24. Februar 2019 - Lirio Lodge / Ausflug am Nachmittag
Es hat aufgehört zu regnen, aber der Himmel ist noch ziemlich bleiern (das ist übrigens der Blick vom Wasser auf das Gelände der Lodge).
Sieht auf den ersten Blick nach schlechtem Wetter aus, aber wir sind weiterhin froh über die fehlende Sonne, denn sonst würde es unerträglich feuchtheiß werden
. Vor kurzem habe ich den Bericht von Martina und Ralf nochmal gelesen – wenn ich sehe, wie viel Regen die beiden hatten, auch zu ungünstigen Zeiten, dann ist mir klar, wie viel Glück wir hatten!
Wir fahren zu siebt mit dem Boot auf die andere Seite des Flusses: Carlos, wir vier, noch ein Gast und der Bootsführer.
Ganz vereinzelt gibt es noch andere Gebäude auf der selben Uferseite, auf der auch die Lirio Lodge liegt, vielleicht war es sogar das einzige - ich weiß es nicht mehr.
Als wir das Equipment des anderen Touristen (übrigens ein Deutscher) sehen, fühlen wir uns underdressed: er trägt komplett lange Kleidung, Handschuhe, Hut mit "Schleier". Keine Ahnung, ob er schon mal schlechte Erfahrungen mit was auch immer gemacht hat oder ob er nur sehr ängstlich ist. Oder sind wir naiv???
Liliths Blick ist unbezahlbar
– sie kann einfach nicht verstehen, warum man sich für diesen Ausflug derart verkleiden muss.
Bald kommt die Sonne heraus, was uns hier unter den vielen Blättern aber wenig stört.
Wir brechen nun also in den Regenwald auf und Carlos checkt mal schnell die Lage.
Wir wiederum werden von einem Brüllaffen weit oben in den Bäumen gecheckt. Keine Chance auf ein gutes Foto, aber der Vollständigkeit halber…
Kleine Echsen huschen durch die Gegend
und einer der costaricanischen Pfeilgiftfrösche muss als Fotomodell herhalten. So richtig schrecklich giftig sind sie nicht, nur falls man sie an offene Wunden oder Schleimhäute bringt, kann das Gift wirken und zu kurzfristigen lokalen Lähmungen führen.
Es blüht in vielen Farben und Formen hier und Carlos erklärt uns die Cashew-Frucht.
Wir befinden uns ja nun auf dem schmalen Streifen Land zwischen dem Fluss und dem Meer. Würden wir gerade aus weitergehen, wären wir schnell am Karibischen Meer.
Wir biegen aber rechts ab und bewegen uns parallel zur Küste, denn unser Guide möchte uns etwas Besonderes zeigen.
Nachdem er unzählige Blätter betrachtet und daran herumgefummelt hat, entdeckt er endlich die Gesuchte: eine Eyelash Viper in Gelb!
Es gibt sie in vielen verschiedenen Farbvarianten und sie sind hochgiftig. Carlos erzählt uns ausführlich die Geschichte, wie er als Jugendlicher von einer gebissen wurde und lange mit den Folgen zu kämpfen hatte
. Wir schauen uns mit großen Augen an und gehen vorsichtshalber ein paar Schritte zurück
.
Extra für Matthias
ein paar mehr Fotos von ihr.
Noch schnell ein Porträt, auf dem man die namensgebenden Wimpern sehen kann und das zu einem meiner Lieblingsfotos zählt
(auch wenn freundlich Kucken anders geht
):
Und dann macht sie sich vom Acker....
Das Ganze war schon ziemlich spannend
, denn wir Touris konnten ihr Verhalten nicht so richtig einschätzen und mussten hoffen, dass Carlos die Sache im Griff hat
.
Endlich dürfen wir an den „Strand“, der ja nun wirklich nicht gemütlich aussieht. Das täuscht aber ein bisschen, es ist sehr warm und so macht es durchaus Spaß, sich hier umzuschauen.
Das Meer ist ziemlich aufgewühlt, denn wir haben auch recht viel Wind – das Geräusch der Brandung hört man übrigens bis zur Lirio Lodge rüber.
Dort sehen wir auch unser zweites Faultier!
Natürlich im Gegenlicht und es tut mit seinen modisch algengrüngefärbten Haaren so, als ob es uns nicht bemerkt
.
Irgendwann siegt dann aber doch die Neugier und es öffnet kurz seine Äuglein
.
Braune Pelikane fliegen eine Scherenschnittformation.
Es gibt hier auch ein Schildkrötenschutzgebiet, aber es ist keine Schildkrötenzeit und so informiert uns Carlos nur kurz und theoretisch.
Auf dem Rückfahrt sehen wir vom Boot aus dann sogar noch unsere Faultiere Nr.3 und Nr.4, eine Mutter mit Jungtier (Überraschung: im Gegenlicht!
) – mit viel gutem Willen erkennt man das auch auf dem Foto…
So, das war ein sehr beeindruckender Ausflug – dieser schmale Streifen Regenwald zwischen Fluss und Meer ist etwas ganz Besonderes!
Das kann man auch über unser Abendessen sagen – Daniela, die Chefin, eine Deutsche, ist besorgt, ob wir Vegetarier denn auch satt werden (ich bin zwar nur Teilzeitvegetarierin, esse aber die ganze Reise der Einfachheit halber auch kein Fleisch) und bringt uns ständig köstlichen Nachschlag. Und dann gibt es noch den sensationellen Nachtisch, den die Panthers auch schon erwähnt haben, knusprige Teigblätter mit einer Vanillesauce
.
Satt und erschöpft fallen wir in unsere gemütlichen Betten, unterhalten uns noch über die Erlebnisse des Tages und genießen rundum zufrieden die Geräusche des Regenwaldes….