22.07. Elephant Song Camp, durch den wunderschönen Hoanib
Wir brechen auf und verlassen die wunderschöne Khowarib Lodge über die C43 und fahren nach Sesfontein. Im kleinen Ort erstehen wir noch einige Knabbereien und besuchen die letzte Tankstelle für viele hundert Kilometer. Bis auf den letzten Tropfen füllen wir den 2oo Liter Tank unseres Dicken. Das Benzin wird im späteren Verlauf der Reise noch ein kleines Problem.
Auf unserer Kaokoveld Tour 2018 sind wir direkt hinter Sesfontein in den Hoanib gefahren. Diesmal fahren wir über die D3707 und biegen nach kurzer Zeit in den Ganamub ab. Auch hier müssen wir ein wenig nach der richtigen Zufahrt suchen.
Kurzer Einschub zu unserer Navigation. Ich habe mir im Vorfeld viele Gedanken über die richtige Navigation gemacht. Habe mir Base Camp zugelegt und mich eingearbeitet. Dort eine Route ausgearbeitet und in ein Navi eingespielt. Dieser Vorgang hat mich einige Male in den Wahnsinn getrieben, aber ich habe nicht aufgegeben. Natürlich haben wir auch die neuste Papierkarte von T4A dabei und ich habe mir für mein iPhone die T4A Guide App zugelegt. Letztendlich haben wir nur diese benutzt und haben uns hervorragend damit zurechtgefunden. Ich kann sie uneingeschränkt empfehlen. Alle Wege, Camps, besondere Orte und viele Informationen sind dort leicht zu finden. Man kann immer seinen aktuellen Standort genau in der Karte sehen und sich somit sehr gut orientieren.
Weiter geht’s mit dem Ganamub. Ein wunderschönes Tal in dem mein Sohn das Steuer des Dicken übernimmt und erste Tiefsanderfahrungen macht. Es ist wirklich entspannend, wenn man sich durch eine solch schöne Landschaft fahren lassen kann.
Erste Tiere Zeigen sich und wir dürfen einige Straußenfamilien und einzelne Giraffen beobachten.
Bei einem Trupp Strauße gibt es etliche Kücken die als kleine Federknäule durch die Gegend hüpfen. Wir nehmen und Zeit und beobachten ausgiebig.
Im Bereich des Überganges Ganamub zum Hoanib, treffen wir auch endlich unseren ersten Elefanten. Dieser steht unter einem Baum und lässt sich das Grün ausgiebig schmecken.
Ich bin mal wieder begeistert, dass es noch möglich ist, in freier Wildbahn und in einer solch schönen Landschaft einen Elefanten beobachten zu dürfen. Hoffentlich verhalten sich alle Besucher dieser Traumgegend respektvoll und vernünftig, damit solch beeindruckende Gebiete, nicht für normale Besucher gesperrt werden müssen.
Wir folgen dem Hoanib in Richtung Westen und kehren erst im Bereich der Amspoort Gorge um. Mein Traum währe es hier einmal Löwen zu sichten, doch leider wird er sich nicht erfüllen. Vergeblich suche ich jeden schattigen Platz ab. In Teilbereichen ist der Hoanib sehr tiefsandig und man muss ordentlich Gas geben um sich nicht festzufahren. Den Reifendruck müssen wir jedoch noch nicht absenken.
Am späten Nachmittig erreichen wir das Elephant Song Camp und sind von der Lage, auf einem Hügel mit traumhaftem Blick in beide Richtungen des Hoanib, begeistert.
Das scheinbar neu gebaute Camp ist verlassen und wir sind ein wenig unsicher uns einfach auf einen Platz zu stellen und die Infrastruktur zu nutzen. Unsere Sorge zeigt sich als unbegründet, da ich nach 10 Minuten zwei Gestalten mit dem Fernglas entdecken kann, die sich flott auf unser Camp zubewegen. Einer der Beiden kommt auch tatsächlich zu uns und stellt sich als Magnus und Campbetreiber vor. Er ist ein sehr netter Kerl und versorgt uns mit warmem Wasser und Brennholz. Wir reden noch ein wenig über das Camp und sein Leben, danach schnappt er sich meinen Sohn und nimmt Ihn zu seiner Unterkunft mit, da er dort das sehr begehrte W-Lan nutzen kann. Ja, auch hier im einsamen Hoanib gibt es W-Lan. Wir stellen unsere Stühle an den Rand des Hügels und genießen die Ruhe und die traumhafte Aussicht mit einem kühlen Bier.
Wir nutzen die guten Duschen, bauen die Zelte auf und bereiten das Feuer für unser Abendessen vor. Wie auch Bele es bereits in Ihrem Bericht erwähnt hat, machen wir uns etwas Sorgen um den Funkenflug unseres Feuers.
Gelegentlich flattern einige ungeschickte, durch unser Licht irritierte, Riesen-Heuschrecken gegen uns oder die Wände.
Man hat hier immer das Gefühl, jeden Moment könnten Löwen oder Elefanten zu besuch kommen. Leider bleibt dies nur ein Gefühl und wir begeben uns, nach einem sehr spektakulärem HTHHP, in unsere Dachzelte.
Nach einer ruhigen Nacht, für mich zumindest, da ich mein eigenes Schnarchen ja nicht höre, erwachen wir mit Vogelgezwitscher und bestaunen den Sonnenaufgang. Aus dem Dachzelt heraus beobachte ich die Gegend mit meinem Fernglas. Ich liebe es, einen Morgen so zu beginnen.
Nach einem Café und einem Frühstück packen wir und es geht in Richtung Norden weiter.
Kurze Bewertung:
Sesfontein kleines Dorf mit einigen leinen Läden und einer Tankstelle. Ganamub hübsches Tal, viele Strauße. Hoanib einfach nur super. Tolle Landschaft, tiefsandig, grün und Elefanten.
Elephant Song, total klasse.