Liebe Fomis,
herzlichen Dank allen, die sich für einen Reisebericht über Sambia interessieren. Ich bemühe mich, euch nicht zu lange auf die Fortsetzungen warten zu lassen. Entschuldigt bitte, wenn meine Antworten auf eure Kommentare, über die ich mich selbstverständlich freue, deshalb nur im Einzelfall ausführlich ausfallen. Entweder beeile ich mich oder plausche nett mit euch

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21.09. bis 23.09.: Vom Ikithe Resort zur Kasabushi Lodge
Das Leben spielt sich in Sambia auf den Straßen ab
Kein Wasser morgens in den Ablutions des „Luxury“ Resorts, wir behelfen uns mit Wasser aus dem eigenen Tank und machen, dass wir wegkommen. Auf dem Weg zurück bis Mongu stellen wir mit Erstaunen fest, dass das liegengebliebene Fahrzeug weg ist.
Ist der Asphalt löchrig, ist Sand die bessere Alternative.
Ab mittags tragen die Menschen heute sonntägliche Kleidung, schließlich ist der Samstag ein Ausgehtag. Müssen wir an einer Kontrollstelle anhalten, kommen Händler ans Auto und reichen uns Bastmatten, Gemüse oder lebende Hühner herein. Nie werde ich die erwartungsvollen Augen des Hühnerhändlers vergessen, der nicht versteht, wieso wir ihm kein Huhn abkaufen – hier stoßen Welten aufeinander. Bisher ist uns im südlichen Afrika nicht aufgefallen, dass sich das pralle Leben an den Straßen abspielt. Wir fahren mitten hindurch. Sobald sich eine Möglichkeit bietet, fotografieren wir aus dem Auto heraus. Wir lächeln und zeigen auf den Fotoapparat. Meist lächeln die Menschen zurück und winken, manche schauen misstrauisch, doch nicht alle sind einverstanden.
Hier wird der abgebrannte Wald verkauft
Die Straße bis zum Kafuefluss ist miserabel, auch die M9 wird nicht besser. Die Humps sind so gestaltet, als ob möglichst viele Autos Schaden nehmen sollten, und machen ein Viertel der Strecke aus.
Wir überqueren den Kafue wegen Bauarbeiten auf einer Behelfsbrücke und steuern Roy’s Camp an. Kurz vor der Einfahrt überholt uns ein Hippo, das ins Wasser will. Uuups! Das Camp liegt fast schattenlos am Ufer des Flusses, die Einrichtungen sind zwar spartanisch einfach aber funktional – beinahe luxuriös. Wir duschen erst einmal ausgiebig! Später hören wir den Unterhaltungen der Hippos zu und gehen früh zu Bett.
Der einzige Schattenplatz bei Roy
Der Donkey wird zuverlässig beheizt
Tolle Aussicht aus der Tür des "Örtchens" auf den Kafue
Händewaschen nicht vergessen!
Merke: Echter Luxus ist, wenn alles funktioniert!
Wir entern den Kafue Nationalpark
Kurz vor dem Gate
Verfahren können wir uns nicht
Die Einfahrt zum Nationalpark liegt einige Kilometer zurück auf der westlichen Seite des Kafue. Das Schild „Spinal Road“ und der Hinweis auf unsere nächste Unterkunft „Kasabushi Camp“ sind nicht zu übersehen. Wir blasen am Gate die Backen auf, weil wir für die 5 Tage NP incl. Fahrzeug 320 US$ bezahlen müssen. Die Spinal Road ist gut befahrbar, der Busch jedoch ist verdorrt, an vielen Stellen verbrannt. Alle Wasserdurchfahrten und Swamps sind ausgetrocknet, hinter uns her weht eine riesige Staubwolke. Wild sehen wir nur gelegentlich.
Das wunderschöne Kasabushi Camp liegt direkt am Fluss, aus dem uns eine Hippogang lautstark begrüßt. Die Ablutions sind liebevoll designet, gleichzeitig architektonisch durchdacht und funktionieren einwandfrei. Sie sind ein Werk der Besitzer Andy und Lib Wilson.
Abends unternehmen wir mit Andy eine Flussfahrt. Er berichtet, dass sein Boot aus Maun stammt und aus dickerer Haut als üblich hergestellt wurde, da der Kafue mit Felsen durchsetzt, nicht mit dem Okavangodelta zu vergleichen ist. Langsam gleiten wir dahin, zwängen uns durch Stromschnellen, kratzen an Felsen entlang, beobachten Vögel und winken den Hippos zu, die uns beobachten.
Gut, dass ich vor der Tour die Linsensuppe vorgekocht habe, so muss ich sie nur noch aufwärmen. Sobald wir in der Dunkelheit Licht brauchen, werden wir von Insekten umschwirrt. Eine Tsetsefliege beißt mich schmerzhaft in die Schulter.
Während Herbert im Schlaf dicke Bäume zersägt, werde ich vor Mitternacht wach, weil in nächster Nähe ein Elefant am Buschwerk knackt und frisst. Eine lichtstarke Lampe irrlichtert durchs Gebüsch. Ich wage mich nicht zur Toilette!
Als ich Herbert morgens bitte, mir Fenistil auf den juckenden Fliegenbiss zu schmieren, findet er den Stachel, den eine Biene dort hinterlassen hat. Von wegen Tsetsefliege! Andy fragt uns beim Abschied, ob wir die Elefanten nachts gehört hätten. Sein Wächter hätte sie verjagt.
Fortsetzung folgt