THEMA: Die Eulenmuckels auf der Nordschleife
06 Jun 2019 11:48 #558208
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  • Applegreen am 06 Jun 2019 11:48
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Eulenmuckel schrieb:

Außerdem ist es vielleicht ganz nett, im Namibia-Forum mal wieder die Reiseberichtsfahne für das südliche Afrika hochzuhalten. ;)

Hallo liebe Muckels,

ich finde es sogar ausgesprochen nett, dass Ihr die Reiseberichtsfahne für das südliche Afrika hochhaltet :silly: Und erst Recht wenn es sich um einen Bericht aus Eurer Feder und Linse handelt :kiss:

Eulenmuckel schrieb:
Zu unserer großen Freude untermalte das jüngste Familienmitglied unser Essen mit quietschenden Geräuschen, die seine Flip-Flop-Sohlen an den Fensterscheiben verursachten. Außer uns schien das aber niemand zu bemerken. Als sich der kleine Zappel-Spross schließlich zwischen unserem Stuhl und der Fensterscheibe in unsere Ecke vorgearbeitet hatte und begann, die Scheibe hinter Uwe anzuhauchen, zu bemalen und abzulecken, waren unsere Blicke dann doch so eindeutig, dass das Kind zurückgepfiffen wurde. Wieder mal kamen wir uns unentspannt, alt und spießig vor.

:sick: :S :pinch: In solchen Fällen sind wir ganz alt und spießig :P Bei den Italienern haben Kinder Narrenfreiheit, bei
den Spaniern übrigens auch - ich durfte mal spanische Sprösslinge beim Abschlecken der Löffel eines Dessertbuffets beobachten. Die Löfffel landeten wieder im Buffet und die Eltern zuckten nicht mal mit der Wimper :blink: Da blieb es nicht beim bösen Blick :angry:

Schade, dass sich Eurer Bericht nun dem Ende zuneigt - aber wir werden sicherlich ganzbald von Euch mit einem weiteren Bericht verwöhnt werden ;)

Liebe Grüße und bis bald in Büsnau!
Sabine
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09 Jun 2019 17:28 #558414
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  • Eulenmuckel am 09 Jun 2019 17:28
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@Bele:
Ich fürchte, ich habe noch Gesprächsbedarf mit Matthias
Ich vermute, du möchtest eure Route nochmal korrigieren.
sieht ja nun doch so aus, als ob Ihr den Bericht noch fertig bekommt, oder?
Das ist der Plan. ;)

@Sabine: Eure Buffet-Geschichte klingt aber fies. Da möchte man nicht nach den Kindern zum Nachtisch.
Ja, unsere Reise dauert jetzt nur noch ein paar Tage. Aber der Reisebericht hat ja auch lange genug gedauert.

Bis bald,
Uwe
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09 Jun 2019 17:32 #558416
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  • Eulenmuckel am 09 Jun 2019 17:28
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Tag 33 – 15. August 2018 – Ausflug in die Mondlandschaft und nach Ganikontes

Meikes Gästehaus, Swakopmund

Auch heute standen wir spät auf, frühstückten und unterhielten uns noch lange mit Meike. Am späten Vormittag fuhren wir zu Fruit and Veg und kauften ein paar Kleinigkeiten für unsere letzten Campingübernachtungen ein. Wir mögen den Laden sehr, und es macht gegen Ende des Urlaubs viel weniger Spaß, nur noch ein paar Dinge in den Einkaufswagen zu laden und genau zu überlegen, was wir denn wirklich noch benötigen, anstatt einfach alles einzupacken, was lecker aussieht. Beim Spar besorgten wir noch das frische Naukluft-Wasser und beobachteten anschließend wieder die gefiederten Gäste in Meikes Garten.

Wellenastrild



Oranjebrillenvogel





Kapsperling



Am Nachmittag fuhren wir tanken und dann weiter Richtung Mondlandschaft.

Namibschmätzer









Die Sonne stand noch ziemlich hoch, und so blieben wir nicht lange an den Aussichtspunkten, sondern fuhren weiter bis nach Goanikontes im Swakoptal. Wir hatten Glück, denn als wir ankamen, fuhr gerade eine große Reisegruppe in einem Bus ab. Seit unserem Besuch im letzten Jahr hat sich hier viel getan. Es wurden neue Campingplätze angelegt, Chalets gebaut, und die gesamte Anlage macht einen überholten Eindruck. Wir bestellten Toast und Getränke und machten es uns mit den Fotoapparaten bequem, denn an den verschiedenen Vogeltränken war immer etwas los. Wegen besonders guter Speisen ist Goanikontes sicherlich nicht zu empfehlen, aber die vielen Vögel sorgten dafür, dass wir es hier gut zwei Stunden aushielten.

Oranjebrillenvogel





Senegaltauben



Rotschwanzschmätzer



Kapstelze



Rußnektarvogel





Rotbrust-Glanzköpfchen



Maskenweber





Wir tippen mal einfach wild in die kleinen braunen Ammer-Spatzen-Girlitze und behaupten, dass dies ein Angolagirlitz ist!?
In Wirklichkeit ist es ein Haussperling-Weibchen (vielen Dank an maddy).



Ein Paar aus Österreich gesellte sich zu uns, und wir unterhielten uns ein bisschen.
Bevor wir wieder aufbrachen, liefen wir noch eine Runde über die Anlage und schauten uns den kleinen Zoo mit Schweinen, Alpakas, Kaninchen und Emus an. Ein paar Streifenmäuse huschten herum.



Viele Angestellte liefen geschäftig durch die Gegend. Es ist noch Vieles im Bau, und wir sind gespannt, wie sich die Oase entwickeln wird. Es macht den Anschein, als könnte es hier auf Grund der Größe schon bald recht trubelig werden.



Unsere Rückfahrt dauerte deutlich länger, weil wir wegen des schönen Nachmittagslichts immer wieder anhielten und die Gegend bewunderten. Die Mondlandschaft ist für uns schon etwas ganz Besonderes.













Es war schon halb sieben, als wir wieder nach Swakopmund kamen. Wir machten uns kurz frisch, dann fuhren wir auch schon wieder mit Klaus und Meike zum Secret Garden. Dort gehen wir seit Jahren zum Pizza essen. Die winzige Pizzeria ist sehr gemütlich, und es schmeckte wieder fantastisch. Leider war es in der Stadt nicht sehr warm, und so kuschelten wir uns zurück im Zimmer schnell unter die Decken.

Kilometer: 81
Letzte Änderung: 10 Jun 2019 09:13 von Eulenmuckel.
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10 Jun 2019 08:39 #558425
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Liebe Eulenmuckels,
Zwischendurch wieder mal ein herzliches Dankeschoen fuer euren Bericht und die wie immer grandiosen Fotos!!
Wir tippen mal einfach wild in die kleinen braunen Ammer-Spatzen-Girlitze und behaupten, dass dies ein Angolagirlitz ist!?

Da behaupte ich jetzt mal dass das ein House Sparrow / Haussperling Weibchen ist....

Gruss aus Sodwana
Maddy
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25 Jun 2019 21:25 #560057
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Tag 34 – 16. August 2018 – In und um Swakopmund

Meikes Gästehaus, Swakopmund

Als wir heute Morgen wach wurden, stieg uns jemand aufs Dach. Irgendwer lief draußen über unseren Köpfen herum. Wir hörten Stimmen. Es ging um die Wasserleitungen. Beim Rasieren merkte Uwe, dass etwas Luft in der Leitung war. Aber beim Duschen hatte er keine Probleme. Beim Frühstück sahen wir dann die Bescherung. Eine Wasserleitung war undicht, und es tropfte aus der Decke in die Küche des Frühstücksraums. Meike und Klaus bemühten sich nach Kräften, den Schaden in Grenzen zu halten und alles zu regeln. Obwohl die Klempner bereits den richtigen Hahn gefunden hatten, um den Fluss zu stoppen, ließen die beiden den Hauptwasserhahn so lange offen, bis alle Gäste geduscht hatten. So lange konnte das Wasser munter in die Wand fließen. Gut für die Gäste, weniger gut für die Gastgeber.
Nach dem Frühstück machten wir uns wieder zu Fuß auf in die Stadt. Heute besuchten wir die Souvenirläden, die wir vorgestern ausgelassen hatten. Und auch diesmal fanden wir ein paar schöne Sachen: eine Bluse und ein Tuch für Ruth, ein paar Tischsets und zwei schöne Bilderrahmen. Die Verkäuferin bei Art Africa war unheimlich nett und überraschte uns mit ihren Deutschkenntnissen. Fleißig sammelten wir Tax Invoices.
Im Permit-Büro holten wir uns eine Erlaubnis zur Fahrt durch die Mondlandschaft. Dann stiegen wir zum ersten Mal auf den Woermann-Turm. Die Aussicht über Swakopmund und das Meer war mal eine andere Perspektive auf die Stadt.





Inzwischen hatte sich der morgendliche Nebel verzogen. Wir liefen zurück zur Pension, packten die Kameras und fuhren auf der B2 aus der Stadt. Nach einigen Kilometern bogen wir auf die D1991 nach Süden ab und kurz danach auf eine Piste, die zum Khan-River führte. Karin und Peter riefen an. Auf ihrem Weg zur Blutkuppe hatten sie gerade in Swakopmund angehalten und hätten gerne einen Kaffee mit uns getrunken. Leider klappte das nicht, und wir überlegten, uns evtl. in Goanikontes zu treffen.
Die Landschaft war geprägt von Sand und Felsformationen in braun, rot und schwarz. Immer wieder liefen dunkle Steinrücken durch die Berge. Obwohl wir durch die Wüste fuhren, wuchsen erstaunlich viele verschiedene Pflanzen: Dollarbüsche, Hoodias, Gräser und noch einige andere, die wir nicht kannten.











Wir näherten uns dem Flussbett des Khan, das nach einem kurzen Stück in den Swakop mündete. Nach weniger als 10 Kilometern hätten wir Goanikontes erreicht. Plötzlich sahen wir Gebäude am Rand des Flusses sowie ein Schild „No Entry“. Die Spur endete mit diesem Verbot. Auch ein abzweigender Track führte im Flussbett zu einem gleichlautenden Schild. Wir sahen keinen anderen Weg ins Flussbett und wollten das Verbot nicht überschreiten. Also kehrten wir um und fuhren den gesamten Weg zurück bis kurz vor die Teerstraße, wo wir dann auf der D-Pad nach Goanikontes abbogen. Wir hatten schon Sorge, dass Karin und Peter evtl. nicht mehr auf uns warten würden. Die war aber unbegründet, denn die zwei waren gar nicht gekommen. Per SMS hatten sie geschrieben, dass es ihnen zu spät werden würde.
Wir beobachteten wieder ein paar Vögel und aßen eine Kleinigkeit.

Rotschwanzschmätzer



Oranjebrillenvogel







Sehr lange blieben wir jedoch nicht, sondern fuhren nach Walvis Bay. Südlich der Stadt bei den Salzfeldern am Meer erhofften wir uns ein paar Wasservögel. Tatsächlich standen dort einige Flamingos, Reiher und Möwen.







Enten und Säbelschnäbler waren im Wasser, und noch ein paar andere Küstenvögel standen, liefen oder schwammen herum. Insgesamt war die Ausbeute aber nicht sehr groß. Es wehte ein kräftiger Wind, der das ganze Auto schaukeln ließ.

Steinwälzer



Kapenten



Säbelschnäbler







Fahlregenpfeifer











Mit Sonnenuntergang erreichten wir Swakopmund über die Küstenstraße. Wir duschten und fuhren zum Abendessen zum Restaurant „The Wreck“ im Norden der Stadt. Wir bekamen einen Tisch am Fenster zugewiesen. Ein paar Tische weiter saßen vier Ehepaare – Italiener. Es hört sich nicht nett an, aber wir bekamen eine ganz famose Unterhaltung geboten, denn sie hatten ihre 13 Kinder (in etwa im Alter von 4 bis 15) gut gelaunt an einen Nachbartisch ausquartiert, wo diese sich völlig unbeaufsichtigt daneben benehmen konnten. Was für eine riesen Party! Mit den Straßenschuhen auf den hellen Polstermöbeln kniend konnte man sich prima die weiße Stoffserviette über den Kopf ziehen und mit entsprechender Geräuschuntermalung Gespenst und Gruselzauber spielen. Das Geheule wurde nur durch ein lautes Gekreische unterbrochen, als zwei Colagläser umfielen und der Inhalt über den Tisch rann. Kein Grund zur Panik, schnell kamen zwei Kellner herbeigeeilt und legten neue weiße Decken auf. Wir starrten gebannt auf die Show, die uns geboten wurde. Während sich die Eltern in aller Seelenruhe unterhielten, krochen die Kinder über und unter den langen Tisch, lagen quer über den Stühlen, bewarfen sich mit Eiswürfeln aus dem Weinkühler oder wickelten sich langsam als Mumien in die langen Vorhänge ein. Als wir schon dachten, dass die festgeschnürte Vorhangrolle jeden Moment mitsamt Kind von der Decke fallen würde, wurde es endlich leiser, denn nun gab es Hamburger für alle. Und die waren riesig! Ruths Augen wurden kugelrund, als wir beobachteten, wie nun gespeist wurde. Es ist ein wenig wie bei einem Autounfall: Man will gar nicht hinsehen, macht es aber doch! Die armen Kellner kamen mehrfach gelaufen, um verschiedenste Dinge vom Boden aufzuheben. Wir waren froh, dass unser Essen erst ein wenig später kam, denn so wäre uns sicher der Appetit vergangen. Nicht so den Eltern, die es nämlich nicht für nötig hielten einzuschreiten.
Ruth aß einen hervorragenden Kingklip, Uwes Game-Steak war ein wenig zäh. Als die Bagage nach den Burgern beschloss, auf ihre Zimmer zu gehen – wir wollen nicht wissen, was dort in der Zwischenzeit passiert ist, denn die Eltern waren noch lange nicht mit ihrem Essen fertig – konnten auch wir unser Essen genießen und ein wenig durchatmen. Eine einsame Nacht mit Grill am Lagerfeuer ist eben manchmal doch unbezahlbar. Anschließend ging es mit einem kurzen Stopp an der Jetty wieder zurück in die Pension.

Kilometer: 253
Letzte Änderung: 25 Jun 2019 21:27 von Eulenmuckel.
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Hallo Ruth und Uwe,
über Eure Fotos ist ja schon alles mehrfach gesagt worden, auch schon von mir!
Aber zu den ungezogenen italienischen Kindern in Swakopmund muß ich noch etwas beisteuern.
Wir haben im April dort mit Bird & Batis eine Wüstentour gemacht - es waren zwei kleine deutsche und ein kleines englisches (?) Mädchen dabei, die dieses Unternehmen offensichtlich derart gelangweilt hat, daß sie es vorzogen, laut kreischend die Dünen zu erklimmen und herunterzurutschen, sich mit Sand zu bewerfen, was uns um unser Fotoequipment fürchten ließ. Als sie dann noch die Wüstenschmätzer mit Steinchen bewarfen, bin ich eingeschritten - und erntete böse Worte von den Eltern.........
Viele Grüße
Friederike
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