02.12.2019
Sossus Dune Lodge - Sossusvlei
Erlebnis Dead Vlei
Die Nacht ist um 04:30 Uhr vorbei. Wir wollen schließlich schon vor Sonnenaufgang im Dead Vlei sein.
Im Restaurant holen wir unsere bestellten Frühstückspakete ab und lassen uns mit dem Shuttle von der Rezeption zum Parkplatz fahren.
Noch bevor wir auf die Hauptstraße abbiegen sehen wir schon die ersten Scheinwerferlichter die sich Richtung Sossusvlei bewegen.
Auch hier halten wir uns an die vorgegebene Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h.
Manche Autofahrer überholen uns, andere bleiben aber auch hinter uns.
Es ist einfach unverantwortlich hier zu schnell in der Dunkelheit zu fahren. Man gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch die Wildtiere.
Es wurde auf dieser Strecke einmal ein Gepard überfahren.
Als wir an der Düne 45 vorbeifahren sehen wir wie eine Karawane von Menschen die Düne besteigt um von dort den Sonnenaufgang zu erleben.
Wir lassen die Düne links von uns liegen und verzichten auf dieses Massenspektakel.
Wir erreichen noch einige Zeit vor Sonnenaufgang den 2x4 Parkplatz.
Früh morgens ist die Tiefsandstrecke bis zum Dead Vlei Parkplatz sehr gut und leicht zu fahren.
Wir müssen noch nicht einmal den Reifendruck anpassen.
Jetzt ist ein 1 Kilometer langer Fußmarsch durch den Sand angesagt.
Einige machen sich auf den Weg nach Big Daddy.
Diese anstrengende Tour hat Hartwig 2014 mit 10Kg Gepäck auf dem Rücken auch unternommen.
Er erinnert sich noch lebhaft an die Strapazen und verzichtet auf eine Wiederholung.
Während unserer kleinen Wanderung kommt die Sonne langsam über die Ebene.
Noch durchdringt sie die dichten Wolken nicht und es ist etwas frisch.
Je mehr wir uns dem Dead Vlei nähern umso heller wird es und die Wolken beginnen sich langsam aufzulösen.
Als wir am Vlei ankommen liegt die Salzpfanne noch teilweise im Schatten.
Wir sind nicht die Ersten. Ein weiterer Gast der Sossus Dune Lodge ist dabei sein Stativ auszurichten.
Warum man so ein Teil mitschleppt bleibt uns ein Mysterium. Alle unsere Aufnahmen entstehen überwiegend frei Hand. Im Dead Vlei brauchen wir sicher kein Stativ.
Zuerst besuchen wir "unseren Baum". Vor Jahren haben wir ihm den Namen
"The Teacher" gegeben.
Wir sind an diesem schönen Morgen wirklich nur zu Dritt im Tal.
Der große Run beginnt erst später, nachdem alle Autos und auch Reisebusse bei Toröffnung die 60 km Strecke zurückgelegt haben.
Wir haben halt den Vorteil eher fahren zu können. Daher lohnt es sich im Park direkt zu übernachten.
Das Dead Vlei mit Sonnenaufgang zu erleben ist einfach die schönste Zeit an diesem Ort.
Die Atmosphäre kann man ruhig als mystisch bezeichnen.
Völlige Ruhe.
Schemenhaft tauchen die Jahrhunderte alten Kameldornbäume im Morgenlicht auf.
Traumhaft schön wird es aber, wenn die ersten Sonnenstrahlen den Dünenkamm erreichen und im Tal die Bäume zum Leuchten bringen.
Wenn die Sonne danach höher steht beginnen die Bäume lange Schatten zu werfen.
Auch diese Zeit kann man durchaus sehr genießen und es bieten sich immer neue Fotomotive.
Wir waren schon öfters im Dead Vlei und haben uns auch schon gefragt, ob sich dieses Ziel wirklich noch lohnt. Es gibt sicher schon tausende Aufnahmen von dort.
Zu Hause beim sortieren der Fotos stellen wir aber immer wieder fest, daß uns die Bilder gefallen und jeder Besuch anders ist.
Dieses Jahr haben wir sogar besonderes Glück.
So haben wir den Himmel dort noch nie zuvor gesehen.
Wie Wattebäuschchen verteilen sich die Wölkchen am stahlblauen Himmel.
Die Äste der Bäume ragen ihnen entgegen. Aus bestimmten Blickwinkeln hat man das Gefühl, die Bäume werden entwurzelt und fliegen gleich den Wolken entgegen.