17.09.2018 - Unser letzter gemeinsamer Tag in Stanford
Die Nacht ist der pure Horror!
Wir schlafen beide schlecht, wobei ich gut dran bin, da ich ja zwar beteiligt, jedoch nicht betroffen bin...
Am Morgen geht's Markus immer noch nicht besser, seine Ration an Durchfallmitteln hat er auf ein Maximum erhöht, aber es nützt nix - irgendwann muss doch mal alles draußen sein, oder?!?! Aus Angst, für flugunfähig erklärt zu werden, verzichtet er jedoch weiterhin auf einen Besuch beim Arzt in Hermanus. Er möchte einfach seine Ruhe haben und so koche ich ihm Tee und besorge etwas Toast aus der Küche und versuche, ihn dann für den Rest des Tages in Ruhe zu lassen.
Ich schnappe meine beiden Reisetaschen, beziehe das Zimmer, welches mir für die kommenden Wochen zur Verfügung stehen wird und richte mich "häuslich" ein. Das Wetter spielt leider auch nicht mit und ich verbringe den trüben Tag damit, in Hermanus einen Großeinkauf zu machen, den Wagen zu tanken und irgendwie Zeit zu schinden...
Auf der Farm kann ich mich auch nicht einbringen, da Rob und Alex darauf bestehen, dass wir die letzten Stunden gemeinsam genießen sollen... Von genießen sind wir jedoch meilenweit entfernt - die Stimmung ist am Boden und ich habe ein schlechtes Gewissen, dass ich den ganzen Tag mit dem Auto rumkurve - helfen kann ich Markus jedoch auch nicht. Er verbringt den ganzen Tag im Bett und ist zu schwach aufzustehen. Zumindest klappt der Online Check-in am Nachmittag ohne Probleme und ich packe im Anschluss seine Reisetaschen.
Noch immer sind wir uns nicht sicher, ob er die Fahrt nach Kapstadt alleine bewältigen wird (... vom Flug mal ganz abgesehen
), doch wir wollen am nächsten Morgen entscheiden, ob ich ihn fahre oder alles so bleibt wie ursprünglich geplant.
Um es kurz zu machen, die folgende Nacht ist nicht weniger anstrengend und wir sind beide froh, als sie vorbei ist.
Ich bringe meine Sachen nach nebenan und belade das Auto mit Markus' Gepäck, während er duscht und sich fertig macht. Die letzten Stunden waren zumindest so ruhig, dass er sich die Fahrt nach Kapstadt und den Flug zutraut. Auf's Frühstück verzichtet er jedoch lieber und nimmt sich nur ein paar Bananen und Cola mit - und dann heißt es Abschied nehmen!
Erst in neun Wochen werden wir uns in Deutschland wieder sehen - wenn alles gut läuft!!! Zugegebener Maßen haben wir uns beide den Abschied etwas anderes vorgestellt.
Nachtrag: Irgendwie überstand er tatsächlich die Fahrt nach Kapstadt sowie die beiden Flüge. Auch wenn ausgerechnet er, in seinem Zustand, in Addis Abeba die volle Breitseite des Chaos bei Ethiopian Airlines erfahren durfte, so dass er schließlich im Bus (mit 50 weiteren Reisenden) auf's Rollfeld zum Flieger gefahren wurde, der schon kurz vorm Abflug stand.
Ein Besuch beim Arzt in Deutschland hat kein wirkliches Ergebnis gebracht - anscheinend war er inzwischen einfach "durch" mit der Geschichte und nach ein paar Tagen war alles wieder ok! Wir können uns bis heute nicht erklären, ob es eine Magenverstimmung war, da wir beide im Grunde immer die gleichen Dinge gegessen bzw. beim anderen probiert haben?!?!
Auf alle Fälle braucht sowas wirklich niemand - weder im Urlaub, noch zu Hause...
Aber vielleicht war es ja doch einfach der Abschiedsschmerz?!?!