Fazit unseres Trips
Es war eine schöne Tour, die wir uns zurechtgebastelt hatten und dann abgeklappert haben. Wobei diese Camprunde, verglichen mit all den anderen Dachzelttrips, die wir bisher in Afrika unternommen haben, es nicht auf das Medaillenpodest schaffte und von uns im Mittelfeld des Vergnügens eingruppiert wurde.
Wirklich sehr großen Wert legten wir dieses Mal auf den Erholungsfaktor und dementsprechend auf äußerst überschaubare Einzelfahrtstrecken. Wobei wir auch dieses Jahr, trotz so vieler Male in Afrika unterwegs, naiverweise einen Streckenbaustein (Magotho -> Kalahari Bush Break) integriert hatten, der völlig unrealistisch war, um ohne Streß bewältigt werden zu können. Diesen Streckenabschnitt von uns jedoch auf Magotho -> Palm Afrique runtergeschnitten, war es dann aber ok.
Ebenfalls sehr wichtig war uns, wie immer, der Aspekt „Mensch“ und abermals durften wir feststellen, daß das mit Menscheln in Botswana ohne große Schwierigkeiten quasi immer klappt; hingegen in Namibia sehr, sehr viel weniger.
Das ist jetzt natürlich eine sehr persönliche Angelegenheit, bei der es ja stets auch immer zwei Komponenten gibt. Wir, als die erste beschreiben uns durchaus als sehr zugänglich, offen, aufrichtig, interessiert, open minded eben. Doch wieder einmal haben wir gemerkt, daß beim Aufeinandertreffen mit Botswanern zwar auch nicht immer unbedingt sofort beim first impact ein angenehmes, freundliches Klima entsteht, doch nach einem kleinen anschließenden, liebgemeinten Schubser unsererseits man sich dann leicht in einem netten Gespräch verwickelt sieht.
Bei den Namibiern reicht meist noch nicht einmal ein zweiter Schubser, ohne sagen zu wollen ein Wink mit dem Scheunentor, und so verliert man eben die Lust, mit den Menschen in Kontakt zu treten.
Ob dies anders wäre, hätten wir eine andere Hautfarbe, ja, diese Frage stellten wir uns erneut.
Wir empfinden seit jeher die Menschen in Namibia als wenig fröhliche Zeitgenossen, eher grau als bunt beseelt und deshalb so ganz anders im Vergleich mit den Leuten in Sambia, Südafrika, Zimbabwe oder eben auch Botswana.
So konnten wir auch bei dieser Reise mit Namibia in Gesamtkontext nicht so richtig warm werden. Klar, landschaftlich betrachtet ist es ein reizvolles Land; zweifelsohne besonders der Süden und das Damaraland mit seinen Farben und Panoramen.
Tierisch riß es uns aber auch dieses Mal nicht vom Hocker; da spielte der Moremi im Verhältnis zum Etosha NP mal wieder in einer völlig anderen Liga.
Die Preise, die für die Unterkünfte aufgerufen wurden, waren für uns alle akzeptabel und spiegelten im Großen und Ganzen das wider, was geboten wurde; ausgenommen selbstverständlich die abgehalfterten NRW-Locations und die von der SKL betriebene Khwai North Gate Campsite. Unser entsprechendes Gesamtzeugnis habe ich bereits schon für jedermann zuvor offengelegt, wobei die Bewertungen selbstredend unsere höchstpersönlichen Valutierungen darstellen. Wie von uns gewohnt, nehmen wir hierbei weder ein Blatt vor den Mund, noch loben wir über Gebühr über den grünen Klee hinaus. Letzteres tun wir lediglich, trotz mittlerweile so einiges an Charm eingebüßt, betreffend Senyati und Kaingu.
Zum Thema Karre…
Der bei Bushlore gemietete Wagen war uns ein stets zuverlässiger Begleiter, der in seinem Canopy derart viele Verstaumöglichkeiten bot, daß darin immer ordentlich 100% Ordnung herrschte. Kein lästiges Rumsuchen in aufeinander gestapelten Kisten und Boxen, das war sehr, sehr fein.
Etwas bedauerten wir die Tatsache, daß wir den von uns gebuchten Bushcamper nicht zur Verfügung gestellt bekamen und stattdessen mit einem Bushlapa Vorlieb nehmen mußten. Denn gerne hätten wir ganz oben schlafen wollen. Dies war aufgrund des, von links nach rechts in ein 45°-Winkel aufklappbares Dachzeltes des Bushlapas nicht möglich, denn es bot lediglich einem Erwachsenen ausreichend Raum; die zweite Person hätte dann, von hinten betrachtet, rechts in diesem spitzen Winkeldreieck liegen, ihre Nasenspitze am Dachinneren plattdrücken müssen und auf jeden Fall nicht an Klaustrophobie leiden dürfen.
Für zwei Kids jedoch ist so ein Dreiecksdachzelt absolut ok.
Preislich befanden wir die 150 Euro Miete pro Tag ohne Beanstandung; da hatten wir von namhaften namibischen Wagenverleihern ganz andere astronomische Zahlen als Angebote vorgelegt bekommen.
Auch dieses Mal hatten wir einige geführte Ausflüge unternommen.
Sehr gut hat uns die Tommy's Living Desert Tours gefallen und empfehlen diese liebend gerne weiter.
Dahingegen war die Concession-Tour in Palmwag zwar nicht uninteressant, jedoch sehr überteuert für das, was geboten wurde. Ebenfalls etwas enttäuscht blieben wir vom Afternoon-Boat-Trip in Drotsky‘s Cabins.
Das Highlight war jedoch die Mokorofahrt mit African Excursions in der Khwai-Region – einfach erste Sahne!!!
Und last but not least… Das muß jetzt einfach nochmals raus, auch wenn ich mich wiederhole…
Der Moremi war, wie immer, ein klasse Garant für sehr gute Tiersichtungen.
Hilary war, wie immer, Hilary. Ein Fels in der tosenden Brandung des liebevoll zubereiteten Speisegenusses.
Die Mowani Mountain Campsite war einfach nur genial. Extrem tolle, mit vielen Farben angestrichene Landschaft, wo man es sich einfach nur bequem im Sessel machen und geradeaus schauen muß, um jegliches Seelenheil zu erlangen.