THEMA: Südafrika 2022/23: Aller guten Dinge sind drei
16 Mai 2023 17:22 #666788
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  • Makra am 16 Mai 2023 17:22
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"und scheuchte damit die Putzfrau vom Sofa, die vor dem Fernseher die Füße hochgelegt hatte. Das hatten wir so auch noch nicht erlebt "
Wir schön öfter ..... letztes Jahr lag eine in Skukuzza auf dem frisch gemachten Bett und hat geschlafen. Das war ihr noch ncht mal peinlich :laugh:
Liebe Grüße
Makra
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17 Mai 2023 19:03 #666835
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Hallo ihr Lieben,

bayern schorsch schrieb:
dass die Bungalows an forderster Front nicht mehr so sind, wir sie waren, betrübt mich sehr. Das ist schade, dass die so nen muffligen Geruch haben. Ist aber sicher mit der vielen Feuchtigkeit dort begründet.

Vielleicht ist es nicht bei allen so, aber ich denke schon. Die Hütten sind halt echt in die Jahre gekommen, alles ziemlich runter. Schade eigentlich.

bayern schorsch schrieb:
Die ist bestimmt ganz schnell von der Coach hochgesprungen.

Allerdings... :laugh: ;)

bayern schorsch schrieb:
wir hatten den (damals) einzigen honeymooner-Bungi, ich glaub es war die Nummer 104, wenn ich mich nicht täusche.

Den hatten wir eigentlich auch gebucht, aber sie hatten das mit der Reservierung verbaselt. Das war aber nicht wirklich das Problem, denn das andere Ding war ausreichend groß und die Lage war gut, wenn, ja wenn...

Makra schrieb:
Wir schön öfter ..... letztes Jahr lag eine in Skukuzza auf dem frisch gemachten Bett und hat geschlafen. Das war ihr noch ncht mal peinlich

:laugh: :laugh: :laugh:

Liebe Grüße und genießt den Feiertag!
Betti
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18 Mai 2023 18:52 #666861
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Addo Elephant Teil I - Der Name ist Programm

Der erste Gamedrive durch den Addo Elephant Park war ein wenig aus der Not heraus geboren. Denn wir folgten der Empfehlung von Sanparks, die das Auswärtige Amt übernommen hatte, hinter Port Elizabeth nicht über die R335 und Motherwell zum Nationalpark zu fahren, sondern über die N2 via Colchester anzureisen.

Das war von der Distanz her überhaupt kein Problem, und wir hatten natürlich auch nichts gegen eine erste Safari quer durch den Park, um zu unserem eigentlichen Ziel in der Nähe des Haupteingangs bei Addo zu gelangen. Doch wir wurden den Gedanken nicht los, dass wir wahrscheinlich übertrieben. Bis wir sowohl bei unserer Ankunft am Matyolweni Gate als auch in unserer Unterkunft von Einheimischen in unserer Entscheidung bestärkt wurden. Sie meiden die Strecke, die durch das größte Township von Port Elizabeth führt, wegen der Gefahr des Carjackings ebenso.

Am südlichen Gate konnten wir wegen Loadshedding nicht mit der Karte bezahlen, was uns ein wenig vor Probleme stellte. Wir kratzten das letzte Bargeld zusammen und das Sesam öffnete sich. Nun hieß es schnurgerade durch den Park und am anderen Ende durch das nördliche Gate wieder herausfahren.



Schon kurz vor Matyolweni hatten wir einige Tiere gesehen, Antilopen, Zebras Giraffen, und uns noch mehr auf die nächsten Tage gefreut als ohnehin schon. Das Gelände, das wir passierten, gehörte allerdings zu einem Private Game Reserve und nicht- wie von uns vermutet - zum Addo, wo es gar keine Giraffen gibt.

In solch einem privaten Schutzgebiet hatten wir zehn Jahre zuvor einige Tage verbracht. Lalibela hatte uns schon gut gefallen, doch es war auch ein bisschen wie im Zoo. Ein Gefühl, dass vor allem von der Tatsache herrührte, dass in den Game Reserves Tiere angesiedelt wurden, die hier eigentlich nicht hergehören. Im Addo dagegen gibt es nur Tiere, die auch ursprünglich in dieser Region beheimatet waren. Das ausschlaggebendste Argument dafür, dass wir dem Nationalpark diesmal den Vorzug gaben.







Wir hatten keinerlei Erwartungen an diesen Park, außer vielleicht ein paar Elefanten zu sehen, und das sollte sich als äußerst leichte Übung herausstellen, denn der Addo hat die größte Population von Elefanten in Südafrika.



Als er 1931 zu ihrem Schutz eingerichtet wurde, gab es nur noch elf Dickhäuter in der Region. Elfenbeinjäger und Farmer hatten ihnen den Garaus gemacht. 1954 hatte sich die Zahl verdoppelt, heute leben über 600 Elefanten im Park, der nach Erweiterungen aus mehreren Teilgebieten besteht und von den Hügeln im Hinterland bis ans Meer reicht.

Mbotyi Loop in der Colchester Section mit Blick auf die Sanddünen


Auch die Zuurberg Mountains (im Hintergrund), früher Zuurberg Nationalpark, wurden in den Addo Elephant Nationalpark eingegliedert. Dort verbrachten wir im Anschluss noch zwei Nächte.


Die Hauptgebiete für Safari und das Auffinden von Elefanten sind die Main Game Area im Norden und die Colchester Section im Süden. Wir brauchten viel länger als erwartet für die 40 Kilometer lange Süd-Nord-Tour quer durch den Park und beschlossen relativ schnell, einfach bis zum Abend zu bleiben und erst dann in unserer Unterkunft einzuchecken.

Wir kamen schon deshalb nur relativ langsam voran, weil man im Park nicht schneller als 40 km/h fahren darf. Nicht nur Elis, auch Schildkröten queren die Pisten. Zudem gehen überall auf der Strecke Mistkäfer (flightless dung beetle) ihrer beschwerlichen Beschäftigung nach. Etliche Schilder warnen davor, auf die Käfer zu achten und auch den Elefantendung zu umfahren. Leider haben wir dennoch einige Exemplare gesehen, die den Autos zum Opfer gefallen waren.





Wir sparten uns an unserem Ankunftstag im südlichen Teil des Parks, der für Busse und Wohnmobile verboten ist, die diversen Loops. Entlang der Hauptstraße ist der Busch zunächst dicht, doch dann wurde die Landschaft offener und wir sahen die ersten Tiere.







Natürlich ist der Addo nicht die Serengeti oder der Moremi. Der Mensch muss eingreifen, weil er das in der Vergangenheit, als die Natur noch intakt war, schon allzu sehr getan hat. Es gibt kein Oberflächenwasser und einige der gepumpten Wasserlöcher sind in größerer Höhe mit einem Draht gesichert, um die Elefanten fernzuhalten. Sieht nicht unbedingt schön aus, aber so kommen auch andere Tiere zu ihrem Recht. Wir freuten uns über alles, was wir zu Gesicht bekamen und auch darüber, dass das Wild hier wieder sein angestammtes Zuhause hat.









Wir passierten das Marion Baree Wasserloch direkt am Weg, dem Wohnsitz einer quirligen Warthog-Familie. Wir sahen sie jedes Mal, wenn wir in den nächsten Tagen hier vorbeifuhren.





Der Weg zum Hapoor Dam im Nordenwesten des Parks lohnte sich eigentlich immer, hier gibt es Elefantengarantie. An einem Nachmittag - wir sahen es aus einiger Entfernung - müssen es Hunderte gewesen sein. Viele der geführten Touren (wir fuhren ausschließlich selbst, was absolut problemlos ist), so unser Eindruck, machten sich gar nicht allzu viel Mühe und steuerten mehr oder minder schnörkellos gleich hierher.









Im Nordosten nahmen wir uns gleich am ersten Nachmittag noch den Gorah Loop vor, kamen aber sehr nicht weit, denn wir entdeckten Erdmännchen. Die hatten wir noch kaum in der Wildnis gesehen, und so beobachteten wir eine Weile ihr emsiges Treiben, wenn auch von weiter weg.











Beim Addo Main Camp stiegen wir noch in den Underground Hide, doch er blieb eine Randnotiz, auch in den Folgetagen. Als Volltreffer entpuppte sich dagegen der Red Bishop Bird Hide schräg gegenüber. Wir hatten diese hübschen Webervögel noch nie gesehen. Hier flogen sie gleich im Dutzend herum und verteidigten Haus und Hof in einem kleinen Feuchtbiotop versiert gegen lästige Konkurrenten.



Auch andere Vögel gaben sich ein Stelldichein, und wir kehrten noch mehrfach zurück. Das lohnte sich immer - und immer waren wir die einzigen Besucher im Hide.







Kurz vor Toreschluss verließen wir den Park durch den Haupteingang und fuhren durch den schmucklosen Ort Addo zu unserer Unterkunft. Die Gegend ist ein anderer Schnack als die Region rund um die gutsituierte Garden Route. De Old Drift ist jedoch eine ruhige, gepflegte Zitronenfarm mit sauberen Zimmern, gutem Essen und herzlichen Mitarbeitern - und vor allem nur zwölf Kilometer vom Main Gate entfernt.

Vielen Besuchern reicht wohl eine Stippvisite im Addo. Wir aber freuten uns auf weitere Safari-Tage - von Tieren können wir eigentlich nie genug bekommen.

Letzte Änderung: 18 Mai 2023 19:43 von Beatnick.
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20 Mai 2023 11:18 #666913
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Addo Elephant Teil II - Freilufttheater

Der Addo Elephant ist zum Elefantengucken spektakulär. Die Tiere sind leicht zu finden und wie alle ihre Artgenossen begnadete Entertainer. Wir lieben es, die Giganten zu beobachten, die im Addo manchmal nicht grau, sondern von der lehmigen Erde rot eingefärbt sind - ein bisschen wie im Tsavo East in Kenia.



Die im Addo lebenden Kap-Elefanten sind außerdem etwas kleiner als ihre restafrikanische Verwandtschaft und haben deutlich kleinere Stoßzähne - die Weibchen sogar keine. Was nicht heißt, dass sie nicht beeindruckend sein können, wenn sie plötzlich direkt vor der eigenen Nase aus dem dichten Busch brechen.

Als das zum ersten Mal passierte, waren wir auf dem Weg zum Ngulube Wasserloch in der Colchester Section, das sich zu einem unserer Lieblingsplätze entwickelte. Wir kriegten einen Riesenschreck, waren wir doch in Kenia schon einmal hartnäckig von einem Elefanten verfolgt worden.

Doch die Elis, die vor unserem Auto die Schotterpiste kreuzten, waren ebenso wie wir unterwegs zu der Wasserstelle und hatten anderes im Sinn. Ohnehin gelten die Addo-Elefanten als äußerst friedfertig.





Wir mochten das Ngulube Wasserloch ganz besonders, das eingerahmt wird von Hügeln und sattgrüner Natur. Zweimal kamen wir hierher und waren manchmal die einzigen Beobachter, denn im Süden ist nur wenig los - wohl auch, weil Busse und Wohnmobile in diesem Teil des Parks verboten sind.

An zwei Tagen in Folge trudelte fast zeitgleich mit uns dieselbe große Herde ein. Leider hielt sich am ersten Tag die Sonne die meiste Zeit verborgen, nachdem es am Morgen sogar etwas geregnet hatte. Die Red Bishops beim Bird Hide am Main Camp hatten sich dick aufgeplustert und sahen aus wie fliegende Pompons.



Doch die Elefanten liebten die kühlere Witterung. Sie drehten richtig auf und tobten sich aus. Von den Büschen rund ums Wasserloch mussten bei all dem Überschwang einige dran glauben.



Auch die Teenager waren nicht zu bremsen. Sie plantschten wild im Wasser herum und brauchten ewig, um sich dann wieder daraus zu befreien. Kaum war es ihnen gelungen und lagen sie japsend auf dem Boden, flutschte eins der Tiere unfreiwillig zurück in die glitschige Kuhle - und die mühselige Operation "Landgang" begann von vorn.



Da fühlte sich selbst das jüngste Mitglied der Familie, das an beiden Tagen mit seiner Mutter die Nachhut bildete und jedes Mal vom Rest der Familie mit großem Trara begrüßt wurde, bemüßigt zu helfen - wenn auch mit mäßigem Erfolg.







Als wir schon dachten, das wird nichts mehr, packte ein erwachsenes Tier beherzt mit an.



Doch kaum war der Unglücksrabe befreit, hatte er neue Flausen im Kopf. Rupfte an den blauen Blumen und schwenkte sie wild auf und ab, bevor er sie genüsslich verspeiste.



Sein Pendant machte unterdessen Jagd auf kleine Schweinchen, die ebenfalls der Hafer stach. Sie rasten durch die Gegend und kämpften unentwegt miteinander. Waren sie erst einmal zumindest vorübergehend vertrieben, konnte man sich ja immer noch gegenseitig knuffen und puffen.







Das war alles sehr drollig anzusehen, irgendwie waren alle gut drauf. Wir auch. Wir lachten uns scheckig bei diesem unverhofft komischen Freilufttheater. Die Aufführung war auch am nächsten Tag immer noch gut, aber bei gleißendem Sonnenschein (und Gegenlicht) nicht mehr ganz so gewaltig wie unsere Premiere.

Kleiner Angeber


Der 10,4 Kilometer lange Ngulube Loop, an dem das Wasserloch liegt, war eine unserer Lieblingsstrecken. Sie windet sich einsam durch hügelige Landschaft und es gibt auch Grasebenen, auf denen Zebras und Antilopen weiden.



Fiskalwürger mit Nachwuchs




Noch weiter südlich leuchten am Horizont weiß die Sanddünen an der Küste.



2003 wurden im Park sechs Kalahari-Löwen in zwei Gruppen angesiedelt, sie sollen in aller Regel eher im Süden zu finden sein. Bei uns waren sie genau in der Mitte an einer alten, nicht mehr gewarteten Straße. Sie war wohl einst die Grenze des Parks, bis er im Süden deutlich erweitert wurde.



Die Löwen waren weit weg und lungerten herum, wie sie das eben meistens so tun. Nur ein kurzer Blick, dann fuhren wir weiter.



Pillendreher bei der Arbeit




Am Hapoor Dam sind die Elis Dauergast, nur das Setting am Ngulube Wasserloch fanden wir attraktiver. Vom Dam aus blickt man (je nach Winkel) hinunter auf die Ebenen mit ihren Feldern, Telefonmasten und Treibhäusern jenseits des Parks. Alles in allem gibt es auf den insgesamt 120 km Straße, die durch den Park führen, aber viel Schönes zu entdecken.





Wir hatten eine tolle Zeit im immergrünen Addo, in dem wir in Summe zwei Tage verbrachten. Einen Nachmittag, einen Vormittag und einen vollen Tag. Zwischendurch aßen wir im Restcamp im Restaurant "Cattle Baron", das war auf jeden Fall okay. Es ist nicht die ungezügelte, afrikanische Weite unserer Träume, aber ein sehr schönes und wichtiges Schutzgebiet, das sich perfekt mit der Garden Route verbinden lässt. Zumindest vorläufig war unser Safarihunger gestillt - und ein weiterer Nationalpark kam ja noch.

Letzte Änderung: 21 Mai 2023 09:03 von Beatnick.
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20 Mai 2023 12:10 #666916
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Wir hatten vom Addo eigentlich auch nicht viel erwartet und waren durch die tierischen Erlebnisse, aber auch der Landschaft, so begeistert, dass wir wieder kamen. Aber so tolle Fotos wie ihr haben wir leider nicht :(
Liebe Grüße
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20 Mai 2023 13:52 #666920
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