DI, 24.4.2018: Ganz viel Sand und Meer
Heute sind Weck- und Frühstückzeit schon deutlich afrikanischer, eine Ganztagestour steht für uns auf dem Programm. Mal wieder von Deutschland aus auf Rollitauglichkeit hin abgeklopft und dann gebucht.
Strahlender Sonnenschein heute morgen, kein Nebel, beste Voraussetzungen für unser heutiges „Abenteuer“
.
Doch vorher muß ich doch noch mal eine kurze Mail schreiben. Die Mail mit der Wegbeschreibung zur umgebuchten Lodge ist zwar gekommen, es fehlt aber der im Anschreiben erwähnte und von mir erbetene Voucher. Auch wenn die Lodge den zwar direkt bekommen hat, hätte ich doch gerne zur Sicherheit eine Kopie, man weiß ja nie …
So, jetzt geht’s aber los. Es fährt noch ein weiteres deutsches Gästepaar mit, das hatten wir gemeinsam beim Frühstücks-Smalltalk schon festgestellt.
Vielleicht sollte ich noch erwähnen, was wir eigentlich machen:
Ein Ganztagstour nach Sandwich Harbour, mit Turnstone Tours
.
Richtung Walvisbay trübt es sich aber doch ein und wir fahren durch eine dicke Nebelsuppe Richtung Lagune, doch unser Guide (seinen Namen habe ich leider vergessen, das Alter …
) meint, dass sich das ganze relativ schnell auflösen wird.
Am letzten Parkplatz stadtauswärts machen wir eine Pause, unser Guide senkt den Reifendruck auf 1,2 Bar und wir beobachten die Flamingos, Reiher und Kormorane, die zunächst nur schemenhaft im Nebel erkennbar sind.
Doch schon während dieser kurzen Pause reißt der Nebel auf und wir können die Flamingos in voller Farbenpracht bewundern.
An den Salzpfannen und Pelikanen vorbei ...
… geht die Fahrt zum Parkeingang des Namib-Naukluft Parks. Hier treffen wir auch das zweite Fahrzeug von Turnstone, so dass wir sicherheitshalber in kleinem Konvoi unterwegs sind.
Mit einigen kurzen Stopps …
… gelangen wir ohne besondere Vorkommnisse bis Sandwich Harbour durch.
Vom spektakulären Streckenabschnitt direkt an den Dünen entlang zwischen Dünen und Meer gibt es leider keine Fotos. Hier wird nicht gestoppt, und ich sitze mal wieder hinten in der Mitte. Es will mir einfach kein Foto durch die Windschutzscheibe gelingen, weil der Autofokus immer an der Scheibe hängenbleibt …
Sandwich Harbour gehört für mich zu den spektakulärsten Landschaften Namibias, unwirklich dieses Grün inmitten der Gold- und Blautöne von Dünen und Meer. Am besten bewundert man diese Landschaft von oben, das heißt: Dünen erklimmen:
Traurige Begegnung: Eine kleine Gruppe Rinder hat sich vor einigen Tagen hierher verirrt. Die Besitzer sind längst informiert, kümmern sich aber nicht. Wenn die Rinder nicht innerhalb kürzester Zeit Hilfe bekommen, werden sie hier verdursten. Es gibt hier kein Trinkwasser, die Lagune selbst besteht aus Brackwasser. Die Rinder trinken zwar davon, werden aber wegen des Salzgehalts dehydriert.
Es ist ein Bild des Jammers und wir können nur hoffen, dass die Besitzer noch rechtzeitig reagieren, denn viel Zeit bleibt den Rindern nicht mehr.
Wir werden hier unsere Mittagspause verbringen. Die beiden Fahrzeuge stehen dabei in unterschiedlichen Bereichen, das Kleingruppen-Flair bleibt so für beide bewahrt. Unser Guide baut Campingtische und -stühle auf, der Tisch wird mit allerlei Leckereien beladen. Alles ist von Bruno, dem Firmeninhaber selbstgemacht. Er steht jeden morgen um 5 Uhr auf, um die Touren entsprechend zu versorgen. So gibt es selbstgebackenes Brot mit einem Aufstrich, dessen Zusammensetzung ich vergessen habe (schon wieder das Alter …
), selbstgemachte Lasagne (noch warm!) und Salat, dessen Dressing ein Geheimrezept von Bruno ist, das auch unser Guide nicht kennt. Dazu Wasser und Säfte. Und Kuchen zum Dessert. Mjamjam
Ich muss sicher nicht erwähnen, daß dieses Picknick in dieser ganz besonderen und unwirklichen Landschaft und Einsamkeit ein unvergeßliches Erlebnis ist.
Auch die Tatsache, dass ich kurz vorher beim Fotografieren aus Unachtsamkeit Bekanntschaft mit dem Atlantik gemacht habe und ich hier mit nasser Hose (bis über die Knie), Socken und Trekkingstiefeln sitze, ändert daran nichts
.
Bis zum Picknickende ist die Hose allerdings schon wieder fast trocken, die Stiefel werden wohl noch ein paar Tage länger brauchen …
Nach Passage der Engstelle zwischen Dünen und Meer verläuft der restliche Weg nun zunächst auf einer Achterbahntour durch die Dünen
. Jetzt will plötzlich niemand mehr auf dem Beifahrersitz Platz nehmen, also kann ich mich aus meiner Position „hinten in der Mitte“ befreien
.
Dieses Auf und Ab ist ein Riesenspaß, nur das zweite Paar ist auf einmal etwas ruhig und blass …
Wie hoch und steil diese Dünenabfahrten wirklich sind, ist auf den Fotos gar nicht richtig erkennbar
.
Viel zu schnell vergeht die Zeit, und an einigen kleineren Dünenformationen und einsamen Robben vorbei …
… erreichen wir wieder Walvisbay, wo die Reifen wieder auf Normaldruck gebracht werden, und kurz darauf sind wir auch wieder bei Meikes Guesthouse.
Das hat uns einen Riesenspaß gemacht. Ein gelungener Mix aus spektakulärer Landschaft und etwas Nervenkitzel, genau das richtige für uns. Und wieder ein Ausflug, der sich absolut gelohnt hat.
Unseren letzten Abend in Swakopmund verbringen wir heute im Hansa Hotel Vor zwei Tagen hatte ich hier ja einen Tisch bestellt.
Essen:
Couscous-Taler mit Gemüse und Mozarella (Beate)
Lamm Curry im Bananenreis-Ring (Stefan)
Dazu natürlich wieder Savannahs
(Selbst) Gefahrene Kilometer: 0