22./23.Februar – Anreise und Ausflug zum Vulkan Irazú
Kurz vor der Abreise wird mir dann doch ein bisschen mulmig
, keiner von uns kann Spanisch und irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich mich nicht so richtig vorbereitet habe (Ingrid franzicke wird jetzt sicher lachen, denn auch mit ihr habe ich intensive Gespräche über die Reise geführt).
Auf der anderen Seite ist es ziemlich cool, mal ohne große Erwartungen und Vorkenntnisse ein neues Land kennen zu lernen. Von Ralf und Martina hatte ich Bestimmungsbücher geliehen bekommen – aber ich muss euch jetzt schon vorwarnen: ich werde nur ganz wenige Vögel benennen können. Die Bücher sind wieder bei den Panthers und ich habe mir nirgendwo Notizen gemacht.
Ich hatte auch keine Wunschliste, die abgearbeitet werden musste und keine ehrgeizigen Birder an meiner Seite
. Das könnte tatsächlich ein entspannter Urlaub werden…
Aber HALT– es gab doch eine Vorgabe, und zwar durch meine drei Mitreisenden: ein
FAULTIER muss her! Oweia, ob ich das gewährleisten kann? Für alle Fälle hatte ich mir überlegt – wenn auch ohne große Begeisterung - eine Aufzuchtstation in La Fortuna zu besuchen, falls der Sichtungswunsch bis dahin nicht erfüllt sein sollte.
Aber erst müssen wir ja mal losreisen! Der Flug mit KLM war sensationell - alles super im Dreamliner! Ich kann mich nicht erinnern, jemals in einem schöneren, bequemeren Flugzeug gesessen zu haben! Dank der tollen Bildschirme halte ich sogar einen ganzen Film durch - Jim Knopf, und da achte ich als Einstimmung besonders auf das Land der tausend Vulkane
.
Die Abholung in San José organisiert durch Bella Aventura klappt perfekt, beim Geldziehen vergesse ich eine Null (1 € hat momentan den Gegenwert von ca. 700 Colones, da kann man schon mal defensiv sein beim Eintippen
). Zum Glück haben wir ja aber auch noch ein paar Reserven von Ralf und Martina!
Nach einer erholsamen Nacht im Park Inn by Radisson überzeugt uns der Blick aus dem Fenster zunächst nicht sonderlich – das könnte auch irgendwo daheim sein.
Wir sind aber trotzdem voller Vorfreude (die gerechtfertigt war, das kann ich jetzt schon sagen) auf den heutigen Tag! Nach einem schnellen Frühstück um 6 Uhr werden wir zu unserem Halbtagsausflug abgeholt. Der Guide ist uns spontan sehr sympathisch (und nein, er war nicht der Typ Clown, auch wenn es hier so aussieht),
ebenso der Stopp zum Einkaufen bei gutem Bäcker unterwegs. Die Fahrt nach oben beeindruckt uns sehr – wir müssen uns von 1170 m.ü.NN auf 3432 m.ü.NN hochschrauben und haben dabei tolle Blicke übers Land, bzw. die Wolken. Uns wird erklärt, dass wir wettertechnisch insofern ein bisschen Glück haben, als wir vermutlich oben zunächst über den Wolken sein werden, die aber später zu uns hochziehen werden.
Fernsicht ade also (angeblich kann man sowohl die Atlantik- als auch die Pazifikküste von oben sehen), aber wir sind froh, oben wahrscheinlich nicht von Nebel umhüllt zu sein, was wohl nicht unüblich ist.
Wir werden zuerst zu der höchsten Stelle gefahren, von wo aus man einen spektakulären Blick über das Gelände und vor allem den Krater und den See hat.
Wie man sieht, sieht man tatsächlich nichts von Atlantik und Pazifik
. Egal….
Danach fahren wir nach dort ganz hinten hin:
und haben viel Zeit, um uns überall umzuschauen.
Es gibt Leben auf dem Mars....
Irgendwann spüren wir die Höhe, die Wärme, die Sonne und den Jetlag....
und hängen ein bisschen in den Seilen (bzw. im Geländer).
Vögelchen gibt’s auch hier
allerdings kapiere ich nicht gleich, dass die Hummel, die mir ins Bild fliegt, ein Kolibri ist. Die sind wirklich seeehr klein – und leider war ich nicht darauf gefasst, so dass es keine guten Fotos davon gibt.
Es geht zurück mit einem Stopp in Cartago, der ehemaligen Hauptstadt Costa Ricas.
Die anderen Teilnehmer machen weiter im Programm, wir hatten vereinbart, dass wir nur eine Halbtagestour möchten und werden mit einem kleineren Fahrzeug zurück zum Hotel gebracht.
Für uns war die Länge des Ausflugs genau richtig, danke auch hier für den Tipp der Panthers
. Meine Konzentration auf Grund von Jetlag und vielen Eindrücken hat stark nachgelassen, ich hab’s nicht mal mehr geschafft, die Basílica de Nuestra Señora de Los Ángeles komplett aufs Bild zu bringen
(wobei die Luftaufnahmen davon eh viel beeindruckender sind).
Abends essen wir im La Muny , das meine Kids per App ausgesucht haben – zu Fuß nur 5 Minuten vom Hotel entfernt (wenn ich es heute ergoogle, scheint es einen neuen Standort zu haben). Das Lokal entpuppt sich als sehr untouristisch bzw. authentisch und zum ersten Mal müssen wir uns mit Händen und Füßen verständigen, da vor Ort kein Englisch gesprochen wird. Alles, was wir bestellt haben, ohne genau zu wissen, was es ist, schmeckt sehr gut und wir haben mit dem Kellner viel Spaß
- ein perfekter Tagesabschluss!