THEMA: Karibuni Tansania na Sansibar Mama!
08 Nov 2016 20:37 #451314
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  • bayern schorsch am 08 Nov 2016 20:37
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Ein Urlaub ganz nach dem Geschmack vom bayern schorsch!
Und das Bett in der jetzigen Unterkunft - affenstark. ;) :kiss: ;) :kiss:

Sabine, hab nur mal kurz die letzte Station gelesen, bevor ich mich irgenwann mal aufmache, Deinen Bericht von Beginn weg zu lesen.

Bis dahin
herzliche Grüße
der bayern schorsch
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10 Nov 2016 15:01 #451506
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11.10.2016 - Jambiani Eco Tour – Rama zeigt uns sein zu Hause

Jambiani ist ein kleines Dorf, das zwar sehr lang aber sehr schmal direkt am schönen Strand gelegen ist. Die Dorfbewohner leben überwiegend vom Fischfang, Seegrasfarmen und langsam auch immer mehr vom Tourismus.

Wer die Einheimischen des Dorfes unterstützen möchte und gleichzeitig einen Einblick in das Leben erhalten möchte, ist bei der Jambiani Eco Tour mit Rama genau richtig.

Nico und ich werden heute alleine losziehen, da meine Mama eine kleine Ruhepause benötigt und mein Mann ihr Gesellschaft leisten möchte.

Wir werden am späteren Vormittag von Rama unserem Guide abgeholt. Einen Teil der Tour werden wir immer wieder mit dem Auto fahren, da das Dorf in der Tat sehr langgezogen ist.

Unser erster Weg führt uns vorbei an dem heiligen Dorfplatz zu dem ältesten, erst seit kurzer Zeit nicht mehr bewohnten Haus im Dorf.



Traditionell nur aus Palmblättern und Holz gebaut, hatte es dennoch bereits eine Dusche und Toilette in einem.



Dieses Haus ist bereits aus Korallensteinen gebaut – die 2. Generation der Architektur:



Zu Fuß geht es weiter, vorbei am „Mzungu-Baum“ zu dem Brunnen und Waschplatz im Dorf:



Auf dem „Waschtisch“ gibt es zwei getrennte Abteile – ein Abteil für die Wäsche der Männer und ein Abteil für die Wäsche der Frauen :ohmy:



Auf dem Weg durch den Busch kommen wir auch an diesem Korallenhaufen vorbei. Hier werden die Korallen zu Ziegeln gebrannt, aus denen die Häuser auch heute noch gebaut werden.



Unterwegs zeigt uns Rama viele Pflanzen, zum Teil auch Heilpflanzen. Er gibt uns eine ziemliche saure Art Sternfrucht zum Probieren – wirklich sehr sauer! Sie soll gegen Seekrankheit und Übelkeit helfen. Außerdem einige Minzearten, deren zerriebene Blätter bei Erkältung und der weiße Saft aus dem Stiel bei Insektenstichen helfen sollen.

Weiter geht es in die Mitte des Dorfes, wo wir einer Frau bei der Herstellung von Seilen aus Kokosfasern zuschauen. Die Kokosfasern sollten möglichst trocken und vor allem sauber sein. Daher werden sie gewaschen und danach zum Trocknen in die Sonne gehängt. Danach werden die getrockneten Fasern ausgeklopft und sortiert. Der Abfall wird als Dünger verwendet.



Nun werden kleine Büschel der Fasern gebündelt und mit der Handfläche gedreht und gedreht. Je nach gewünschter Dicke kann man die geflochtenen Kokosfasern dann erneut zu einem dickeren Seil flechten.





Anschließend können aus den Kokosfasern sehr haltbare Seile und Schiffstaue gedreht und beispielsweise Fischernetze geknüpft werden. Wir kennen sie zum Beispiel als Fußmatte vor der Haustüre. Im Mwezi wurden zum Beispiel die Lampenschirme daraus gefertigt. Ein vielfältig einsetzbares Naturmaterial. Das handwerkliche Geschick bei der Herstellung ist erstaunlich.



Aber die Kokosnüsse taugen noch zu viel mehr. Die 3 Monate alten haben wir bei „Spinner“ schon verkostet – es wird überwiegend der Saft verwendet. Wenn die Kokosnuss 7 Monate alt ist, ist das Fleisch fest und süß und hat weniger Saft. In diesem Stadium wird aus der Nuss die begehrte Kokosmilch für allerlei weitere Verwendung gewonnen. Die älteren Kokosnüsse werden überwiegend zur Herstellung von Öl verwendet.

Zunächst wird die Nuss mit 3 festen Schlägen mit einer Eisenstange in zwei Hälften geteilt. Nun kommt ein spezieller Hocker mit einem seitlich befestigten sehr scharfen Schaber zum Einsatz - von dem Hocker ist leider nicht so viel zu sehen B)



Dann wird dem Fruchtfleisch etwas Wasser zugegeben, gut vermischt und fest ausgedrückt.



So entsteht die wertvolle Kokosmilch. Das ausgedrückte Fruchtfleisch wird als Seife, als Körpercreme oder für die Kosmetikindustrie genutzt. Die übrig gebliebene Schale der Kokosnuss wird zum Beispiel als Schöpfkelle weiterverwendet.

Weiter geht es für uns zu einem der berühmtesten „Herbal Specialist“ auf Sansibar. Mr. Suleiman erwartet uns bereits vor seinem Haus. Er beschreibt die vielen Kräuter in seinem Korb, die genaue Einnahme der Kräuter und zeigt uns sein Interview in einem uralten Reiseführer, auf das er ganz besonders stolz ist.





Mr. Suleiman ist Spezialist für Frauen- und Kinderkrankheiten und wir lernen Pflanzen, Wurzeln und Kräuter kennen, unter anderem eine bestimmte Methode zum Schwangerschaftstest oder Kräuter, die „schwachen“ Männern wieder auf die „Beine“ helfen….. :laugh:







Besonders hellhörig wurde mein Nicolino als Mr. Suleiman von einer getrockneten Trompetenblüte erzählt, die man auch inhalieren kann :silly: Eigentlich als Arznei bei Atemwegserkrankungen gedacht, führt eine Überdosierung dann zu einem extremen Rauschzustand mit wilden Träumen bis hin zu Halluzinationen erzählt Mr. Suleiman kichernd :whistle:

Zum Abschied besteht der liebenswerte, mittlerweile sehr betagte Kräuterarzt noch auf ein Foto von ihm mit dem mittlerweile antiquierten Reiseführer.



Mr. Suleiman hat sein umfassendes Wissen ganz der Tradition entsprechend inzwischen an seinen Sohn weitergegeben und scheint in diesen Tagen viel Freude an den wenigen Besuchen von Touristen zu haben.

Weiter geht es für uns im Auto, vorbei an der unscheinbaren Moschee im Dorf zur Schule einer kleinen privaten Initiative, die auch durch die Einnahmen dieser Tour finanziert wird.



Hier gibt es drei gemischte Klassen, nach Altersgruppen unterteilt. Wir besuchen jede Klasse, wo wir sehr freundlich empfangen werden und die Kinder uns Tänze, Lieder, Gedichte oder ihre Englischkenntnisse stolz präsentieren.









Diese Kleine – ein absoluter Wirbelwind - wird vom Anfang bis zum Ende an mir kleben und mich nicht mehr loslassen :kiss:



Überhaupt sind die Kinder zuckersüß, total anhänglich und haben überhaupt keine Berührungsängste.









Die Weiterfahrt fällt uns richtig schwer. Aber Rama drängt zum Aufbruch.





Für uns geht es weiter ziemlich an den Rand des Dorfes. Hier besuchen wir eine wahre Künstlerin in ihrem zu Hause.
Sie stellt wunderbare Korbwaren her. Solche Fingerfertigkeit sieht man bei uns zu Hause vermutlich nur noch selten.







Aus diesen einzelnen Streifen werden Taschen, Matten, Obstkörbe und vieles mehr zusammengenäht. Es gibt die unterschiedlichsten Farben.



Die Korbflechterin versucht mir ein einfaches Muster beizubringen aber das ist so kompliziert, dass ich ganz schnell wieder aufgebe :S :S . Hier ist Konzentration und Geschick gefragt:



Ich bin total begeistert und würde gerne eine kleine Tasche oder irgendetwas bei ihr kaufen. Leider arbeitet sie nur auf Bestellung für Hotels oder zum Beispiel junge Paare, die zur Hochzeit allerlei Hausrat bestellen.

Anschließend verabschieden wir uns von dem wirklich sehr sympathischen Rama und verbringen den restlichen Tag mit einem weiteren ausgedehnten Strandspaziergang. Morgen werden wir Gelegenheit haben, die Seegrasernte zu beobachten.

Fortsetzung folgt!
Letzte Änderung: 10 Nov 2016 15:14 von Applegreen.
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10 Nov 2016 15:59 #451517
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  • Champagner am 10 Nov 2016 15:59
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Applegreen schrieb:
Besonders hellhörig wurde mein Nicolino als Mr. Suleiman von einer getrockneten Trompetenblüte erzählt, die man auch inhalieren kann :silly: Eigentlich als Arznei bei Atemwegserkrankungen gedacht, führt eine Überdosierung dann zu einem extremen Rauschzustand mit wilden Träumen bis hin zu Halluzinationen erzählt Mr. Suleiman kichernd :whistle:

:laugh: Das muss am Namen liegen - mein Nico wäre da sicher auch sofort am Start B) !

Aber dies nur nebenbei...... auch wenn ich inzwischen so ne Art senile Strandflucht habe :woohoo: wecken deine tollen Fotos mit den typischen Farben des indischen Ozeans Erinnerungen an schöne Zeiten - ich hoffe, es kommen noch ein paar :-)



Grüßle von Bele
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10 Nov 2016 16:21 #451520
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  • franzicke am 10 Nov 2016 16:21
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Hallo Sabine,
da habt ihr ja wahrlich alles rausgeholt, was in der begrenzten Zeit so ging - das freut mich total, dass es für euch so gut aufgegangen ist und ihr es so rundum gut erwischt habt!
Ein bisschen verantwortungslos find ich es schon, dass hier die tollsten Berichte losgingen, kurz vor oder auch während unserer Botswana-Tour - ich hätte ja wahrhaftig jetzt in den ersten Tagen sooo viel anderes zu tun, komme aber wirklich nicht so recht am Forum und am Stöbern vorbei!
Danke fürs Berichten und hoffentlich noch mehr davon in Büsnau,
liebe Grüße Ingrid
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11 Nov 2016 15:10 #451597
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Champagner schrieb:
:laugh: Das muss am Namen liegen - mein Nico wäre da sicher auch sofort am Start B) !

:lol: :lol: - Das muss am Namen liegen :woohoo: :silly:
Champagner schrieb:
Aber dies nur nebenbei...... auch wenn ich inzwischen so ne Art senile Strandflucht habe :woohoo: wecken deine tollen Fotos mit den typischen Farben des indischen Ozeans Erinnerungen an schöne Zeiten - ich hoffe, es kommen noch ein paar :-)

Liebe Bele,

mal schauen, ob noch ein paar Fotos nach Deinem Geschmack kommen - auf jeden Fall gibt`s noch ein paar B)
franzicke schrieb:
Hallo Sabine,
da habt ihr ja wahrlich alles rausgeholt, was in der begrenzten Zeit so ging - das freut mich total, dass es für euch so gut aufgegangen ist und ihr es so rundum gut erwischt habt!

Danke liebe Ingrid, Du bist ja nicht ganz unbeteiligt an unserer Tour :cheer: :kiss: Danke Dir nochmals für den tollen Tipp!
franzicke schrieb:
Ein bisschen verantwortungslos find ich es schon, dass hier die tollsten Berichte losgingen, kurz vor oder auch während unserer Botswana-Tour - ich hätte ja wahrhaftig jetzt in den ersten Tagen sooo viel anderes zu tun, komme aber wirklich nicht so recht am Forum und am Stöbern vorbei!

Ich wäre lieber live bei Euch dabei gewesen B) Wie ich ja schon gelesen habe, folgen wir in etwa Euren Spuren im nächsten Jahr :silly:
franzicke schrieb:
Danke fürs Berichten und hoffentlich noch mehr davon in Büsnau,
liebe Grüße Ingrid

Sehr gerne und ich freue mich schon auf Büsnau auf Euren Bericht von Botswana - ich werde Dich wieder mal löchern :whistle: Vielleicht können wir ja auch bald von Dir wieder einen schönen Bericht im Forum lesen :) :whistle:

Bis nächste Woche in Büsnau - ich freue mich schon riesig!
Liebe Grüße
Sabine
Letzte Änderung: 11 Nov 2016 15:11 von Applegreen.
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11 Nov 2016 15:42 #451599
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12.10.2016 – Seegrasernte und eine Segelfahrt mit Captain „Human Shark“

Wenn sich das Meer bei Ebbe über hundert Meter zurückzieht, kommen die einheimischen Frauen und kümmern sich um ihr Seegras.








Draußen auf dem Wasser sind die Fischer bei Ihrer Arbeit zu sehen.





Weit im Meer stehen einheimische Frauen in bunten Kleidern. Auch weit weg vom Strand reicht ihnen das Wasser nur bis zur Hüfte, denn Sansibar liegt auf einem Riff.







Die schweren Seegras-Säcke tragen sie mit Leichtigkeit auf ihrem Kopf.







Oder schleppen die Säcke einfach hinter sich her.





Die Sonne ist zwischenzeitlich hoch über den Horizont gewandert und zaubert prächtige Südseefarben - türkisblaues Wasser und zuckerweisser Sandstrand.

Die Riffkante weit draußen ist meistens gut zu sehen, da sich die hohen Wellen dort brechen.



Es empfiehlt sich, die ausgetretenen Pfade der Einheimischen zu benutzen, denn im seichten Wasser lauern nicht nur Krebse sondern auch Baby-Muränen:







(schwer zu erkennen - aber Nico hat es als eine Muräne identifiziert)

Das Seegras wird überwiegend für die Kosmetik- und die Lebensmittelindustrie angebaut. Die mühsame Ernte verschafft den Einheimischen ein bescheidenes Einkommen.

Auch hier treffen wir auf einen Graureiher :whistle:



Am Nachmittag sind Nico und ich zu einer Schnorchel- und Segeltour mit „Captain Human Shark“ verabredet. Den Captain haben wir am Strand kennengelernt – er war uns so sympathisch, dass ich für Nico und mich direkt eine Tour mit ihm gebucht habe :).

Pünktlichst werden wir von ihm und seinem Freund in der Dhow abgeholt.



Direkt beim Start merken wir schon, wie beschwerlich und anstrengend die Arbeit der Fischer mit diesen kleinen Booten sein muss. Es ist eine riesige Kraftanstrengung den Mast mit den groben Seilen nach oben zu hieven. Der Captain klettert in waghalsigen Aktionen je nach Fahrtrichtung auf den Seitenausleger um von dort aus das kleine Boot zu stabilisieren.



Schon bald erreichen wir den ersten Platz zum Schnorcheln. Leider ist die See heute etwas unruhig und durch den aufgewirbelten feinen Sand ist da unten kaum etwas zu sehen – dennoch treffen wir ab und an auf größere und farbenfrohe Fischschwärme in den Korallenriffs am Grund.



An einer zweiten Stelle taucht der Captain nach Seesternen, die er nach oben holt. Die Seesterne fühlen sich tatsächlich an wie Hartplastik und natürlich entlassen wir sie nach sehr kurzer Zeit wieder in ihren Lebensraum.








Später segeln wir fast bis an die Riffkante hinaus und zurück zum Hotel immer dem langen Strand entlang.













Ein herrlich entspannter Tag am Meer....

Fortsetzung folgt!

Morgen folgen wir dann dem Ruf der Gewürze und Geschichten aus 1001 Nacht!
Letzte Änderung: 11 Nov 2016 15:51 von Applegreen.
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