THEMA: Karibuni Tansania na Sansibar Mama!
03 Nov 2016 18:35 #450700
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  • fotomatte am 03 Nov 2016 18:35
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Hallo Sabine,

den Reiher hat ja Konni schon identifiziert.
Was meinst du eigentlich mit "Schlangenhalsreiher"? :huh: :blush: Auch das "nur " ein Graureiher. Sorry.

Die Spinne ist ziemlich sicher eine Walzenspinne gewesen. Jedenfalls passt dafür: ziemlich groß ( auch wenn die 20 cm mehr so ins Reich der Fabeln gehören ), hell gelblich, bevorzugt nachts unterwegs und sehr schnell zu Fuß.

Grüssle, Matthias
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04 Nov 2016 08:23 #450731
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Guten Morgen,

@ Konni: Danke für den Graureiher
@ Matthias: Danke auch Dir :) :laugh: Ich habe bei den Reihern mit den langen Hälsen immer eine komische Assoziation im Kopf :sick: :ohmy: - ich habe es geändert. Und ich habe mir jetzt mal Fotos von den Walzenspinnen angeschaut - das kommt tatsächlich gut hin - es wird wohl tatsächlich eine gewesen sein. Und gut - die 20 cm sind übertrieben :silly: :whistle: Aber sie war schon sehr groß - ich reduziere auf etwas über 10 cm :lol: :P

Vielen Dank allen Kommentatoren, Danke-Button-Drückern und stillen Mitlesern :kiss: :)

Da wir am Wochende zum "Bosseln" sind :laugh: , kann es gut sein, dass es mit dem Bericht dann erst Anfang nächster Woche weitergeht. Ich schaue mal, wie ich vorankomme!

Ganz liebe Grüße @all und Euch allen ein schönes Wochenende!

Sabine
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06 Nov 2016 15:55 #450974
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07.10.2016 Karibu Sansibar - Kwa heri Carlos!

Heute heißt es also Abschied nehmen vom Festland und leider auch Carlos :(.

Unser Flug nach Sansibar geht erst um 15.50 Uhr ab Arusha – also haben wir jede Menge Zeit. Carlos hatte sich schon den Kopf zerbrochen, was er uns für den Vormittag noch anbieten könnte. Ich habe allerdings schon eine Idee – wir schlafen erst mal für afrikanische Verhältnisse aus, frühstücken in aller Seelenruhe und Carlos kann dann nochmal einen Blick auf einen Teil der Vogelbilder werfen und mir bei der Bestimmung helfen.

Mit einem ordentlichen Zeitpuffer und einem letzten Foto vor dem riesigen Baobab im Restaurantbereich starten wir dann Richtung Arusha.



Alle Mitarbeiter der Lodge stehen schon Spalier, um uns aufs Herzlichste zu verabschieden. Und dann holpern wir ein letztes Mal über die Dirtroad Richtung Hauptstraße.

Auf der Landstraße kommen uns heute Scharen an festlich geschmückten Massai entgegen! Wir vermuten, dass es sich um eine wichtige Versammlung oder um ein Beschneidungsfest handelt.

Es sind nur Erwachsene in aller feinster Ausgehgarnitur und viele junge Männer, ganz in schwarz gekleidet. Für die Beschneidungsfeier hängen Stammesmitglieder dem jungen Mann eine schwarze Robe um und das Gesicht wird mit weißer Kreide bemalt. Noch monatelang nach der Feier kleiden sich die beschnittenen Jungen schwarz. Manchmal malen sie weiße Muster auf ihre Gesichter, tragen einen Kopfschmuck aus Federn und weisen damit auf ihren neuen Status hin.

Da wir noch Massai-Tücher und einen Tansanit kaufen möchten legt Carlos noch einen Stopp in einem Souvenirladen an der Landstraße ein.

Kurz vor Erreichen des Airports schaffe ich es doch noch ein Foto der blühenden Jacaranda -Bäume aus dem fahrenden Auto zu knipsen:



Schon bald darauf ist der Flughafen in Sicht – naja Flughafen ist leicht übertrieben – ein kleiner regionaler Flughafen, der früher überwiegend für landwirtschaftliche Zwecke genutzt wurde.





Am Airport angekommen, geht alles ratz-fatz! Ein Mitarbeiter von Leopard Tours erwartet uns bereits. Unser Gepäck wird wie von Geisterhand ausgeladen und bereits zusammen mit unseren Pässen ins „Terminal“ gebracht.

Wir verabschieden uns von Carlos und tauschen Telefonnummern und besprechen schon mal unsere nächste Reiseplanung B) Der Abschied fällt schwer – aber es wird Zeit einzuchecken....

Wie schon bei unserer Ankunft, wird alles von einem Mitarbeiter von Leopard Tours erledigt, der bis zum Boarding für eventuelle Fragen in der Nähe bleibt – ein sagenhafter Service! Die Boardkarten sind übrigens noch handschriftlich ausgestellt :silly:

Der kleine Flughafen in Arusha schon ein Erlebnis – hier ist doch alles recht überschaubar:



Das Boarding beginnt und nach einem kurzen Marsch über das Vorfeld nehmen wir in einer ATR 42/72-500 Platz.











Wir haben die Plätze in der letzten Reihe und da einige Reihen vor uns frei bleiben, können wir uns sogar etwas ausbreiten. Der Flieger macht einen guten Eindruck, das Kabinenpersonal allerdings wirkt recht lustlos.

Wir heben noch weit vor der geplanten Zeit ab – hier gibt’s halt keine Probleme mit Slots B) – alle an Board und los geht’s!

Während der Flugzeit von knapp 1 ½ Stunden gibt es sogar einen Getränkeservice inklusive Nüsschen. Der Flug verläuft absolut ruhig und ohne besondere Vorkommnisse. Touchdown ist noch vor der geplanten Zeit am Zanzibar International Aiport.

Auch hier wieder ein kurzer Weg zum Terminal – zunächst aber müssen blaue Einreisekarten ausgefüllt werden.
Unser Gepäck ist schnell da und am Ausgang werden wir schon von unserem Fahrer erwartet. Ich mache mich schnell noch auf den Weg zu einem ATM (die sind hier ziemlich versteckt) und dann geht es los Richtung Küste.

Die Menschenmengen und den Trubel um uns herum müssen wir erst mal verkraften :ohmy:. Hier ist ziemlich was los! Während der Fahrt versuche ich ein paar Fotos zu machen:









Nachdem wir aber Zanzibar Stadt und Peripherie verlassen, wird das ganze Bild schon etwas beschaulicher, dafür passieren wir gefühlt alle 5 Kilometer eine Polizeikontrolle.

Unser Weg führt uns einmal quer über die Insel. Auf dem Weg nach Jambiani kommen wir am Jozani Forest vorbei und erreichen schon bald Paje an der Südostküste Sansibars. Jetzt ist es nicht mehr weit und wir erreichen bei einsetzender Dämmerung das Mwezi Boutique Resort.



An dieser Stelle nochmals ein großes Dankeschön an „marimari“ für diese Empfehlung :) B)!

Wir werden schon erwartet und können nach einem Begrüßungsgetränk und einer kurzen Einweisung unsere beiden „Full-Moon“ Bungalows beziehen. Wir richten uns erst mal häuslich ein und gehen dann direkt in die Lounge, um einen verspäteten Sundowner zu uns zu nehmen.

Für das Abendessen wählt man aus einer Fülle an Vorspeisen, Hauptspeisen und Desserts – eine Mischung aus italienischer und einheimischer Küche. Alle Zutaten werden bei lokalen Bauern und Produzenten gekauft, Fisch bei den Fischern im nahe gelegenen Dorf und saisonales Obst aus dem eigenen Obstgarten. Die alkoholfreien Getränke sowie Biere, eine kleine Auswahl an Weinen sowie Instant-Café zum Essen sind im HB inkludiert.

Direkt nach dem Dinner machen wir uns auf in unser Haus am Strand und fallen schon bald, eingelullt von der Meeresbrise und dem Geräusch der Wellen in einen tiefen Schlaf.... Wir sind angekommen im Paradies!

Lala Salama! Gute Nacht!

Fortsetzung folgt ......
Letzte Änderung: 06 Nov 2016 16:04 von Applegreen.
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06 Nov 2016 19:27 #451014
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Applegreen schrieb:

An dieser Stelle nochmals ein großes Dankeschön an „marimari“ für diese Empfehlung :) B)!

......

gerne geschehen ;) vielen Dank für diesen Bericht...Tanzania ist halt schon schön :lol:
LG
Nächste Reiseziele:
01.04.2024-25.05.2024: Tunesien
25.08.2024-31.10.2024: Sardinien, Umbrien, Sizilien
April 2025:Iran, Irak, Saudi Arabien, Oman, UAE oder Seidenstrasse Richtung Mongolei
www.polarsteps.com/marimariontour
www.instagram.com/marimari_on_tour/
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07 Nov 2016 18:40 #451148
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08. + 09.10.2016 Jambiani Beach
Mwezi Boutique Resort – Barfuß im Paradies


Das Mwezi Boutique Resort wurde erst Ende 2015 eröffnet und das gesamte Ambiente dieser Unterkunft ist meines Erachtens eine etwas ausführlichere Beschreibung wert :)



Das Konzept gefällt uns auf Anhieb: „Barfoot, informal and cozy“ ist hier das Motto. Schuhe sind völlig überbewertet, jeder läuft barfuß – den ganzen Tag, egal wann und wo :P!

Mwezi bedeutet auf Suaheli "Mond". An dieses Symbol angelehnt wurde das Resort erbaut. Es wurden überwiegend recycelte Materialen verwendet und verbunden mit der ursprünglichen Bauweise aus Lehm und Holz, sowie der typischen "Makuti" – Dächer vereint.

Die Vollmondhäuser haben zusätzlich zu den Bungalows ein Wohnzimmer mit Sandboden und einem großen integrierten Sofa sowie ein innenliegendes Dachgeschoss, von dem aus man wunderbar den Ozean überblicken kann.



Das Dachgeschoss:





Unser Ausblick vom Dach B)



Die Häuser sind alle einzigartig und unterschiedlich dekoriert. Jedes Accessoire, Möbelstück und Dekoobjekt – vom Bett bis zu den Lampen, vom Boden bis zu Decke - wurde von den Eigentümern in Zusammenarbeit mit der einheimischen Bevölkerung gestaltet. Die Skulpturen und Gemälde stammen überwiegend von jungen afrikanischen Bildhauern und Malern.









Blick von oben in den Wohnbereich und das Bad:





Auch in den stilvoll und liebevoll eingerichteten Zimmern wurden ausschließlich umweltfreundliche und biologische Rohstoffe verwendet. Sogar die Kleiderbügel sind aus recycelten Kartonagen hergestellt ;)

Zur Kühlung der Räumlichkeiten wird ebenfalls die natürliche Belüftung durch die kühle Meeresbrise genutzt – eine Klimaanlage haben wir nicht vermisst :P Ganz dem ökologischen Konzept folgend gibt eine Wasseraufbereitungsanlage sowie eine Solaranlage und das Poolwasser wird direkt aus einem Salzwasserbrunnen gewonnen.





Im diesem einladenden Pool schwimmen wir nun täglich einige Runden - das Wasser ist nur herrlich :)







An der Bar gibt es super leckere frisch gepresste Säfte oder Cocktails, die man auf den chilligen Sofas bequemst schlürfen kann :silly:







Im oberen Stockwerk des Haupthauses gibt es eine gemütliche Leseecke mit einer gut sortierten Auswahl an Büchern und Spielen:



Im Restaurant genießt man in luftiger Höhe mit einem herrlichen Ausblick die Mahlzeiten:



Darf ich übrigens vorstellen: „Dragon“ - without fire :lol: :lol:



Er ist unser ständiger Aufpasser und Anhängsel der kommenden Tage – er bewacht nicht nur die Anlage mitsamt Gästen Tag und Nacht, sondern begleitet auch schon mal unsere Oma an den Strand zu einem Spaziergang :kiss:

Jambiani Beach - Türkisblaues Meer, lange weiße Sandstrände und gigantische Kokospalmen

Die nächsten Tage verbringen wir mit Faulenzen, Schwimmen, Lesen und ausgedehnten Strandspaziergängen ;)

Wir haben uns ganz bewusst für Jambiani entschieden. Wir mögen nämlich Orte, die idealerweise ganz weit weg von den typischen Hotspots liegen und Jambiani ist so ein Ort !



Hier ist es noch sehr ursprünglich und die Einheimischen sind noch in der Überzahl – auch am Strand. Der Strand selbst ist ein Traum und gehört mit zu den schönsten, die ich bisher gesehen habe.





Die türkisblauen Farbtöne des Wassers und feinster, weißester Sand in Verbindung mit gigantischen Kokospalmen lassen durchaus das Gefühl aufkommen, im Paradies angekommen zu sein.





Auf unseren Strandspaziergängen treffen wir meistens auf Einheimische und von fast allen werden wir mit einem freundlichen „JAMBO“ begrüßt. Allermeistens ist am Strand aber so gut wie keine Menschenseele anzutreffen;)





Auch Massai sind am Strand unterwegs, sie versuchen aus ihrem „Massai-Shop“ (in der Regel eine kleine Tasche mit Schmuck und Holztieren) etwas verkaufen. Mit einem der Massai unterhalten wir uns etwas länger. Er kommt eigentlich aus Kenia und versucht aufgrund des Einbruchs des Tourismus in Kenia nun auf Sansibar seinen Geschäften nachzugehen und ein paar Shilling für seine Familie zu verdienen. Keiner der Händler hat auf uns einen aufdringlichen oder unangenehmen Eindruck gemacht. Alle sind sehr freundlich und plaudern auch gerne einfach nur so.

Einige kleinere Kitesurfschulen haben sich in dieser Gegend etabliert – allerdings ist so gut wie an keinem Tag ausreichend Wind, so dass wir nur selten die Surfer auf dem Wasser sehen, dafür sind die Fischer mit Ihren Booten fast immer zu sehen:










Der Strand von Jambiani ist besonders stark von den Gezeiten geprägt. Bei Ebbe zieht sich das Meer weit zurück und bei Flut wiederum bedeckt das Wasser den Strand fast komplett.



Es herrschen überaus angenehme Wassertemperaturen – ich sage dazu gerne „Badewannenplätscherwasser“ :P Allerdings sollte man unbedingt auf die zahlreichen Seeigel achten! Das angespülte Seegras empfinden wir nicht als störend und ist hier mal mehr und da mal weniger vorhanden.

Insbesondere gegen Abend trifft man am Strand unglaublich viele Einheimische. Wenn es etwas kühler wird, trifft man auf Kinder und Jugendliche beim Fußball oder Lauftraining, Fischer bei der Arbeit, selten auch Fahrrad- und sogar Mopedfahrer :pinch:

Auch am Morgen ist immer viel los, wenn sich das Meer bei Ebbe über hundert Meter zurückzieht, kommen die einheimischen Frauen und kümmern sich um ihr Seegras und tragen die schweren Seegras-Säcke zurück in das Dorf - dazu aber in einem der nächsten Kapitel mehr.

Am Strand herumliegen sieht man hier niemanden. Die wenigen Touristen ziehen sich nach dem Baden im Meer wieder in die Hotels zurück.

Apropos Hotels – es gibt hier nur wenige kleine Unterkünfte und einige waren zu unserer Reisezeit bereits geschlossen. Andere allerdings auch komplett aufgegeben, verlassen und verfallen – diese Ruinen trüben den sonst in der Tat absolut paradiesischen Eindruck. Große All-In-Hotelbunker sucht man in dieser Region Sansibars glücklicherweise vergeblich :)



Morgen werde ich von unserem Besuch bei "Spinner" auf der touristisch noch unerschlossenen Insel Uzi berichten!

Lala Salama! Gute Nacht!
Letzte Änderung: 07 Nov 2016 19:00 von Applegreen.
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08 Nov 2016 19:08 #451284
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10.10.2016 Unberührtes Uzi Island - Zu Gast bei "Spinner"

Heute geht es für uns auf nach Uzi Island. Ich hatte von diesen Ausflug im Forum gelesen und glücklicherweise konnte dieser Ausflug über die Managerin im Mwezi gebucht werden. Besonders freuen wir uns auf das Projekt zum Schutz der Meeresschildkröten – allerdings werden wir bei unserer Ankunft dann leider enttäuscht :ohmy: – dieses Projekt wurde auf Uzi Island zwischenzeitlich wieder eingestellt.

Mit dem Auto geht es zunächst ein kurzes Stück in das eher verschlafene Fischerdörfchen Kizimkazi ganz im Süden der Insel.





Ab hier geht es mit einem kleinen lokalen Fischerboot – immerhin mit Motor B) – in Richtung Uzi. Die Insel kann bei Flut ausschließlich mit dem Boot erreicht werden. Bei Ebbe wird ein kleiner unbefestigter Weg von der Insel durch die Mangroven nach Sansibar freigelegt, den wir am Nachmittag zum Teil zu Fuß und das letzte Stück mit dem Auto nehmen werden.

Nach einigen Minuten auf dem herrlich kristallklaren Wasser entdecken wir eine Ansammlung von Booten. Schnell stellt sich heraus, dass es sich hier um das Angebot „Schwimmen mit Delfinen“ handelt. Unser Captain ist ganz stolz, dass er uns die Delfine präsentieren kann – wir hätten sie aber lieber ohne dieses fürchterliche Spektakel um die armen Tiere herum erlebt :sick: :S!

Mindestens 10 Boote umkreisen die Tiere und die Touristen springen begleitet von lautem Gekreische direkt auf die Delfine ins Wasser :ohmy:! Für uns sieht das mehr nach einer Hetzjagd aus und wir sind froh, dass wir das weder uns noch den Tieren antun werden :evil:. Beruhigend ist nur, dass die Delfine die Möglichkeit haben, abzutauchen und wegzuschwimmen, wenn es ihnen zu viel wird.

Wir wollen nur schnell weg und schon bald geht es für uns absolut einsam immer entlang der Küste Sansibars in Richtung Uzi Island. Außer uns sind noch ein paar Fischerboote unterwegs und wir können unter uns ab und zu Fischschwärme beobachten.

Auf Uzi Island angekommen, werden wir bereits von Abdulla und einigen Fischern erwartet. Abdulla – von allen nur „Spinner“ genannt – begrüßt uns und führt uns einen schmal Weg entlang in Richtung seines Dorfes.



Leider müssen wir jetzt erfahren, dass wir heute keine Meeresschildkröten sehen werden :huh: – das frühere Projekt wurde eingestellt, da die eigentlich zu schützenden Tiere von Tag zu Tag weniger wurden :dry:.

„Spinner“ ist der von unzähligen Ideen getriebene Kopf der Projekte zum Naturschutz auf dem kleinen Eiland. Es sprudelt förmlich aus ihm heraus und er berichtet von einer Biogasanlage, der Rettung der Mangroven, Bienenstöcken in einem Baobab und dem Plan auf der Insel Ökoturismus zu etablieren. Wir sind zunächst leicht überfordert :woohoo:.

Als „Spinner“ erfährt, dass wir aus Deutschland kommen ist er höchst erfreut – haben doch zwei deutsche Freiwillige für ein halbes Jahr bei ihm gewohnt und am damals noch aktiven Meeresschildkröten-Projekt mitgearbeitet. Später wird sich herausstellen, dass es Österreicherinnen waren – aber da macht „Spinner“ keinen Unterschied :silly:.

Wir sind mittlerweile an dem „Hauptquartier“ und Wohnhaus von „Spinner“ angelangt, welches er uns stolz präsentiert. Genauso stolz zeigt er uns seinen Fernseher und eine uralte DVD mit einem Fußballspiel aus 2004 der deutschen Nationalmannschaft.





Nun dürfen wir die Räumlichkeiten zur Unterbringung seiner Gäste bestaunen – alles seehr einfach – ich bewundere die Mädels, die es hier ein halbes Jahr ausgehalten haben :blink: – verglichen damit war unser Nico in Windhuk quasi in einer Luxusbude untergebracht.

Auf Uzi Island leben ca. 6.000 Menschen, es gibt jedoch weder ein Restaurant oder eine Bar. Wir werden durch den Ortskern geführt und es wird uns ausdrücklich erlaubt zu fotografieren. Wir treffen überwiegend Kinder, die sich gerne in Pose stellen.







Ansonsten besteht Uzi aus dichten Wäldern und üppigen Mangroven, Bananenbäumen und riesigen Mangobäumen. Man kann erahnen, dass auch Zanzibar einmal so ausgesehen haben könnte.

Die Menschen auf Uzi haben sich bislang erfolgreich gegen eine touristische Erschließung gewehrt und es dürfen auch keine Guides von „außerhalb“ auf der Insel Führungen anbieten. Die Insel selbst gehört zu einem Schutzgebiet und die Mehrheit der Menschen auf Uzi sind Fischer und Bauern.

„Spinner“ stellt heute mehrfach voller Stolz fest, dass die Bewohner hier doch im Paradies leben und die Natur um sie herum alles zur Verfügung stellt, was zum täglichen Leben benötigt wird. Die Armut auf Sansibar hat die Menschen allerdings immer wieder dazu gezwungen die Natur überzustrapazieren. Und auch hier auf Uzi war insbesondere die Abholzung der Mangroven ein Problem.

Während des Rundgangs durch das Dorf besuchen wir auch die einzige Schule der Insel- Für die Kinder scheinen wir Mzungus eine willkommene Abwechslung zum Unterricht zu sein, die Lehrerin allerdings schien not amused :P





Die Frauen im Dorf fertigen aus Palmblättern wunderbare Korbwaren, die natürlich auch zum Kauf angepriesen werden.












Wir schlendern weiter durch das Dorf und treffen immer wieder auf Kinder, die uns mal freudig und manchmal auch etwas schüchtern begrüßen.










Bis wir an einem riesigen Baobab ankommen, in dem „Spinner“ Bienenkörbe aufgehängt hat.





Es geht weiter vorbei an einem Waschplatz und dem mittlerweile defekten Dorfbrunnen – die Pumpe (made in China) ist kaputt und es gibt keine Ersatzteile mehr :sick:

Ein Punkt allerdings trübt die Idylle auf dieser Insel – und übrigens auch auf Sansibar – hier haben alle ein großes Plastikmüllproblem. Offensichtlich wird der Müll wo man gerade geht und steht achtlos liegen gelassen :pinch:.

Ich spreche „Spinner“ vorsichtig darauf an, und schlage ihm vor, die Dorfbewohner doch etwas zu sensibilisieren und eventuell ein Projekt daraus zu machen – gerade wo er doch mit Eco-Tourismus für seine Insel werben möchte. Er nimmt diesen Vorschlag dankbar an und vielleicht setzt er ja auch erste Maßnahmen bald um :silly:.

Wir kommen am einzigen Laden auf Uzi an– wo wir ein paar Mangos für unser Mittagessen einkaufen.



Immer wieder trifft man auf Häuser und Bäume, auf denen „CUF“ zu lesen ist. Die CUF (Civic United Front) ist die Oppositionspartei in Tansania und die Hochburgen befinden sich auf den Sansibar-Inseln. Von der Partei werden wir noch einige Male hören und sehen.



Auf dem Rückweg zu „Spinners“ Haus begleiten uns wieder ein paar Kinder.



Dort angekommen beginnt „Spinner“ mit ein paar Freunden die Vorbereitungen für unser Lunch. Wir schauen uns unterdessen etwas um und plaudern mit unserem Guide und einem weiteren jungen Mann (wir haben seinen Namen leider wieder vergessen :blush:), der großes Interesse an der Deutschen Sprache hat und fleißig versucht, sich mit uns in Deutsch zu unterhalten.





Zwischendurch dürfen wir frischgepflückte „Madafuu“ probieren – die unreife Kokosnuss, deren Saft herrlich erfrischend schmeckt. Das wenige Fleisch kratzen wir mit der Schale der Kokosnuss heraus.

Vor dem Essen waschen wir unsere Hände mit ein wenig Spüli und einer Kanne Wasser. Einige Frauen im Dorf haben für uns gekocht und seht nur welche Köstlichkeiten für uns aufgetischt werden :)













Köstlich frischer gegrillter Fisch, Kalamarituben, Gemüse aus eigenem Anbau mit Kartoffeln und Reis und herrlich duftendes, warmes Maisbrot. Das Besteck, eigens für uns in einer Tupperdose hergerichtet, lassen wir links liegen und Essen ebenfalls mit den Händen :whistle:.

Zum Nachtisch gibt es die kleinen süßen Bananen und frisch gepflückte Mangos, die zahlreich auf der Insel wachsen. Und anstelle von Kaffee gibt es nach dem Essen einen starken und würzigen Lemongrastee mit Ingwer.

Während des Essens plaudern wir über Gott und die Welt und die Zeit vergeht wie im Flug –es wird schon wieder Zeit, uns langsam auf den Heimweg zu begeben.





Unser Fahrer wird uns inmitten der Mangroven abholen, sobald die Ebbe ihren Tiefstand erreicht hat.

Eigentlich wollten wir gerne den gesamten Weg laufen, doch dies könnte für meine Mutter in der Hitze etwas zu beschwerlich werden. Daher freut sich „Spinner“ umso mehr, dass jetzt noch sein Ochsenwagen zum Einsatz kommt.



Die Ochsenwagen gehören hier zum alltäglichen Bild und jeder Junge lernt schon in jungen Jahren das Lenken eines solchen Gefährts.



Immer werden wir von den Kindern interessiert beobachtet:



Damit meine Mutter nicht so alleine auf dem doch recht unbequemen und wackeligen Gefährt unterwegs ist – muss ich auch mit auf den Bock :woohoo:



Es geht ziemlich rumpelig und unbequem durch den Ort - ich wäre lieber gelaufen :unsure:







Kurz vor Ortsausgang treffen wir sogar noch den Chief, der uns freundlich begrüßt. Es geht wieder ein Stückchen durch das Dorf bis wir den Weg durch den Wald erreichen – hier streikt unser kleiner Ochse kurzzeitig – den Weg kennt er nämlich noch nicht :whistle:



Dieser Wagen beladen mit Öl kommt von Sansibar und der Fahrer bittet ausdrücklich um ein Foto B)





Nach einer doch ziemlich langen und unterhaltsamen Fahrt heißt es für uns wieder aussteigen – ab hier geht es nur noch zu Fuß weiter.







Diesen Baum nennen die Inselbewohner den Champagner/Fanta-Baum erzählt uns "Spinner" kichernd :silly:



Die Ebbe hat zwischenzeitlich eingesetzt und auf der rumpeligen Straße durch die Mangroven herrscht daher Berufsverkehr:



Nun spazieren wir gemächlich mitten durch die Mangrovenwälder, wo am Vormittag noch das Meer die Straße bedeckt hat.
„Spinner“ zeigt uns immer wieder neue Spezies der Pflanzen (insgesamt gibt es hier zehn verschiedene Mangrovenarten, die sich durch die Blattform und Form der Blütenkelche unterscheiden) und es tun sich immer wieder schöne Einblicke auf.







Auch hier gibt es kleinere Seegrasfarmen.





Mitten im Nichts hat sich „Spinner“ ein Office inmitten der Mangroven gebaut :lol:. Sein ganzer Stolz, er liebäugelt aktuell damit ein zweites Stockwerk aufzubauen und eine Aussichtsplattform über den Mangrovenwald zu errichten.







Nico und ich kraxeln gemeinsam mit „Spinner“ auf einer wackeligen Leiter aufs Dach und kommen oben angelangt aus dem Staunen nicht mehr heraus – uns bietet sich eine fantastische Aussicht.












Nach einer kurzen Showeinlage verabschieden wir uns nun von Spinner und unseren restlichen Begleitern.






„Spinner“ bittet uns noch um kräftige Bewerbung von Uzi Island und seinen Projekten. Derzeit dringend benötigt wird ein funktionierender Computer und über freiwillige Helfer freut er sich ebenfalls jederzeit. Eine Freundin von mir hat auch bereits Kontakt mit ihm aufgenommen, da er großes Interesse an einem von ihr initiierten Solarkocherprojekt hat. Unserem anderen Begleiter geben wir noch einen kleinen Betrag Shillinge, damit er sich in der Stadt Bücher zum Deutschlernen besorgen kann.

Schon bald kommt auch unser Auto, das uns nun wieder zurück nach Jambiani bringt. Nach diesem Ausflug tut eine Erfrischung im schönen Pool richtig gut.

Insgesamt hatten wir sehr viel Freude an dem Besuch auf Uzi Island – auch ohne die Meeresschildkröten – ein wenig enttäuschend war es dennoch, zumal damit geworben wird. „Spinner“ ist ein absolut liebenswerter und unterhaltsamer Gastgeber :)! Wir denken gerne an diesen Tag zu Gast auf Uzi Island zurück!

Lala Salama! Gute Nacht!

Weiter geht es morgen mit der Jambiani Eco Tour :)
Letzte Änderung: 08 Nov 2016 19:34 von Applegreen.
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