Blue Cranes in Namibia
Bei einem Besuch in dem winzigen Eco- Museum in Okaukuejo ( gegenüber der Reception ) habe ich gelernt, daß der Paradieskranich nur in zwei Ländern in Afrika vorkommt. Eine grössere Population siedelt in Südafrika, während die winzige Teilpopulation in Namibia nur im Etosha- Park und nördlich davon, je nach Jahreszeit, vorkommt. Nicht restlos geklärt ist, ob beide Populationen im Austausch stehen, es scheint aber eher unwahrscheinlich.
Auf einem Poster wird das noch immer Wenige, was man über diese Vögel weiss, dargestellt, und es wird darum gebeten, Nachweise über Kraniche aller drei vorkommenden Arten ( Blue C., Wattled C. und Grey Crowned Crane ) zu melden. Leider habe ich mir nicht notiert, wohin man sich wenden kann, aber wieder zuhause habe ich schnell eine Adresse herausgefunden:
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Über die Seite
www.nnf.org.na/CRANES/bluecraneproject.htm habe ich viel Wissenswertes herausgefunden, z. B. ist die namibische Restpopulation noch viel kleiner, als ich angenommen habe.
Einige Zahlen: 1992 ca. 80 Ex. geschätzt
1994: 60 Ex.
2009: 35 Ex.
2010: 32 Ex.
2011: 24 Ex.
2012: 18 Ex.
2015: 17 Ex.
2016: 16 ad. + 2 chicks
Bezogen auf die 2016- Population habe ich also ein Drittel der gesamten Vögel gesehen.
Ich habe dann meine Daten gemeldet inkl. einiger Fotos, und schon zwei Stunden später hatte ich eine sehr freundliche Antwort von Ann und Mike Scott, die das Blue- Crane- Projekt betreuen. Daraus hat sich ein netter Emailverkehr entwickelt.
Ich kann also nur jeden Orni animieren, meldet eure Kranichdaten aus Namibia, denn alle drei Arten sind bedroht. Ihr helft den Naturschützern vor Ort.
So habe ich erfahren, daß der Andonivogel offensichtlich brütet. Ich hatte mit dieser Möglichkeit gar nicht gerechnet, aber für die Scotts war es klar. Und es ist dies der erste fotografische Beweis einer Brut dort.
Die Familie von südlich Salvadora ist der erste diesjährige Nachweis, daß dieses Paar Junge führt. Der Neststandort war wohl bekannt, es wurde aber bislang nur registriert, daß das Nest Ende Januar verlassen war. Bislang wurde vermutet, daß die Eier/ Jungen ertrunken sein könnten. Umso grösser die Freude über das Familienglück. Hoffentlich gelingt es den beiden Altvögeln, die zwei Kleinen bis zum Flüggewerden vor Beutegreifern zu schützen.
der unberingte Elternvogel
Vogel NHM mit beiden Chicks.
Futterübergabe
Stretching
Insgesamt habe ich etwa fünfundzwanzig Minuten bei den Kranichen zugebracht, dann haben die Elternvögel die beiden Kleinen immer weiter von der Pad weggeführt.
Für mich war der Tag gelaufen, ich war glückselig. Nicht umsonst gelten die Kraniche ja als Vögel des Glücks.
Viele Grüsse, Matthias
P.S.: Habe nun einen Link auf die Homepage gesetzt, da können sich Interessierte weiter ins Thema einarbeiten. Wenn man auf "Products" klickt, kann man auch die newsletter lesen. Und im Neuen, der irgendwann im April oder Mai rauskommt, werden auch meine Meldungen dabei sein.