Tag 30 – 12. August 2018 – Ende der Flusstour
Shamvura Camp – Maori, Grootfontein
Da heute außer dem Transfer nach Grootfontein nichts auf dem Plan stand, krabbelten wir erst spät aus dem Zelt. Bei der ersten Tasse Kaffee suchten wir aus unseren Fotos ein paar Vögel heraus, die wir bislang nicht bestimmen konnten. Mark Paxton hatte uns hierbei seine Hilfe angeboten.
Wir frühstückten in Ruhe und tranken gemütlich Kaffee. Ruth konnte wie immer nicht so lange still sitzen und kroch ein wenig durch das angrenzende Gesträuch. Sie erwischte nicht besonders viel, denn die Vögel waren sehr scheu und die Vegetation zudem dicht und hoch, so dass ein unauffälliges, zügiges Anpirschen kompliziert war.
Gelbsteißbülbül
Abgelenkt durch seine fette Beute, eine Hummel, die er mehrfach laut auf einen Ast schlug, ließ ein Trauerdrongo dann doch noch ein Foto in schönem Morgenlicht zu.
Wir packten zusammen und fuhren zur Rezeption. Während Peter die Rechnung bezahlte, zeigten wir Mark die Fotos. Er konnte wirklich alle Vögel bestimmen, lediglich bei einem Shrike schwankte er zwischen zwei sehr ähnlichen Spezies. Auch bei Schmetterlingen kannte er sich bestens aus. Es ist schon sehr beeindruckend, einen Profi-Birder kennenzulernen. Noch besser ist es allerdings, mit einem befreundet und demnächst wieder gemeinsam auf Pad zu sein.
Hinsichtlich der Vogelsichtungen hat uns die gestrige Bootsfahrt sehr gut gefallen. Die Campsite würden wir jedoch nicht uneingeschränkt empfehlen. Unser Stellplatz „Combretum“ war sehr staubig. Das Wasser ist stark eisenhaltig und riecht dementsprechend. Ruth bekam den Geruch nach der Dusche am Vorabend vorerst nicht mehr aus den Haaren.
Als wir auf die Straße einbogen, sahen wir einen kleinen Esel, der völlig irr ständig im Kreis herumrannte. Wir hielten kurz und schauten seinen Sprüngen und Hopsern zu.
Dann machten wir uns auf den Weg weiter nach Westen, verließen den Caprivi-Streifen und damit die Region der Flüsse, an denen wir uns in den letzten Wochen herumgetrieben hatten. Tschüss, Hippos! Die Fahrt war recht eintönig und führte schnurgeradeaus. In Rundu wollten wir eigentlich bei Wimpy halten und eine Fritten-Pause einlegen. Leider gab es das Schnellrestaurant an der Tankstelle aber nicht mehr. Uns fiel auf, dass die Stadt mit jedem Jahr wächst. Entlang der Ausfallstraßen stehen immer mehr und immer länger Wellblechhütten, Bars und kleine Geschäfte. So rutschten wir zügig an zahlreichen mehr oder weniger bestückten, in Stand gehaltenen oder zerfallenen kleinen Shops vorbei,
verzichteten auch diesmal auf den Besuch der einladenden Friseur-Hüttchen (Ruth sieht sich nach der abgehakten Mopane-Raupe-Probier-Challenge nach einer neuen Herausforderung um und zögert bisher nur aus dem Grund, dass ihre Haare schon fusselig genug sind),
ließen sämtliche Pubs und Shebeens links und rechts liegen
und erfreuten uns wieder einmal im Vorbeifahren an den bunten Bildern des afrikanischen Zusammenlebens.
Nachdem wir auf halber Strecke den Veterinärzaun passiert hatten, waren keine Menschen mehr entlang der Straße unterwegs. Ab sofort fuhren wir wieder durch eingezäuntes Farmland. Da wir uns keine Pause gegönnt hatten und zügig gefahren waren, erreichten wir das Camp Maori schon vor 14.00 Uhr. Wir waren die einzigen Gäste auf dem Campingplatz und konnten uns breit machen. Wir schlugen das Lager auf, duschten, sicherten Fotos und aßen ein paar Brote mit Wildschinken. Dann besichtigten wir den Garten von Conni und Peter, aßen zwei Kumquats vom Baum und probierten die süßen und unglaublich leckeren Maracujas, die uns Peter geschenkt hatte.
Bradfieldtoko
Während Karin und Peter zum Spar nach Grootfontein fuhren, um für die kommenden Tage einzukaufen, erstanden wir in Peters Souvenirladen einen Tischläufer für Karin, die in ein paar Tagen Geburtstag hat. Der Nachmittag war entspannt und sehr warm. Zum Sonnenuntergang stiegen wir auf den Turm und stießen auf die vergangenen vier Wochen an. Wir hatten eine traumhafte gemeinsame Zeit zu viert mit so vielen tollen Erlebnissen. Leider trennen sich morgen unsere Wege.
Zum Abendessen machten wir wieder mal Pizzen. Eine brachte Ruth Conni und Peter. Schnell wurde es kühl, und wir setzten uns an unserem letzten gemeinsamen Abend mit Karin und Peter noch etwas ans Feuer.
Kilometer: 379