THEMA: Über das Kaokoveld in den Caprivi
22 Nov 2022 15:13 #656043
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21.07. Khowarib Schlucht und Lodge, oder mit Vollgas durch den Bulldust

Früh fahren wir in Hoada los und begeben uns auf die kommenden 100km in Richtung Khowarib. Wir werden für diese schöne Strecke über 6 Stunden benötigen.

Los geht es ein kurzes Stück über die C40 bis Erwee. Dort suchen wir einige Zeit die richtige Abfahrt zum Othitheka Trail in Richtung Norden. Kurz hinter dem Ort gelangt man zu einer Veterinär-Kontroll-Stelle die eher einem Grenzübergang gleicht. Ein netter Wachmann öffnet uns das gewaltige Tor und wir beginnen mit einer sehr einsamen Fahrt durch eine wirklich schöne Landschaft. Der erste Teil geht durch ein mit Palmen bewachsenes Flussbett, hier beobachten wir riesige Vogelschwärme und etliche im Wasser liegende Schildkröten.







Zu unserer Freude finden wir jede Menge Elefantenkot verschiedenen Alters und erhoffen uns die grauen Riesen zu finden. Leider wird sich dies heute nicht verwirklichen. Weiter geht unser Weg über übles Geröll mit gelegentlichen Sichtungen von Zebras und Giraffen.











Wir haben auf diesem Abschnitt die meisten Tiersichtungen im Kaokoveld gehabt. Auf einer hübschen weiten Ebenen, an einem künstlichen Wasserloche, zeigte sich eine große Herde Zebras. Es waren sicher einige Duzend. Die verbuschte und steinige Landschaft verändert sich und mit dem Einfahren in die „Kleine Serengeti“ wird es sandiger und die flankierenden Berge höher. Die Einfahrt in die Khowarib Schlucht ist sehr tiefsandig aber die Berge zu beiden Seiten schimmern in der Nachmittagssonne in herrlichen Farben.





Immer mal wider finden wir Giraffen die oft unseren Weg durch das Flussbett kreuzen.



Kurz vor Khowarib treffen wir auf einige Himbakinder, die uns in einem kleinem Wäldchen Spielzeug verkaufen wollen. Wir verteilen ein wenig Obst und fragen nach dem Weg zur Lodge. Leider werden wir in eine etwa 100m lange und bis zu 2m tiefe Rinne geleitet die mit übelstem Bulldust gefüllt ist. Da ich Angst habe stecken zu bleiben, gibt es nur noch Vollgas und durch, durch diese Schweinerei. Im absoluten Blindflug habe ich Glück den Wagen nicht zu beschädigen und wir erreichen heil, aber komplett eingestaubt, den Ausgang der Rinne.
An der Lodge angekommen entstauben wir unsere Kehlen mit einem eiskalten Bier an der Bar.



Nach kurzer Zeit sind wir mit dem Barkeeper und der Eigentümerin im Gespräch und haben eine nette Unterhaltung. Nach dem ich von meinem Bulldust Missgeschick erzählt habe, soll ich meinen Wagen hinter der Lodge abgeben. Hier wird er oberflächlich sauber gemacht. Wir bestellen noch Abendessen und Frühstück und beziehen unseren Stellplatz.



Zurzeit werden hier viele Plätze neu gebaut. Einige sind beim letzten Hochwasser fast oder auch komplett zerstört worden. Die Plätze und das Waschhaus sind sehr hübsch und gefallen uns. Nachdem wir auch uns entstaubt haben und die Kleidung erneuert haben, begeben wir uns zum Abendessen auf die Lodgeterrasse. Essen und Ambiente sind super. Lagerfeuer und der HTHHP bescheren uns einen unvergesslichen Abend. Silkes Magen geht es endlich auch ein wenig besser.







Nach einer erholsamen Nacht bekommen wir noch ein üppiges Frühstück und schauen uns die Anlage der Lodge an. Es gibt neben den Stellplätzen noch Bodenzelte die von außen einen sehr guten Eindruck machen. Einen kleinen Pool gibt es auch, den Moritz zu einem kurzen und kühlen Bad nutz.



Dies war nun für einige Tage unsere letzte Lodge und wir starten in Richtung Hoanib.

Kurze Bewertung:
Khowarib Schlucht mit Zufahrt über Erwee hat uns sehr gut gefallen. Die Khowarib Lodge hat uns super gefallen und wir werden hier sicher nochmal nächtigen. Sie ist absolut zu empfehlen.
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22 Nov 2022 16:44 #656058
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  • Champagner am 22 Nov 2022 16:44
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Dillinger schrieb:
Achjaaa, *seufz* - dort ist es soooo schön :) ! Dies war ja 2017 der Beginn unserer verrückten Tour und ich kann mich noch so gut daran erinnern. Anscheinend seid Ihr etwas hartgesottener als wir, denn wir fanden das Ganze schon ziemlich anstrengend. Bei dir lese ich nur mal kurz von "üblem Geröll" :laugh: .

Danke für die schöne Erinnerung und jetzt bin ich sehr gespannt auf eure Erlebnisse rund um und in dem Hoanib!

Liebe Grüße von Bele
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25 Nov 2022 10:50 #656212
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Lieber Markus,

besten Dank für den tollen Bericht, den ich gerne verfolge. Bin besonders gespannt auf den Caprivi-Teil, da wir im September nächsten Jahres dort unseren Schwerpunkt haben werden. - Rest eurer Tour ist natürlich auch super B)

Viele Grüße & besten Dank für all die Infos im Bericht
Peter
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25 Nov 2022 14:17 #656228
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22.07. Elephant Song Camp, durch den wunderschönen Hoanib

Wir brechen auf und verlassen die wunderschöne Khowarib Lodge über die C43 und fahren nach Sesfontein. Im kleinen Ort erstehen wir noch einige Knabbereien und besuchen die letzte Tankstelle für viele hundert Kilometer. Bis auf den letzten Tropfen füllen wir den 2oo Liter Tank unseres Dicken. Das Benzin wird im späteren Verlauf der Reise noch ein kleines Problem.







Auf unserer Kaokoveld Tour 2018 sind wir direkt hinter Sesfontein in den Hoanib gefahren. Diesmal fahren wir über die D3707 und biegen nach kurzer Zeit in den Ganamub ab. Auch hier müssen wir ein wenig nach der richtigen Zufahrt suchen.



Kurzer Einschub zu unserer Navigation. Ich habe mir im Vorfeld viele Gedanken über die richtige Navigation gemacht. Habe mir Base Camp zugelegt und mich eingearbeitet. Dort eine Route ausgearbeitet und in ein Navi eingespielt. Dieser Vorgang hat mich einige Male in den Wahnsinn getrieben, aber ich habe nicht aufgegeben. Natürlich haben wir auch die neuste Papierkarte von T4A dabei und ich habe mir für mein iPhone die T4A Guide App zugelegt. Letztendlich haben wir nur diese benutzt und haben uns hervorragend damit zurechtgefunden. Ich kann sie uneingeschränkt empfehlen. Alle Wege, Camps, besondere Orte und viele Informationen sind dort leicht zu finden. Man kann immer seinen aktuellen Standort genau in der Karte sehen und sich somit sehr gut orientieren.

Weiter geht’s mit dem Ganamub. Ein wunderschönes Tal in dem mein Sohn das Steuer des Dicken übernimmt und erste Tiefsanderfahrungen macht. Es ist wirklich entspannend, wenn man sich durch eine solch schöne Landschaft fahren lassen kann.



Erste Tiere Zeigen sich und wir dürfen einige Straußenfamilien und einzelne Giraffen beobachten.









Bei einem Trupp Strauße gibt es etliche Kücken die als kleine Federknäule durch die Gegend hüpfen. Wir nehmen und Zeit und beobachten ausgiebig.





Im Bereich des Überganges Ganamub zum Hoanib, treffen wir auch endlich unseren ersten Elefanten. Dieser steht unter einem Baum und lässt sich das Grün ausgiebig schmecken.







Ich bin mal wieder begeistert, dass es noch möglich ist, in freier Wildbahn und in einer solch schönen Landschaft einen Elefanten beobachten zu dürfen. Hoffentlich verhalten sich alle Besucher dieser Traumgegend respektvoll und vernünftig, damit solch beeindruckende Gebiete, nicht für normale Besucher gesperrt werden müssen.
Wir folgen dem Hoanib in Richtung Westen und kehren erst im Bereich der Amspoort Gorge um. Mein Traum währe es hier einmal Löwen zu sichten, doch leider wird er sich nicht erfüllen. Vergeblich suche ich jeden schattigen Platz ab. In Teilbereichen ist der Hoanib sehr tiefsandig und man muss ordentlich Gas geben um sich nicht festzufahren. Den Reifendruck müssen wir jedoch noch nicht absenken.





Am späten Nachmittig erreichen wir das Elephant Song Camp und sind von der Lage, auf einem Hügel mit traumhaftem Blick in beide Richtungen des Hoanib, begeistert.





Das scheinbar neu gebaute Camp ist verlassen und wir sind ein wenig unsicher uns einfach auf einen Platz zu stellen und die Infrastruktur zu nutzen. Unsere Sorge zeigt sich als unbegründet, da ich nach 10 Minuten zwei Gestalten mit dem Fernglas entdecken kann, die sich flott auf unser Camp zubewegen. Einer der Beiden kommt auch tatsächlich zu uns und stellt sich als Magnus und Campbetreiber vor. Er ist ein sehr netter Kerl und versorgt uns mit warmem Wasser und Brennholz. Wir reden noch ein wenig über das Camp und sein Leben, danach schnappt er sich meinen Sohn und nimmt Ihn zu seiner Unterkunft mit, da er dort das sehr begehrte W-Lan nutzen kann. Ja, auch hier im einsamen Hoanib gibt es W-Lan. Wir stellen unsere Stühle an den Rand des Hügels und genießen die Ruhe und die traumhafte Aussicht mit einem kühlen Bier.





Wir nutzen die guten Duschen, bauen die Zelte auf und bereiten das Feuer für unser Abendessen vor. Wie auch Bele es bereits in Ihrem Bericht erwähnt hat, machen wir uns etwas Sorgen um den Funkenflug unseres Feuers.





Gelegentlich flattern einige ungeschickte, durch unser Licht irritierte, Riesen-Heuschrecken gegen uns oder die Wände.



Man hat hier immer das Gefühl, jeden Moment könnten Löwen oder Elefanten zu besuch kommen. Leider bleibt dies nur ein Gefühl und wir begeben uns, nach einem sehr spektakulärem HTHHP, in unsere Dachzelte.



Nach einer ruhigen Nacht, für mich zumindest, da ich mein eigenes Schnarchen ja nicht höre, erwachen wir mit Vogelgezwitscher und bestaunen den Sonnenaufgang. Aus dem Dachzelt heraus beobachte ich die Gegend mit meinem Fernglas. Ich liebe es, einen Morgen so zu beginnen.



Nach einem Café und einem Frühstück packen wir und es geht in Richtung Norden weiter.

Kurze Bewertung:
Sesfontein kleines Dorf mit einigen leinen Läden und einer Tankstelle. Ganamub hübsches Tal, viele Strauße. Hoanib einfach nur super. Tolle Landschaft, tiefsandig, grün und Elefanten.
Elephant Song, total klasse.
Letzte Änderung: 25 Nov 2022 14:23 von Dillinger.
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26 Nov 2022 12:56 #656276
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Ihr Lieben,
mein grauer nebliger Samstag ist gerettet! :woohoo: Eine wunderbare Tour durch mein Lieblingsland durfte ich begleiten.
Es ist immer wieder spannend zu lesen, wie sich die Geschichten der Einheimischen wiederholen. Auch wir haben der Bardame auf der Hoada Campsite Geld für die Schuluniform und Unterkunft des Jungen gegeben. Wie viele Schuluniformen der Junge wohl schon hat? :ohmy: Aber bestimmt war es bei euch eine andere Bardame als bei uns.
Ich freue mich schon auf den Weitergang eurer Reise.
Biggi
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28 Nov 2022 15:35 #656385
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Hallo Peter,
bis in den Caprivi dauert es noch einige Tage. Du kannst dich aber darauf freuen, es war sehr schön dort.

Gruß
Markus
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