Stellt euch im Kreis und bildet eine Wagenburg.
Nach unserem kleinen Zwischenstop auf der Campsite machen wir uns noch einmal auf in die Wildnis und wollen uns auch noch den nördlichen Teil der Insel anschauen und folgen dem
„Mboma Island Loop“.
Doch zuerst geht es hinterm Gate wieder am Wasserloch vorbei und zack, schon wieder ein Vogel vor der Linse. Jetzt habe ich mal meinen neuen Roberts Guide bemüht, aber ich finde den dennoch nicht. Ich glaube mein Problem ist noch, dass ich gar nicht weiß, wo ich mit der Suche anfangen soll. Ich kenne, zumindest noch nicht die grundsätzliche Art bei vielen
(das heißt den meisten ) Vögeln. Daher wird es schwierig, den passenden Vogel überhaupt zu finden.
Ein Vogel
Nehmen wir mal den Loop unter die Räder. Der Anfang ist noch schön fluffig und die PAD läuft flüssig unter den Rädern durch. Es ist eine schöne Landschaft, aber wirklich knochentrocken hier. Hie und da findet sich ein klein wenig Leben, aber meistens entdeckt man nicht viel.
Die Strecke ist mehr oder minder ein One-Way Loop. Wir versuchen dementsprechend auch jeden kleinen Abzweig am Rande des Weges, aber alles endet in weiteren, trockenen Sackgassen. ABER, unsere
„Brothers on Tour“ hier aus dem Forum haben, soweit ich mich erinnern konnte, hier einen Leoparden entdeckt. Zumindest hatte ich das so abgespeichert, also wollen wir uns die Chance nicht nehmen lassen und jeder Baum wird peinlich genau beäugt… wir finden aber nix. Kein Leo heute zu finden hier.
Tawny Eagle | Raubadler
Wir kommen am nördlichsten Punkt an, der Mboma Lebida. Wenn es hier nass ist, dann fährt man hier wohl durch den Schilfrand… das machen wir auch, aber die Spur ist einfach nur brutal tief ausgefahren, es rumpelt uns wie wild von links nach rechts im Auto und wir können nichts dagegen machen. Ich lasse den Wagen schon nur noch im Standgas laufen, aber egal wie langsam wir uns über diese Piste schieben, es hilft nichts.
Ich bin irgendwann einfach nur noch genervt und umso mehr freut es mich, als die Piste wieder besser wird und wir jetzt auch etwas Strecke machen können. Auf der zweiten Hälfte der Strecke wird es dann sehr kurvig und bewaldet. Die PAD ist eben und man muss zwar viel kurven, aber es läuft jetzt richtig gut.
African Hoopoe | Afrikanischer Wiedehopf
Ein Bremsklotz mit langem Hals stellt sich uns dennoch in den Weg. In einem Waldstück steht eine Giraffe mitten auf der PAD und frisst genüsslich Blätter vom Baum. Also bleiben wir mit gehörigem Abstand stehen und warten. Giraffen wollen wir auf keinen Fall stressen oder erschrecken. Sie dankt uns das mit Ignoranz. Die Gopro auf dem Dach lief mit, quasi der Timer. Irgendwann nach knapp 10 Minuten wurde es uns dann zu bunt… mit dem Wagen Giraffen jagen geht gar nicht, also Plan B.
Ich öffne die Tür stelle mich neben den Wagen und gebe ganz langsam immer mehr von mir zu erkennen und siehe da, ein Mensch. Na dann treten wir doch mal gemächlich den Rückzug an. Perfekt, hat funktioniert.
Tree Squirrel | Baumhörnchen
Der Nachmittag war nun wirklich im Vergleich zum Vormittag, zumindest was Sichtungen angeht, dann doch sehr schwach. Abgesehen vom Gebiet rund um die Lebida gefiel uns die Gegend aber sehr und wir sind gerne unterwegs. Eine Empfehlung
FÜR den Loop können wir also trotzdem geben.
Zurück im Camp schauen wir nach den Koalaxls, aber die sind wohl noch unterwegs. Mhhh, schade, aber wo wir dann heute doch mal früh genug im Camp sind wollen wir auch nicht zu lange warten, sondern nutzen die Zeit um mal entspannt zu kochen, duschen, das Campleben im Bild festzuhalten und unser neues Wissen zum Campaufbau zu testen.
Achja… ein kleines Beweisbild, dass wir
a) wirklich bei den beiden auf der Campsite waren und
b) einfach eine Nase für Elefanten haben, müssen wir dann doch noch schießen
Eli auf Campsite 8
Viele Tiere gab es nicht zu sehen, deswegen nehmen wir euch heute mal mit in unser Campleben. Während Mara in der Küche sitzt ein paar Zutaten für unser einfaches Nudelgericht schnibbelt und der Topf macht, was er am besten kann, nämlich köcheln…
… führe ich euch mal durch die restliche Wohnung. Fangen wir mit dem Badezimmer an, bzw. unsere schon viel besungene
„Badbox“ . Einfach die beste Idee. Alles drin was man in den Ablutions braucht. In der Box kann man seinen Kram auch abstellen, wenn es mal was dreckiger am Waschbecken ist.
(war aber immer ok… in den großen Camps im Etosha z.B. war das hingegen Gold wert)
Meine erste Pflichtaufgabe beim Einkauf, geeignete Kisten organisieren, damit wir alles ordentlich verstauen können
Und auch eine gewisse Tetris-Affinität hilft beim gekonnten Stapeln im Engel-Kühlschrank. Unter Randvoll geht gar nicht.
Gehen wir weiter zum Küchenblock mit Gewürzregal und Geschirr-Schrank. Diese Aufteilung in dem Überbau beim SCR-Hilux finden wir super. Man hat hier alles auf einem Fleck, es gibt die heiß geliebten Metall-Weingläser und sowieso alles was man braucht für vier. Außer natürlich das richtig gute Messer… wie wohl immer. Das bringt man halt mit oder kauft eines vor Ort.
Das Gewürzregal… gute Idee von Mara. Mini-Dosen mit den wichtigsten Gewürzen. Hat perfekt gepasst und locker ausgereicht.
Auf geht’s ins Schlafzimmer. Wir nutzen einfach das was wir beim Wagen mitbekommen und die Matratzen sind bequem, die Decken ausreichend und was uns an dem Zeltaufbau gut gefällt sind die eingenähten Taschen, die runterhängen und in die man seinen Kleinkram reinstopfen kann des Nachts. Weiterer Tipp… das vordere Spannseil dranlassen, dann kann man da Klamotten drüber hängen.
Schlafgemach…
… mit Blick.
Ab in die Waschküche, auch das gehört dazu. Wozu schleppen wir schließlich die Waschmaschine den ganzen Urlaub mit durch die Gegend.
Das war die kleine Tour durch’s Camp, zwischenzeitlich ist dann auch das Esszimmer eingedeckt und wir können, wie man sieht, bei Tageslicht essen. Das ist ein Novum.
Es folgt der Sundowner und damit wird auch klar, dass wir unser Camp entsprechend einrichten müssen. Ein paar Vorbereitungen sind dazu zu treffen. Wir packen ab jetzt unser Auto für den Abend so, dass wir auf der Fahrerseite die Koffer auf der Rückbank stapeln und den Kamerakram etc. pp. auf den Fahrersitz legen.
Dadurch haben wir die Beifahrerseite komplett frei, wenn man also des Abends schnell ins Auto müsste, hat man den Wagen schon entsprechend eingerichtet. Kekse und Wasser im Fahrerraum inklusive.
Fahrerseite
Und freigeräumte Beifahrerseite
Jetzt muss nur noch alles gut positioniert werden:
#1 Der Wagen kommt mit der Schnauze nah zum Feuer
#2 Tisch und Stühle stehen ganz nah an den
„Fluchttüren“, leicht schräg
#3 Dadurch deckt der Tisch die vordere Ecke ab…
#4 … die Leiter und Dachzeltüberbau die andere Seite
#5 Das Feuer brennt hell und schafft so einen Lichtbereich nach vorne
#6 Zwei Solar-Lampen zum Aufziehen werden etwas hinter dem Wagen positioniert, wenn etwas von dort kommt, dann sieht man als erstes den Schatten auftauchen
Wenn man sich das von oben und mal als Grafik genauer anschauen möchte, dann sieht das ca. so aus.
Jetzt kann der Sundowner wirklich kommen und auch der Abend ist super entspannt. Wir sind jetzt endlich richtig angekommen und sitzen noch bis spät am Feuer, tragen in unser Tagebuch die letzten Erlebnisse nach und genießen das Brüllen der Hippos, das Zirpen der Grillen und die Möglichkeit in aller Ruhe unser Feuer zu schüren. Ein Bierchen oder Gin Tonic auf dem Tisch,… so muss Camping in Afrika aussehen.
FAZIT: 3rd Bridge
Tja, wir haben leider schon die letzte Nacht hier… das sagt schon alles. Gefallen hat es uns hier sehr gut und wir wollen auf jeden Fall wieder kommen. Für eine Tour durch den Moremi gehört 3rd Bridge für uns ganz klar auf die Route. Sehr schöne Gegend rund um das Camp, auch die Sites sind schön und für sich recht privat gelegen. Zumindest mal die CS4, die wir hatten war schön abgeschirmt und man hatte seine Ruhe, genügend Platz und dennoch die Ablutions, sowie den Tuck-Shop in der Nähe. Einfach klasse, ganz klar
5/5 Sterne.
Gruß,
Robin
Makgadikgadi: 35 | Boteti: 16 | Rundflug Maun: 67 | South Gate: 10 | Xakanaxa CS-III: 1 | Dead Tree Island: 10 | Motlaba Island: 24 | 2nd Bridge: 17 | Mboma Island South: 49 | 3rd Bridge CS-VIII: 1 ||| #230