5.10.2017 Unser Schicksal heißt OUTJO
Wir fahren ins Camp und Guggumann schaut zu der Tankstelle hinunter.
Schau, es sind keine Leute da. Wir tanken lieber jetzt als heute Abend und gehen anschließen auf die Bude.
Wir kurven die Straße hinunter und stellen uns vor der Zapfsäule.
Der Tankwart sitzt im Schatten, es ist heiß, und er stemmt sich mühsam auf. Er schlumpft dann langsam in unsere Richtung.
Guggumann fährt die Scheibe hinunter und der Gute frägt:
How are you?
We are fine, and you?
Auch fein.
Dann: Where are you from?
We are from Germany.
Ahhh, thats nice. Und er fängt ein Gelaber über Bayern München und BVB an.
Da der Guggumann Fußballinteressiert ist (mehr als) und auch nicht unhöflig sein will, macht er diese tiefschürfende Konversation eine Weile mit.
Mir dauert es dann zu lange und sage, jetzt ist Pipi, Durst und Hunger angesagt, und zwar genau in dieser Reihenfolge.
Guggumann entsperrt dann den Tankdeckel mit einem Plopp, und sagt: Einmal voll tanken.
Dann sagt der Gute: We have no Disel.
What? Are you kidding me?
No, since yesterday we have no Disel!
Wir glauben zuerst er will uns verscheißern, aber irgendwann kapieren wir, das ist blutiger Ernst.
Hätte er auch gleich sagen können statt dieses unnütze Bla Bla.
Auf die Frage wenn er denn damit rechnet, dass Diesel da sein wird, zieht er die Schultern hoch und sagt er weiß es nicht.
Was nun?
Wir sollen in der Rezeption nachfragen gehen.
Gesagt, getan.
Dort sitzen 3 Madams, vor der einen ist eine lange Schlange Leute die einchecken möchten.
Haben wir ja schon gestern und so stellen wir uns vor den anderen 2 Ladys.
Sie führen ein wichtiges Gespräch, über was eigentlich, und strafen uns mit Nichtbeachtung. Irgendwann entschuldigen wir uns und unterbrechen sie. Wir möchten gerne wissen wann wieder Diesel verfügbar ist. Sie gucken uns an und ziehen die Schultern hoch.
Das wird hier als langes Gespräch gewertet, und sie zeigen mit dem Kopf Richtung Schlange.
Inzwischen ist die Laune im Keller, aber wir reihen uns brav ein und warten bis wir daran sind. Wir bekommen dann die unbefriedigende Antwort, Nix Genaues weiß man nicht.
Sie warten schon seit gestern Vormittag, aber der Lieferant hat keinen Tankwagen verfügbar.
Irgendwie können wir das nicht fassen, eine der Hauptatraktionen Namibias und da ist nicht so viel Druck dahinter, dass sie Sprit bekommen. Unglaublich. Nützt aber jetzt nichts.
Wo denn die nächste Möglichkeit zum tanken wäre?
Halali oder Outjo – kurz und bündig.
Wir schleichen davon und halten Kriegsrat. Nach Halali ist es viel kürzer, aber die Holperpiste nimmt mehr Zeit in Anspruch. Und was, wenn sie dann sagen, der letzte Tropfen haben sie vor ´ne Stunde verkauft?
Wir wollen auf keinen Fall riskieren heute Nachmittag herum zu fahren und uns auf morgen verlassen, dann hätten wir wahrscheinlich ein Problem. Wir müssen schließlich nach Vreugde fahren.
Also doch 120 km nach Outjo –
schon wieder.
Nix ist es mit sich ein bisschen Ausruhen bevor wir wieder auf Pirsch gehen. Wir gehen trotzdem noch auf die Bude und trinken was und nehmen eine Packung Kekse mit als Wegzehrung.
Also rein in den Fortuner und Gas geben. Schon bis zum Gate zieht es sich, obwohl Guggumann eigentlich zu schnell fährt. Dann sausen wir mit Bleifuß die C38 gen Süden und Outjo hinunter und beten dabei mantraartig die Kilometerzahl herunter.
Noch 100 km
Noch 90 km
Noch 80 km usw.
Bei der ersten Tankstelle wird vollgetankt und schon geht es wieder retour. Wir sind total angefixt und möchten wenigstens ein paar Tiere sehen als versöhnlicher Abschluss an diesem verkorksten Nachmittag. Kurz vor 5 sind wir wieder im Camp, stellen das Auto ab und nehmen 2 kalte Windhuk mit.
Irgendwie wissen die Tiere, dass wir Aufmunterung brauchen und tun ihr Bestes uns wieder „in der Spur“ zu bringen.
Gerade als wir ankommen, kommt auf leisen Sohlen wieder eine Gruppe Elefanten an.
Es wird Mal wieder Elefantenlastig und ich lasse die Fotos für sich sprechen. Wer von unseren vielen Elefanten in diesem Urlaub genug hat bitte weiterscrollen.
Wir fahren dann auch schnell nach Nebrowni, wir haben wieder auf Löwen spekuliert, aber es sind „nur“ Elefanten da.
Und ein paar der üblichen Verdächtigen
Irgendwie sind wir auch nicht so richtig bei der Sache und fahren zurück nach Okaukuejo und gehen wieder ans Wasserloch.
Dort sind immer noch Elefanten
Und es kommen jetzt viele Giraffen zum Sundownern
und ich mache dasselbe.
Guggu bei der Arbeit
Ein Waterholechalet
Die Webervögel sind immer noch emsig am bauen
Uns auch ein Schakal streift hrum
Wir gehen dann zurück und duschen ausgiebig in unser "Luxusbad".
Hinterher brauchen wir einen seeehr gehaltvollen GT um den Nachmittag zu verdauen.
Anschließend schauen wir, dass wir was auf der Gabel bekommen. Es war mal wieder nicht gut, nicht schlecht, wir sind satt geworden da sich die Ansprüche minimiert haben.
Wir sind irgendwie völlig fertig und gehen nicht mehr ans Wasserloch sondern gleich auf die Bude wo wir noch einen Absacker trinken. Haben wir uns redlich verdient.
Die Zähne werden geputzt und schon liegen wir im Bett wo wir noch ein bisschen mit Stirnlampen lesen.
Der morgige Tag ist unser letzter im Etoscha und kann eigentlich nur besser werden.
Schaun mr Mal………………