THEMA: Die Loeffels auf Multikultiabenteuertour im Norden
14 Mai 2018 15:15 #521323
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MO, 23.4.2018: Ab jetzt wird’s langsam „ernst“ Teil 2

So, jetzt wird es wirklich ernst, denn endlich, endlich startet heute Nachmittag unsere erste Tour.
Wir haben schon von Deutschland aus bei Charly's Desert Tours eine Halbtagestour „Namib Desert Tour“ gebucht, wegen der Wetterverhältnisse (meist ja Nebel am Morgen) haben wir uns für die Nachmittagstour (14 – 18 Uhr) entschieden. Der Rollstuhl ist kein Problem, und die Tour findet schon ab zwei Personen statt. Das ist nicht bei allen Anbietern der Fall, einer der Hauptgründe, weswegen wir uns für Charly's Desert Tours entschieden haben.

Wir werden pünktlich von Jochen abgeholt, einem pensionierten Deutsch-Namibier, der als freier Mitarbeiter bei Charly's Desert Tours arbeitet und damit seine Rente aufbessert. Heute fährt er uns, und wir sind die einzigen Gäste. Es ist immer noch neblig, Jochen ist mit dickem Parka unterwegs. Auch wir laufen schon den ganzen Tag in unseren Vliesjacken herum.

Zu Beginn folgen wir der D1901, wo sich entlang des Swakopflusses mehrere Farmen angesiedelt haben, die mit mehr oder weniger Erfolg alles mögliche anbauen: Dattelpalmen, Oliven, Wein, auch eine Kamelfarm gibt es. Es war auch mal eine Straußenfarm für 5000 Strauße geplant, mit viel Enthusiasmus und finanziellem Einsatz wurden Schlachthäuser, Kühlhäuser und die ganze Infrastruktur errichtet. Als dann die Strauße kommen sollten, ging das Geld aus und kein Strauß kam jemals auf die Farm. Bis heute liegt das alles brach …


Irgendwo hinter Gut Richthofen verlassen wir die Straße, jetzt geht es in die Wüste, und schon können Parka und Vliesjacken im Kofferraum verschwinden. Jochen erläutert und zeigt uns die wichtigsten endemischen Pflanzen der Namib wie

pencil bush


dollar-bush


Nara Melone






Aloen …


Wir werfen einen ersten Blick auf die Mondlandschaft,


durchfahren Trockenflußtäler …




Jochen erklärt Gesteine und Gesteinsformationen. An einer Geröllhalde stoppen wir. Hier gibt es ein paar Lithops, die von der Piste aus nahezu unsichtbar mit der Umgebung verschmelzen.




Schon allein dafür lohnt es sich eine solche Tour geführt zu machen, neben den ganzen Hintergrundinfos, die man auf diese Weise erhält. Als Laie mit ungeübtem Auge (und das sind ja fast alle Touristen) fährt man achtlos daran vorbei.

Hier hat das Team von Charly's Desert Tours auch mehrere mit verschiedenen Flechten bewachsene Steine zusammengetragen. So können Touristen wie wir diese Pflanzen bewundern, ohne in diesem fragilen Ökosystem die empfindlichen und nur sehr langsam wachsenden Pflanzen zu zertrampeln. Für uns ebenfalls ein guter Grund, diese Gegend geführt zu besuchen.





Bei jedem Besuch werden die Flechten und auch die Lithops mit Wasser besprüht, ein kleiner Dank der Guides an die Pflanzen dafür, daß sie hier den Tourgästen gezeigt und erklärt werden können.

Weiter geht es durch karge Ödnis und einsame Schluchten, bis wir irgendwann wieder das Swakop-Flußbett erreichen.











Und endlich sind wir dann auch bei den Welwitschias. Große, kleine, männlich, weibliche, alles voller Welwitschias, viel zu tun für meine Kamera.















Über Goanikontes geht es dann langsam zurück, über die D1991 und C28 nach Swakopmund.



Natürlich nicht, ohne bei glasklarer Luft und phantastischer Fernsicht die Mondlandschaft im Abendlicht zu bewundern:








Jochen erweist sich im Laufe der Tour nach kurzer anfänglicher Reserviertheit als kundiger und enthusiastischer Guide, der mit viel Liebe zum Land keine Frage unbeantwortet lässt, sich über unsere vielen interessierten Fragen freut und uns mit vielen Informationen und Details zum erkundeten Flecken Erde wieder an Meikes Guesthouse absetzt, deutlich später als vorgesehen. Ein Ausflug, der sich für uns zu 100% gelohnt hat!

Der Tag endet heute im Hotel Deutsches Haus.

Essen:
Gemüse a la Deutsches Haus (Beate)
Kingklipfilet a la Chef (Stefan)
Dazu natürlich Savannahs

(Selbst) Gefahrene Kilometer: 0
LG Stefan

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Letzte Änderung: 14 Mai 2018 15:28 von loeffel.
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15 Mai 2018 16:44 #521440
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DI, 24.4.2018: Ganz viel Sand und Meer

Heute sind Weck- und Frühstückzeit schon deutlich afrikanischer, eine Ganztagestour steht für uns auf dem Programm. Mal wieder von Deutschland aus auf Rollitauglichkeit hin abgeklopft und dann gebucht.
Strahlender Sonnenschein heute morgen, kein Nebel, beste Voraussetzungen für unser heutiges „Abenteuer“ :cheer: .


Doch vorher muß ich doch noch mal eine kurze Mail schreiben. Die Mail mit der Wegbeschreibung zur umgebuchten Lodge ist zwar gekommen, es fehlt aber der im Anschreiben erwähnte und von mir erbetene Voucher. Auch wenn die Lodge den zwar direkt bekommen hat, hätte ich doch gerne zur Sicherheit eine Kopie, man weiß ja nie …

So, jetzt geht’s aber los. Es fährt noch ein weiteres deutsches Gästepaar mit, das hatten wir gemeinsam beim Frühstücks-Smalltalk schon festgestellt.
Vielleicht sollte ich noch erwähnen, was wir eigentlich machen:
Ein Ganztagstour nach Sandwich Harbour, mit Turnstone Tours :woohoo: .
Richtung Walvisbay trübt es sich aber doch ein und wir fahren durch eine dicke Nebelsuppe Richtung Lagune, doch unser Guide (seinen Namen habe ich leider vergessen, das Alter … :whistle: ) meint, dass sich das ganze relativ schnell auflösen wird.

Am letzten Parkplatz stadtauswärts machen wir eine Pause, unser Guide senkt den Reifendruck auf 1,2 Bar und wir beobachten die Flamingos, Reiher und Kormorane, die zunächst nur schemenhaft im Nebel erkennbar sind.






Doch schon während dieser kurzen Pause reißt der Nebel auf und wir können die Flamingos in voller Farbenpracht bewundern.













An den Salzpfannen und Pelikanen vorbei ...



… geht die Fahrt zum Parkeingang des Namib-Naukluft Parks. Hier treffen wir auch das zweite Fahrzeug von Turnstone, so dass wir sicherheitshalber in kleinem Konvoi unterwegs sind.







Mit einigen kurzen Stopps …







… gelangen wir ohne besondere Vorkommnisse bis Sandwich Harbour durch.
Vom spektakulären Streckenabschnitt direkt an den Dünen entlang zwischen Dünen und Meer gibt es leider keine Fotos. Hier wird nicht gestoppt, und ich sitze mal wieder hinten in der Mitte. Es will mir einfach kein Foto durch die Windschutzscheibe gelingen, weil der Autofokus immer an der Scheibe hängenbleibt …

Sandwich Harbour gehört für mich zu den spektakulärsten Landschaften Namibias, unwirklich dieses Grün inmitten der Gold- und Blautöne von Dünen und Meer. Am besten bewundert man diese Landschaft von oben, das heißt: Dünen erklimmen:











Traurige Begegnung: Eine kleine Gruppe Rinder hat sich vor einigen Tagen hierher verirrt. Die Besitzer sind längst informiert, kümmern sich aber nicht. Wenn die Rinder nicht innerhalb kürzester Zeit Hilfe bekommen, werden sie hier verdursten. Es gibt hier kein Trinkwasser, die Lagune selbst besteht aus Brackwasser. Die Rinder trinken zwar davon, werden aber wegen des Salzgehalts dehydriert.
Es ist ein Bild des Jammers und wir können nur hoffen, dass die Besitzer noch rechtzeitig reagieren, denn viel Zeit bleibt den Rindern nicht mehr.







Wir werden hier unsere Mittagspause verbringen. Die beiden Fahrzeuge stehen dabei in unterschiedlichen Bereichen, das Kleingruppen-Flair bleibt so für beide bewahrt. Unser Guide baut Campingtische und -stühle auf, der Tisch wird mit allerlei Leckereien beladen. Alles ist von Bruno, dem Firmeninhaber selbstgemacht. Er steht jeden morgen um 5 Uhr auf, um die Touren entsprechend zu versorgen. So gibt es selbstgebackenes Brot mit einem Aufstrich, dessen Zusammensetzung ich vergessen habe (schon wieder das Alter … :whistle: ), selbstgemachte Lasagne (noch warm!) und Salat, dessen Dressing ein Geheimrezept von Bruno ist, das auch unser Guide nicht kennt. Dazu Wasser und Säfte. Und Kuchen zum Dessert. Mjamjam :woohoo:



Ich muss sicher nicht erwähnen, daß dieses Picknick in dieser ganz besonderen und unwirklichen Landschaft und Einsamkeit ein unvergeßliches Erlebnis ist.
Auch die Tatsache, dass ich kurz vorher beim Fotografieren aus Unachtsamkeit Bekanntschaft mit dem Atlantik gemacht habe und ich hier mit nasser Hose (bis über die Knie), Socken und Trekkingstiefeln sitze, ändert daran nichts :whistle: .
Bis zum Picknickende ist die Hose allerdings schon wieder fast trocken, die Stiefel werden wohl noch ein paar Tage länger brauchen …

Nach Passage der Engstelle zwischen Dünen und Meer verläuft der restliche Weg nun zunächst auf einer Achterbahntour durch die Dünen :silly: . Jetzt will plötzlich niemand mehr auf dem Beifahrersitz Platz nehmen, also kann ich mich aus meiner Position „hinten in der Mitte“ befreien B) .
Dieses Auf und Ab ist ein Riesenspaß, nur das zweite Paar ist auf einmal etwas ruhig und blass … :sick:
Wie hoch und steil diese Dünenabfahrten wirklich sind, ist auf den Fotos gar nicht richtig erkennbar :whistle: .













Viel zu schnell vergeht die Zeit, und an einigen kleineren Dünenformationen und einsamen Robben vorbei …





… erreichen wir wieder Walvisbay, wo die Reifen wieder auf Normaldruck gebracht werden, und kurz darauf sind wir auch wieder bei Meikes Guesthouse.
Das hat uns einen Riesenspaß gemacht. Ein gelungener Mix aus spektakulärer Landschaft und etwas Nervenkitzel, genau das richtige für uns. Und wieder ein Ausflug, der sich absolut gelohnt hat.

Unseren letzten Abend in Swakopmund verbringen wir heute im Hansa Hotel Vor zwei Tagen hatte ich hier ja einen Tisch bestellt.

Essen:
Couscous-Taler mit Gemüse und Mozarella (Beate)
Lamm Curry im Bananenreis-Ring (Stefan)
Dazu natürlich wieder Savannahs

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LG Stefan

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Letzte Änderung: 15 Mai 2018 17:05 von loeffel.
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15 Mai 2018 17:44 #521442
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  • Dandelion am 15 Mai 2018 17:44
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Hallo Stefan und Beate,

einen schönen Ausflug habt ihr da unternommen.!! Viel Landschaft, Tiere und alles in kleiner Gruppe, die Tour werde ich mir merken.
Bisher hatte ich Sandwich Harbour noch gar nicht so recht auf dem Schirm, da irgendwie die Gruppen immer viel größer erschienen.
Danke fürs Teilen.

Liebe Grüße
Kordula :)
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15 Mai 2018 18:00 #521444
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  • sphinx am 15 Mai 2018 18:00
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Lieber Stefan

Danke, da werden schöne Erinnerungen bei mir wach. Die Flamingos sind Klasse, die haben wir damals ja leider nur im Nebel gesehen
Mir gefällt es richtig gut bei Euch und so freue mich auf weitere Abenteuer.

Viele Grüße
Elisabeth

OT @ Kordula, man kann die Sandwich Harbour Tour auch als Privattour machen. Wir haben das nicht bereut, weil wir überall halten konnten und auch solange herumlaufen wie wir wollten.
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16 Mai 2018 08:20 #521491
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Guten Morgen lieber Stefan und liebe Beate,

jetzt seid ihr schon in Swakopmund und habt die ersten Ausflüge hinter euch :woohoo: . Ich springe noch schnell ins Auto, denn eine Löffelchentour lasse ich mir nicht entgehen. Falls kein Platz mehr sein sollte, schnall mich bitte auf´s Dach ;) .

Ui, das ging ja gut los. Die Buchungen haben wohl nicht so gelappt, hoffe das wird im Verlauf der Reise besser.
Ja, Sandwich Harbour ............ ich weiß schon was wir verpasst haben :( .

Deine Fotos, vor allem die Makros, hauen mich um :woohoo: :sick: :silly: . Sehr, sehr schön.

Liebe Grüße an Löffelinchen .... freue mich auf alles weitere und bin gespannt was ihr im Norden so erleben werdet.

LG Netti
Letzte Änderung: 16 Mai 2018 08:20 von Netti59.
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16 Mai 2018 08:33 #521494
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Halle Beate und Stefan
Du hast diese Tour sehr gut dokumentiert. Jetzt kann ich mir den Ablauf gut vorstellen und stelle die Tour auf mein Wunschprogramm.
Ich hoffe, die nächsten Tage verlaufen auch so harmonisch und gut organisiert.
Liebe Grüsse Irene
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