THEMA: A lion a day!? - Herbstferien im Kruger 2021
10 Dez 2021 10:35 #632066
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Guten Morgen miteinander!

@Oldwomen
Liebe Beate,
schön, dass du dich zu Wort meldest. Mit unseren Sichtungen sind wir tatsächlich sehr zufrieden - auch wenn Reiseberichte ja schon immer etwas darüber hinweg täuschen, wie viel sichtungsfreie Zeit zwischen den einzelnen Fotos liegt. Auch in diesem Jahr war das natürlich bei uns so - auch der Kruger ist schließlich kein Zoo.
Ich spreche meiner Frau auch ein großes Lob aus und bin immer wieder dankbar, dass ich ein paar Extrarunden drehen darf. :)

@ Dandelion
Liebe Kordula,
Löwen waren tatsächlich das Leitmotiv dieser Tour - es könnte schlechtere geben... ;)
Kindgerecht waren vor allem die Auszeiten in den Camps, die die Kinder lieben. Auch wenn Hütten und Pools einfach sind - für die Kinder ist es ein Paradies. Die Gamedrives versuchen wir seit eh und je durch "Auslauf" im Bus kindgerechter zu gestalten. Aber man muss sich hier nichts vormachen: Es ist trotzdem viel Autozeit, die der Nachwuchs aber meist frohgemut meistert - auch mit Hilfe von (Hör-)Büchern. :S
Für dich als Eulenliebhaberin hier noch ein Waldkauz, den ich vor etwa einer Stunde beobachten konnte.

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12 Dez 2021 09:49 #632149
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8. Kapitel: Grau in Grau um Lower Sabie

Vor 4 Uhr aus dem Bett zu kommen, ist schon etwas brutal. :S Die Müdigkeit in den Knochen schlurfe ich zum ablution block für eine kurze und erfrischende Morgenprozedur. Danach erscheint mir die Idee, heute Morgen so früh aufzubrechen wieder etwas besser.
Es ist kalt und windig. Dichte Wolkenschichten bedecken den Himmel vollständig – kein Stern ist zu sehen. In absoluter Dunkelheit tapse ich zum Treffpunkt der Gamedrives auf dem Hauptparkplatz Lower Sabies. Es sind schon einige Leute hier, aber es bleibt eine kleine Gruppe, so dass ich eine ganze Sitzreihe für mich und mein Zubehör haben werde.

Als wir um 4.30 Uhr im Scheinwerferlicht losrumpeln, bleibt die Fahrt bis zum vermuteten Sonnenaufgang (die Sonne selbst werden wir heute nicht sehen) erstmal sichtungsfrei. Wir fahren bis zum Sunset Dam und drehen dann, um in Richtung Duke Wasserloch zu fahren. Es ist kalt und windig auf dem offenen LKW. Regen bleibt zwar aus, aber auch so habe ich schon gemütlichere Fahrten erlebt.
Auf dem Weg dorthin kommt es zur ersten erinnerungswürdigen Sichtung: Natürlich ein Löwe. :P Dieser Kater ist noch sehr aktiv und wir begegnen ihn bei seiner sehr zielgerichteten Wanderung durch den dichten Busch. Für wenige Momente bleibt er neben dem Fahrzeug stehen und unsere Blicke treffen sich. Alsbald zieht setzt er aber seinen Weg durch den dichten Busch, der die S 137 an ihrem Anfang umgibt, fort.



Wenige Minuten später erreichen wir das Wasserloch Duke. Und siehe da: Auch hier begegnen wir Löwen. Zwei junge Kater liegen auf der Freifläche in der Nähe der Wasserstelle und ruhen sich von den Aktivitäten der Nacht aus. Vor allem einer der beiden Kater, der mit deutlichen Narben im Gesicht ausgestattet ist, wirft uns dabei grummelige Blicke zu, die ich nicht so schnell vergessen werde. Ein echtes Charaktergesicht.







Nachdem wir uns einige Zeit bei den Löwen aufgehalten haben, setzen wir die Fahrt durch das Grau in Grau des heutigen Morgens fort. Wir fahren von Duke aus nach Osten, um dann die S28 nach Norden zu nehmen. Und auch hier haben wir wieder Glück. Einige Impalas stehen wie angewurzelt herum und blicken allesamt in die gleiche Richtung – ein gutes Zeichen dafür, dass hier Raubtiere in der Nähe sind. Und tatsächlich: Nach und nach nähert sich uns ein Hyänenclan von sieben Tieren im Gänsemarsch. Leider halten die Tiere einen großen Abstand zwischeneinander, so dass ich die Tüpfelhyänen nur jeweils einzeln fotografieren kann. Die Sichtung ist aber trotzdem ganz wunderbar und ich freue mich einmal mehr über so viele nahe Hyänen unterschiedlichen Alters.









Bald darauf sind wir zurück in Lower Sabie und mein Sichtungssoll des Tages ist um 7.30 Uhr eigentlich schon erfüllt. :) Aber jetzt ist Familiensafarizeit: Ich hole meine drei Damen in der Hütte ab und schnell sitzen wir gemeinsam in unserem Kleinbus: Die noch frühe Tageszeit will schließlich ausgenutzt werden und jetzt sollen auch die anderen drei (hoffentlich) noch schöne Sichtungen haben.
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16 Dez 2021 10:05 #632484
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Fortsetzung

Gemeinsam fahren wir los. Es soll entlang des Sabie gen Westen gehen. Nach kurzer Zeit, etwa in Höhe des Sunset Dams, heißt es schon wieder: Löwen. Dieses Mal sind es zwei Tiere, die durch den dichten Busch in der Uferzone nicht sehr gut zu beobachten sind. Von der Löwin sehen wir nur das Hinterteil. Der Kater zeigt sich zwar auch nicht gänzlich unverbuscht, jedoch können hier einige Erinnerungsfotos schießen.



Und weiter geht die Fahrt… Wieder kommen wir nicht sehr weit, denn an der Straße stehen zwei Fahrzeuge und auf der Straße liegt ein frisch gerissenes Impala.



Wir erfahren, dass ein Leopard ganz in der Nähe ist und die Insassen der Autos darauf warten, dass er sich wieder zeigt. In einiger Entfernung können wir ihn im Busch erahnen – mehr leider nicht. Also warten auch wir und beginnen ein Frühstück. Da es sich hier aber um eine der meist befahrenen Straßen des Parks handelt, bleiben wir natürlich nicht lange zu dritt. :S Bald entwickelt sich ein Stau, der seinesgleichen sucht. Der Leopard wird sich so ganz sicher nicht zeigen… Und wir wollen eigentlich nur noch weg – können aber nicht, denn es gibt kein Vor und Zurück mehr: Die Autos stehen aus beiden Fahrtrichtungen in drei parallelen Reihen. :blink: Erst als ein uniformierter Mann beherzt eingreift, den Riss von der Straße räumt und mit klaren Anweisungen mühselig eine Gasse freimacht, können wir irgendwann weiterfahren. Zum Glück war dies das einzige Erlebnis dieser Art auf dieser Reise – aber wenn solche Massenaufläufe entstehen, dann vor allem auf dieser Straße, zu der wir daher ein sehr ambivalentes Verhältnis haben: Schöne Blicke auf den Fluss und viel Wild auf der einen Seite, viel Verkehr auf der anderen.

Weiter geht es mit Vögeln. Die sind uns gerade lieber als ein massenhaft belagerter Leopard: Southern white-crowned shrike und (zu unserer besonderen Freude) ein Schwarzstorch – die Verbindung meines Heimatdorfs mit dem fernen Afrika.





Wir kommen in die Nähe Skukuzas und sehen wieder einige Wagen am Straßenrand vor einer recht hohen Böschung stehen. Auf den ersten Blick erkennen wir den Grund der Ansammlung nicht. Nach einigem Rangieren finden wir aber einen Platz, von dem wir recht gut hinter die Böschung blicken können. Hier lagert ein Löwenrudel an einem Büffelriss.





Die Beute können wir aus unserem Blickwinkel nur erahnen und so fahren wir bald weiter. Auch hier ist es uns eigentlich zu voll.

In Skukuza machen wir eine frühe und ausgedehnte Mittagsrast. Wir streifen durch den großen Parkshop, der mit seinen Ausmaßen an amerikanische Nationalparks erinnert. Vor allem die Kinder sind von dem ganzen Tand, der dort neben nützlichen Dingen angeboten wird, aber natürlich recht angetan. Das Essen im Take-Away, das wir aus eigener Erfahrung als weniger gut abgespeichert hatten, überzeugt uns heute ziemlich. Zwar gibt es wieder mal Sandwiches und Burger – aber die sind recht schmackhaft.

Auf der Rückfahrt gen Lower Sabie halten wir natürlich noch einmal beim Büffelriss. Am frühen Nachmittag ist hier weit weniger los als vorhin. Und so können wir einen sehr guten Beobachtungsposten einnehmen, von dem aus man sich nur ein wenig recken muss, um die Löwen am Riss beobachten zu können – hier ist es echt ein Vorteil, dass unser Bus so hoch ist. Und auch das trübe Wetter spielt uns in die Karten. Wenn es heute wieder 42 Grad wären, würde das, was wir nun beobachten können, wahrscheinlich nicht stattfinden.









Zwischendurch sorgen eine vorsichtig-ungeduldige Hyäne und ein Braunkopfliest für Abwechslung.











Auf der Rückfahrt halten wir noch kurz bei einigen Meerkatzen.



Und schließlich erreichen wir Lower Sabie für eine Nachmittagspause. Für den Pool ist es heute zu nass-kalt. Also spielen die Kinder zwischen den Hütten und wir beschließen am späteren Nachmittag nochmal rauszufahren – schließlich gab es heute Morgen ja Löwen beim Duke-Wasserloch… ;)
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18 Dez 2021 09:25 #632590
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Gegen 16 Uhr fahren wir wieder los. Es ist noch immer kalt und windig. Die Sonne ist gut hinter dicken Wolkenschichten verborgen.
Wie sich das Wetter anfühlt, lässt sich schön an der Kompaktform dieser Schwarzbauchtrappe ablesen… ;)



Wir steuern die Wasserstelle Duke an. Und siehe da: Wir haben Glück und die zwei Löwen von heute Morgen sind noch immer in der Gegend. Schon erstaunlich, wie ortstreu (bzw. faul) diese Tiere doch s<manchmal sind.



Als wir die beiden liegenden Katzen eine Weile beobachtet haben, kommt Bewegung in die Sache.
Vermutlich deren Mutter und eine andere junge Löwin erscheinen auf der Bildfläche. Sofort stehen die beiden Kater auf und es kommt zu einer herzlichen Begrüßung.





Alsbald ziehen die vier schnurstracks durch den Busch ab. Wir schätzen die Laufrichtung ein und versuchen einen Punkt zu finden, an dem die Tiere evtl. in 500 Metern die Dirtroad kreuzen werden. Und wir haben tatsächlich Glück. Nachdem wir einige Minuten gewartet haben, kommt die Löwenfamilie direkt auf uns zu und quert vor unserem Auto die Straße. Ein weiteres intensives Löwensighting. :)









Als die Löwen im Buschland verschwunden sind, fahren wir weiter – es geht über die nördlich S28 zurück zum Camp. Als Tagesabschiedssichtung zeigt sich uns ein B.N. am Wegesrand – beinahe viel zu nah für unsere gewählte Optik…



Der Abend verläuft dann nach dem bewährten Muster: etwas Bewegung, Mugg and Bean, Bett.

Das war ein ausgesprochener Löwentag um Lower Sabie – morgen geht es dann nach Skukuza.
Ich wünsche euch allen einen schönen vierten Advent!
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18 Dez 2021 17:46 #632622
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Lieber Sascha,

ich muss mal ein Zwischenlob aussprechen. Man merkt, dass ihr Kamera technisch nochmal aufgerüstet habt und gerade die letzten Löwenbilder gefallen mir stimmungsmäßig sehr sehr gut! Man kann sich denken, was für ein trostloses Wetter herrschte, aber die Bilder wirken trotzdem schön lebendig.

Liebe Grüße
Laura
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18 Dez 2021 21:26 #632646
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H.Badger schrieb:
=373540]
Zwischendurch sorgen eine vorsichtig-ungeduldige Hyäne und ein Braunkopfliest für Abwechslung.
schon klar, dass man bei so vielen Löwen mal Abwechslung braucht :woohoo:

Natürlich bin ich bei einem Bericht von der Honigdachsfamilie mit dabei, auch wenn ich zur Zeit ziemlich selten im Forum unterwegs bin. Das Ihr mal wieder abräumt war ja eh klar......
Lieben Dank fürs Berichten und Träumen vom afrikanischen Busch.
Viele Grüße
Elisabeth
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