THEMA: Next Level für die Eulenmuckels
05 Mär 2024 14:23 #683522
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  • kalachee am 05 Mär 2024 14:23
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Hallo Friederike

Habe ich das jetzt so missverständlich formuliert? Natürlich finde ich nicht das, was die beiden erlebt haben lustig (ganz im Gegenteil), sondern nur die Schreibe darüber.

Liebe Grüsse
Sam
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05 Mär 2024 16:00 #683530
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Hallo Sam - alles gut ! Ich hab’s auch so verstanden wie Du es gemeint hast. Den Eulenmuckelsche Galgenhumor würde ich aber auch im Nachhinein nicht aufbringen!
Liebe Grüße
Friederike
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10 Mär 2024 14:57 #683779
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  • Eulenmuckel am 10 Mär 2024 14:57
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@Sam und Friederike: Vielen lieben Dank. Wir hatten dich, Sam, schon richtig verstanden. Es freut uns, dass du beim Lesen schmunzeln konntest. Aber Friederike hat natürlich auch Recht. In dem Moment war uns nicht zum Lachen zu Mute. Danke für euer Mitgefühl.

Liebe Grüße
Uwe
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10 Mär 2024 15:02 #683780
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  • Eulenmuckel am 10 Mär 2024 14:57
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Tag 26 – Montag, 17. Juli – Gemischte Gefühle

Kubu Island – Tree Island Campsite

Heute Morgen wurden wir durch das Lauf-Event geweckt. Die ersten Leute spazierten gegen 4:30 Uhr auf der Suche nach einer Toilette um unser Auto. Gegen halb sieben brachen die Läufer dann langsam auf. Sie wollten wahrscheinlich die angenehm kühle Luft in den frühen Morgenstunden nutzen. Gleichzeitig wurden die Quads gestartet, und mit viel Motorenlärm und Getöse wurden die Läufer begleitet. Das waren wir ja mittlerweile schon gewohnt.
Uwe stand als erster auf, kochte Kaffee und setzte sich in die erste Sonne neben das Auto. Ruth kam ein wenig später aus dem Camper, und zusammen frühstückten wir.



Kalahariheckensänger



Dann packten wir zusammen und fuhren gegen den Uhrzeigersinn um Kubu Island. Das ganze Ausmaß der Spaß-Gesellschaft offenbarte sich erst heute Morgen so richtig. Wie bereits gestern Abend schon fielen uns jetzt die unzähligen Extra-Spuren und Schleifen der Fahrzeuge noch mehr auf, die überall auf der Salzpfanne gezogen waren. Auf der ganzen Insel fand sich Müll oder wenigstens Klopapier, und viele der tollen Baobabs waren mit Namen von Besuchern verziert. Es war wirklich schockierend. Ruth blickte auf die Ebene und konnte ihre Tränen nicht zurückhalten. Was für ein Unterschied zu damals. Das Lauf-Event war eine Sache, das rücksichtslose Verhalten einiger Besucher eine andere. Warum setzten die Mitarbeiter am Gate ihre Regeln nicht einfach um und kassierten jeden ab, der sich nicht daran hielt? Das hier sollte der heilige Ort der San sein? Wo war der Respekt geblieben, sich über einen so schönen Platz einfach nur zu freuen? Warum muss man alles – wenn auch nur gedankenlos –kaputt machen? Ruth bekam sich gar nicht wieder ein.
Wir kletterten noch kurz in den Felsen herum, aber die gute Laune wollte einfach nicht zurückkommen. Dann verabschiedeten wir uns von der Insel







(… wohl erst mal nicht) und fuhren zurück zum Gate, wo heute Morgen niemand anwesend war. Wahrscheinlich hatten sich alle versteckt, denn Ruth war mittlerweile richtig wütend und hätte gerne mal mit jemandem gesprochen. Wir nahmen die Straße nach Nordwesten Richtung Gweta und ließen Lekhubu heute mit einem ganz anderen Gefühl als damals zurück.





Nach ein paar Kilometern kamen wir an den Vet-Zaun. Ruth öffnete das Tor, aber dann kam auch schon der Anwohner, der wohl nicht nur für das Tor, sondern auch für die dahinter liegende Campsite „Makgadikgadi Adventure Camp“ verantwortlich war. Wir wechselten ein paar Worte. Er erläuterte uns den weiteren Weg, und wir gaben ihm auf seine vorsichtige Bitte nach einer Kleinigkeit zu essen ein Paket Schwarzbrot.
Zunächst fuhren wir unmittelbar am Zaun nach Westen,



dann bog der Weg etwas nach Norden ab. Nach vielen Kilometern durch Savanne und Mopane-Wälder führte die Piste quer über eine Salzpfanne. Dort war der Untergrund meist am besten, sehr eben, und wir konnten flott fahren.





Auf halber Strecke gab es wieder einen Aussichtspunkt mit einer Plattform.









Die lange Fahrerei strengte uns beide an, so dass wir schon kurz überlegten, einfach nur bis Gweta zu fahren und im Planet Baobab zu übernachten. Ruth haderte außerdem noch immer mit den Ereignissen der letzten Tage. Da fährt man stundenlang durch die Pampa und gerät immer wieder an Reisende, die absolut keinen Sinn für Stille und Natur haben. Wie konnte man nur so viel Pech haben? Was hatten wir im zurückliegenden Jahr nur verbrochen, dass hier alles so schief laufen musste? Was sie zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste oder zumindest kurzfristig vergessen hatte, war, dass sich letztendlich viele Dinge im Leben wieder ausgleichen. Etwas später auf unserer Reise sollten wir so viel Glück brauchen, dass wir zuvor erst einmal eine ganze Menge Pech ansammeln mussten. In dieser Phase befanden wir uns bis gerade eben noch, so dass Ruth mittlerweile davon ausging, überhaupt nirgendwo mehr ihre Ruhe zu haben. Uwe musste seine ganzen Überredungskünste aufbringen, um sie weiterhin für unsere ursprüngliche Route zu begeistern, aber schließlich bogen wir doch nach Westen Richtung Makgadikgadi Pan Nationalpark ab. Es folgte eine Wasserstelle, an der viele Pferde und Rinder standen.





Der Weg zog sich endlos durch Graslandschaften mit Büschen und Bäumen. Immer wieder tauchten einzelne Häuser und Rinder- oder Ziegenherden auf. An einer Stelle kamen wir vom Hauptweg ab und fuhren geradewegs auf eine kleine Ansiedlung zu. Ein Mann trieb seine Rinderherde vor sich her. Wir hielten und fragten nach dem Weg. Er sagte lachend, wir seien falsch abgebogen, dürften nun aber über sein Grundstück fahren. Peinlich, denn wir standen eigentlich eh schon mitten in seinem Vorgarten. Sein Name war Hafa, und er öffnete extra ein Tor, damit wir nicht umkehren mussten. Neben ihm stand seine kleine Tochter, und er fragte nach ein paar Süßigkeiten für sie. Wir gaben ihm ein paar Gummibärchen, dann fuhren wir an Hühnern und Kühen vorbei über seinen Hof. Es war eine kurze, aber nette Begegnung.
Ein paar Kilometer weiter hielten wir beim ehemaligen Chapman‘s Baobab. Dieser ehemals sicherlich sehr eindrucksvolle Baum war im Jahr 2016 zusammengebrochen. Noch immer standen dort die Monument-Tafeln, ansonsten sah man nur noch die Überreste dieses über 500 Jahre alten Baumes. Die Massen an Holzsplittern ließen aber immer noch erahnen, wie groß dieser gewesen sein musste.



Die Strecke wurde ein wenig unübersichtlich, weil auf dem GPS viele kleine Wege verzeichnet waren. Plötzlich tauchte ein Schild auf, das uns die Weiterfahrt untersagte. Es handele sich um eine private Konzession, und die Durchfahrt sei verboten. Also umfuhren wir das Gebiet nördlich, kamen dann aber auch wieder an ein künstlich angelegtes Wasserloch, an dem gerade ein paar Elefanten tranken. Sie entfernten sich schnell, als wir eintrafen.
Gegen 14:30 Uhr erreichten wir das östliche Xirexara Gate des Nationalparks, das jedoch unbesetzt war.



So fuhren wir in den Park. Die Fahrspuren waren so von Tierfährten zertrampelt, dass wir uns sicher waren, dass hier schon länger kein Wagen mehr gefahren war. Abgesehen vom unbesetzten Gate waren wir auch seit Stunden keinem anderen Fahrzeug mehr begegnet. Nichts desto trotz traute Ruth dem Braten nicht und rechnete nach den Erfahrungen der letzten Tage wieder mit einer Menschenansammlung auf unserer nächsten Campsite. Wahrscheinlich würden sie sich extra mit dem Helikopter dorthin einfliegen lassen.
Auffällig waren die vielen Palmen, die hier überall vereinzelt oder in kleinen Grüppchen wuchsen.



Außerdem sahen wir auch wieder mehr Tiere.

Doppelband-Rennvogel



Über die weiten Ebenen verteilt weideten Zebras, Springböcke und Oryx. Hörnchen wuselten auf dem Boden herum, verschwanden blitzschnell in ihren Löchern, um gleich darauf wieder zu erscheinen. Wir trafen auf Strauße und eine riesige Herde Gnus mit mehr als 200 Tieren













Die Fahrt zog sich länger als erwartet, war aber wegen der vielen Tiere abwechslungsreich. Unzählige Gackeltrappen flogen auf und davon, ein paar Falken saßen auf den wenigen Büschen, und Frankoline huschten umher.

Rebhuhnfrankolin



Ab und zu hielten wir und machten Fotos, aber die meiste Zeit drückte Uwe aufs Tempo, damit wir nicht zu spät bei der Tree Island Campsite ankamen. Denn wieder einmal saßen wir von morgens bis abends im Auto und hatten keine richtige Pause. Das zerrte schon ein wenig an unseren Nerven, und wir nahmen uns wieder einmal vor, kleinere Etappen zu planen.
Ein paar Kilometer vor dem Ziel stand sogar noch ein wenig Wasser in einer Senke, und wir überlegten kurz, ob hier ein Weiterkommen möglich war. Das wäre es jetzt so knapp vor dem Ziel noch gewesen, aber nach einer schnellen Begutachtung waren wir uns sicher, dass der Untergrund fest war, und alles ging gut. Wir erreichten das sehr abgelegene Camp gegen fünf Uhr und hatten diesen Spot tatsächlich für uns alleine. Nach der langen Autofahrt spazierten wir ein wenig herum und entschieden uns schließlich für Stellplatz Nummer 2. Dort schlugen wir das Lager auf, genossen den Sonnenuntergang und machten Feuer. So hatten wir uns das vorgestellt. Ein paar Vögelchen zirpten in den Ästen, eine Maus raschelte im Gras, und sonst war nichts zu hören.



Wir freuten uns über zwei Löffelhunde, die auf der Suche nach Nahrung langsam in unsere Richtung geschnüffelt kamen, bevor sie abdrehten und hinter einem kleinen Hügel verschwanden. Uwe testete die Außendusche an unserem Camper, und sie funktionierte prima. Die vorhandene Einrichtung auf der Campsite wollte er nicht benutzen, da es schon zu spät war.







Als die Sonne untergegangen war, saßen wir noch lange einfach nur da und genossen das Nachglühen und das Farbenspiel am Himmel. Juhu! Das Uns-gehört-die-Welt-Gefühl war zurückgekommen!





Zum Abendessen grillten wir noch einmal Wildfilet und aßen dazu griechischen Salat. An einem großen Feuer und unter vielen blinkenden Sternen war unsere kleine Afrika-Welt wieder in Ordnung.

Letzte Änderung: 10 Mär 2024 15:33 von Eulenmuckel.
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10 Mär 2024 15:19 #683782
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  • Champagner am 10 Mär 2024 15:19
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Hallo Ihr Zwei,

ich weiß, es war nicht lustig für euch vor Ort und ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass ich das zweifelhafte Vergnügen hatte, ein Video von Ruth von Kubu Island noch während eurer Tour zugespielt bekommen zu haben, welches mir echt Angst in Bezug auf unseren damals kommenden Aufenthalt auf der Kudiakam Pan gemacht hat :woohoo: . Aber trotzdem musste ich beim Lesen gerade wieder herzhaft lachen:
Eulenmuckel schrieb:
Wahrscheinlich hatten sich alle versteckt, denn Ruth war mittlerweile richtig wütend und hätte gerne mal mit jemandem gesprochen.
:whistle: :lol: :lol: :lol: Kopfkino!

Das zerrte schon ein wenig an unseren Nerven, und wir nahmen uns wieder einmal vor, kleinere Etappen zu planen.
Ich schmeiß mich wech :silly: :laugh: ! Never ever wird da was draus..... B)

Als die Sonne untergegangen war, saßen wir noch lange einfach nur da und genossen das Nachglühen und das Farbenspiel am Himmel. Juhu! Das Uns-gehört-die -Welt-Gefühl war zurückgekommen!
Ach wie schön :) - ich dachte schon, Ihr könnt einfach keine Salzpfannen.... :blink: .


Wie konnte man nur so viel Pech haben? Was hatten wir im zurückliegenden Jahr nur verbrochen, dass hier alles so schief laufen musste? Was sie zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste oder zumindest kurzfristig vergessen hatte, war, dass sich letztendlich viele Dinge im Leben wieder ausgleichen. Etwas später auf unserer Reise sollten wir so viel Glück brauchen, dass wir zuvor erst einmal eine ganze Menge Pech ansammeln mussten.
Das ist ja nun nicht so lustig - und mir graut ein bisschen vor der Story, auch wenn ich sie kenne. Man mag sich einiges einfach nicht ausdenken :ohmy: .

Frohes Weiterschreiben - und einen schönen Sonntag nach NRW!

Liebe Grüße von Bele
Letzte Änderung: 10 Mär 2024 15:22 von Champagner.
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10 Mär 2024 15:50 #683786
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  • freshy am 10 Mär 2024 15:50
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Hallo liebe Ruth und lieber Uwe,
danke für euren Bericht von der Jungfernfahrt eures Campers. Eure Erlebnisse mit diversen Mit-Campern verwundern mich nicht. Wir sind seit nunmehr 52 Jahren per Camping unterwegs und müssen leider feststellen, dass sich viele Zeitgenossen zum Nachteil anderer entwickelt haben. Laut, ungewollt oder gewollt aufdringlich, rücksichtslos im Hinblick auf Natur und Mitmenschen. Ob an der Müritz, am Comersee oder im KTP - an ähnliche Erlebnisse erinnere ich mich mit Grausen. Ich gönne euch von ganzem Herzen diesen ruhigen zuletzt geschilderten Stellplatz und wünsche euch, dass dieser einen ganz besondern Platz in eurer Erinnerung einnimmt. Auch wir behalten ein paar solcher besonderen Plätze in unserer Erinnerung. Sie entschädigen für manches negative Erlebnis.
Herzlichst
freshy
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