„Steter Tropfen höhlt den Stein“
CuF im KTP und Moremi Juli-August 2014
Wenn normale Menschen sich im Dezember oder Januar mit der Grippe anstecken, holen wir die Fotos und Filme unserer Afrikareisen heraus, sehen ( neben BvB-Fußball, hallo Ruth! ) jeden Film im TV an, der auch nur entfernt etwas mit dem Süden dieses Kontinents zu tun hat, lesen und blättern in Bildbänden und infizieren uns auf diese Weise erneut mit dem Afrikavirus, bis das in unseren Köpfen zu brodeln beginnt. Obwohl wir am Ende der letzten Reisen immer davon ausgehen, dass dies die letzte gewesen sein müsse, schließlich wird man ja nicht jünger, gucken wir dann doch, wohin wir noch einmal fahren möchten, was wir noch nicht gesehen haben – und, schwupps, wird die nächste Reise geplant.
Im Jahr 2014 ging es am
22.Juli
per Zug zum Flughafen nach Frankfurt. wo wir um 20.10 Uhr Richtung Windhoek abflogen.
Wir bevorzugen den Direktflug in der Nacht, den nur Air Namibia anbot, weil wir einen Tag in Namibia vor uns haben.
Übrigens: Air Namibia und Condor werden beide schlecht bzw. gut beurteilt.
10 Std. Flug kann man/frau, wenn auch müde, ertragen.
Unser diesjähriges Auto hatten wir bei Asco Car Hire gebucht und die Sachbearbeiter mit zahlreichen Sonderwünschen und Ausstattungsfragen gepiesackt. Ein Angestellter holte uns am Flughafen ab, machte einen kleinen Umweg zum Hotel, wo wir unsere Koffer ablieferten. Die nächsten Stunden waren dem Papierkrieg gewidmet und der Einführung in das Auto. Das Dachzelt bestand aus einer besseren Konstruktion als im vergangenen Jahr, so dass C. zum Auf-und Abbauen nicht mehr auf dem Autodach herumturnen musste. Das Fahren auf der „falschen“ Straßenseite machte uns keine Probleme mehr, abgesehen vom Scheibenwischer, der sich komischerweise immer während des Abbiegens in Bewegung setzte. Als wir nach einem netten Mittagessen bei „Gathemann“ unseren Krempel aus der Aufbewahrungskammer im Hotel ins Zimmer gebracht bekamen, stellten wir mit Schrecken fest, dass der Köcher mit dem Teleobjektiv fehlte. Im Aufbewahrungsraum war er nicht, ein Telefongespräch mit Robbie bei Asco erbrachte keine Auflösung, die Videokamera im dortigen Büro und Nebenraum, wo wir unsere wertvollsten Sachen (Kamera, Foto + Zubehör etc.), die wir nicht im Hotel lassen wollten, abgestellt hatten, zeigte keinen Verdacht auf einen Diebstahl. Es war zum Verzweifeln und wir dachten ernstlich daran, die ganze Reise abzublasen. Schließlich fuhren wir doch noch einmal zu Robbie, fanden den Boss und den Fahrer, der uns vom Flughafen abgeholt hatte, mit dem wir den Bus absuchten. Der Köcher mit Inhalt fand sich unter einem Sitz, wohin er während der Fahrt gerollt sein musste. Übermüdet hat man manchmal nicht alle Sachen (im Kopf) beisammen!
Wohlgemut und sehr erleichtert fuhren wir zurück ins Hotel, wo inzwischen F.s Armbanduhr, die sie leichtsinnigerweise auf dem Schreibtisch liegengelassen hatte, verschwunden war. Glücklicherweise war es keine wertvolle, dafür erinnerungsträchtige Uhr, aber wer braucht im Urlaub schon eine Uhr??
Im Notfall: C. hat eine mit Datum- und Wochentaganzeige.
Todmüde gingen wir schlafen
24.Juli. Windhoek
Um uns ein wenig zu akklimatisieren – und weil wir uns auch vorgenommen hatten, in diesem Jahr alles langsam angehen zu lassen – fuhren wir nach dem Frühstück zum Avis-Damm. Dort schlenderten wir eine Zeitlang umher, beobachteten Hirten-Regenpfeifer, Kapstelze, Stelzenläufer und viele Pelikane, darunter junge mit hübschem, braun gezeichneten Gefieder, Kormorane, Nilgänse, Silberreiher und Graureiher – leider auch
zwei junge Frauen mit ihren Hunden, die sie auf die Wasservögel hetzten. Wir hätten die gerne verhauen – die Frauen natürlich, nicht die Hunde.
Mittags machten wir unsere Einkäufe, (nicht die 2-3 kg Mischung aus Reis, Bohnen, Erbsen für den Bohnensack vergessen!) und verstauten alles in den dafür vorgesehenen Behältnissen – das dauerte! Neben einer dicken Fleecejacke für F., kaufte C. sich noch die obligatorischen Halbschuhe aus Kuduleder, weil die einfacher überzustreifen sind, als die von uns bevorzugt getragenen höheren Boots. Zum Schluss wurden die Kinderbett-Spannlaken über die beiden Vordersitze gezogen, die wir immer mitnehmen. Man schwitzt auf den Autositzen nicht so und kann den Staub und Dreck ausschütteln, sitzt außerdem dann nicht mehr so im Staub.
Am Abend aßen wir ziemlich fürstlich im Hotel und nachdem wir den Versuch, auf der Dachterrasse einen Absacker zu trinken, wegen der Kälte aufgegeben hatten, gingen wir schlafen. Ha, da war ja noch der Talisker ‚Dark Storm‘ vom Duty Free Shop.