
Shametu Lodge 205.- Nam$ pP
Viele Grüße,
Matthias