30.03.2021 – Tag 7 – Ausflug nach Ameib
Heute geht es mit Brigitte nach Ameib. Nach kurzem Überlegen, haben wir beschlossen bei ihr mitzufahren, dann aber während der Fahrt unsere Masken aufzubehalten. Es sind nur ca. 30 km bis zur Farm.
Übrigens Okambishi`Rest wurde nach ihrem Geparden Kambishi benannt, den sie als Baby gerettet hatten und ihm hier ein Zuhause geschenkt haben. Viele Jahre war er natürlich auch DIE Attraktion. Leider ist er 2018 verstorben und man merkt den beiden bei den Erzählungen an, wie sehr sie ihn vermissen – vorallem Jürgen. Auf ihrer Homepage kann man noch einige Fotos von Kambishi sehen.
So, jetzt aber wieder zu unserem Ausflugstag. Die D1935/D1937 dorthin ist sehr malerisch und gut zu fahren und durch die Regenzeit gibt es auch die eine oder andere Blüte am Wegrand zu sehen. Zweimal müssen wir durch Wasser fahren – ok, Brigitte hat das im Griff
.
Auf dem Gelände der Ameib Ranch begrüßt uns dieses nette Getier (hab leider den Namen vergessen) lauthals und nachhaltig, aber lässt sich dann auch noch gerne fotografieren:
Diese Giraffe wollte offenbar gerne modeln und stellte sich – man bemerke das eingeknickte Bein – sehr fotogen vor das Erongo-Gebirge zur Verfügung:
Nachdem wir für den August geplant haben, die Phillipshöhe zu besichtigen, und es heute ziemlich heiß ist – beschließen wir dieses Mal eine etwas kürzere Wanderung rund um den Elephantshead und Bulls Party zu machen. Der Gebirgszug heißt so, weil er eindeutig einen Elefantenkopf darstellt – ich hätte ihn am liebsten aus allen Positionen fotografiert, weil mich das so fasziniert hat und es fällt jetzt schwer hier eine Bildauswahl zu treffen.
Wir haben ein Traumwetter erwischt – immerhin ist ja Regenzeit und es könnte auch aus Kübeln schütten. Brigitte kennt gefühlt wirklich jeden Stein und informiert uns umfassend. Es macht Spaß zu sehen, wie sie sich nach über 15 Jahren, die sie hier lebt, noch an jedem neuen Grün und jedem Tierchen, dass sie für uns entdeckt, erfreuen kann.
Auch hier gibt es Felsmalereien zu sehen:
Rastplatz - sehr idyllisch:
und eine Wasserschildkröte:
Es braut sich doch noch ein Gewitter zusammen:
Aber es zieht nur um uns herum, wir bleiben doch trocken
.
Ein Springbock war noch nahe der Farm zu sehen und unser namenloses Getier war am Rückweg immer noch am Straßenrand.
Heimwärts halten wir noch kurz in Usakos um Holz und Grillfleisch zu kaufen. Heute gibt es T-Bone-Steaks und namibische Bratwürste, Game war leider nicht zu haben. Abends haben wir dann weniger Glück mit einem fotogenen Sonnenuntergang, mittlerweile ist alles bewölkt und Brigitte hofft sehr auf ein bisschen Regen. Wir hätten es ihr gegönnt, aber auch diesen Abend verbringen wir regenfrei bei angenehmen Temperaturen auf der Terrasse. Die namibischen Bratwürste sind so gar nicht mit unseren Fränkischen zu vergleichen, aber die Nürnberger Bratwürste sind sowieso einzigartig
. Unsere T-Bone-Steaks sind ganz gut, aber Oryx oder Springbock ist um Welten besser, wir hoffen morgen in Omaruru fündig zu werden.
Ein paar Bauten aus der Kolonialzeit sind in und um Usakos noch zu finden.
31.03.2021 – Tag 8 – Omaruru
Gestern saßen wir noch eine Weile zusammen und überlegten die Gestaltung unseres heutigen Tages. Eigentlich wäre es schon noch cool ein paar der „Großen“ wie Elefant oder Zebra zu sichten, aber es war von Anfang an klar, dass dieser Kurztrip nicht sehr tierlastig sein wird.
Ich hatte die Omaruru-Game-Lodge zuhause 2x angeschrieben, ob ein Gamedrive als Tagesbesucher möglich wäre, keine Antwort. Nun, wir hätten schon sehr früh losfahren müssen, um gegen 9 Uhr dort zu sein und nachdem es nicht ausgemacht war, beschlossen wir, den Tag gemütlich angehen zu lassen. Heute war es sehr bewölkt, aber das kann sich hier ja schnell ändern.
Eine weitere Überlegung war, noch durch den Erindi-Park zu fahren. Brigitte meinte aber, dass um diese Jahreszeit die Tiere wohl auch von der Straße aus schwierig zu sehen wären.
So starteten wir erstmal nach Omaruru auf den direkten Weg über die Teerstraßen.
Dass diese kurze Strecke von angedachter guter Stunde dann doppelt so lange dauerte, lag daran, dass hier momentan Straßenarbeiten durchgeführt werden. Die Baustelle, welche für eine bestimmte Strecke nur einseitig den Verkehr zuließ, war nicht wie bei uns dann auf einer überschaubaren kurzen Strecke geregelt, nein, da stand man dann schonmal 15-20 Minuten, bis es wieder weiterging. Interessant war es aber schon den Arbeitern zuzusehen. Meistens arbeitete eine Person und 10 andere sahen zu – ähnlich wie bei uns
.
Als Erstes wollten wir in Omaruru zum Franketurm.
(Wikipedia: Der Franketurm (auch Franke Turm oder englisch Franke Tower) ist ein Wehrdenkmal in Omaruru in Namibia und seit dem 1. August 1964 ein Nationales Denkmal des Landes. Der Turm wurde am 4. Februar 1908 zum Gedenken an den Entsatz Omarurus durch Victor Franke genau vier Jahre zuvor eingeweiht).
Der Turm soll an die furchtbare Schlacht von 1904 erinnern, als die deutschen Schutztruppen hier mit den Ovahereros kämpften. Schlimm wie viele Menschen hier ihr Leben lassen mussten, von beiden Seiten, aber vor allem von den Hereros – über 100 Menschen starben hier.
Die innenliegende Holztreppe führt zu einer Dachplattform mit Blick auf das Umland. So brüchig wie diese war, haben wir uns nicht hinauf gewagt. Ein großes Schild, dass die Treppe nicht mehr sicher wäre, hat uns abgehalten. Außerdem waren die Lichtverhältnisse sowieso nicht so gut, dass wir schöne Fotos hätten machen können.
Vielleicht hätten wir von da oben das Gelände der von Carsten Möhle geplanten „Wolke 9“-Rentenresidenz erkennen können. In dem Cafe an der Hauptstraße, in welchem wir einkehrten, wurde uns gesagt, dass dies wohl noch ein langer Weg sein wird, da die Genehmigung immer noch nicht erteilt wurde und wegen der Wasserkapazitäten in Omaruru Bedenken bestehen.
Die Cafe-Besitzer schienen ob der Idee nicht begeistert zu sein. Ansonsten waren sie recht nett, die Dame des Hauses ist Deutsche und erzählte, dass sie nun schon seit 20 Jahren in Namibia lebt.. Außerdem hatten sie einen kleinen Shop und wir konnten endlich ein bisschen Souvenirs einkaufen und WLAN hatten wir dort auch. Nach dem netten Plausch verabschiedete sie sich in die Küche mit den Worten, dass sie nun Essen an Bedürftige ausgeben wird. Da wird einem wieder klar, wie prekär die momentane Situation im Land ist und man nur hoffen kann, dass man diesen blöden Virus bald im Griff hat und der Tourismus wieder besser in die Gänge kommt.
Im Supermarkt waren wir auch noch und haben Oryx-Filets kaufen können. Dann war es mittlerweile 14 Uhr und wir mussten uns entscheiden, entweder einen Abstecher zur Omaruru-Game-Lodge zu machen und dann aber auf den kürzesten Weg zurück oder wir fahren über die D2315/D2306/D1935 um den Erongo herum. Auch hier können uns einige Tiere begegnen, wurde uns gesagt.
Also entschieden wir uns für die Erongo-Rundfahrt. Ich fand dann, dass der Erongo „von hinten nicht so gut aussieht wie von vorne“
- also richtig ausgedrückt: Von Usakos aus fand ich das Bergmassiv gewaltiger.
Diese Strecke saß dann mal ausnahmsweise überwiegend ich am Steuer – deshalb habe ich leider keine Fotos für euch. Außerdem waren wir ziemlich damit beschäftigt, die Fahrt unbeschadet zu überstehen und noch vor Dunkelheit anzukommen.
Teilweise war die Straße so weggeschwemmt, dass wir dazwischen mal meinten, wir hätten einen Abzweig verpasst und fahren jetzt im Flussbett weiter. Auch ich bin dann mal stecken geblieben (eindeutig Fahrfehler), aber mit Zuschalten des Allrads ging es ohne Probleme aus der Misere heraus, (naja 1:1 und wieder etwas gelernt). Im Gegensatz zu Ted muss ich aber solche Abenteuer nicht haben, zum Glück brauchen wir im August nicht mehr mit überschwemmten Straßen rechnen.
Ach ja, vorher Nähe der Omandumba-Lodge sahen wir noch Giraffen, aber diese Fotos toppten nicht unser Giraffenbild vom Vortag. Ansonsten war leider kein Getier zu finden – wahrscheinlich waren wir aber nur zu blind dazu.
Obwohl wir die ganze Strecke meinten, dass wir wohl noch in ein größeres Unwetter geraten werden, haben wir es nur mit ein paar Regentropfen geschafft, unbeschadet und dann doch gar nicht sooo spät wieder in unserem Quartier anzukommen (wir hatten für die 127 km 3,5 Std. gebraucht, mit nur einer kurzen Pause) und haben uns dann unsere Oryxsfilets mit Ofenkartoffeln und Salaten schmecken lassen. Wir hatten noch einen wunderschönen Grillabend mit Brigitte und Jürgen. Schön, dass wir uns im August auf jeden Fall wieder sehen werden.
Mittlerweile haben wir mitbekommen, dass wir nur mit einem gültigen, nicht älter als 48 Std – Test in Deutschland einreisen dürfen und waren etwas in Sorge, da der Vortag unseres Flugs der Karfreitag ist, wo wir testen lassen können. Außerdem war unser Mietwagen nur bis Gründonnerstag gebucht. Geplant war, dass wir zur Voigtland Farm gefahren werden und die letzten 2 Übernachtungen dort verbringen. Mit einem Anruf auf Voigtland war das dann aber schnell geklärt. Gaby sagte uns, sie wird einen frühen Termin am Karfreitag für uns organisieren und wir können dann mit einem Fahrer von ihr nach Windhoek zum Testen und mit ihm wieder zurück. „Macht weiter Urlaub, wir kümmern uns“, war ihre Aussage. Das klang beruhigend und wir haben uns über den Service sehr gefreut.