THEMA: Südafrika 2022/23: Aller guten Dinge sind drei
20 Mai 2023 17:09 #666929
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  • tacitus am 20 Mai 2023 17:09
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Beatnick schrieb:
Als er 1931 zu ihrem Schutz eingerichtet wurde, gab es nur noch elf Dickhäuter in der Region. Elfenbeinjäger und Farmer hatten ihnen den Garaus gemacht. 1954 hatte sich die Zahl verdoppelt, heute leben über 600 Elefanten im Park, der nach Erweiterungen aus mehreren Teilgebieten besteht und von den Hügeln im Hinterland bis ans Meer reicht.
Danke von einem Mitleser. Noch etwas zum Werdegang des Parks, falls gestattet.
In den 1920er Jahren wollten die Farmer die letzten wilden Elefanten dort unbedingt weghaben und haben einen gewissen Major Pretorius damit beauftragt, der das auch fast geschafft hat. Dann hat sich die öffentliche Meinung geändert und diese wollte nun die letzten überlebenden Elefanten unter Schutz stellen, worüber Pretorius angeblich recht froh gewesen sein soll, weil die Jagd auf die letzten Tiere im dichten und unübersichtlichen Addo-Busch immer risikoreicher geworden war.
Nach Gründung des Parks in 1931 musste zunächst das Problem gelöst werden, die Elefanten im Park zu halten bzw. von den Feldern und Zitrusplantagen fernzuhalten, was anfänglich nicht wirklich gelang und schließlich wurden in den 50er Jahren ca. 2000 Hektar mit gespendeten Schrottschienen und Stahlseilen aus den Minen eingezäunt. Auf Grund des kleinen Areals mussten die Elefanten auch zeitweise mit Futter versorgt werden.
Jahrzehntelang war der Park wegen der Kleinheit des Geheges für Besucher nicht befahrbar und somit auch kein guter Platz für Beobachtungen. Man konnte am Zaun entlang fahren und auf das Jahrtausendereignis hoffen, zufällig einen Elefanten am Zaun anzutreffen, denn nur 5 Meter dahinter hätte man diesen in dem dichten Busch nicht mehr gesehen oder höchstens den Rücken. Es gab Wasserstellen und Fütterungsplätze nahe am Zaun um Sichtungen zu ermöglichen und so die Attraktivität für Besucher zu steigern. Wegen der schlechten Sicht waren neben der Piste Erdhügel aufgeschüttet, auf welche man über eine lange Rampe auf- und abfahren konnte; so konnte man besser über den Busch schauen und hätte auch einen Elefantenrücken gesehen, wenn denn einer da gewesen wäre.
Seitdem hat sich der Addo ganz schön gemausert und vergrößert. Früher war zwar Vieles, aber nicht alles besser ;) .
Was früher aber eindeutig besser war, war das Naturerlebnis am Storms River Mouth. Siehe z. B. den Campingplatz vor und nach der „Entwicklung“.



Schön war’s, kein Mensch, nur Otter, Ginsterkatzen …. :cheer:
Betr. „muffiger“ Quartiere meine ich, dass das ein grundsätzliches Problem ist. Eigentlich sollte man an solchen Plätzen viel „offen“ lüften, was aber, wenn unbewohnt, nicht möglich ist. Sonst würde das rasch von unerwünschten Bewohnern besiedelt werden. Dann war auch noch die lange Sperrzeit durch Corona.
Nochmals Danke und Grüße
Letzte Änderung: 20 Mai 2023 18:41 von tacitus.
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20 Mai 2023 18:50 #666934
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Hallo Betti!

Bin noch an Bord und genieße die wunderbaren Bilder! :) Das wäre eine Reise ganz nach meiner Vorstellung - wobei ich sie so ähnliches ja auch schon gemacht habe... Danke für die Infos und die genialen Fotos!

LG, Birgit
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21 Mai 2023 17:35 #666948
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  • franzicke am 21 Mai 2023 17:35
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Ihr Lieben,
da habt ihr ja die volle Show geliefert bekommen!
Ich hätte ehrlicherweise den Addo gar nie ernsthaft in Erwägung gezogen ... aber vielleicht lässt sich ja doch ein bisschen Elefanten-Sehnsucht stillen B)
Natürlich bin und bleib ich hier dabei und dran! Und du musst jetzt wohl ein bisschen Gas geben.
Hasta luego, viele Grüße
Ingrid
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22 Mai 2023 09:20 #666968
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Hallo ihr Lieben,

Makra schrieb:
Wir hatten vom Addo eigentlich auch nicht viel erwartet und waren durch die tierischen Erlebnisse, aber auch der Landschaft, so begeistert, dass wir wieder kamen.

Das wird uns wohl auch so gehen...

Makra schrieb:
Aber so tolle Fotos wie ihr haben wir leider nicht

:blush:

yp-travel-photography schrieb:
Herzallerliebt die lustigen Fantis und Pumbas :laugh:

:laugh: :laugh: :silly:

tacitus schrieb:
Betr. „muffiger“ Quartiere meine ich, dass das ein grundsätzliches Problem ist. Eigentlich sollte man an solchen Plätzen viel „offen“ lüften, was aber, wenn unbewohnt, nicht möglich ist. Sonst würde das rasch von unerwünschten Bewohnern besiedelt werden. Dann war auch noch die lange Sperrzeit durch Corona.

Vielen Dank für deine Ergänzungen, vieles davon hatte ich auch schon gelesen, aber sehr interessant. Was den "Muff" angeht, hat das mM nach nicht nur mit Lüften zu tun, sondern es muss eben ab und zu auch mal etwas erneuert werden. Da ist seit Jahrzehnten nichts passiert offensichtlich.

rik m. schrieb:
Bin noch an Bord und genieße die wunderbaren Bilder!

Das ist schön, ich freu' mich sehr (ist ja doch arg ruhig geworden hier zuletzt).

rik m. schrieb:
Danke für die Infos und die genialen Fotos!

:kiss:

franzicke schrieb:
Ich hätte ehrlicherweise den Addo gar nie ernsthaft in Erwägung gezogen ... aber vielleicht lässt sich ja doch ein bisschen Elefanten-Sehnsucht stillen

Genau das, dear. Vom Wildnis-Faktor her überschaubar, aber da gibt es ja auch viele andere Beispiele mit ausschließlich gebohrten Wasserlöcher und so, die trotzdem schön sein sollen (wollen wir ja auch immer nochmal ausprobieren, vielleicht trifft man sich da...).

franzicke schrieb:
Und du musst jetzt wohl ein bisschen Gas geben.

Hmhm, das dürfte nichts mehr werden, aber wir freuen uns wie Kinder auf nächste Woche und den Urlaub. :)

Heute geht es noch weiter,
liebe Grüße, Betti
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22 Mai 2023 14:11 #666982
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Camp Figtree: Dem Himmel ganz nah

Es ist müßig, darüber nachzudenken, was man so verpasst im Leben. Glücklicherweise wird ja erst klar, was einem entgangen wäre, wenn man es eben doch getan hat. Das Camp Figtree war ursprünglich nicht in unserer Planung gewesen und erst als absoluter Nachzügler ins unsere mehrfach verschobene Reise gerutscht, ich war (natürlich :) ) über das Forum darauf gestoßen. Es war ein goldener Griff.



Rein geografisch entfernten wir uns nur rund 40 Minuten von De Old Drift Guest Farm, der Unterkunft der vorangegangenen Tage. Und doch betraten wir nach unserem letzten Vormittagdrive durch den Addo Elephant eine andere Welt - die wir auch in den nächsten eineinhalb Tagen nicht mehr verlassen würden; aber das wussten wir noch nicht, als wir vom Main Gate nach links und dann wieder nach rechts abbogen.

Ein Schild wies den Weg, doch als wir uns auf einer einsamen Schotterpiste hügelaufwärts schraubten, wähnten wir uns schon auf der falschen Fährte. Dann aber tauchte das Eingangstor auf, wir klingelten und es öffnete sich. Es war für uns (Vorsicht Pathos!) das Tor zum Paradies.

Die Lodge wirbt mit kolonialem Charme. Das mag politisch nicht korrekt sein, doch der elegante Landhaus-Stil hat tatsächlich was von "Out of Africa". Der Staff ist unglaublich freundlich und aufmerksam, das Essen großartig - und die Lage ohnehin unschlagbar: hoch oben in den Zuurberg Mountains, mit weitem Blick über die üppig bewachsenen Berge - einfach phänomenal.







Am Tag zuvor hatten wir von unten im Addo beobachtet, wie sich in den Bergen Wolken und Nebel festsetzten und Sorge gehabt, dass wir von dem Fernblick nichts haben würden. Zum Glück kam es anders.

Es gibt unterschiedliche Unterkünfte in der Lodge, Zelte und Luxuscottages direkt am Hang, unser liebevoll eingerichtetes Cottage lag wenige Meter zurück im Garten neben den namensgebenden Feigenbäumen, hatte aber ebenfalls einen traumhaften Blick.







Rechts eins der Zelte mit spektakulärer Lage direkt am Hang


Vorne rechts unser Cottage, dahinter der Restaurantbereich, links bei den Sonnenschirmen der Pool


Am ersten Morgen wachte ich früh auf, lief die wenigen Meter zum kleinen Picknickplatz neben dem Pool und beobachtete erst alleine und dann zusammen mit dem noch etwas verschlafenen Thomas, wie sich die Berge aus den Wolken schälten.





Sehr schnell beschlossen wir, den kompletten Tag hier oben zu verbringen. Um uns ein bisschen zu bewegen - und auch aus Neugier - liefen wir die ein Kilometer lange Zufahrt am Hang entlang einmal hin und zurück.





Den Rest des Tages legten wir uns am Pool in den Schatten, genossen die himmlische Ruhe, den strahlenden Sonnenschein und den aufmerksamen Service, überhaupt die tolle Atmosphäre in dem kleinen Camp.



Vor allem am Vormittag hatten wir die Anlage fast für uns, die einen waren abgereist, andere fuhren mit einem geführten Gamedrive hinunter in den knapp 15 Kilometer entfernten Addo. Wir dagegen wollten überhaupt nicht mehr weg aus diesem abgelegenen Wolkenkuckucksheim, in dem die Zeit stehengeblieben zu sein scheint.



Am Nachmittag bekamen wir am Pool Gesellschaft von einem frisch aus Köln angereisten Paar, rheinländische Frohnaturen, mit denen wir kurzentschlossen beim Essen zusammensaßen und einen lustigen Abend verbrachten. Die Lodge hatte sich richtig etwas einfallen lassen und servierte das Dinner an einer Feuerstelle direkt am Hang, es war ein herrlich milder und unterhaltsamer Abend.





Wenn es überhaupt etwas Negatives über das Camp Figtree zu sagen gibt, dann vielleicht, dass der eine oder andere Gast etwas "snobbish" wirkt. Aber seine Gesellschaft kann man sich ja aussuchen. In dieser Hinsicht hatten wir ein Riesenglück. Und auch, dass wir diesen Garten Eden in luftiger Höhe nicht verpasst hatten ...
Letzte Änderung: 22 Mai 2023 14:31 von Beatnick.
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22 Mai 2023 22:25 #667004
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Hi Betti!
Das Camp Figtree ist genau nach meinem Geschmack! Eure Bilder aus dem Addo sind wieder mal phänomenal! Vielen Dank dafür!
Liebe Grüße,
Kathrin
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