Hallo,
nun bin ich, besser sind wir, seit bald zwei Wochen wieder zurück von unserer Tour durch das Kaokoveld, den Caprivistrip und das Okavango-Delta. Aber um ehrlich zu sein, ich bin noch gar nicht wirklich zurück, im Geiste bin ich immer noch in den tiefen Schluchten des Hoarusib, wo ich mich durch tiefen Sand mahle, oder auf einem Boot auf dem Okavango, mit einem fetten Grinsen im Gesicht, abwechselnd das Fernglas und die Kamera hebend. Oder ....
Es gab so viele schöne Momente, die wir zusammen erleben durften, dass es sehr schwer fällt, eine "Best of"-Liste aufzustellen.
Wie kam es überhaupt zu dieser Tour?
Es ist ja kein Geheimnis, dass ich mich für Vögel interessiere, das habe ich in meinen alten Berichten oft genug betont und die Tierchen in mehr oder weniger gelungenen Bildchen vorgestellt.
Und es ist ebenso wenig ein Geheimnis, dass Ruth und Uwe, kurz die "Eulenmuckels", ebenso eine Neigung in diese Richtung verspüren. Allerdings sind ihre Fotos, auch die Ausrüstung dazu, wesentlich umfangreicher und deswegen natürlich professioneller.
Und auch die "Queen of Reisebericht"-Bele hat sich im Laufe ihrer Afrikakarriere immer mehr auch den Federträgern zugewandt, so dass sich aus ein paar flapsigen Bemerkungen à la "wir sollten mal zusammen eine Tour fahren" relativ schnell heraus kristallisiert hat, dass diese Bemerkungen nicht nur flapsig waren, sondern durchaus eine ernst gemeinte Option sein könnten.
Ursprünglich wurde dann, mit zeitlich riesigem Vorlauf, der Sommer 2018 angepeilt, weil Bele eigentlich dieses Jahr schon als Reisekompagnon vergeben war, aber diese Tour mit ihrer Kollegin Rennade hat sich zerschlagen, und so waren wir uns schnell einig, dass die drei Wochen, in denen sich die Ferien von Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg überschneiden, die perfekte Zeit für unsere Reise darstellen.
Nun also konnten wir an die Planung gehen. Innerhalb von zwei, drei hin und her gehenden Mails war klar, dass sowohl Kaokoveld wie auch Caprivi und die Gegend um Savuti und Moremi dabei sein müssen. Schon bald hat uns Uwe, ganz der Profi am Rechner, die Tour als pdf zukommen lassen. Dass diese Runde, in drei Wochen gefahren, nicht wirklich Urlaub im Sinne von Erholung und relaxt-die-Füsse-hochlegen sein würde, war von Anfang an klar. Es würde ein paar knackige Transfer-Tage geben, die man so eigentlich niemandem Fremdes empfehlen würde, und auch die Verweildauer vor Ort mit zwei Übernachtungen liess sich nur selten realisieren. Aber wir sind ja allesamt keine ganz blutigen Rookies mehr, und mit der entsprechenden Disziplin sollte die auch auf einer Karte recht hübsch anzuschauende Runde doch zu fahren sein.
Nachdem wir uns also innert kürzester Zeit über das "Wohin" einig waren, galt es, die verschiedenen "To dos" zu verteilen. Uwe hat dank seiner guten Kontakte zu "Savanna Car Hire" ein allradgängiges Auto für Bele und mich angefragt, die diversen Camps, die wir unbedingt haben wollten, haben wir angesichts der absehbar riesigen Nachfrage für diesen Sommer vorgebucht, ebenso die Bootstouren auf dem Okavango und dem Sambesi. Zu guter Letzt haben wir dank Casimodos Tipp unser Wildfleisch für die Braai-Abende in der Klein-Windhoek-Schlachterei vorbestellt. Das Alles, also die Planung und Bucherei, ging so problemlos und effizient über die Bühne, dass schon bald unser grösstes Problem vor uns lag: es dauerte noch so unendlich lange, bis es los gehen würde. Warten ist angesagt, und warten ist nicht meine Stärke.
So habe ich ganz schnell noch eine kleine Runde Namibia im Januar und Februar ( "Just birds" ) dieses Jahres dazwischen gebaut, auch damit die OST eine Jubiläumstour sein würde. Meine zehnte Reise ins südliche Afrika. Das musste ja einfach gut werden.
Wenn mir übrigens vor, sagen wir mal, fünf Jahren Jemand gesagt hätte, dass ich mit Leuten zusammen eine Tour fahren würde, die ich quasi virtuell, nämlich durch dieses Forum, kennen gelernt habe, ich hätte ihm den sprichwörtlichen Vogel gezeigt.
Und doch, genau so ist es gekommen.
Also, mein Tourbericht startet mit einem kleinen Rückblick. Den 2016er Bericht habe ich beendet mit folgenden Worten:
"Das also war der Bericht meiner diesjährigen Afrika-Orni-Tour, die mir, ich glaube man konnte es herauslesen, mehr als nur Gefallen hat. Nein, ich war begeistert.
Und der Ausblick? Mit ein paar sehr bekannten und ebenso vogelnärrischen Fomis zeichnet sich eine Orni-Special-Tour für den Sommer 2017 ab. Und das ist gleichzeitig der Haken daran. Denn ich spreche von unserem Sommer, also der kalten Jahreszeit, und nicht meiner so geliebten Regenzeit. Nun, wir werden sehen. Ich freue mich jedenfalls sehr auf diese schöne Runde durch Namibia und Botswana."
Ich freue mich, den Bericht zu schreiben, denn dadurch kann ich den einen oder anderen Moment nochmals nacherleben, und ich freue mich genau so, wenn sich der Eine oder Andere ein paar Tipps rausziehen kann. Mindestens genauso freue ich mich aber über den Austausch mit euch.
Also, bis bald,
Matthias
Ich möchte nicht versäumen, auf den gewohnt herrlich geschriebenen Bericht von Bele hinzuweisen. Aber den kennt ihr ja eh schon alle.