KTP – einsam und wild (-arm)
5.12.2022
Südliches Afrika zu ungewohnter Zeit. Statt wie üblich im August/September sind wir nun im Dezember unterwegs. Das schöne: Die Tage sind deutlich länger. Die Hitz und die allabendlichen Gewitter sind allerdings ungewohnt. Wenn jedoch zwei Mal hintereinander das Brotbacken am Abend wegen Regen ausfällt, lernst auch der Sommerurlauber dazu und backt am sonnigen Morgen.
Und wenn schon ungewohnt, dann richtig. Dieses Mal sollte es der von uns noch nie bereiste KTP auf südafrikanischer- und botswanischer Seite sein.
Und neu: statt dem Flughafen vor der Haustür mit der vielgeschmähten Bahn nach FFM und, neu: mit der Condor nach JNB. Das Auto : Kein Dachzelt, sonder Hilux Bushcamper. Der Vermieter: Bekannt, bewährt: Bushlore.
Für uns mittlerweile wie neu: Camps vorbuchen. Das haben wir die letzten Jahre nicht gemacht und nicht gebraucht. Dieses Mal: Die San Parks Seite rauf und runter, Verfügbarkeit in der richtigen Reihenfolge, Campsite mit oder ohne Power, Charlets etc.
Aber mit der Planung steigt auch die Vorfreude und dann geht es am 5.12. mit Rail&Fly problemlos nach FFM. Gut, dass wir reservierte Plätze haben, der Zug wird knallvoll. Bei der Condor haben wir Premium Economy gebucht, am Vorabend eingecheckt und müssen nur noch das Gepäck abgeben.
Da ich nicht mehr ganz so viel Werkzeug und Ersatzteile mitnehme nutzen wir die 25 KG bei weitem nicht aus. Nebenbei: Der Priority Hänger auf die Gepäckabfertigung keinen Einfluß…
Wartezeiten bei der Security gibt es fast gar nicht, auch beim Boarding ist man mit Premium vor dabei. Was sich mir organisatorisch allerdings nicht erschließt. Wäre es nicht besser, den Flieger von hinten nach vorn einsteigen zu lassen, statt mit den ersten paar Gästen die Gänge zu verstopfen ?
Wir starten mit einer Stunde Verspätung weil der Cargolift defekt ist und es in Frankfurt scheinbar nur einen gibt. 200 Pax schauen fünf Männern zu, die mehr oder weniger tatenlos um das havarierte Ding rumstehen. Irgendwann geht es dann doch los.
Trotz sehr guter Beinfreiheit, gutem Essen und freien Getränken schlafe ich wie immer nur schlecht.
In Summe finde ich das Angebot mit 767 Condor eine Bereicherung und würde es der LH mit XL Sitz vorziehen.
6.12.
Die Gepäckausgabe dauert in JNB unerwartet lang, aber natürlich warte Dickson von Bushlore auf uns. Wir fragen spaßeshalber nach Pula an der Wechselstube, bekommen aber nur einen ziemlich unverschämten Kurs. Da wir noch genug haben, ist das kein Problem für uns.
Die Wagenübernahme ist relativ kurz, bis auf das Aufstelldach mit Solarpanel gibt es keine Unterschiede. Dieses Mal ist es ein Automatik mit 104000 km, das hat für mich während der Reise mehr Vor- als Nachteile gehabt.
Schon auf dem Weg zum Einkaufen die erste Fahrprobe: Alle Ampeln sind ausgefallen. Hier vielleicht unvorstellbar, dort funktioniert die abwechselnde Vorfahrt auch bei 4 Fahrspuren in jede Richtung ohne Probleme. Noch mal neu: Wir sind nur zu zweit, ohne Kinder. Trotzdem benötigen wir zwei volle Einkaufswagen. Der Plan sieht vor nach 4 Tagen auf der südafrikanischen Seite des KTP noch ein paar Kleinigkeiten nachzukaufen und dann über KAA und KD 12 nach Mabua zu fahren. D.h. für fast zwei Wochen muß alles mit.
Es ist wolkig und hat geregnet, aber 31° warm als wir um 13.30 loskommen.
Heute geht es noch bis Vryburg, etwa Halbzeit zum KTP. Die A 14 ist nur eine einspurige Strasse mit vielen langsamen Fahrzeugen und der Hilux mit dem kleinen 2,2 L Motor ist beim Überholen auch nicht der schnellste.
Wir haben dort ein Zimmer in der Game View Lodge gebucht. Um 17:30 Uhr kommen wir dort an, ein sehr schönes Guesthouse mit netten Gastgebern.
Zwischen dem endgültigen Verstauen und organisieren des Gepäcks gibt es ein Feierabendbier und wir bestellen vom Lieferdienst leckere Steaks, die wir auf der Terrasse verzehren.
Zur Einstimmung haben wir Blick auf das Wasserloch, ein paar Böcke und später auf das heimische Nashorn. Das ist ja mal ein guter Start.