In Isfahan
Beim Frühstück stellt sich heraus, dass der gestern gekaufte Joghurt mit Zwiebeln gewürzt ist, nicht so unser Ding zum Frühstück. Das hat man davon wenn man Farsi nicht lesen kann! Wir beschränken uns also auf das Angebot hier, was völlig OK ist.
In der Sonne laufen wir zum Meydam-e Imam, an der Stirnseite ist der Eingang zum Basar und da gibt es guten Kaffee.
Unter den Arkaden gibt es viele Läden und Kaffeestuben.
Zuerst besuchen wir die Lotfallah Moschee. Das war die Privatmoschee des Schahs, sie liegt gegenüber dem Palast und ist durch einen unterirdischen Gang mit ihm verbunden.
Was für eine Pracht schon von aussen! Sie ist kleiner als die für jedermann zugängigen Moscheen, ohne Hof und Minarett. Auch innen schöne Mosaike, die Kuppel ist wunderschön.
Weiter geht es zur großen Moschee aus 1630: der Eingang mit 2 Minaretten ist auf den Platz ausgerichtet, aber dahinter musste man den Haupt-Iwan (Qibla) 45Grad drehen, damit die Richtung nach Mekka stimmt.
Dieses Moschee hat einen großen Hof mit 4 Iwanen, weitere 2 Minarette und ist wunderschön mit Mosaiken dekoriert und mit religiösen Texten versehen, die wir natürlich nicht lesen können. Und auch hier schöne Farben. Eine Koranschule ist ebenfalls da.
Im Moment renoviert man die grosse Kuppel, das ist ein mehrere Jahre dauernder Auftrag für die besten Restaurateure.
Sie nehmen das Mosaik ab, bringen es hinunter und schauen Stein für Stein nach, was repariert werden muss. Vor Ort werden notfalls neue Steinchen gehakt. Dann wird alles wieder nach oben gebracht.
Wir wollen Fahrräder mieten und das ist nicht so einfach. Es gibt einen Vermieter in der Nähe der Brücke, der aber nicht an Frauen vermieten will! Glücklicherweise hatte ich über Tripadvisor einen Vermieter gefunden der das kein Problem findet, aber er ist ganz schön teuer: für 24 Stunden 19 € !! Das sind selbst in Holland Wucherpreise, aber was solls. Wir haben keine Wahl.
Wir fahren am Fluss entlang durch eine schöne Parkanlage und bewundern die wunderschöne Khadjoub-Brücke. Viele Menschen sitzen da und genießen das Wasser im Fluss.
Es gibt mehrere alte Brücken in Isfahan, die älteste stammt aus dem 10. Jahrhundert, diese hier stammt aus dem Jahr 1630 und kann auch als Damm dienen.
Es kommen dunkle Wolken auf und wir beschließen, in der Nähe zu bleiben und zur gestrigen Brücke zurückzuradeln. Es gewittert, wir holen uns eine Tasse Tee und warten eine Weile. Ein pensionierter Offizier (Hubschrauberpilot) spricht uns an, später kommt noch ein junger Mann dazu. Der junge Mann ist Ingenieur, kann aber keine Arbeit finden. Die Tochter des Offiziers hat gerade ihr Studium beendet und ist ebenfalls arbeitslos. Es ist ein Problem für die gut ausgebildeten jungen Leute um Arbeit zu finden. Eine junge Frau möchte wissen, wie die niederländische Presse über den Iran schreibt und was die Leute über das Land denken. Sie lebt jetzt in Yazd, ihr Mann ist Polizist (er steht daneben, spricht aber kein Englisch). Dann wollen sie wissen, was wir von Khamenei halten und wir bleiben etwas vage in den Antworten.