26. Tag: Greenhorns im Kuiseb Delta
So langsam sind wir wirklich "satt" von allen Erlebnissen und beschließen, noch eine weitere Nacht in der Buschtrommel zu verbringen, statt das Kuiseb Rivier rund um Homeb/Mirabib zu erkunden. Aber so ganz "mal nix tun" ist natürlich auch nicht: unser Plan ist, noch einmal die Salinen abzuklappern und einen Abstecher in das Permit-Gebiet südlich der Salinen zu machen - vielleicht hat es hier noch eine Dünenlerche?
Vorab gleich der Hinweis: NICHT NACHMACHEN!
Die Überschrift verrät ja schon, dass hier irgendetwas schief laufen wird...
Die "Tracks for Africa"-Map auf unserem I-Pad wies seinerzeit noch eine kleine Piste aus, die uns vielversprechend erschien. Sie ist inzwischen auf der aktuellen Version nicht mehr zu finden - @chrigu, ich denke, hier hast du unseren Hinweis wohl erfolgreich weitergeleitet? Gut so!
Bis zu einer Baumschule geht es noch ganz passabel. Wir strolchen hier ein wenig herum und sammeln ein paar Tagesarten (Red-faced Mousebird, Didgeric Cucoo). Aber vor allem auch: Zecken
. Danach befinden wir uns zwar weiterhin genau auf dem ausgewiesenen Trail, der aber zusehends ins Nirgendwo führt. Leider überschreiten wir dabei (angefeuert durch mein unvernünftiges "alles gut, wir sind genau richtig laut Navi!") auch den "Point of no return". Kommentarlos jetzt die Sequenz bis zu ihrem vorhersehbaren Ende...
Für die nächsten 20 Meter brauchen wir 1 Stunde - auch mit abgelassener Reifenluft geht im mittäglichen Flugsand nichts mehr!
Zum Glück fährt auf dem nahegelegenen Dünenkamm ein LandCruiser der "Namibia Parks and Wildlife"-Wacht Patrouille. Wir recken unsere Hände flehend in die Luft und werden gesichtet. Auch ein erfahrener Fahrer bekommt unseren Hilux nicht flott, also muss schweres Gerät anrücken...
Oje, wir sehen schon eine saftige Strafe auf uns zukommen, schließlich sind wir ja auch ohne Permit unterwegs.
Und der Chef mit den Sternchen auf der Schulter flößt uns Respekt ein...
Immer wieder outen wir uns zerknirscht als "stupid tourists" und "bloody greenhorns"... Die tatkräftigen Helfer verweisen uns an den Chef. Dieser scheint bei aller Würde ein wenig amüsiert und so kommen wir unter tausendfachen Dankbezeugungen und 2 Dosen Bier pro Nase aus der peinlichen Bredouille.
Von diesem Schreck müssen wir uns erst einmal erholen...
Rückblickend kann man feststellen, dass dies wirklich die absolut einzige "Panne" auf unserer ganzen Tor war: Lucky ones! Und letztlich braucht ein Reisebericht ja auch wenigstens ein Kataströphchen.
Nach ausgiebiger Pause am Yachthafen checken wir noch einmal die Salinen ab - es kommt jetzt wirklich Abschiedsstimmung auf.
Passenderweise gibt es fast nur Fotos von Arten der nördlichen Hemisphere...
Wir beschließen den Tag mit einem Blick ins Vogelparadies, wo noch eine Hottentottenente auf uns wartet, und einem Abstecher zu den Dünen von Swakopmund im Abendlicht, was allerdings wegen plötzlich aufziehender Wolken dann wenig ergiebig wird.
Noch ist der Himmel blau - für 5 Minuten...
Verzweifelt suchen wir schließlich nach einem Restaurant, dass am Sonntag Abend geöffnet hat. "Raft": geschlossen, "Anchors": geschlossen...
Also gibt es Kartoffelsuppe aus der Dose...
Ende Tag 26.