14.09.2018 - Ein wenig Bewegung rund um Wilderness...
Wer früh ins Bett geht, wird auch früh wach... also nutzen wir die Zeit und überspielen die Bilder der letzten Tage, trinken einen Kaffee im Bett und genießen von eben diesem die wunderbare Aussicht. Pünktlich um acht geht's zum Frühstück und gut gestärkt fahren wir danach direkt weiter zum Ebbe and Flow Camp im Wilderness NP.
An der Rezeption erhalten wir eine kleine Karte und entscheiden uns für den "Pied Kingfisher Trail", der mit 3-4 Stunden angegeben ist. Soweit so gut...
Der Startpunkt ist bald gefunden, die Strecke gut "präpariert" und ausgeschildert.
Wir versuchen, die Geräusche der nahe gelegenen Straße auszublenden, genießen die Umgebung und sehen das ein oder andere Vögelein. Leider verabschieden sich die Meisten jedoch, sobald wir uns anpirschen...
Cape White-eye
Cape Bulbul
Red Bishop
Immer wieder hören und entdecken wir Vögel...
... doch die Piepmätze flüchten oft, sobald wir die Kameras parat haben, sitzen weit entfernt oder im Gegenlicht oder beides auch zugleich...
Amethyst Sunbird (?)
Noch immer ist der Weg gut ausgeschildert und wir genießen die Bewegung...
Die Webervögel sind bereits mit dem Nestbau beschäftigt.
Red-knobbed Coot/Kammblässhuhn
Cape Longclaw - vielen lieben Dank, Maddy!
Noch ein kundenorientierter Cape Bulbul
Reed Cormorant
Yellow Bishop
Schließlich erreichen wir eine Straße, die wir überqueren und uns auf der anderen Seite "in die Büsche" schlagen. Der Weg soll an der Bahnlinie entlang führen. Allerdings entpuppt er sich als recht abenteuerlich...
Wir folgenden der zugewachsenen Strecke, so gut es geht... Irgendwann stehen wir wieder auf der Straße, wo uns ein freundlicher Anwohner darauf aufmerksam macht, dass in der Nähe Eulen zu sehen sein sollen... Also laufen wie die Strecke zurück - natürlich ohne Eulensichtung und stehen wieder dort, wo wir kurz zuvor die Schienen erreicht haben.
Da wir keine aussagefähigen Schilder finden und sich uns der weitere Weg nicht erschließt, folgen wir der Straße einfach bis zum Start des Half Collard Kingfisher Trail. Bevor wir weiter der Straße folgen, starten wir dort lieber den nächsten Trail...
Dieser Trail ist nur zum Teil ein Rundkurs und führt in bewaldetes Gebiet. Hier können wir uns zumindest nicht verlaufen...
Schon bald finden wir uns in einer völlig anderen Flora wieder.
Auf dem Fluß sehen wir Kanufahrer und auf der anderen Seite liegt der - sehr idyllisch anmutende - Campingplatz.
Immer wieder treffen wir auf ein paar Wanderer, die uns entgegenkommen oder überholen - hier ist schon etwas mehr los als auf dem ersten Trail. Außerdem gibt es immer wieder Infotafeln...
...und schon bald erreichen wir den Pontoon. Dort sind drei Arbeiter beschäftigt, winken mich jedoch heran, als sie mich entdecken. Das Floss ist einsatzbereit und einzeln setzen wir über.
Auf der anderen Seite sind die Wege noch besser ausgebaut und so laufen wir große Strecken über Holzsteege bzw. befestigte Wege.
Entgegen unserer Erwartung, sehen wir in diesem Teil viel weniger Vögel... Trotzdem gefällt uns die Strecke besser.
Mittlerweile sind wir vier Stunden unterwegs und haben außer 2 Wasserflaschen (Gott sei Dank!) nur eine Tüte Chips im Rucksack.
Während ich noch denke "besser als nix" mault Markus etwas über unsere Versorgungslage... Trotzdem suchen wir uns eine Bank und lassen uns die Chips als kleinen Snack schmecken.
Wenig später erreichen wir eine Kreuzung, an der es zu einem Wasserfall gehen wir - ein neuer Kingfisher Trail?!
Hmmh, nein danke, zwei sollten reichen...
Wir folgen "unserem" Weg und es ist wirklich schön, trotzdem reicht es uns langsam und wir können anhand der Karte nicht erkennen, wie weit der Weg noch geht - das wir jedoch wieder zurück müssen, ist uns klar und so drehen wir schließlich um.
Der Weg bis zum River Crossing zieht sich, einmal wähle ich einen falschen Abzweig und wir landen fast im Flussbett - eine trockene Überquerung scheint uns hier zu ungewiss und zu allem Überfluss rutscht Markus von einem nassen Stein und schlägt sich den Fuß um.
Also weiter auf dieser Seite, zur Not nehmen wir den gleichen Weg und setzen erneut mit dem Pontoon über. Doch schließlich sehen wir das Schild, dass wir auf dem Hinweg glatt übersehen haben...
Trockenen Fußes erreichen wir das andere Ufer, die Laune sinkt jedoch mit jedem Meter...
... denn plötzlich erkennt man kaum noch einen Weg. Immer wieder zweifele ich an der Streckenführung, sehe dann jedoch wieder irgendwelche Zeichen. Das ganze Unterfangen entpuppt sich jedoch immer mehr zur Kraxelei.
Kurz vorm Start/Zielpunkt entdecken wir tatsächlich zwei Knysna Turacos über uns in den Bäumen und alle Anstrengung ist wieder vergessen...
Da stehen wir nun und versuchen, diese Vögel zwischen dem dichten Blätterwerk zu finden. Und gerade jetzt kommen immer wieder Fußgängergruppen vorbei, die sich nicht im Geringsten für unsere Sichtung interessieren.
Ist ja auch total normal, dass zwei Freaks mit Kameras bewaffnet die Bäume anstarren und Bilder machen.
Egal, wir sind froh, dass die Vögel nicht Reisaus nehmen und es gelingen zumindest ein paar Beweisbilder...
Dann ist es geschafft! Wir durchqueren das Camp, auf dem ordentlich etwas los ist, da ein Pootje Wettbewerb ansteht...
Auf dem Weg zum Auto sehen wir noch einen hübschen (Little?) Egret...
...bevor wir uns schließlich um halb vier endlich der Wanderschuhe entledigen können. Das sich unsere Wanderung zum Tagesausflug entwickelt, haben wir eigentlich nicht geplant...
Zurück im Guesthouse gönnen wir uns erstmal ein kühles Bier, bevor ich nochmal zum Meer hinunterlaufe. Hier sieht man in etwa das Verhältnis von Wellen zur Körpergröße, ansonsten wirken die Wellen auf den Fotos ja immer so harmlos.
Frisch geduscht fahren wir zum Milkwoodmarket nach Wilderness, der Freitag Abends stattfindet. Die Stimmung ist entspannt und es gibt einige Restaurants am Marktplatz, trotzdem fahren wir weiter ins Joplins, wo wir Glück haben und auch ohne Reservierung noch einen Tisch auf der Terrasse ergattern können und ein leckeres Steak essen.
Nach einem letzten Gin Tonic auf unserer Terrasse im Guesthouse fallen wir schließlich todmüde ins Bett.
gefahrene Kilometer: 15