Fazit
Zunächst meine persönliche Beurteilung der Campsites:
Teufelsbach: völlig einsam in schöner Landschaft – hat mir prima gefallen!
Hoada: ist ja vielen bekannt – wunderschön!
Khowarib: hier waren wir auf einer uns unbekannten Campsite – nichts Besonderes, aber für uns ein tolles Erlebnis, weil wir ganz alleine waren und die Scops-Owl gefunden haben.
Bushcamp am Signal Hill: ohne Konkurrenz – was für ein Erlebnis
Puros Community Campsite: hat mir auch sehr gut gefallen
Bushcamp im Oberen Hoarusib: Achtung - Anfahrt ein kleines bisschen kompliziert
, aber einmalige Lage, sehr zu empfehlen
(nein, mal ernsthaft: einer meiner Lieblingsplätze auf der Reise
!)
Opuwo Campsite: weniger schlimm als befürchtet, da muss man eben durch… ist aber für zwei Bushcamper sehr klein (wir hatten die Nr.1)
Hakusembe River Lodge Campsite: hat mir sehr gut gefallen, der eigene Sanitärblock war sehr nett gemacht, Lage direkt am Fluss und fußläufig zu Lodge.
Drotzkys Cabin: Die Campsite selber hatte ich mir toller vorgestellt, auch die Kunstoffablutions waren sonderbar. Aber immerhin hatten wir auch hier einen sehr einsamen Platz ganz für uns alleine. Und es gab haufenweise brave Malachite Kingfisher auf der Boatcruise
.
Mahangu Safari Lodge Campsite: tolle Lage direkt am Fluss mit beeindruckender Geräuschkulisse, Sonnensegel und betonierter Sitzplatz vorhanden. Die Ablutions sind optisch jetzt nicht der Brüller, sehen ein bisschen aus wie Bauwagen, sind aber (meistens) sauber, geräumig und zweckmäßig. Sehr nah zum Mahango GR.
Nambwa Campsite: einer meiner liebsten Plätze auf dieser Reise! Sehr stimmig, Ablutions einfach, aber sehr naturnah gestaltet. Campsite riesengroß und direkt am Wasser mit kleiner Plattform.
Caprivi Houseboat Safari Lodge: dieser Platz war für mich der schlechteste der Reise. Viel zu klein (wussten wir aber vorher) und unangenehme Nachbarn, außerdem nicht am Wasser gelegen.
Savuti: da hatte ich viel zu hohe Erwartungen – bisher kenne ich im Chobe und im Moremi nur die HATAP-Campsites. Große unpersönliche Plätze, ein riesiger Ablutionbau, dunkler Sand, dessen Farbe man kaum wieder aus der Haut bekommt, Generatorenlärm
Magotho Campsite Khwai: mein absoluter Lieblingsplatz – trotz null Infrastruktur (oder vielleicht gerade deshalb?)
Xakanaxa Campsite: auch da war ich etwas erstaunt, dass man einfach so neben der Straße steht, kenn ich von den HATAP-Sites überhaupt nicht. Die Plätze sind nicht sonderlich originell, aber das ist dort ja nicht das Wichtigste.
Third Bridge Campsite: wir hatten von Nr.6 auf Nr.3 gewechselt (ohne dass ich die 6 jemals gesehen hätte). Dieser Platz war schon eher mein Ding, man war so ein bisschen für sich. Und die nächtlichen Geräusche waren der Hammer!
South Gate: hier hatten wir die Nr.1. und die hat mir gut gefallen, weil man auch etwas abseits von dem großen Platz steht.
Kalahari Bush Breaks: hier hatte ich null Erwartungen und dann war es sooo schön dort. Lag aber weniger an dem Platz selbst, sondern an der Tatsache, dass wir alleine waren.
Unsere Reise war in drei Abschnitte gegliedert: Kaokoveld – Zambesiregion – Botswana
Am meisten beeindruckt hat mich das Kaokoveld – das liegt zum einen daran, dass ich es noch nicht kannte, dann diese Einsamkeit, die völlig andersartigen Landschaft als auf dem Rest der Reise – und dann fand dort natürlich DAS Erlebnis unserer Reise statt – die Fahrt durch den Oberen Hoarusib. Noch nie habe ich etwas derart Spannendes, Naturnahes, Wunderschönes und auch manchmal Angsteinflößendes auf einer Reise erlebt! Dazu das gute Gefühl, als Gruppe funktioniert und sogar harmoniert zu haben - und wenn ich ganz ehrlich bin, ist da auch ein bisschen Stolz in mir, bei so etwas dabei gewesen zu sein
. Und wie schon irgendwo erwähnt: am liebsten würde ich diesen Abschnitt einmal durchwandern!
Die Zambesi-Region, oder auch Caprivi, war wie erwartet, geplant und gewünscht sehr vogellastig. Die Hotspots um Rundu, Divundu und Katima Mulilo waren ziemlich touristisch und alles ist dort sehr „zivilisiert“, nicht so ganz mein Ding
- der Kontrast dazu und gleichzeitig
das Highlight für mich auf diesem Abschnitt war Nambwa!
Botswana: Savuti hat mich insgesamt etwas enttäuscht, aber da bin ich sicher auch mit zu viel Erwartungen hingefahren, zumal nach dem Flop im April.
Die Khwai Concession – meine große Liebe, mein Paradies und unangefochten das Highlight dieses Abschnittes – leider sehe ich die Entwicklung dort mit Sorgen
!
Im restlichen Teil hatten wir entgegen vieler anderer Berichte Glück mit den Campsites, keine Doppelbelegungen oder ähnlichen Stress. Ich habe bei diesen Campsites das Wildnis- und Einsamkeitsgefühl vermisst, ich kannte bisher nur die HATAP-Campsites, die mir viel besser gefallen. Kann man aber eben nicht buchen als Privatcamper, also will ich auch nicht zu sehr jammern.
Unsere Sichtungen waren nicht sensationell – von daher stimme ich Ingrid vollkommen zu: Game-Drives werden total überbewertet – dieses Mal lebte der Botswana-Teil der Reise für mich unter anderem von den menschlichen Begegnungen (Granatos, Diteko, Lawrence, Doro und Familie – und vor allem die Stunden in der Khwai Concession mit Face
). Natürlich darf man die tollen Landschaften um Xakanaxa und Third Bridge nicht vergessen, und auch unsere hautnahe Elefantenbegegnung möchte ich nicht missen! Die Blackpools beim South Gate werten die Gegend definitiv auf!
Last but not least und wie schon beschrieben war der Rückweg nach Windhoek so erfreulich, und auch das Treffen ganz am Ende mit Christian hat seinen Teil dazu beigetragen dass keine Katerstimmung bei mir aufkam – das fand ich auch etwas ganz Besonderes an dieser Reise
.
Zusammenfassend: Namibia ist mir nach wie vor zu weiß und zu touristisch, zu leicht zu bereisen, eine angenehme Ausnahme macht das Kaokoveld. In Botswana ist und bleibt die Khwai Concession das Paradies für mich – dort habe ich mein Herz verloren, trotz der Entwicklung, die mich nachdenklich stimmt! Mein Traum ist es, dort mal längerer Zeit zu sein, aber das sag‘ ich glaub schon seit 5 Jahren
.
So, und nun zu euch Dreien !
Vielen, vielen Dank, dass ich diese Reise mit Euch unternehmen und erleben durfte – schon die Planung war völlig unkompliziert (und natürlich auch super vorbereitet von Uwe). Auch vor Ort hatte ich – trotz 3 Wochen Aufeinanderklebens - nie das Gefühl eines Lagerkollers – im Gegenteil.
Niemals hätte ich so eine Tour alleine als Single und Oberschisser
, was das Fahren betrifft, unternehmen können. Ich habe so viel von Euch gelernt, sei es die Selbstversorgung, oder das Off-Road-Fahren (zumindest theoretisch
) oder - ganz wichtig – das Birden! Ich hab mal schnell durchgeblättert, im Bericht sind ca. 160 verschiedenen Vögel verewigt, gesehen und/oder gehört haben wir noch mehr. Von diesen ganzen Fotos wäre nur ein Bruchteil ohne euch und vor allem ohne Matthias entstanden – ich hätte das jeweilige Motiv nämlich überhaupt nicht entdeckt
! Über die eine oder andere zähe Phase der Vogelbeobachtung und -zählung sehe ich daher natürlich gerne hinweg
. Matthias, dir nochmal ein ganz besonderer Dank für die Fahrerei – keine Ahnung, wie ich das jemals wieder gutmachen kann
.
Ich hatte so viel Spaß mit Euch, hab selten so gelacht wie beim Lightpainting und es gab auch sonst so viele unvergessliche Momente auf dieser Reise, die mir niemand mehr nehmen kann!
Ke a leboga!
Und wie sagt man so schön – ein Bild sagt mehr als Worte – hier nochmal als Abschiedsgruß unser Lieblingsinsider
:
Bis bald in Büsnau - ich freu' mich
!
Vielen Dank auch allen nochmal für's Mitlesen, Kommentieren, Korrigieren, Dankebuttondrücken - das Berichtschreiben hat so mal wieder viel Spaß gemacht!
Noch ein kleiner Ausblick: auf der Heimreise und einige Zeit danach war ich noch ziemlich verzweifelt, weil ich keinerlei Reisepläne für das nächste Jahr hatte - das hat sich inzwischen geändert! Rennade wird eine zweiwöchige Einführung ins Bodenzelten in Botswana - natürlich betreut
- bekommen, inklusive Mokoro usw., die volle Dröhnung also
- und ich reise mit, um heimlich eventuelle Spinnen zu entfernen, da ich ihr hoch und heilig versprochen habe, dass es im August dort keine gibt
!
Ganz liebe Grüße von Mabele