Zunächst einmal ein herzliches Willkommen an alle Mitfahrer! Wir freuen uns und geben uns alle Mühe, vorsichtig zu fahren. Aber kleinere Turbulenzen kann ich leider nicht ausschließen, doch seht in den nächsten Tagen selbst...
1./2. November: Entspannter Start in der Kalahari
Wir sind wieder da - und alles fühlt sich wundersam vertraut an. Im Dezember 2012 waren wir zum ersten Mal in Namibia und schnell stand fest: Wir kommen zurück. Zwischendurch haben wir ein paar andere Afrika-Urlaube eingestreut, aber am 1. November 2015 sind wir endlich wieder dort; nach einer etwas hektischen Anreise: In Hamburg kamen wir zuerst nicht los, weil der Bordcomputer streikte
, in Johannesburg mussten wir uns dann richtig sputen, um den Flug nach Windhoek zu erwischen. Aber, Schwamm drüber, geschafft, und schon beim Landeanflug ergattern wir Ausblicke auf die grandiose, weite Landschaft, die wir in den nächsten drei Wochen erkunden wollen.
Unser Gepäck kommt zügig, auch die Formalitäten sind schnell erledigt, ruckzuck nehmen wir bei Europcar unser Auto in Empfang. Der Ford Ranger wäre vielleicht für unsere Strecke nicht zwingend nötig gewesen, wir haben uns aber trotzdem für einen 4x4 entschieden. Der Wagen macht insgesamt einen guten Eindruck, nur die Hinterreifen sind arg abgewetzt und haben tiefe Schnitte. Der nette Mitarbeiter ist ganz unserer Ansicht. Und weil auch der Tankdeckel nicht richtig schließt, soll uns am nächsten Tag ein Kollege ein anderes Auto zur Bagatelle Ranch bringen, das aber erst noch besorgt werden muss. Zur Sicherheit hinterlassen wir auch die Adresse der Pension Gessert, wo wir im Anschluss sein werden, und schon machen wir uns auf den Weg.
Ich weiß, es ist hier im Forum ein "heißes Eisen", direkt nach der Ankunft etwas weiter zu fahren. Was habe ich zu unserer Verteidigung vorzubringen? Wir kennen uns mit Straßenverhältnissen wie in Namibia, solch einem Auto und auch Linksverkehr aus, sind natürlich nicht den schönsten, sondern direktesten und einfachsten Weg via Teerpad und noch dazu sehr gelassen gefahren. Dazu raten würde ich vor allem Namibia-Debütanten allerdings explizit nicht.
Die Sonne lacht, es ist muckelig warm, was vor allem Thomas genießt, der sich im Hamburger Herbst eine dicke Erkältung eingefangen hat. Wir sind happy und voller Erwartungen. Am Nachmittag erreichen wir die Lodge, die uns auf Anhieb gefällt. Unser Dune Chalet ist geräumig, ganz schön luxuriös, und dann dieser Blick.
Wir packen aus, relaxen, später gehen wir die paar Schritte von "unserer" Düne runter zur Lodge. Das Essen in tollem Ambiente draußen am gemütlichen Lagerfeuer ist eine Wucht. Pappsatt und müde fallen wir ins Bett.
Am nächsten Morgen werde ich früh wach. Es ist kalt, und zwar so richtig. Schafskälte. Und nur kaltes Wasser im Luxus-Bad nebst Badewanne. Nein, das bringt uns nicht nach vorne. Vielleicht sind diese morgendlichen Temperaturen hier in der Wüste normal? Doch auch die Lodge hat es sprichwörtlich eiskalt erwischt. Die Tische, an denen wir gestern Abend noch so gemütlich gesessen haben, sind verwaist, das Frühstück findet drinnen statt. Alles wirkt ein bisschen improvisiert und chaotisch, was uns aber nicht stört.
Wir lassen es ruhig angehen, sind fast die einzigen, die zwei Nächte bleiben. Wir melden den offenbar defekten Durchlauferhitzer, unternehmen eine ausgedehnte Wanderung über die Dünenkämme, die Sonne scheint, der Wind ist frisch, klassisches T-Shirt-Wetter. Wir fühlen uns wohl.
Für eine Runde im Pool ist es definitiv zu kalt, doch am Nachmittag gibt es Erdmännchen-Besuch und damit beste Unterhaltung. Sebastian und seine Nachkommenschaft sind an Menschen gewöhnt und halbzahm - mit Betonung auf halb. Ich halte vorsorglich ein wenig Abstand - und tue gut daran. Einen Gast beißt Sebastian beherzt in den Finger. Lustig ist sie trotzdem, die Bande...
Am späten Nachmittag entscheiden wir uns für den Scenic Drive, der uns sehr gut gefällt und demonstriert, wie riesig das Gelände ist. Die ersten Wildtiere sehen wir auch und zum Abschluss gibt's lecker Sundowner
. Ein entspannter Auftakt, ganz nach unserem Geschmack. Nur, das neue Auto ist nicht gekommen. Aber morgen ist ja auch noch ein Tag...