Immer noch 16.11.23
Mating Lions“ und ein Sandsturm
Nach dem Essen setzt sich nicht die obligatorische Müdigkeit durch, nein im Gegenteil, wir sind voller Tatendrang. Die drei Tage zuvor in Gharagab haben wohl "Fotografierentzugserscheinungen" bei uns ausgelöst.
Von unserer Terrasse von Chalet 11 haben wir den gewünschten direkten Blick auf das Nossob Wasserloch. Jetzt, am frühen Nachmittag, bewegt sich dort allerdings nichts.
Also genau die richtige Zeit, um unser Auto mal wieder zu füttern.
Wir spülen kurz das Geschirr und hängen alle leeren Akkus ans Stromnetz, dann vergessen wir das heute Abend nicht. Um 22:00 Uhr geht in Nossob das Licht aus. Alle elektronischen Geräte schalten sich ab.
Bei einer späten Ankunft in Nossob ist es daher jedem (Camper ausgenommen
) zu empfehlen, sofort sein Gefriergut und alle verderblichen Waren in den Kühlschrank zu packen. Diesen dann auf die höchste Kältestufe zu stellen, damit nachts von 10:00 Uhr bis morgens 05:00 Uhr nicht alles auftaut. Um Punkt fünf Uhr wird der Strom wieder eingeschaltet.
Von der Tankstelle fahren wir gleich weiter. Wieder verlassen wir das Camp nordwärts. Wir hoffen, dass sich die Löwen noch bei Kwang aufhalten.
Die Zeitplanung passt genau, das Licht wird immer besser. Unterwegs haben wir keine nennenswerten Sichtungen. Nach 23 Kilometern kommen wir an die Wasserstelle von Kwang.
Unsere Erwartungen erfüllen sich. Anscheinend macht Liebe in der Mittagshitze durstig.
Die Löwinnen von heute Morgen sind verschwunden, dafür genießen jetzt der schöne Mähnenlöwe und seine Braut in einträchtiger Zweisamkeit das lauschige Plätzchen am Wasserloch.
Wir freuen uns über diese wunderbare Sichtung und beobachten das Löwenpaar eine längere Zeit.
Ganz so harmonisch verläuft der Löwen-Nachmittag zwischen den beiden dann doch nicht.
Wie es bei Löwen üblich ist, fauchen die Weibchen die Männchen nach der Paarung an und verteilen dabei auch ordentlich Hiebe. So mancher Löwenmann trägt diese Blessuren ein Leben lang.
Vielleicht sehen Konni und Silke (Daxiang) im KTP gerade das Ergebnis dieses Liebesspiels. Der Nachwuchs müsste jetzt auf der Welt sein. Löwenbabys im KTP sind ein Sichtungs - Highligt.
leider hatten wir auf dieser Reise nicht das Glück.
Da es gegen 18:00 Uhr immer dunkler wird, brechen wir auf und fahren zurück.
Wir haben Glück und kommen nicht in den starken Sandsturm, der kurze Zeit später heftig losbricht.
Am nächsten Tag sprechen wir mit Dirk und Daniela, die wir zufällig bei Kwang getroffen hatten.
Die beiden Kölner kennen wir seit unserem Aufenthalt 2021. Ein Zwangsstopp war für sie notwendig, denn die Sicht war gleich null und losfahren konnte so niemand.
Mit den beiden halten wir immer ein Schwätzchen und tauschen uns über die Erlebnisse im Park aus.
Meistens gibt es viel zu erzählen und alles sprudelt im Gespräch nur so heraus.
Jedenfalls erzählten sie, dass sie gerade noch rechtzeitig zu Torschluss gestern zurückgekommen waren.
Auch heute bleibt die Küche kalt. Das Grillen verschieben wir, schließlich haben wir ab morgen in Urikaruus sechs Aufenthaltstage am Stück, also genug Zeit für die Zubereitung eines leckeren Abendessens.
Zum Abschluss des wunderbaren und ausgefüllten Tags setzen wir uns auf die Terrasse und genießen ein kühles Tafel. Das Wasserloch haben wir von hier gut im Blick. Plötzlich erscheint wie aus dem Nichts eine Braune Hyäne. Sie läuft direkt am Zaun unserer Terrasse entlang.
So nah sind wir einer Braunen noch nie gewesen. Es ist sehr beeindruckend wie groß und mächtig diese Tiere sind.
Schade, dass sie meist nur nachts zu sehen sind. Gerne hätten wir bei gutem Licht am Tag Fotos von ihr gemacht. Aber so müssen wir uns mit den Nachtaufnahmen begnügen.
Gefahrene Kilometer: 170