Liebe Fomis,
to be or not to be war nicht die Frage, sondern soll, soll nicht? Einen RB schreiben, meine ich. Jetzt habe ich mich doch dazu entschieden, da auch ein paar Fomis dezenten Druck ausgebt haben

. Wie heisst es beim SDR so schön:
Sie wünschen - wir spielen! 
Und nicht ganz uneigennützig, da ich alles nochmal erlebe und habe so good value for money!
Unsere Route und die Unterkünfte sind schon x-fach im Forum beschrieben worden. Schon wieder Sossusvlei, Swakopmund, Twyfelfontein, Etoscha usw…

Ich kann nicht mit spannenden Offroadfahrten, ja nicht mal mit einem „flat tyre“ aufwarten oder sonstigen Ereignissen, die ich mit spitzer Zunge/Feder wiedergeben kann. Wenn man so sieht, eine langweilige Tour, aber für uns war es doch sehr schön. Wir sind ja bekennende Warmduscher und gehen keine unnötigen Risiken (Guggumann) ein. Diesen Kompromiss bin ich dann mehr als bereit einzugehen – Hauptsache wieder Afrika!
Viele von euch wissen, dass unsere Reise letztes Jahr kurz vor dem Abflug aus gesundheitlichen Gründen abgesagt werden musste. Das war für mich sehr bitter und ich habe gedacht das war es wohl dann mit Afrika.

Ich war eine Weile unsagbar traurig und habe mit dem Schicksal gehadert. Es war eine riesige Komödie bis wir die Reiserücktrittversicherung zufrieden gestellt hatten mit gefühlt 2 kg Papier, und wir kurz vor Weihnachten unser Geld wieder hatten. Richtig gut ging es mir erst wieder als wir den neuen Namibiaurlaub gebucht hatten.

Gebiete die wir bereits kannten und die uns gut gefallen haben, daher auch der RB-Titel. Die Unterkünfte haben wir (ich) anders gewählt – man ist schließlich auch neugierig auf Neues. Nur der Grootberg und der westliche Teil Etoschas war für uns Neuland. So stand letztendlich unseren 5. Namibiaurlaub nichts im Wege.
Warum schon wieder Namibia, fragten Kinder und Bekannte??

Wer den Virus hat, weiß Bescheid.
Namibia bietet Wüsten und Berge, Küsten und Savannen, Tierparadiese an Land und im Wasser, dazu ein historisches Erbe, das ebenso vertraut wie exotisch wirkt. Die Geschichte Namibias liest sich wie fast jede Geschichte deutscher Kolonien: Mit einer gewissen Dreistigkeit wurde das Land annektiert, die Bodenschätze abgebaut und zu Beginn des Ersten bzw. Zweiten Weltkrieges schnell verlassen.
Manche Deutsche sind nach den Wirren des Weltkrieges hier geblieben oder zurückgekehrt. Ihre Wurzeln sahen sie eher hier im südwestlichen Afrika als in Mitteleuropa.
Namibia bedeutet auch Sand zwischen den Zähnen, Waschbrettpisten und Dünentreten vom Feinsten.
Ich habe diesmal alles selber geplant und gebucht, teilweise über Deutsche Touristikunternehmen, teilweise direkt bei den Lodges.
In unseren Fortuner, wieder bei Savanna gebucht, ist viel Platz und sollte doch jemand an mein „point of view“ interessiert sein, seid ihr herzlich eingeladen uns
down Memory Lane zu begleiten.
Die Reiseroute sieht so aus:
9.8. Abflug mit SAA
2x Kalahari Red Dune Lodge
2x Hoodia Desert Lodge
1x Barcan Dune
2x Sam´s Giardino
2x Wüstenquell
2x Omandumba
2x Mowani Mountain Lodge
2x Grootberg Lodge
2x Dolomite Camp
2x Okaukuejo
1x Halali
2x Mokuti Etosha Lodge
2x Gabus Game Ranch
2x Waterberg Guest Farm
1x Heinitzburg
Zwei Wochen vor dem Urlaub benütze ich in diesem Jahrhundertsommer ein paar kühlere Tage um die wichtigsten Sachen zu packen, die Checkliste durchgehen und Besorgungen machen. Der Guggumann ist wieder in Unruhestand unterwegs und so gibt es auch keine Diskussionen wie viele T-Shirts etc. ich einpacken darf – natürlich mal wieder viel zu viel.

Ich gebe zu, dass ich auch ein bisschen nervös bin und brauche Ablenkung.
Es gehen mir so Gedanken durch den Kopf:
Packe ich schon wieder zu früh?
Es wird doch nichts passieren?
Ich horche jeden Tag in meinen Körper hinein, jede quersitzende Flatulenz wird analysiert, aber wie heißt es so schön:
ALLES WIRD GUT.
9.8.2015
Der Abreisetag ist endlich da und wir machen die Koffer zu und verlassen unser Zuhause 1 Stunde bevor die geplante Abfahrt. Es ist brüll heiß, aber im Auto läuft die Klimaanlage und auf dem Flughafen ebenso.
Wir flüchten sozusagen aus dem heißen Deutschland nach Afrika.
Die Zeiten sind auch schon lange vorbei wo es Sontags gemütlich auf der Autobahn zuging – alles voller Blech – aber wir lassen uns nicht stressen. Das Auto wird auf dem Frühbucherparkplatz abgestellt und dann wird eingecheckt, was diesmal problemlos verlief. Gewicht und Anzahl der Gepäckstücke hat gestimmt - wir lernen dazu!

Wir gehen dann eine Kleinigkeit essen & trinken und stimmen uns ein bisschen auf dem Urlaub ein – als ob da noch Steigerungspotenzial bestünde.
Später stoßen Kerstin und Gerhard zu uns. Sie ist eine liebe Kollegin die ich geholfen habe mit der Routenplanung und dem Buchen. Wir werden zusammen zum Savanna fahren und die Autos übernehmen um dann gemeinsam die erste Etappe in die Kalahari zu fahren. Sie werden die ersten 2 Nächte im Teufelskrallen Tented Camp verbringen, wir in der Red Dune Lodge.
Endlich ist Boarding und bis jeder sein Platz gefunden hat und das Handgepäck verstaut ist, herrscht das übliche Chaos. Dann hebt der Vogel endlich ab und wir befinden uns auf dem Weg nach JNB.
Juhu, Africa here we come!

Es werden dann Getränke ausgeteilt, und wir nehmen wie immer einen Sparkling Wine. Der ist leider so was von lauwarm und wir versuchen mit Eiswürfel den noch trinkbar zu machen, ist aber nicht wirklich geglückt.

Das Essen ist auch nicht besonders gut, der Rotwein schon.

Ich nehme hinterher eine leichte Schlaftablette, blase mein Nackenkissen auf und kann bis JNB mehr schlecht als recht schlafen. Der Guggumann leidet still vor sich hin………..