10. Kapitel: Heute geht’s nach Biyamiti
Die obligatorische Ausfahrt zur Gateöffnung um 5.30 Uhr unternehme ich heute allein. Wie gestern Nachmittag, so werde ich auch heute die kleine Schleife mit den Überquerungen von Sand und Sabie fahren. Der Tag beginnt bewölkt – jedoch scheint es heute aufzulockern, denn es lassen sich bereits einzelne Wolkenschichten unterscheiden.
Die Ausfahrt stellt sich primär als (Greif- bzw. Raub-
)Vogeltour heraus. Den Beginn macht ein Weißrückengeier beim Frühstück – wahrscheinlich ein Teil des Büffelrisses, der sich nicht weit entfernt befindet.
Dort angekommen, ist von den Löwen keine Spur mehr zu sehen. Einige Geier und eine einzelne Tüpfelhyäne haben ihren Platz eingenommen.
Ein Coucal lässt sich bei seinen Sprüngen durch das Unterholz beobachten.
Als ich den Sand quere, freue ich mich über einen Malachite Kingfisher. An diesen prächtigen kleinen Kerlen kann ich mich gar nicht sattsehen.
Wenig später sitzt ein brauner Schlangenadler neben der Fahrbahn – die kräftigen Klauen und vor allem der intensive Blick des Vogels faszinieren mich.
Am Sabieufer lassen sich schließlich ein Marabu und ein junger Gaukler ablichten – vor allem mit den Aufnahmen des zweiteren bin ich ganz glücklich.
Es folgt ein gigantischer Büffel-Roadblock. Ich weiß gar nicht, ob ich jemals so viele Büffel auf einem Fleck gesehen habe, aber hier queren sicher einige hundert Tiere die Fahrbahn. Durch den dichten Busch links und rechts lässt sich die Masse der Tiere leider überhaupt nicht dokumentieren und so entstehen hier nur einige Ausschnittsaufnahmen der Riesenherde.
Und während ich hier warte, habe ich Zeit den nahen Bewuchs genau zu studieren. Und siehe da: Beinahe zum Greifen nahe entdecke ich mein morgendliches Erstsichtungs-Highlight: Ein African Goshawk sitzt im Geäst und lässt sich lange von mir studieren, bis er genug von meinen Blicken hat und seinen Ansitz schließlich wechselt. Ich bin zufrieden.
Und natürlich kommt es, wie es auf dieser Tour kommen muss
: Einige Kilometer weiter finden sich nah an der Straße in der Ufervegetation insgesamt sieben Löwen. Hier ist schon Entspannung angesagt.
Mit der Ausbeute der frühen Ausfahrt glücklich, kehre ich nach Skukuza zurück. Gemeinsam frühstücken wir gemütlich im Eisenbahnrestaurant (sehr zu empfehlen!) und räumen unsere schöne Hütte – eine Nacht war hier viel zu wenig. Jetzt geht es gen Biyamiti, einem unserer Lieblingscamps im Park!