THEMA: Die Eulenmuckels auf der Nordschleife
03 Dez 2018 22:16 #541389
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Die Eulenmuckels auf der Nordschleife

NAM – BOT – ZIM – SAM 2018


Prolog
Winterzeit – Reiseberichtzeit. Auch dieses Jahr waren wir im Juli und August im südlichen Afrika unterwegs. Als Schwerpunkte unserer Reise hatten wir uns Simbabwe und Sambia ausgesucht. Der Plan und die erste grobe Route entstanden im Oktober 2016 während eines Besuchs in Wien bei unseren Freunden Karin und Peter, mit denen wir vor drei Jahren bereits ein paar Tage durch das Kaokoveld gefahren waren. Wenn die ersten Ideen im Raum stehen, geht es meistens ziemlich schnell, bis es konkret wird. Die Wunschziele wurden zu einer möglichst sinnvollen Rundreise zusammengestellt. Zunächst wollten wir noch bis zum South Luangwa fahren, verwarfen den Plan aber, um die zu fahrenden Kilometer nicht zu sehr in die Höhe zu treiben. Wir fahren zwar gerne auch längere Strecken, aber das wäre uns dieses Jahr doch zu weit gewesen. Schließlich einigten wir uns auf die folgende Route:





Vor sechs Jahren waren wir von Mana Pools aus schon einmal die Strecke unterhalb des Kariba-Sees nach Westen gefahren. Nun wollten wir uns für die Gegenrichtung mehr Zeit lassen und die uns noch unbekannten Nationalparks besuchen. Von den Wahlen in Simbabwe Ende Juli ließen wir uns nicht abschrecken.

Liebe Fomis, wie ihr euch schon denken könnt, haben wir in dieser Zeit wieder sehr viel erlebt. Auch wenn wir natürlich immer auf der Suche nach spannenden Tieren und besonders Vögeln sind, hatten wir dieses Mal auch viele Begegnungen mit Menschen. Die Leute, die wir in Simbabwe und Sambia getroffen haben, waren sehr offen und ausgesprochen nett. Die meisten Ranger, Verkäufer und Passanten hatten ein Strahlen im Gesicht und winkten uns im Vorbeifahren freundlich zu. Es war eine rundum gelungene Reise.
Von Nata bis Grootfontein waren wir vier Wochen lang mit Karin und Peter unterwegs – eine lange Zeit, während der wir uns prima verstanden haben. Wie schon in den vergangenen Jahren hatten wir großes Glück mit unseren Reisepartnern. Bessere kann man sich nicht wünschen.
Wir freuen uns über eure Begleitung bei unserer Lieblingsbeschäftigung – dem Reisen und Fotografieren im südlichen Afrika.
Wer die Kommentare und Antworten zwischen den Etappen nicht lesen möchte, klickt oben rechts auf die Sonne.

Liebe Grüße
Uwe und Ruth
Letzte Änderung: 03 Dez 2018 22:19 von Eulenmuckel.
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03 Dez 2018 22:21 #541390
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Tag 0 – 13. Juli 2018 – Ein ziemlich perfekter Tag

Und wieder ging es los. Seit wir letztes Jahr zu Hause angekommen waren, freuten wir uns schon auf die nächste Reise. Und die begann heute. Ruth durfte noch ein letztes Mal in die Schule, um ihre Kinder in die Ferien zu verabschieden. Währenddessen packte Uwe die Taschen. Er hatte gerade die Vollmacht für Ruths Vater zur Entgegennahme von Einschreibe-Briefen während unserer Abwesenheit gedruckt, als die erwarteten BVB-Dauerkarten eintrafen. Der Tag entwickelte sich äußerst positiv.
Nachmittags holten uns Uwes Eltern ab und brachten uns nach Siegburg zum ICE, wo auch Ruths Schwester und unser Neffe waren, um uns zu verabschieden. Jan hatte vor ein paar Tagen gefragt, ob wir ihn mitnehmen. Das machen wir sogar sehr gerne, aber erst in ein paar Jahren.
Am Bahnsteig herrschte ein wenig Verwirrung bezüglich der Wagenreihenfolge. So liefen wir vom Bereich E zunächst ans andere Ende des Gleises bis B, um dann festzustellen, dass unser Wagen wohl im Bereich G halten würde. So bestiegen wir etwas abgehetzt den Zug, verstauten das viele Gepäck und ließen uns in die Sitze fallen. Trotz ein paar Minuten Verspätung kamen wir noch vor 17.00 Uhr in Frankfurt an. Der nächste Programmpunkt war das Abholen der bestellten US-Dollar am Schalter von Travelex. Davon gibt es am Flughafen einige, doch nur einer ist der richtige. Nachdem wir mit der Rolltreppe und unserem Gepäckwagen einmal umsonst in den Keller und wieder zurück gefahren waren, fanden wir schließlich den Schalter und erhielten das Bargeld. Durch die Vorbestellung bekamen wir auch einen deutlich besseren Kurs.
Mit dem Shuttlebus fuhren wir zum Terminal 2 und checkten für unseren Flug ein. Außer uns war fast niemand da, und alles klappte ohne Probleme. Ruth war kurz davor zu fragen, was man tun müsse, um Sitzplätze mit etwas mehr Beinfreiheit zu bekommen. Da dies jedoch aussichtslos erschien, verkniff sie sich die Frage. Dennoch sollte sie später die Antwort bekommen.
Bis zum Boarding durften wir uns in die Priority-Lounge setzen. Bestens gelaunt ließen wir uns das Essen und die angebotenen Getränke in der „Lumpensammler-Lounge“ ( ;) ) schmecken und waren mit uns und der Welt zufrieden.



Recht spät verließen wir die Oase, ließen uns und unser Handgepäck durchleuchten und begaben uns zum Gate. Als wir gerade in der Schlange standen, wurde Ruth von einer Frau angesprochen. Ruth guckte irritiert, und die Frau erklärte, dass wir sie zwar nicht kennen, sie aber durch unsere Berichte im Forum ein wenig zu ihrer Namibia-Reise animiert hatten. Das freute uns sehr. Leider kamen wir nicht mehr dazu, uns nach ihrem Namen zu erkundigen (vielleicht möchtest du dich ja nochmal bei uns melden), denn bei der Kontrolle der Bordkarten hielt der Mitarbeiter inne, schaute in seinen Computer und schickte uns nochmal zurück zu seinen Kolleginnen. Es gäbe für uns eine Änderung, es sei aber etwas Gutes. Die Damen am Schalter bestätigten dies. Wir seien heute in die Business-Class versetzt worden. Damit waren wir aber sowas von einverstanden. Die Antwort auf Ruths nicht gestellte Frage lautete also: Man muss nichts tun, außer Glück zu haben. Für den Rest des Tages bekamen wir das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. In Reihe 1 im Flugzeug machten wir es uns bequem und ließen uns außer den bequemen Sitzen auch das Verwöhnprogramm gefallen. Besser kann ein Urlaub nicht starten.





Nach dem Abendessen holte uns die Müdigkeit ein, und wir legten uns in die Waagerechte.

Letzte Änderung: 03 Dez 2018 22:22 von Eulenmuckel.
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04 Dez 2018 20:03 #541462
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Tag 1 – 14. Juli 2018 – Einkauf

Casa Piccolo, Windhoek

Zuhause schläft man natürlich noch besser. Aber für einen Nachtflug war das schon sehr bequem und erholsam. Wir frühstückten, füllten die Einreiseformulare aus und landeten im Dunkeln bei fünf Grad in Windhoek. Die Einreise verlief schnell, aber das Gepäck ließ ziemlich lange auf sich warten.



Auch unser Fahrer wartete bereits und brachte uns in die Stadt zur Autovermietung. Ganz ungewohnt waren die vielen Wolken am Himmel, zwischen denen mühsam die Sonne aufging.
Bei Savanna wurde noch der Kühlschrank im Auto befestigt, während wir das Fahrzeug übernahmen, einen wieder mal ziemlich neuen Landcruiser mit Bushcamper-Aufbau. Wie gewohnt ließ der Wagen keine Wünsche offen. Bis wir uns alles angesehen und besprochen hatten, waren aber dennoch zwei Stunden vergangen.





Wie immer führte uns der Weg zur Pension Casa Piccolo. Dort erwartete uns bereits ein lieber Gruß von unserer Freundin Meike aus Swakopmund, die uns selbstgemachte Guavenmarmelade schickte. Unser Zimmer war noch nicht fertig, und so ließen wir lediglich unser Gepäck dort und machten uns auf zur Maerua Mall für den Großeinkauf. Alles genau wie in den letzten Jahren. Uwe musste sich weder an das Auto noch an den Verkehr gewöhnen. Es fühlte sich an, als seien wir erst gestern hier gewesen.
Der Einkauf zog sich sehr lange hin. Obwohl wir recht genau wissen, was wir benötigen, machen wir uns auch immer recht viele Gedanken. Mehrere Einkaufswagen später und mit einem Auto voller Kartons und Tüten verließen wir den Parkplatz.





Eigentlich wollten wir noch bei Fruit and Veg vorbei, mussten aber feststellen, dass der Laden an der bekannten Stelle nicht mehr existierte. Also ging es ohne weiteren Stopp zurück in die Pension. Verhungern werden wir wohl trotzdem nicht.



Wie immer folgte das große Räumen. Kühlschrank, Vorratsregale und –Kisten, Küche und alle Fächer, Winkel und Hohlräume des Aufbaus wurden mit Sachen vollgestopft und Betten gerichtet. Zwischendurch fühlten sich die Dinge und vor allem Mengen, die wir mitnehmen, schon etwas bekloppt an. Aber was soll’s?





Am späten Nachmittag hatten wir die meisten Sachen verstaut und ruhten uns aus. Wieder verschwand die Sonne einige Male hinter Wolken und hinterließ Kälte, die wir dann mit einer heißen Dusche bekämpften. Kurz vor sieben waren wir parat, um uns von unserem Taxifahrer Laston zu Joe’s Beerhouse bringen zu lassen. Unter einem Heizpilz aßen wir das erste Wildfilet des Urlaubs. Besser hätte es nicht schmecken können. Zum Nachtisch gab es einen Brownie und Malva-Pudding, der völlig anders aussah als unser selbstgemachter zu Hause. Er schmeckte aber auch gut.
Ziemlich müde kehrten wir ins Casa Piccolo zurück und schliefen schnell ein.
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05 Dez 2018 18:51 #541578
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Tag 2 – 15. Juli 2018 – Unter Wolken nach Botswana

Casa Piccolo, Windhoek – El-Fari Bushcamp, Ghanzi

Schon in der Nacht merkten wir, dass es draußen ziemlich windig war. Immer wieder fielen Schoten vom Baum scheppernd auf das Dach und weckten uns auf. Es stürmte ganz ordentlich. Kurz vor Sonnenaufgang hörten wir nicht nur Wind, sondern noch etwas anderes: Es regnete in Windhoek, und zwar nicht nur ein paar Tröpfchen. Was war das denn? Wir trauten unseren Augen kaum, als wir aus dem Fenster schauten.



Das bremste uns ein wenig aus, denn eigentlich wollten wir heute recht früh los, da wir eine weite Strecke vor uns hatten. Wir erledigten erstmal alle Dinge im Zimmer, bevor wir uns nach draußen wagten. Zum Glück kann man sich in Namibia darauf verlassen, dass es um diese Jahreszeit niemals sehr lange regnet. So konnten wir auch schon vor acht Uhr weitere Sachen zum Auto bringen und verstauen.
Beim Frühstück ließen wir uns Toast, Rührei und Speck schmecken. So brachen wir doch erst um neun Uhr auf, holten Geld, tankten über 160 Liter Diesel und fuhren zu Savanna. Dort ließen wir ein paar Sachen, die wir während der Reise nicht benötigen und nahmen noch zwei große Tassen mit. Um zehn Uhr fuhren wir aus der Stadt nach Osten.





Den ganzen Tag über begleiteten uns Wolken, ein für uns völlig fremder Anblick. Die Temperatur stieg von 8 Grad in Windhoek langsam auf 14, dann auf 20 Grad. Nachmittags kletterte das Thermometer sogar auf 25 Grad. Die B6 zog sich dahin. Wir passierten Witvlei, umfuhren Gobabis und kamen an die Grenze nach Botswana. Nach den Grenzformalitäten, die sehr schnell vonstatten gingen, mussten wir nur noch eine letzte Schranke überwinden. Dort hielten uns zwei Beamte auf, die einen Blick in unseren Kühlschrank werfen wollten. Sie beanstandeten zwei eingeschweißte Gurken, die oben auf lagen. Letztes Jahr habe es ein Problem mit Fruchtfliegen gegeben, weshalb die Mitnahme verboten sei. Wir diskutierten nur kurz, denn so ganz verstanden wir das Problem nicht. Uwes Versuch, die Gurken zu retten, indem er behauptete, sie kochen zu wollen, scheiterte kläglich, und so ergaben wir uns und ließen die beiden Früchte zurück.
In Botswana war die Hauptstraße etwas breiter als in Namibia, und wir kamen gut vorwärts. Ab und zu liefen Ziegen oder Kühe über die Straße oder täuschten die Überquerung zumindest an. Für die letzten 150 Kilometer übernahm Ruth das Steuer und sammelte etwas Erfahrung mit dem Landcruiser. Entlang der Straße sahen wir viele Trappen, einige Gabelracken, Drongos und Perlhühner.



Sechzig Kilometer hinter Ghanzi bogen wir zum El-Fari Bushcamp ab. Wir waren die einzigen Gäste auf dem Campingplatz und sahen im Registrierungsbuch, dass unsere Freunde Karin und Peter die letzte Nacht hier verbracht hatten. Morgen werden wir die beiden einholen.
Wir stellten das Zelt auf, machten Feuer und genossen den Sonnenuntergang zwischen vielen Wolken.







Webervögel, Astrilde, Drosslinge und Drongos hüpften durch die Bäume. Sogar ein paar Schakale riefen. Wir duschten, machten Salat und grillten Oryx-Filet. Es hätte uns nicht besser gehen können.





Auch nach dem Essen saßen wir noch einige Zeit am Feuer und schauten in die Sterne.



Kilometer: 595
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06 Dez 2018 21:19 #541724
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Tag 3 – 16. Juli 2018 – Gamedrive – früher als erwartet

El-Fari Bushcamp, Ghanzi – Nata Lodge

Bei knapp 10 Grad standen wir um halb acht auf. Auch einige Vögel waren schon da und warteten vermutlich auf Krümel von unserem Frühstück.

Rotstirn-Bartvogel



Aber daraus wurde nichts. Wir tranken lediglich Kaffee und Tee und packten unsere Sachen zusammen. Denn wir freuten uns auf ein ausgiebiges spätes Frühstück in Maun bei Hilary’s.
Hier ein Einblick in den Bushcamper:





Auf der Hauptstraße richteten wir uns auf eine ereignislose Fahrt nach Maun ein, als bereits nach wenigen Kilometern vor uns zwei Wilddogs die Straße kreuzten. Einer von ihnen trug ein Halsband. Die Hunde jagten direkt an der Straße entlang an uns vorüber, und obwohl wir möglichst schnell anhielten und zurücksetzten, waren sie schon bald im Gebüsch verschwunden. Trotzdem freuten wir uns, denn mit so einer Sichtung an der A2 hatten wir nicht gerechnet.



Beim Kuke-Zaun wurden wir zum ersten Mal heute angehalten. Während eine Beamtin nach unseren Vorräten fragte, sprühte eine andere unsere Reifen ein. Auf dem Weg nach Maun folgte eine weitere Veterinärkontrolle, bei der wir dann aussteigen und unsere Schuhe desinfizieren mussten. Immer wieder fuhren Eselkarren neben der Straße, saßen oder liefen Leute am Straßenrand, Ziegen und Kühe grasten oder überquerten die Fahrbahn. Ein Dutzend Marabus kreiste über uns und freute sich offensichtlich über einen Kadaver in der Nähe.
Bis Maun zog sich die Strecke dahin, und wir erreichten die Stadt erst kurz vor 11.00 Uhr.



Uwe holte Geld und kaufte neue Gurken, während Ruth das Auto bewachte. Dann bogen wir auf die Airport-Road ein und freuten uns sehr auf eine Pause mit Kaffee, Sandwiches und anderen Leckereien. Aber leider hatte unser Lieblingscafe geschlossen. Es stand auch kein Schild dort, aus dem wir hätten erkennen können, wann wieder geöffnet würde. So tankten wir und nahmen uns lediglich eine Portion Pommes bei Wimpy mit auf dem Weg. Das war allerdings nur ein schwacher Trost für die entgangenen Jumbo-Sandwiches, die wir bei Hilary bekommen hätten.
Wir überquerten den Thamalakane und fuhren Richtung Südosten. Bei einem weiteren Vet-Gate wurde mal wieder unser Kühlschrank inspiziert und unsere Schuhe desinfiziert.



Die restlichen 250 Kilometer bis Nata waren zwar auch geteert, aber die Straße war mit unzähligen Schlaglöchern aller Größen und Tiefen gespickt. Wir mussten über weite Abschnitte Slalom fahren und schafften es dennoch nicht, allen Löchern auszuweichen. Zum Glück war nicht viel Verkehr, denn entgegenkommende Fahrzeuge fuhren ebenfalls in Schlangenlinien oder zum Teil auch neben der eigentlichen Straße her.



Früher als erwartet entwickelte sich unsere heutige Fahrt bereits zu einem ersten Gamedrive. Am Straßenrand entdeckten wir Zebras, Giraffen und sogar Elefanten. Ein einzelner Bulle stand unter einem Baum und fraß gemütlich. Weitere Elefanten überquerten vor uns die Straße.

Strichelracke













Kurz vor Nata hielten wir bei einem kleinen See und beobachteten einen jungen Sattelstorch und einige Stelzenläufer.





Als wir gerade in der Nata Lodge angekommen waren, liefen auch schon Karin und Peter auf uns zu. Die beiden waren bereits am frühen Nachmittag eingetroffen.



Schön, dass das Treffen mit unseren Reisepartnern so reibungslos funktioniert hatte. Wir freuten uns sehr auf die gemeinsame Zeit, checkten ein und stellten uns zu den beiden auf den Campingplatz. Die Lodge ist schön unter vielen Bäumen und Palmen gelegen. Überall hüpften Vögel umher: Bartvögel, Drosslinge und ein paar Papageien. Wir drehten zu Fuß eine Runde, machten Feuer und kochten Abendessen. Karin machte Couscous, und wir grillten Springbock. Es gab viel zu erzählen, doch Ruth war nur mit halbem Ohr dabei. Hatten wir doch vor etlichen Jahren hier auf der Campsite ein paar Bushbabies entdeckt. Ruth hatte an der Rezeption sogleich nachgefragt und die Bestätigung erhalten, dass sie selbstverständlich noch immer da seien. Ein wenig misstrauisch ob einer solchen Aussage („jaja, der Leopard liegt gleich dort hinten im Baum“, „gerade gestern noch wurden Wale, Löwen und Gepardenkinder nicht weit von hier gesichtet …“), aber doch mit einer kleinen Hoffnung lauschte sie auf jedes Geräusch in den umliegenden Büschen. Und tatsächlich verriet ein leises Rascheln im Geäst die Ankunft der kleinen Äffchen. Sie bewegten sich sehr geschickt und äußerst flink im meist dichten Buschwerk, so dass es uns wirklich schwer fiel, sie auch nur mit unseren Blicken zu verfolgen. Obwohl sicher ein halbes Dutzend der kleinen Galagos während des ganzen Abend über uns durch die Bäume turnte, sie sich gegenseitig beschnupperten oder das hinabtropfende Harz vom Stamm leckten, gelang uns keine ganz überzeugende Aufnahme.



So brachen wir mal wieder fasziniert von der Wendigkeit und Sprungkraft der kleinen Burschen ihre Verfolgung ab und saßen noch einige Zeit zusammen am Feuer.
Spät gingen wir ins Zelt.

Kilometer: 539
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08 Dez 2018 21:40 #541967
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Tag 4 – 17. Juli 2018 – Ungeplanter Nightdrive im Hwange

Nata Lodge – Shumba Dam, Hwange

Wir schliefen aus und starteten gemütlich in den Tag. Es waren wieder viele Wolken am Himmel, und da der Campsite der Nata Lodge unter hohen Bäumen lag, hatten wir kaum Sonne beim Frühstück. Dennoch war es nicht allzu kalt, und so aßen wir in Ruhe Müsli und Nutellabrote. Anschließend pirschten wir einigen Vögeln hinterher, hauptsächlich Drosslingen und Tauben.







Es war bereits halb zehn, als wir die Lodge verließen. Wir hatten uns auch nicht sonderlich beeilt, weil wir von einer im Vergleich zu den Vortagen kurzen Etappe ausgingen. Trödelig kauften wir im Supermarkt Brot und Muffins und füllten an der Tankstelle Diesel nach. Dann ging es auf die A33 nach Norden. Die Straße war sehr gut ausgebaut, fast ohne Schlaglöcher, und es herrschte nicht viel Verkehr. Meist ging es schnurgeradeaus. Wir überholten vielleicht ein halbes Dutzend Lastwagen. Es gab eine weitere Veterinärkontrolle, bei der wir jedoch durchgewunken wurden.





Am Straßenrand sahen wir Hornraben, Elefanten und Giraffen. Nach knapp 200 Kilometern erreichten wir Pandamatenga, wo wir nochmals tankten. Der Tankwart ließ es gemütlich angehen. Er hatte alle Zeit der Welt, nacheinander die Autos zu befüllen und einzeln das Wechselgeld zu holen. Unserer Ansicht nach wäre es durchaus möglich gewesen, beide Autos gleichzeitig zu betanken. In Afrika trifft man auf eine völlig andere Einstellung zur Zeit, die wir immer meinen, nicht zu haben.
Derart zwangsentschleunigt war Mittag schon deutlich vorbei, als wir den kleinen, beschaulichen Grenzübergang erreichten. Nach der Ausreise in Botswana kamen wir zu den Kollegen nach Zimbabwe. Die Fahrzeugpapiere wurden kontrolliert, eine Versicherung für das Auto abgeschlossen und die Visa in die Pässe geklebt. Auch wenn wir die einzigen Touristen waren, dauerte das Prozedere mit Listen und Stempeln sicherlich eine Stunde. Gerne hielten wir auch noch ein Schwätzchen mit den netten Jungs am Schlagbaum.





Danke an Karin für das Bild:




Hinter der Grenze fuhren wir auf einer schmalen, unbefestigten Straße weiter nach Südosten. Im Gegensatz zum Vormittag kamen wir nun deutlich langsamer voran. Die Strecken waren landschaftlich sehr schön und abwechslungsreich. Bäume, Palmen und Grasflächen wechselten sich ab. Wir hielten auf und neben mehr oder weniger passierbaren Brücken und querten einige Flussläufe. Teilweise erinnerten uns mehrere Hügel an die Gegend um Savuti, dann wieder feuchtere Gebiete an das Okavango-Delta.











So krochen und rumpelten wir dahin, und die Nachmittagssonne, die die Landschaft bereits in schönstes Licht tauchte, sorgte für den ein oder anderen zusätzlichen Fotostopp.

von Karin:




von Karin:
Letzte Änderung: 08 Dez 2018 21:43 von Eulenmuckel.
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