THEMA: Die Eulenmuckels auf Safari: Flüsse, Tiere, Wüsten
21 Dez 2015 18:38 #412025
  • Eulenmuckel
  • Eulenmuckels Avatar
  • Beiträge: 2081
  • Dank erhalten: 17514
  • Eulenmuckel am 21 Dez 2015 18:38
  • Eulenmuckels Avatar
@Bele:
Ich hoffe Ihr seid in den Weihnachtsferien daheim und habt Zeit zum Weiterschreiben???
Ja, wir bleiben in den Weihnachtsferien hier (obwohl wir viel lieber nach Afrika fliegen würden) und schreiben natürlich an unserem Bericht weiter. ;-)
Oder ist das allerletzte Menschenfoto der Oberknaller?
Ich denke, das Foto von den Arbeitern ist deutlich interessanter als das von mir. Aber so eine Eimerdusche ist auch immer wieder nett, hat man ja zu Hause nicht. ;-)

@Günter:
am meisten hätte mich das hackebeil bei dem Vermummten beunruhigt
Das Hackebeil(chen) hat uns tatsächlich ein bisschen beunruhigt. Aber das Hauptproblem war, dass wir den Burschen nicht verstanden haben. Und da wir auch sein Gesicht nicht sehen konnten, sagte ich zu Ruth: "Der ist mir unheimlich." So blieb uns nichts anderes übrig als weiterzufahren.

@Claudia:
Bei nur max. 3 Wochen Reisezeit wie bei uns, wäre ich glaube ich maximal genervt gewesen mit der undurchsichtigen Öffnungszeit der Strecke
Ein bisschen genervt waren wir natürlich auch. Aber auf dem Rückweg war es schon wesentlich entspannter, und wir sind ja auch schon eine Stunde vor der Öffnungszeit angekommen. Auf das nette Angebot des Schrankenwärters, er könne uns ja schon vorher durchlassen, bin ich nicht eingegangen.
Über den Kronenkranich habe ich mich sehr gefreut. Es gibt ja nicht so oft ein Foto, mit dem man selbst 100% zufrieden ist, aber das gehört dazu.

@Carsten:
heute gefällt mir das Bild Nr. 1 mit dem Weg durchs trockene Gras besonders gut
Das mag ich auch, denn es zeigt ziemlich gut die charakteristische Landschaft in den Liuwa Plains.

Viele Grüße an alle Mitfahrer
Uwe
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
22 Dez 2015 12:47 #412104
  • Ragnarson
  • Ragnarsons Avatar
  • Beiträge: 74
  • Dank erhalten: 40
  • Ragnarson am 22 Dez 2015 12:47
  • Ragnarsons Avatar
Hi Ruth und Uwe,

ein sehr schön geschriebener Bericht !!! :woohoo: :woohoo: :woohoo:

Und die tollen (Vögel, hier der Kronenkranich :woohoo: ), sehr informativen (Strassenaufnahmen) und ausdrucksstarken (Kindergesichter) Bilder !!! :cheer: :cheer: :cheer:
Es macht wahnsinnig viel Spaß dabei zu sein ! B)
Vielen lieben Dank dafür !!!!! :)

Vorweihnachtliche Grüße von
Ragnarson :P
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Eulenmuckel
22 Dez 2015 14:13 #412115
  • CuF
  • CuFs Avatar
  • Beiträge: 4016
  • Dank erhalten: 7349
  • CuF am 22 Dez 2015 14:13
  • CuFs Avatar
Hallo Ruth und Uwe,
mein LIeblingsfoto!
www.namibia-forum.ch...nts/983/h207d221.jpg
seufz.....
F. von
CuF
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Eulenmuckel
22 Dez 2015 17:18 #412129
  • RB
  • RBs Avatar
  • Beiträge: 198
  • Dank erhalten: 114
  • RB am 22 Dez 2015 17:18
  • RBs Avatar
Hallo Eulenmuckels,

wir verfolgen mit Spannung Euren Reisebericht, insbesondere den sambischen Teil davon.

Wir waren Ende Oktober auf Eurer Strecke unterwegs und erleben unsere Reise noch einmal durch andere Augen gesehen mit.
Hätten wir gewusst, dass Ihr Euch im Buch vom Katoyana CS verewigt habt, hätten wir etwas genauer hingeschaut. So viel mehr Reisende sind seit Eurer Abwesenheit auch nicht mehr dazu gekommen.

Überhaupt hatten wir das Gefühl, in den Liuwa Plains fast alleine zu sein. Das ist einerseits gut für den Ego-Trip, andererseits ist es schade. Aber die NPs sind m.E. sehr teuer für Selbstfahrer. Vielleicht würde man noch einmal dort hinfahren, wenn es nur die Hälfte kostet. Kafue und Liuwa sind durchaus von Katima oder Kasane erreichbar.
Zumal man über die Fähre 2km nördlich der Sioma Falls und die Teerstrasse am östlichen Sambesiufer, die beide in keiner Karte oder T4A stehen, zügig nach Mongu kommen kann.

In diesem Jahr stand das Wetter ordentlich auf dem Kopf. Statt der erwarteten Regenzeit, hatten wir nur endlose Dürre und Rekordtemperaturen. Es gab schon relativ viele Gnus und Zebras. Aber die endlosen Herden waren noch nicht aus Angola angekommen. Von den Zehntausenden Tieren kein Spur. Das ganze Leben schien sich auf das letzte Wasserloch am Kings Pool
zu konzentrieren. Dort gab es ordentlich Kronen- und Klunkerkraniche, Sporengänse und Sattelstörche.
Die fackelnde Savanne hat uns auch mehrfach den Schlaf geraubt. Brandgeruch um 2 Uhr nachts macht müde Männer munter.

Die Teerstrasse zwischen Mongo und Kalabo ist fast fertig. Ob sie aber auch geöffnet ist, wissen wir nicht. Es gab keine Probleme, die Hilfsbrücke über den Sambesi zu passieren.
Dafür prasselten von oben haufenweise Kühlwasser und Funken von Schweissarbeiten auf unser Auto. Insgesamt standen auch viel geschrottete LKWs mit Rahmenbruch und eingedrückten Kabinen herum. Die ganze Baustelle war derart staubig, dass wir unseren Luftfilter ausklopfen mussten.

LG, RB

PS 1: Eure Bilder haben Referenzcharakter, was nicht nur an Eurem 500" Tele liegt

PS 2: Die Menschen in Sambia sind ausgesprochen zuvorkommend und höflich. Diese Freundlichkeit hätte ich gerne mit nach Deutschland genommen.

PS 3: Die Stromabschaltung um 14:00 ist zum Aus-der-Haut-fahren. Es gibt dann weder Geld am ATM, noch Treibstoff. Und den Siff in der "Frischetheke" kann man vergessen. Bei uns hing tatsächlich die komplette Reise davon ab, ob wir noch mal irgendwo auf der Fahrt nach Mongu Geld bekommen. Alles ist abhängig vom Kariba- Staudamm und der hat kaum Wasser.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Eulenmuckel
22 Dez 2015 22:26 #412165
  • Eulenmuckel
  • Eulenmuckels Avatar
  • Beiträge: 2081
  • Dank erhalten: 17514
  • Eulenmuckel am 21 Dez 2015 18:38
  • Eulenmuckels Avatar
@Ragnarson: Es freut uns sehr, dass du gerne mitfährst und nicht schon wie dein Avatar eingedöst bist. ;-)

@CuF: Schön, dass ihr auch dabei seid.

@RB: Leider ist der Ausflug nach Sambia nun schon fast vorbei. Auch wenn wir dieses Mal nicht sehr lange dort waren, hat es uns wieder sehr gut gefallen. Für Tiersichtungen würden wir die Liuwa Plains zu dieser Jahreszeit aber eher nicht empfehlen. Es war mehr das eindrückliche Gesamterlebnis.
Dass man das Gefühl hat, in Liuwa alleine zu sein, liegt wohl hauptsächlich daran, dass man dort tatsächlich alleine ist. ;-)
Wir halten den Parkeintritt auch für recht hoch.
Vielen Dank für eure Eindrücke. Habt ihr nicht Lust, auch einen Reisebericht darüber zu schreiben? Vielleicht treffen wir uns ja kommendes Jahr auch wieder. Würde uns sehr freuen. ;-)
Wir können kaum glauben, dass die Straße zwischen Mongu und Kalabo fast fertig ist. Im Juli standen dort doch noch so viele Pfeiler ohne Brücke. Schön, dass ihr die Brücke ohne Schwierigkeiten passieren konntet. Wir hatten alle Schrankenwärter ja auch schon totdiskutiert. ;-)

Vielen Dank für eure Anmerkungen.
Ruth und Uwe
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
22 Dez 2015 22:33 #412166
  • Eulenmuckel
  • Eulenmuckels Avatar
  • Beiträge: 2081
  • Dank erhalten: 17514
  • Eulenmuckel am 21 Dez 2015 18:38
  • Eulenmuckels Avatar
Tag 12. Dienstag, 7. Juli 2015 – Viel Wasser

Ngonye Falls – Caprivi Houseboat Safari Lodge

Bei frischen Temperaturen standen wir kurz nach Sonnenaufgang auf und frühstückten. Die Brötchen, die wir in Mongu gekauft hatten, schmeckten immer noch wunderbar weich bappig. Während Uwe alles einpackte, versuchte Ruth einen Maskenpirol zu erwischen, der laut und eindringlich in den höchsten Bäumen um das Camp herum flötete. Dies gelang ihr aber nicht, und so gab sie schließlich auf, und wir fuhren das kurze Stück bis zum Visitors Center der Ngonye Falls.



Von dort stiegen wir einen kleinen Abhang hinunter und liefen zu Fuß zu einem Aussichtspunkt auf die Wasserfälle. Wir erkannten schon, dass diese aus mehreren Einzelfällen bestehen und sich weitläufig über ein größeres Gebiet erstrecken. Überall flogen Rotkappenschwalben und Graufischer. Besonders freuten wir uns aber über diesen kleinen Kerl, der uns bisher noch nirgendwo aufgefallen war.

Langschnabelsylvietta (Long-Billed Crombec)



Nach einiger Zeit tauchte ein Guide auf und bot uns an, uns weitere Aussichtspunkte zu zeigen, von denen wir die Fälle noch besser überblicken konnten.





Er führte uns über große Steine, um einige Büsche und kleine Wasserläufe hinweg, so dass wir alles aus verschiedenen Richtungen sahen. Unser Führer erwies sich als Glücksfall, da wir sicherlich nicht alle schönen Stellen alleine gefunden hätten.
Die Ngonyefälle, auch Siomafälle, des Sambesi liegen etwa 250 km oberhalb der Victoriafälle in der Westprovinz in Sambia auf 1002 m Höhe.
Die Ngonyefälle sind [..] mit 10-25 m Höhe bei weitem nicht so spektakulär wie die Victoriafälle, die durch dieselben geologischen Verwerfungen entstanden sind wie sie. Sie formen über Basaltfelsen jedoch einen fast perfekten Halbkreis, dessen Weite beeindruckt. Eine weitere Besonderheit ist, dass das Wasser nicht nur über die Felsen stürzt, sondern auch unter ihnen, denn die stecken voller Kavernen. Auf diesen zu stehen, ist ein Gefühl ganz eigener Art, vor allem, das Wasser dort donnern und toben zu hören. Über den Ngonyefällen ist der Sambesi breit und flach, unter ihnen voller Weißwasserschnellen in den in Basalt geschnittenen Schluchten.
(Quelle: Wikipedia)





Tatsächlich waren die Ngonye Falls sehr beeindruckend. Sie bestehen aus sieben, recht großen Einzelfällen. Dazwischen gibt es Stromschnellen und Strudel.





Wir sahen ein paar Fischotter, die sich in diesem unruhigen Wasser offensichtlich wohl fühlten. Es war schon beeindruckend, wie flink und kontrolliert sich die Tiere durch das tosende Wasser manövrierten.



Der kleine Spaziergang war eine wirklich schöne Abwechslung, und ein bisschen Bewegung tat gut. So schauten wir lange auf die verschiedenen Fälle und hatten es nicht sehr eilig, wieder zurückzukommen. Wir sind uns recht sicher, dass die Ngonye Falls ohne die Vic Falls in der Nähe sehr viel populärer wären. Wir waren an diesem Morgen die einzigen Besucher und haben die Fälle ohne Trubel ganz exklusiv genießen können. Trotzdem wären für den Park ein paar Touristen mehr sicherlich von Vorteil. Ein Besuch dort ist unserer Meinung nach auf jeden Fall sehr empfehlenswert, zumal er direkt an der Hauptverbindungsstrecke zwischen Katima Mulilo und Mongu liegt.
Zurück am Besucherzentrum bestaunten wir noch ein wenig die dort ausgestellten Tierfelle, -häute und Hörner. Dann machten wir uns auf den Weg nach Süden.



Immer entlang des Sambesi mit tollen Ausblicken über den Fluss und an zahlreichen kleinen Dörfern vorbei gelangten wir an die Grenze nach Namibia.







Dort war im Vergleich zu unserer Einreise vor wenigen Tagen unglaublich viel los. Viele Lastwagen warteten und standen sogar übereinander Schlange. ;-)



Auch vor dem Grenzgebäude hatten sich viele Menschen versammelt und warteten in einer langen Reihe, die sich bis nach draußen zog. Ach du je, das konnte ja heiter werden! Brav stellten wir uns schicksalsergeben ans Ende der Schlange. Doch zum Glück holte uns schon bald ein Grenzbeamter ab und brachte uns ins Gebäude zu einem freien Schalter. So ging die Ausreise recht schnell, wenn auch etwas chaotisch, über die Bühne. Völlig ohne Kontrolle füllten wir selbstständig unsere Fahrzeugdaten in ein Buch und verließen die Grenzstation wieder. Wenn wir schon keinen Plan hatten und auch niemand Offizielles da war, den wir hätten fragen können, hatte wohl doch irgendjemand alles im Blick. Wir wurden nämlich wieder zurückgeholt, um die Einreisebescheinigung für den Wagen abzugeben.
Auf namibischer Seite war es diesmal auch etwas komplizierter. Wie immer fuhren wir bis zum Grenzgebäude, stellten uns dort an die Schlange und füllten die Formulare aus. Am Schalter wies uns der Beamte darauf hin, dass wir vergessen hatten, bei der Ebola-Kontrolle vorbeizuschauen. Aha! Gut zu wissen. Also mussten wir nochmal nach draußen und zu einem Zelt laufen, in dem per „Laserpistole“ unsere Temperatur gemessen wurde.



Mit der Bescheinigung, kein Ebola zu haben, durften wir dann auch nach Namibia einreisen.
In Katima Mulilo steuerten wir das „One River Cafe“ an. Dort gab es WLAN und leckere Burger. Während wir aßen, lud Uwe die neueste Firmware in das Satellitentelefon. Ein lustiger Papagei, der im offenen Bürofenster nebenan saß, sorgte für eine abwechslungsreiche Geräuschkulisse. Sein Repertoire reichte von verschiedenen Telefonklingeltönen, Funkgerät-Sprache über Pfeiftöne zu Tastatur-Geräuschen und Anrufbeantworter-Stimmen. Es war sehr lustig. Wir freuten uns, als das Satellitentelefon wieder funktionierte.
Letzte Änderung: 22 Dez 2015 22:35 von Eulenmuckel.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Armin, Hanne, Allesverloren, casimodo, Fluchtmann, lilytrotter, Topobär, bilo, fotomatte, namibiafieber und weitere 9