THEMA: Dolce far niente – Tour 2023
21 Jul 2023 10:05 #670227
  • CuF
  • CuFs Avatar
  • Beiträge: 4024
  • Dank erhalten: 7366
  • CuF am 21 Jul 2023 10:05
  • CuFs Avatar
Lieber Alm,
leider muss ich Dir in puncto Wein in Schläuchen widersprechen, obwohl ich Dir natürlich rhetorisch nicht gewachsen bin. Es gibt mittlerweile in gut sortierten Bottleshops in Namibia und Botswana durchaus genießbare Weine in Schläuchen mit Karton drumherum. 16 Tage Savuti/Khwai/Third Bridge hätten Flaschen bei den auch von Dir beschriebenen Pisten nicht überstanden.
Aber nun zu Deinem Reisebericht - den fand ich etwas textlastig, denn er hat mich gezwungen, eine „Erstsichtungsliste neuer Wortschöpfungen“ zur gelegentlichen Verwendung anzulegen :laugh: ..
…Nein, in vollem Ernst: Ich habe mich köstlich amüsiert, mitgelitten, mitgeärgert, mitgefreut, hatte diverse Déjà-Vus (krallenbewehrte Mitarbeiterinnen verschiedener Institutionen - zumeist staatlicher Art und Kugelschreiberkrise unbeschreiblichen Ausmaßes, Betonpisten usw. usf.)…kurz: Ich freue mich auf Eure nächste Reise und den Bericht dazu!
Liebe Grüße
Friederike
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: ALM
21 Jul 2023 10:25 #670232
  • freshy
  • freshys Avatar
  • Online
  • Beiträge: 3594
  • Dank erhalten: 5182
  • freshy am 21 Jul 2023 10:25
  • freshys Avatar
Guten Morgen ALM,
zwar habe ich nicht alles gelesen, aber was ich gesehen habe, hat mich köstlich amüsiert. Für uns Fomis ist es ungewohnt, Reiseberichte mit Text zu konsumieren :laugh: , aber man/frau kann sich daran gewöhnen - je nach Textgestaltung ;) . Jedenfalls spüre ich deutlich, dass dir das Fabulieren Spaß macht. Lange Schreibe - kurzer Sinn - herzlichen Dank.
Ein Sommerliches Wochenende wünscht dir und deinem Partner
freshy
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: ALM
21 Jul 2023 11:46 #670240
  • ALM
  • ALMs Avatar
  • Beiträge: 2280
  • Dank erhalten: 2358
  • ALM am 21 Jul 2023 11:46
  • ALMs Avatar
@Friederike

Das mit dem genießbaren Wein in Tetrapak oder Schläuchen glaube ich Dir aufs Wort. Für uns ist das eher ein Thema mit großem Nostalgietouch. Zum Weintrinken gehört für uns eben, den Korken aus der Flasche zu ziehen.
So haben wir es gelernt, fanden es immer ganz normal und trauern deshalb diesen alten Zeiten nach.
Aber auch deshalb, weil wir als Wenigweinverkoster sämtliche, mit dem Wein verbundenen Akte die wenigen Male des Weingenußes zelebrieren.
Daß es wirklich gute Weine in diesen neumodischen Behältnissen gibt, haben wir schon erfahren dürfen. Doch da weinthemenmäßig wirklich altbacken sind, muß es bei uns die Flaschenversion und diese mit Korken sein.
Aus rein praktischen Gesichtspunkten sticht Tretrapak ohne Zweifel die Glasbuddel aus, weil geringeres Gewicht, weil kein Risiko des Glasbruches (besonders auf den Wegen des Moremis!!!) und weil mengenmäßig besser geeignet, Stimmung aufkommen zu lassen :silly:

Und tja, mit textlastig liegst Du richtig, ich weiß. Doch mein Hauptaugenmerkt war das Zwischenmenschliche auf unserer Reise; den Menschen sozusagen aufs Maul schauen, uns eingeschlossen. Das so Erlebte und Gefühlte wollte ich zeitnah und ausführlich zu Papier bringen, denn wenn alles noch frisch in den grauen Zellen vorhanden ist, kommt alles authentischer zum Ausdruck, als wenn man viel Zeit ins Land streichen läßt. Dann wird nämlich aus einer einfachen Grasfläche mit 24 Gänseblümchen schnell zu einer buntblühenden Alpenwiese.

Auch mit den Fotos habe ich dieses Mal sehr gehaushaltet. Dies lag zum einen an der geringen Menge an wirklich guten Bildern, die wir dieses Jahr geschossen haben und zum anderen fand ich es irgendwie müßig, den siebenmillionsten grauen Dickhäuter hier zu präsentieren.

Jetzt, da ich quasi meinen Reisebericht zu Ende gebracht habe… ein Fazit unserer Tour folgt selbstredend… werde ich mich gespannt dem Deinigen widmen und freue mich das von Euch Erlebte zu verkosten.

Herzliche Grüße vom Alm
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Bwana Tucke-Tucke, CuF
21 Jul 2023 11:47 #670242
  • ALM
  • ALMs Avatar
  • Beiträge: 2280
  • Dank erhalten: 2358
  • ALM am 21 Jul 2023 11:46
  • ALMs Avatar
@freshy

Yeppa, fabulieren liegt uns und wir haben in jeder Lebenslage einen großen Wortschatz zur lebhaften, flapsigen Beschreibung von Ereignissen in unserem Köcher :laugh:

LG Alm
Letzte Änderung: 21 Jul 2023 12:33 von ALM.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: freshy
24 Jul 2023 08:53 #670394
  • ALM
  • ALMs Avatar
  • Beiträge: 2280
  • Dank erhalten: 2358
  • ALM am 21 Jul 2023 11:46
  • ALMs Avatar
Gromi schrieb:
Hallo Alm, schlicht und einfach DANKE!!
Es war mir ein grosses Vergnügen und Lehrstoff!
Liebe Grüsse von der Gromi

Guten Morgen Gromi,

gerne geschehen.

Ich hoffe, Du konntest etwas für Eure Reise abkratzen.

Liebe Grüße Alm
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
24 Jul 2023 16:02 #670413
  • ALM
  • ALMs Avatar
  • Beiträge: 2280
  • Dank erhalten: 2358
  • ALM am 21 Jul 2023 11:46
  • ALMs Avatar
Fazit unseres Trips

Es war eine schöne Tour, die wir uns zurechtgebastelt hatten und dann abgeklappert haben. Wobei diese Camprunde, verglichen mit all den anderen Dachzelttrips, die wir bisher in Afrika unternommen haben, es nicht auf das Medaillenpodest schaffte und von uns im Mittelfeld des Vergnügens eingruppiert wurde.

Wirklich sehr großen Wert legten wir dieses Mal auf den Erholungsfaktor und dementsprechend auf äußerst überschaubare Einzelfahrtstrecken. Wobei wir auch dieses Jahr, trotz so vieler Male in Afrika unterwegs, naiverweise einen Streckenbaustein (Magotho -> Kalahari Bush Break) integriert hatten, der völlig unrealistisch war, um ohne Streß bewältigt werden zu können. Diesen Streckenabschnitt von uns jedoch auf Magotho -> Palm Afrique runtergeschnitten, war es dann aber ok.

Ebenfalls sehr wichtig war uns, wie immer, der Aspekt „Mensch“ und abermals durften wir feststellen, daß das mit Menscheln in Botswana ohne große Schwierigkeiten quasi immer klappt; hingegen in Namibia sehr, sehr viel weniger.
Das ist jetzt natürlich eine sehr persönliche Angelegenheit, bei der es ja stets auch immer zwei Komponenten gibt. Wir, als die erste beschreiben uns durchaus als sehr zugänglich, offen, aufrichtig, interessiert, open minded eben. Doch wieder einmal haben wir gemerkt, daß beim Aufeinandertreffen mit Botswanern zwar auch nicht immer unbedingt sofort beim first impact ein angenehmes, freundliches Klima entsteht, doch nach einem kleinen anschließenden, liebgemeinten Schubser unsererseits man sich dann leicht in einem netten Gespräch verwickelt sieht.
Bei den Namibiern reicht meist noch nicht einmal ein zweiter Schubser, ohne sagen zu wollen ein Wink mit dem Scheunentor, und so verliert man eben die Lust, mit den Menschen in Kontakt zu treten.
Ob dies anders wäre, hätten wir eine andere Hautfarbe, ja, diese Frage stellten wir uns erneut.
Wir empfinden seit jeher die Menschen in Namibia als wenig fröhliche Zeitgenossen, eher grau als bunt beseelt und deshalb so ganz anders im Vergleich mit den Leuten in Sambia, Südafrika, Zimbabwe oder eben auch Botswana.

So konnten wir auch bei dieser Reise mit Namibia in Gesamtkontext nicht so richtig warm werden. Klar, landschaftlich betrachtet ist es ein reizvolles Land; zweifelsohne besonders der Süden und das Damaraland mit seinen Farben und Panoramen.
Tierisch riß es uns aber auch dieses Mal nicht vom Hocker; da spielte der Moremi im Verhältnis zum Etosha NP mal wieder in einer völlig anderen Liga.

Die Preise, die für die Unterkünfte aufgerufen wurden, waren für uns alle akzeptabel und spiegelten im Großen und Ganzen das wider, was geboten wurde; ausgenommen selbstverständlich die abgehalfterten NRW-Locations und die von der SKL betriebene Khwai North Gate Campsite. Unser entsprechendes Gesamtzeugnis habe ich bereits schon für jedermann zuvor offengelegt, wobei die Bewertungen selbstredend unsere höchstpersönlichen Valutierungen darstellen. Wie von uns gewohnt, nehmen wir hierbei weder ein Blatt vor den Mund, noch loben wir über Gebühr über den grünen Klee hinaus. Letzteres tun wir lediglich, trotz mittlerweile so einiges an Charm eingebüßt, betreffend Senyati und Kaingu.

Zum Thema Karre…
Der bei Bushlore gemietete Wagen war uns ein stets zuverlässiger Begleiter, der in seinem Canopy derart viele Verstaumöglichkeiten bot, daß darin immer ordentlich 100% Ordnung herrschte. Kein lästiges Rumsuchen in aufeinander gestapelten Kisten und Boxen, das war sehr, sehr fein.
Etwas bedauerten wir die Tatsache, daß wir den von uns gebuchten Bushcamper nicht zur Verfügung gestellt bekamen und stattdessen mit einem Bushlapa Vorlieb nehmen mußten. Denn gerne hätten wir ganz oben schlafen wollen. Dies war aufgrund des, von links nach rechts in ein 45°-Winkel aufklappbares Dachzeltes des Bushlapas nicht möglich, denn es bot lediglich einem Erwachsenen ausreichend Raum; die zweite Person hätte dann, von hinten betrachtet, rechts in diesem spitzen Winkeldreieck liegen, ihre Nasenspitze am Dachinneren plattdrücken müssen und auf jeden Fall nicht an Klaustrophobie leiden dürfen.
Für zwei Kids jedoch ist so ein Dreiecksdachzelt absolut ok.
Preislich befanden wir die 150 Euro Miete pro Tag ohne Beanstandung; da hatten wir von namhaften namibischen Wagenverleihern ganz andere astronomische Zahlen als Angebote vorgelegt bekommen.

Auch dieses Mal hatten wir einige geführte Ausflüge unternommen.
Sehr gut hat uns die Tommy's Living Desert Tours gefallen und empfehlen diese liebend gerne weiter.
Dahingegen war die Concession-Tour in Palmwag zwar nicht uninteressant, jedoch sehr überteuert für das, was geboten wurde. Ebenfalls etwas enttäuscht blieben wir vom Afternoon-Boat-Trip in Drotsky‘s Cabins.
Das Highlight war jedoch die Mokorofahrt mit African Excursions in der Khwai-Region – einfach erste Sahne!!!

Und last but not least… Das muß jetzt einfach nochmals raus, auch wenn ich mich wiederhole…

Der Moremi war, wie immer, ein klasse Garant für sehr gute Tiersichtungen.
Hilary war, wie immer, Hilary. Ein Fels in der tosenden Brandung des liebevoll zubereiteten Speisegenusses.
Die Mowani Mountain Campsite war einfach nur genial. Extrem tolle, mit vielen Farben angestrichene Landschaft, wo man es sich einfach nur bequem im Sessel machen und geradeaus schauen muß, um jegliches Seelenheil zu erlangen.
Letzte Änderung: 24 Jul 2023 22:35 von ALM.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Lotusblume, freshy, urolly, Daxiang, Gromi, CuF, TinuHH, mika1606, Enilorac65