3. September 2015 – Mudumu Teil 3 und der Rest des Tages
Nach unserer informativen Pause fahren wir nur in kurzes Stück weiter - und schon wieder treffen wir auf Elefanten
. Sie scheinen zu ruhen, als dann aber von rechts weitere dazu kommen, machen sie sich auf den Weg und ziehen langsam in einer großen Gruppe nach links an uns vorbei. Fast eine halbe Stunde beobachten wir sie – es ist beeindruckend, wie immer wieder neue Tiere aus dem Nichts erscheinen – dazu das endlich einigermaßen gute Licht, das goldene Gras und im Hintergrund die großen grünen Bäume in Kombination mit dürren Ästen – ein Anblick zum Schwärmen
(finde ich....und daher müssen es nun für mich zum noch mal Genießen ein paar mehr Bilder sein – und ja, ich weiß, die sehen alle ganz ähnlich aus....
)! Glaubt mir – es entstanden dort noch viiiiel mehr Fotos– aber das hier sind meine Favoriten, auf die ich nicht verzichten kann
(und ich verspreche, ab morgen geht die Zahl der Elefanten rapide zurück!!!)
Mit einem kurzen Blick auf uns verschwinden sie aus unserem Blickfeld – übrigens genau dort hin, wo wir vorher unsere Pause gemacht haben und zum Teil recht weit entfernt vom Fahrzeug hinter den Büschen saßen
.
Auf der Rückfahrt Richtung Ausgang treffen wir noch diese drei stattlichen Kudu-Bullen. Unser Guide erklärt uns, dass man an den Windungen des Horns das Alter erkennen kann – zumindest bei den heranwachsenden Tieren, denn die erste Windung ist nach etwa 2 Jahren ausgebildet.
Bevor wir ans „Gate“ - das keines ist - kommen fahren wir durch eine große Zeltsiedlung, wo sich viele Menschen, vornehmlich junge Männer befinden. Angeblich findet momentan eine große Tierzählung für statistische Zwecke im Park statt.
Als wir dann bereits auf dem Rückweg auf der Teerstraße parallel zum Park sind erleben wir, dass die Tiere sich tatsächlich nicht an irgendwelche Parkgrenzen zu halten haben
. Es ist schon recht dunkel, als wir von Weitem schemenhaft Tiere über die Straße laufen sehen.
Beim vorsichtigen Näherfahren staunen wir über eine riesige Elefantenherde, die dabei ist, den Park zu verlassen.
Manche zögern – vermutlich angesichts der Fahrzeuge – , drehen wieder um, selbst eine größere Gruppe macht noch einmal kehrt, um dann aber auch zu queren.
Hier mein Lieblingsbild – von Rebecca hier im Forum habe ich erst vor ein paar Tagen gelernt, was ein CoulorKey ist – dieses hier erinnert mich ein bisschen an so etwas, ist aber nicht diesbezüglich bearbeitet (könnte ich gar nicht....), sondern entstand rein zufällig.
Sichtlich erleichtert darüber dass die Überquerung der Straße geschafft ist verschwindet die Herde im staubigen Busch.
Zurück im Camp schauen wir zuerst nach Irmela, die einen Erholungsnachmittag eingelegt hat. Wir hatten ihr Schlüssel und Unterlagen unseres Autos dagelassen, falls der Europcar-Mitarbeiter zufällig schon früher auftaucht
. Natürlich ist noch niemand da gewesen...
Die Sonne geht schon wieder unter am Kwando
Auf sieben Uhr begeben wir uns zum Dinner – und hier die erste kleine Überraschung – neben uns sitzen bekannte Gesichter! Ich grüße sie mit „Hallo Erdmännchen“, worauf sie mich verwirrt anschauen
– als aber der Groschen gefallen ist, werden schnell die Erlebnisse seit Swakopmund im Schnelldurchgang ausgetauscht.
Dann kommt das Essen – und was soll ich sagen: der Hauptgang war das Beste was wir auf der ganzen Reise gegessen haben: ein Rinderfilet (Hartwig!!!) , butterzart und sehr gut gewürzt, dazu Kartoffelgratin und grüne Bohnen
. Wenn ICH mich mal so genau an ein Essen im Urlaub erinnere (denn das ist mir wie gesagt ziemlich egal, solange es genießbar ist), dann will das was heißen und es muss top gewesen sein!!! Mhhhhh..... was für ein Genuss!!!
Tja, und dann ist es 20 Uhr und wir warten .... nicht aufs Christkind....sondern auf unser neues Auto!! Wir warten...
und warten....
und irgendwann wird es mir zu blöd
und ich rufe mal wieder bei Europcar an. Ich komme durch und es wird mir ein Rückruf versprochen, der auch prompt erfolgt. ÜBERRASCHUNG!!!
– wir bekommen unser Fahrzeug heute nicht mehr
. Der Fahrer sei zwar schon hinter Rundu, aber das würde zu spät für eine Übergabe werden. Ooookeeee, erstens haben wir inzwischen sowieso nicht mehr ernsthaft damit gerechnet und zweitens ist uns eigentlich auch nicht danach, im Dunkeln das alte Auto zu übergeben und das neue zu inspizieren. Dann soll es eben so sein – morgen früh zwischen sieben und acht Uhr trifft der Fahrer im Camp Kwando ein. Wird behauptet...
!
Wir verkrümeln uns recht bald in unsere Zelthäuser, es muss schließlich noch gepackt werden für die Weiterreise morgen früh. Als ich dann bereits im Schlafanzug und auch sonst eigentlich bettfertig bin höre ich seltsame, fast unheimlich Geräusche draußen
- ein lautes Rufen, dem immer wieder geantwortet wird. Ich gehe auf meine Veranda und schon höre ich Renate von drüben: „
Bele, komm schnell mit deiner Funzel, do send Eula em Baum“. In so einem Moment ist keine Zeit für Eitelkeiten, man schnappt sich so schnell wie möglich Stirnlampe und Kamera, schlüpft in die Crocs und steht Sekunden später im Dunkeln unter einem Baum! Irmela und Renate müssen mir Nachtblindhuhn genaue Anweisungen geben wohin ich mit meiner Super-Lenser leuchten muss
, ein südafrikanischer Camper steht auch schon da und ist froh, dass nun ein bisschen was zu sehen ist (und damit meine ich nicht uns – wobei ich übrigens nicht wissen will was er über diese drei Grundschultussis in ihren schicken Baumwollschlafanzügen gedacht hat...
) .
Tatsächlich : über uns sitzen zwei Eulen, leider ist das Licht doch zu schwach für gute Fotos, aber immerhin kann man sie erkennen. Die eine sitzt nicht zu hoch und so sieht man ihr Gesichtchen, die andere hockt ganz oben im anderen Baum und lässt sich nur als Eule erahnen auf den Bildern.
Es ist total spannend, sie immer wieder aus einem anderen Baum rufen zu hören – ihr jeweiliger Weiterflug ist nämlich völlig geräuschlos und so spielen sie erfolgreich Verstecke mit uns! Als beide schlussendlich ganz wegfliegen, der Südafrikaner sich für die Beleuchtung artig bedankt und wir uns über unser Schlafanzug-Safari-Outfit, das wir erst jetzt so richtig wahrnehmen, schlapp gelacht haben
suche ich noch in meinem kleinen Taschenführer erfolglos nach den Vögeln – da kommen leider nur die gängigsten drin vor. Meine großen Bestimmungsbücher habe ich aber nicht dabei
.
Erst unser Guide in der nächsten Unterkunft am 5. September wird sie an Hand der Fotos identifizieren – sie kommen in Namibia nur in der Sambesi-Region vor: African Wood Owl. Witzigerweise lese ich noch von Namibia aus, dass exakt an diesem Tag genau diese Eule in einem Thread im Forum gezeigt (und später bestimmt) wird
www.namibia-forum.ch...art=0&start=6#398331.
Never ever habe ich von ihr gehört – und dann gleich zweimal innerhalb weniger Stunden –was für eine Duplizität der Ereignisse
!
Diese Eulensichtung war wirklich eine sehr gelungene nächtliche Überraschung - das Sahnehäubchen auf einen sehr sichtungsreichen und schönen Tag
!