THEMA: Namibia ohne Etosha? Können wir nicht
21 Apr 2016 14:43 #428576
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Ihr Lieben,

vielen Dank für eure tollen Komplimente und euer Interesse!

@Andreas: Jetzt bist du ja kein blinder Passagier mehr, gut so ;) 1.000 Dank für die Blumen, aber ein Großteil des Lobes muss ich an Thomas abtreten. Wir freuen uns also beide, danke!

@maulöwe: Klasse, dass du es von Tansania mit hierher geschafft hast! Wir benutzen beide nur Polfilter auf unseren Weitwinkeln, sonst sind keine Filter im Einsatz.

@Ela: Auch wieder da, wie schön! Dann mal gut festhalten, die nächste Etappe wird holprig...

LG,
Bettina
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21 Apr 2016 17:37 #428597
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4. November: Eine rumplige Angelegenheit

"Jetzt fühle ich mich richtig krank." Thomas' erster Satz nach dem Aufwachen ist ein Schock für mich. Die Erkältung war doch schon fast weg?! An dieser Stelle sei erwähnt, dass der Mann während unserer ersten Namibia-Reise im Sossusvlei plötzlich mit über 40 Fieber ungefähr so glühte wie die Namib und es seinerzeit Tage gedauert hat, bis es ihm wieder besser ging. Das Trauma wirkt noch nach, und das jetzt gleich zu Beginn der Reise - ich bin erst einmal bedient. Die glänzenden Augen verraten, was das Thermometer bestätigt: Die Temperatur ist leicht erhöht, das allgemeine Wohlbefinden arg beeinträchtigt.

Aufstehen und frühstücken geht immerhin, und das Gessertsche Frühstück wird dem Lob hier im Forum allemal gerecht. Schade nur, dass Thomas es nicht richtig genießen kann und auch mir fehlt der rechte Appetit. 155 Kilometer zur Fish River Lodge, das klingt wie ein Katzensprung und ist es im Prinzip auch. Doch die letzten 20 Kilometer sollen es in sich haben. Thomas macht es sich auf dem Beifahrersitz bequem und ich fahre schnurstracks Richtung Süden. Die Landschaft wird immer trockener und einsamer, schließlich begegnet uns stundenlang nichts und niemand mehr.





Dann ist sie da, die gefürchtete Farmzufahrt. Der Anfang geht noch, wir sind angenehm überrascht, doch es wird holpriger. Wir verlegen uns auf Schneckentempo. Ich kürze das mal ab: Die rumplige, steinige Strecke ist kein Kindergeburtstag, mit Ruhe und Geduld aber gut zu handeln. Wir sind froh um ausreichend Bodenfreiheit und lassen uns viel Zeit. Etwas mehr als eine Stunde benötigen wir für die 20 Kilometer inklusive Fotostopps. Unterm Strich waren wir froh, zu wissen, was auf uns zukommt.

Die Lodge haut uns um. Modern, stylish, grosszügig, direkt am Canyonrand gelegen - einfach der Hammer!







Auch unser Bungalow ist eine Wucht, das Badezimmer riesig und der Blick ohne Worte. Thomas fühlt sich schlecht , ist total schlapp und legt sich direkt ins einladende Bett. Um es positiv auszudrücken: wenn an einem Ort krank im Bett rumliegen, dann hier.



Die Lodge-Mitarbeiter sind extremst nett und hilfsbereit, es gäbe sogar einen Lodgearzt, den wir kontaktieren könnten. Mal abwarten. Wir entspannen erst einmal, Thomas schläft und am Nachmittag mache ich den Spaziergang am Canyonrand entlang zu einem Aussichtspunkt allein.









Der Blick von dort hinunter in den Canyon und auf die Lodge ist fantastisch, die Stille wie nicht von dieser Welt. Ich fühle mich wie der erste Mensch, bin aber auch traurig, dass Thomas diese Eindrücke nicht mit mir teilen kann.







Als ich zurück bin, ist Thomas wach, aber nicht besser dran. Die Temperatur ist weiterhin erhöht, er hat Bauchweh und keinen Appetit. Klingt - mal wieder - nach Magen-Darm. Ich habe das Abendessen in Keetmanshoop in Verdacht, auch bei mir rumpelt's jetzt ein wenig, sicher aus Solidarität. Hunger habe ich aber auch nicht, und so verzichte ich auf den Gang zum Abendessen. Eine unfassbar freundliche Mitarbeiterin bringt mir - unaufgefordert! - ein paar Kleinigkeiten aufs Zimmer, dann gehen bei uns früh die Lichter aus. Für den nächsten Morgen haben wir die Jeep-Fahrt hinunter in den Canyon gebucht, die nur diese Lodge anbietet. Thomas möchte unbedingt mit, doch ich habe so meine Zweifel...
Anhang:
Letzte Änderung: 21 Apr 2016 20:58 von Beatnick.
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21 Apr 2016 20:37 #428610
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Hallo Bettina,

eure Reise hört sich spannend an, auch wenn's deinem Mann leider schlecht ging. :(
Ich hoffe, das hat sich schnell geändert.
Freue mich auf die Fortsetzung. :)

Viele Grüße
Helga
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22 Apr 2016 04:44 #428635
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Danke für deinen Kommetar zur camp Site. Es tönt sehr eindrücklich und nun freue ich mich erst recht dass wir dort gebucht haben. Natürlich wäre es Klasse die Erdmännchen zu sehen, ein richtiger Bonus zu einem schönen Camping Platz.
If life is a journey be sure to take the scenic road!

Expedition Antarktis:
www.namibia-forum.ch...s-und-s-georgia.html

Island In Herbstfarben
www.namibia-forum.ch...-september-2018.html


Nordamerikanische Safari und Landschaften May Till October 2019

www.namibia-forum.ch...landschaft-2019.html

Zweite Selbst Fahrer Tour in Tansania. Same same but different.
Juni 2018
www.namibia-forum.ch...e-but-different.html

Trip reports in English:

Namibia and KTP 2016
safaritalk.net/topic...-tr-nam-sa-bots-nam/

Botswana 2016:
safaritalk.net/topic...fari-tr-bots-nam-sa/

Tanzania 2015:
safaritalk.net/topic...s-and-lions-in-camp/

Nam-SA-Bots 2014:
safaritalk.net/topic...ca-and-namibiab/page
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22 Apr 2016 08:22 #428649
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Hallo Bettina,

WOW, so tolle Eindrücke von den Köcherbäumen und nun der Fish River Canyon - Granate !!! Aber was macht denn dein Mann :ohmy: Es gibt wohl nichts Schlimmeres, als im Urlaub krank zu werden. Ich drücke die Daumen, dass er bei der Aussicht vom Bett aus, schnell wieder aufwärts geht.
Was für eine Lodge :woohoo: was für ein Ausblick :woohoo: Tolle Eindrücke vom Canyon, bin zum ersten Mal irgendwie begeistert von dem kleinen Bruder des Grand Canyons.

LG Netti
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22 Apr 2016 14:47 #428723
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5. November: Heißer Ritt in den Canyon

Es ist noch stockfinster, als am nächsten Morgen der Wecker klingelt. Thomas steht mit auf, doch schnell ist klar: Er muss die Canyon-Tour sausen lassen.



Ich mache mich also alleine auf den Weg - und dabei bleibt es auch: Ich bin der einzige Gast, eine Exklusivfahrt sozusagen. Mein Guide, dessen Name mir leider entfallen ist :dry: , fährt erst einmal ein Stück zurück auf der rumpligen Strecke, die wir gestern gekommen sind, und biegt dann ab. Was für ein Geholper! Ich dachte, eine Steigerung sei kaum mehr möglich, doch je tiefer wir uns in den Canyon hineinfressen, desto abenteuerlicher wird die Fahrt. Alle Achtung, zu was Fahrer und Fahrzeug im Stande sind...





Außer uns ist weit und breit kein Mensch, ein faszinierender Gedanke. Der Wagen kämpft und klappert, am Rand eines Plateaus mit tollem Panoramablick steigen wir schließlich aus - wow!





Ich genieße Aussicht und Stille, unten liegt der Fish River, der dem Canyon seinen Namen gibt.





Eine weitere Dreiviertelstunde und wir wären dort unten, doch ich entscheide mich dagegen. Die Fahrt ist toll, aber auch anstrengend, die extreme Hitze und vielleicht auch der Gedanke an Thomas setzen mir zu. Nach einem kleinen Brunch machen wir uns auf den Rückweg und der Guide, der aus dem Damaraland stammt, erzählt mir von der anhaltenden Dürre, die seinen Leuten zu schaffen macht. Ein immer wiederkehrendes Thema auf dieser Reise.

Klippspringer-Paar




Mittags sind wir zurück. Thomas geht es besser, er hat sich rasiert :cheer: , eine Kleinigkeit gegessen und die Temperatur hat sich normalisiert. Er ist aber noch schlapp, legt sich gleich wieder hin. Ich bin dennoch erleichtert, mache ein kleines Nickerchen und kühle nachmittags im eiskalten Pool ein wenig runter. Ich lese, döse, schwimme und überlege, ob Thomas den Tok Tokkie Trail in ein paar Tagen wohl antreten kann. Und was wir eigentlich tun, falls nicht?!





Schon am Mittag sind mir zwei Frauen aufgefallen. Sie sitzen immer noch am Pool, rühren sich kaum von der Stelle und wirken nervös. Die beiden Schweizerinnen sind am Vorabend im Dunkeln (!) angekommen - sprichwörtlich auf der letzten Rille, denn an ihrem SUV ist die Achse gebrochen. Sie warten nun sehnsüchtig auf den Rückruf ihres Autovermieters in Windhoek und können nicht vom Fleck: Nur am Pool gibt es Empfang. Das Hauptproblem: Eigentlich hätten sie schon heute nach Lüderitz weiterfahren müssen, um in ihrem Zeitplan zu bleiben. Doch bereits jetzt ist die Strecke bei Tageslicht nicht mehr zu schaffen und eine weitere Übernachtung hier gestaltet sich schwierig. Die Lodge ist ausgebucht.

Ich versuche zu beruhigen, es wird eine Lösung geben, spreche aber nicht aus, was ich denke: Der Reiseplan wäre auch ohne die Panne sehr ambitioniert gewesen - und wird es im weiteren Verlauf auch bleiben. Hier herauszufahren für nur einen Abend - Wahnsinn. Die Reisegruppe, die später ankommt, macht es allerdings nicht anders. Sundowner am Canyonrand um am nächsten Morgen weiter, puh, ganz schön stressig.

Ich sehe nach Thomas, er fühlt sich fit genug für einen Mini-Spaziergang und wir gehen ein kleines Stück am Canyonrand. Es sieht nach Gewitter aus, doch der ersehnte Regen fällt nicht.







Zum Abendessen gehe ich allein und setzte mich zu den beiden Schweizerinnen, deren Tauschauto heute noch gebracht werden soll. Tatsächlich rollen um neun Uhr zwei Wagen auf den Parkplatz. Der Fahrer und sein Kollege sind den ganzen Weg aus Windhoek gekommen und mies gelaunt, sie müssen jetzt noch bis Keetmanshoop zurück. Das zerbrochene Auto bleibt da und soll in den nächsten Tagen abgeschleppt werden. Die Frauen aber freuen sich wie Bolle über ihr neues, unversehrtes Vehikel, und ein Zimmer für die Nacht haben sie nach einer Stornierung auch noch bekommen. Na also!

Wir haben einen netten gemeinsamen Abend, dann trennen sich unsere Wege. Als Thomas und ich (ja, er auch! :woohoo: ) am nächsten Morgen frühstücken, ist das Duo schon auf dem weiten Weg ins Sossusvlei. Gute Pad also, unser nächstes Ziel heißt Klein-Aus Vista.
Letzte Änderung: 22 Apr 2016 14:56 von Beatnick.
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