01. August 2022: Heimreise
Wir starten recht früh in Swakopmund, und auch wenn sich diese letzte Strecke unserer Reise wieder ziemlich zieht und wir ein paar Extraloops in Windhoek drehen
, sind wir pünktlich bei Bushlore zur Autoübergabe.
Über die Schäden wird wenig gemeckert, schlussendlich kamen (so der aktuelle Stand) auch keine Kosten mehr auf uns zu (das Auto war aber auch sehr teuer in der Anmietung gewesen….).
Zu fahren war der Hilux laut Matthias sehr gut. Den Aufbau finde ich allerdings gewöhnungsbedürftig. Als großen Nachteil sehe ich diese komische Klapptür nach oben, denn man muss ja trotzdem das Reserverad+Aufhängung zur Seite wegklappen, wenn man ins Innere will. An die Sachen in den Taschen der Klapptür kommt man schlecht dran, wenn die oben hängt – oder es fällt einem alternativ gleich alles entgegen
.
Auch ist der Platz im Eingang hinten ziemlich beengt, ich weiß nicht, wie oft ich mir irgendwas angeschlagen habe in diesem Urlaub! Das Bettsystem selber ist gut und der Aufbau war auch staubdicht im Gegensatz zu unserem letzten Hilux.
Ein Vorteil war die Einrichtung im Seitenfach. Dort hatte in dem Bereich, den man mit einem Zipper verschließen konnte, alles Ungekühlte Platz, was wir für ein Frühstück oder ein Picknick benötigt haben. Wenn jetzt auch noch der Kühlschrank von außen zugänglich oder auf der Rückbank gewesen wäre, hätten wir uns oft das Öffnen der von außen sehr staubigen Tür hinten sparen können.
Es gab auch noch eine Arbeitsfläche (das schwarze Ding da oben), das man einhängen konnte, aber die haben wir höchstens einmal benutzt, als wir zu faul für einen Tisch waren. Ansonsten isst es sich schon netter mit Tisch. Außerdem hatte diese Arbeitsplatte die schlechte Eigenschaft, sich bei dem Gerüttel während der Fahrt zu lösen und ist mir (einmal
) beim Öffnen der Seitenklappe auf den Kopf gefallen
. Ab sofort habe ich sie immer erstmal festgehalten und schnell ihre Befestigungen wieder an ihren richtigen Platz gebracht.
Aber wie gesagt, wirklich klagen konnte man nicht über das Fahrzeug!
Nach der Übergabe fahren wir relativ zügig zum Flughafen. Beim Security Check muss ich miterleben, wie ein ziemlich wütender Mann versucht das Personal davon zu überzeugen, dass sein Leatherman ein nützliches Werkzeug und keine Waffe sei und man ihm das unmöglich abnehmen könne
. Okay, wenn sie ihn nicht damit durchlassen, dann geht er eben zurück und packt es in seinen Koffer. Der Hinweis, dass dieser schon lange unterwegs zum Flugzeug sei und er endlich sein Taschenmesser abgeben möge, macht ihn noch wütender
. Fast schon schade, dass ich vorbei gewunken werde, ich hätte schon sehr gerne gewusst, wie das ausgeht
!
Da ich viel Zeit habe, bin ich entspannt, aber wenn man so etwas erlebt, wundert man sich nicht mehr über ewige Schlangen beim Security Check
.
Am Gate treffen wir Ruth und Uwe wieder. Sie haben ziemlichen trouble, weil wir einen anderen Flugzeugtyp für den Heimflug bekommen und dadurch ihre Plätze verschwunden sind. Dies regelt sich aber (zumindest vorläufig, ich habe vorgestern, als wir über etwas anderes geredet haben, total vergessen zu fragen, wie die Story finanziell denn nun ausging
) einigermaßen zu ihrer Zufriedenheit und so können wir uns noch gegenseitig von unserer Swakopmund-Zeit berichten. Ruth ist froh, dass die Sandwich Harbour Tour nicht der Oberknaller war, sonst hätte sie sich wahrscheinlich schon etwas geärgert über ihre kurzfristige Stornierung.
So ist aber alles gut und wir machen uns gemeinsam auf den Heimflug (nachdem wir auch diesen schon von vielen hier schrägen 2. Security Check getrennt nach Männlein und Weiblein mitmachen durften
). In Frankfurt müssen wir uns schnell verabschieden, da Matthias und ich noch einen Anschlussflug haben. Erstaunlicherweise klappt das alles bestens, auch wenn ich zwischendurch zu früh aus dem Skytrain aussteige (immer noch besser als aus dem Flugzeug
) und in Panik wieder zurück drängele (genau das, was ich bei anderen immer hasse
– aber ich schiebs mal auf Übermüdung). Btw: Ich habe hier noch ein ähnliches Erlebnis wie in Windhoek am Security Check. Mein Rucksack wird zur Kontrolle (schlussendlich ohne Beanstandung) herausgefischt und ich muss ewig warten, weil vor mir ein Paar mit zwei Handgepäckkoffern, in denen sich mehrere riesige Tuben mit Bodylotion usw. befinden, die Sicherheitsbeamten in eine Endlosdiskussion verstricken wollen. Als es gerade spannend wird, weil sie damit beginnen, völlig sinnbefreit mit irgendwelchen wichtigen Vielflieger-Karten herum zu wedeln, werde ich von einem anderen Beamten schnell abgefertigt. Schade eigentlich….
Aber ich bin eh etwas in Eile, denn ich habe noch gefühlt 100 km im Flughafen bis zu unserem Gate zu laufen, von welchem wir dann pünktlich gen Stuttgart abheben. Zum ersten Mal teste ich den Bus vom Flughafen Echterdingen nach Kirchheim, was super klappt und werde dort dann von meiner Schwester und überraschenderweise auch von meiner Tante abgeholt (ja genau, die mit den fehlenden Shops im Kaokoveld und meinen eingestaubten Holztieren
).
Und das war sie dann auch schon – meine 11. Reise ins südliche Afrika.
Ich danke alle, die hier mitgelesen , kommentiert und den Dankebutton so oft gedrückt haben – es war mir ein großes Vergnügen, die Reise noch einmal zusammen mit euch zu erleben.
Danke Matthias für das Foto, ich hab's jetzt einfach mal ohne zu fragen geklaut
Minifazit:
Auch wenn im Vorfeld und auch unterwegs nicht alles so lief, wie wir es erhofft, gewünscht und teilweise sogar fast erwartet hatten (selber schuld
), war es natürlich wieder eine sehr beeindruckende Reise mit tollen Erlebnissen. Gerade durchs Berichtschreiben, wo so viele Einzelheiten und Besonderheiten nochmal ins Gedächtnis gerufen werden, wird mir immer wieder bewusst, was für ein Glück ich habe, dies erleben zu dürfen
.
Und damit meine ich nicht generell die Tatsache, dass ich genug Geld, Zeit und Gesundheit habe, solche Reisen zu unternehmen, sondern dass ich auch die entsprechenden Reisegefährt*Innen
gefunden habe, um genau solche höchst exklusive Touren in die völlige Einsamkeit des südlichen Afrikas unternehmen zu können und dürfen. Ich weiß das sehr zu schätzen.... !
Daher gelten die letzten Worte des Berichts einmal mehr meinen „Travel-Buddies“ Ruth, Uwe und Matthias - und bitte nicht wundern, Stefan hat mir geholfen, bei dem Foto, welches am Nachmittag im Gegenlicht entstanden ist, das Hunga-Tonga-Hunga-Ha’apai-Leuchten etwas früher als üblich einzuschalten
:
Bele