Reisebericht Krüger Park mit Kindern und Wohnmobil August 2010
Nachdem ich mir viel "Munition" für die Reise mit Kindern im Forum geholt habe, hier der Bericht. Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen Elternteil bei der Argumentation....
Nach der tollen Caprivi – Reise in 2008 war die Sehnsucht nach Afrika schon wieder groß.
Allerdings wollten wir nach einer arbeitsreichen Zeit auch mit unseren Jungs ( 7,5 und 4,5 ) Urlaub machen. Nach einigen Überlegungen zum Thema Malaria ( das einzige Sicherheitsthema, dass uns in Bezug auf die Kinder beschäftigte ), dem für und wieder zum Badeurlaub und dem intensiven Studium der Forum Beiträge kamen wir zu folgenden Schlüssen:
- ja Afrika ist möglich
- wir sind zu spät für KTP und Botsuana ( es waren nur noch vier Wochen )
- die tolle Landschaft und weite Namibias werden die Kinder nicht beeindrucken
- Caprivi, Sambia etc ist etwas zu viel Abendteuer
- Von München gibt´s Nachtdirektflüge nach JBN
- Die Flüge sind verfügbar und nicht zu teuer
- KNP kennen wir gut, sowohl mit einem Nissan Micra auf der Straße als auch mit dem 4x4 auf dem Limpopo Trail
- SAN Parks haben ein super online Buchungssystem
- es ist Winter in SA und Low risk Malaria Zeit
Also viel die Wahl auf 14 Tage Südafrika und eine Durchquerung des Krüger Parks von Nord nach Süd.
Blieb noch die Frage des Fahrzeugs. 4x4 mit Dachzelt ist cool, macht Spaß hat aber einen eingeschränkten Komfort was die Verfügbarkeit von Gepäck und Platz zum Spielen angeht.. Ein Kombi buchen und in den Camps eine Hütte buchen ? Etwas langweilig. Also ein Wohnmobil, da die Straßen im KNP nicht wirklich einen 4x4 benötigen ( zumindest nicht im Winter ), Campen im Vergleich günstig ist und für allen einen Spaßfaktor in Form von Lagerfeuer und Braai bietet.
Nach etwas googeln haben wir über die camperboerse.de ein 4 Personen WoMo bei Bobo Camper in JNB gebucht. Der Preis entspricht einem 4x4 und ist in Verbindung mit den Camppreisen ok.
Die Camps haben wir komplett vorgebucht, da einige innerhalb unserer Recherchezeit schon ausgebucht waren und insgesamt nicht viel Auswahl war.
Das geht über die Sanparks – Seite wirklich super einfach und macht in der Vorbereitung Spaß. Die Route hatte noch einen kleinen Haken rund um Letaba, wobei wir hofften, vor Ort noch umbuchen zu können.
Nächste Frage: Das Auto übernehmen, Einkaufen und hoffen, rechtzeitig Punta Maria zu erreichen oder eine Zwischenübernachtung ? Im Internet gab es nur Campingmöglichkeiten, die entweder zu nah ( nur 100-150 km Nord-östlich ) waren, oder zu weit weg ( 350-450 km ). Letztlich haben wir das Ressort „Die Oog“ bei Naboomspruit gebucht. Knapp 200 km und beheizter Pool. Die Bestätigung kam schnell per Mail, in der allerdings auch auf Beeinträchtigungen durch Umbauarbeiten hingewiesen wurde. Egal, Auswahl gab´s ohnehin nicht und es ist ja nur für eine Nacht. Leider hat die Zeit bis zum Abflug dann nicht mehr für die Wild Card gereicht, die sich für uns schon deutlich rechnete. Aber auf Nachfrage hat mir Anja von Bobo Camper bestätigt, dass wir sie auch bei ihnen vor Ort bekommen. Perfekt, ebenso wie die Bestätigung der Abholung vom Flughafen.
Also noch die Ausrüstungsliste schreiben ( kann ja nicht schaden, Panzerklebeband, Kabelbinder und Werkzeug mitzunehmen ) und die ersten Einkäufe auflisten.
Die Zeit rast und die Vorfreue steigt. Endlich, am Sonntag, war es so weit. Da wir mit SAA flogen, konnten wir relativ kurzfristig zum Flughafen München fahren. Im Lufthansa Terminal, wo auch die SAA abgefertigt wird, ist der Check in kein Problem und in 10 Minuten erledigt.
Die Kinder waren aufgeregt, aber pflegeleicht und schliefen sofort nach dem Start ein. Der Sitzabstand ist auch für mich (185cm ) ok, aber ließen sich die Sitze früher nicht weiter nach hinten neigen ? Ziemlich unbequem und meine Schlafzeit hielt sich trotz des Rotweins in Grenzen. Kurz vor der Landung kam das Frühstück, so wurde die Zeit für die Kinder auch nicht zu lang und runde 12 Stunden nach dem wir den Haustürschlüssel umgedreht haben, waren wir in Südafrika
Wir wurden schon von einer Bobo Mitarbeiterin erwartet, die uns erklärt wo die nächste Bank zum Geldziehen ist und anbot, so lange auf die Kinder aufzupassen. Nach ein paar Minuten Transfer waren wir am Büro und Betriebshof, wo einige WoMos und 4x4 Camper stehen. So auch das von uns bestellte und gut gepflegte WoMo auf Iveco Basis. Ein paar Formalitäten, mit der Kreditkarte die Garantie und Fahrzeugübernahme waren zu klären. Einzige Überraschung: Trotz des bei der camperboerse.de gebuchten Versicherungspaketes zum Ausschluss der Selbstbeteiligung mußten wir eine Versicherung bei Bobo abschließen. Anja, die deutsch spricht, erklärt uns den Unterschied. Die Bobo Versicherung deckt wie jede gleichartige Versicherung die Schäden am Camper etc direkt ab. Unsere gebuchte Versicherung dagegen würde unseren Selbstbehalt ersetzen, den wir aber erst einmal bei Bobo bezahlen müssten. Es macht also Sinn, den Selbstbehalt vor Ort auszuschließen. Schon wieder etwas gelernt.
Nach kurzer Zeit war alles erledigt, das Fahrzeug erklärt ( hat den gleichen Ausbau und Bedienelemente wie in Europa) und übernommen und los ging’s.
Trotz Wegbeschreibung verpassten wir den ersten und einzigen Pick & Pay und waren schon auf der Autobahn. Damit mußten wir die Einkäufe spätestens vor dem Resort erledigen und fanden in Naboomspruit auch einen einigermaßen sortierten Spar Markt. Am Straßenrand kauften wir noch Obst und Gemüse und soviel Holz, wie der Stauraum hergab.
Auf der Fahrt von der Autobahn bis zu „Die Oog“ sahen wir dann doch noch einige Hinweisschilder zu anderen Übernachtungsmöglichkeiten.
Es war außer uns nur ein Platz besetzt und die Bauarbeiten hielten sich in Grenzen. Dafür war das Wasser warm, wir waren fast allein im Pool und die erste Nacht in Afrika begann entspannt.
Km 199 / Fahrzeit inkl Einkauf 4.15 h
Tag 2 > Punta Maria
Um 8.30 Uhr haben wir ausgecheckt und fuhren auf der Autobahn nach Norden. Die Kilometer auf der 524 bis Punta Maria zogen sich ganz schön hin, es regnete leicht und zahlreiche Dörfer waren zu durchfahren. Aber um 14.30 standen wir bei Sonne am Gate.
Die Wette galt: Was werden die ersten Säugetiere sein, die wir sehen ?
Es sind 4 kapitale Büffel, die kurz nach dem Gate an einem Hang stehen.
Wir fuhren ins Camp und suchten nach dem Check in einen Stellplatz. Das Camp war gut gebucht und die Einteilung nicht gleich offensichtlich ( das ging uns noch öfter so ). Trotzdem kamen wir gut unter, markieren den Stellplatz unseren Stühlen und dem Tisch ( Mallorca und die Badehandtücher lassen grüßen ) und gingen nach kurzer Pause auf den ersten Game Drive.
Die nächsten Tieren waren schon wieder Büffel. Ansonsten war das Land wir ausgestorben, aber wunderschön. Am Camp angekommen, verließ gerade eine Büffelherde das Wasserloch direkt am Zaun. Nach Grillen und Sterneschauen rief das ( bequeme ) Bett.
Km 426 inkl Game Drive