... und weiter geht es :
Unser nächstes Ziel war das Talamati Bushveld Camp - und eigentlich hatte ich mir den Weg über die Pad S36 ausgewählt. Charl und ein Gast aus Südafrika rieten uns jedoch davon ab - und zur Hauptroute H1-2. So hielten wir am Tshokwane Picnic Spot, kauften dort im Kaffeeshop Brot ein und fuhren weiter bis zum Kumana Waterhole, dort gab es leider fast nichts zu sehen. Ein einsames Krokodil döste vor sich hin.
Kurz danach bogen wir auf die S125 ab - eine wunderschöne Strecke! Dicht palmenbestanden, im Flussbett stand ein Elefant,
ich hoffte sehr, dass wir ihm oder seinen Artgenossen nicht auf diesem schmalen Hohlweg begegneten - das wäre sehr eng geworden! Ansonsten hatten wir keine Sichtungen - bis ich „Stop, Giraffen“ rief. Mein Mann fragte: „Wo?“
Die Pad mündete in die S36, hier waren das Hamilton’s Tented Camp und die Hoyo-Hoyo Lodge ausgewiesen. Das beruhigte mich, denn bislang waren wir sehr einsam auf der Strecke, Handyempfang war auch nicht. Die Pad war frisch gegradet, ging dann in die S145 über und schließlich kamen wir um 15.20 Uhr, nach 92 km, im Talamati Bush Camp an.
Der überaus freundliche Ranger an der Rezeption begrüßte uns sehr freundlich, es muss ziemlich langweilig sein, dort den ganzen Tag zu sitzen. Er wies uns noch nachdrücklich auf die Monkeys hin...
Das Camp hat nur 15 Chalets, Tagesbesucher sind nicht zugelassen - es gibt dort allerdings auch nichts besuchenswertes - wenn man vom Bird-Hide absieht!
Wir erhielten dann für die Nacht Chalet #4, ich hatte hier nämlich nur für je 1 Nacht eine Unterkunft bekommen: 1.Nacht Zweibett-Chalet, 2. Nacht Familien-Chalet mit zwei Schlafzimmern.
Leider hatte Hobis Notifier keinen Erfolg gebracht und auch an der freundliche Ranger konnte uns keinen Tausch anbieten. Aber wir sollten am nächsten Tag Chalet #5 bekommen.
So fuhren wir zum Chalet, das uns gut gefiel. Es war sehr geräumig, sehr sauber.
Wie schade, dass die SanPark-Unterkünfte alle so funktional eingerichtet sind. Aber da auch hier alle Gegenstände, egal ob Mikrowelle, Kühlschrank oder Herd mit Inventar-Nummern beklebt und in jeder Unterkunft Inventar-Zettel hängen, wären wohl Dekogegenstände schnell verschwunden….
Wir holten zunächst die Lebensmittel aus dem Auto, der Kofferraum blieb offen, weil noch eine Tasche ausgeladen werden sollte - bei meiner Rückkehr nach weniger als einer Minute sah ich dann die Handabdrücke, längst durch das ganze Auto, die ich schon auf der Scheibe im Lower Sabi gesehen hatte ….. AFFEN! Voll Schreck durchsuchte ich das Auto: Handy, Stecker, Rucksack waren noch da - sogar die Bananenschale. Da hatten wir ja noch mal Glück!!! Wie dumm von uns!
Anschließend kochten wir unseren Tee und beim Setzen in die bequemen Terrassenmöbel bemerkte ich, dass wir beobachtet wurden. So sammelte ich schon mal vorsorglich Kiesel …. und wir mussten sie auch benutzen!
Es fiel uns schwer, auf die Affen zu werfen, aber durch bloße Rufe oder Händeklatschen ließen sie sich nicht abhalten.
Wir machten eine Runde durch das Camp - gingen auf den Bird-Hide. Hier konnten wir eine Waterbuck-Herde am Wasserloch beobachten, ansonsten war Stille, dann wollten wir an der Rezeption einen Beutel Eis kaufen.
"Did you see the leopard?"
- fragte grinsend der Ranger, und erzählte uns von der Sichtung einer gerade zurück gekehrten Besucherin.
Das Eis wurde schnell ins Haus gebracht, dann ging es auf Leopardensuche. Er sollte ziemlich nah am Camp gewesen sein;
d.h. wir müssen eigentlich an ihm vorbei gefahren sein...
Wir fuhren in grobe Richtung Orpen, es kam uns ein Auto entgegen, die Fahrerin beschrieb uns, dass der Leo in ca. 1 Kilometer Entfernung liege. So fuhren wir ganz langsam ….1km, 2km - nichts! Dann bemerkten dann ein Auto hinter uns. Nach guten 2 km km uns ein weiteres Auto entgegen, der den Leoparden in ca. 3 km gesehen hatte… Also im Schritttempo weiter - bis wir den Schönen dann endlich liegen sahen. Da das andere Fahrzeug nur kurz anhielt, hatten wir den Leoparden für lange Zeit allein. Ich war überglücklich!
Leider dämmerte es bereits, es war kein Fotolicht mehr und die Gatezeit rückte heran - so fuhren wir schließlich los. Wie schön! Und die Big5 hatten wir auch zusammen.
Um 17.55 Uhr erreichten wir das Gate - zum Abendessen kochte ich Pasta mit Tomatensoße und Salat, die Monkeys fanden bei den grillenden Nachbarn spannender…