Ich entnehme den interessanten Gedankengängen der beiden aktuellen Threads von Lotusblume und Lotta,
dass man zwar sehr gern auf möglichst typisch namibischen Gästefarmen sein will, aber auch irgendwie doch nicht so richtig...
Die Gästefarm soll keine reine TrophäenJagdfarm sein, das kann ich verstehen. Sie soll aber darüber hinaus weder in der Nachbarschaft einer TrophäenJagdfarm sein noch der Besitzer ein Berufsjäger sein oder irgendwie mit Trophäenjagd in Verbindung gebracht werden können. Dann fallen sie durchs Raster.
Das finde ich schwierig.
Auch finde ich es schwierig, zu glauben, auf einer Jagdfarm fände keine Trophäenjagd statt..., - auf jeder Jagdfarm findet Trophäenjagd statt. Auch auf anderen Farmen findet Trophäenjagd statt, wenn es dort genehmigte Abschüsse gibt.
Es addiert sich nun bei der Suche nach geeigneten Gästefarmen, die Abneigung gegen kantige Persönlichkeiten des Farmers, z.B. Mäuser.
Da nützt auch der gute Ruf und das gute Essen nix...
Wir kennen die Gästefarm Tigerquelle, den Mäuser, nicht, - haben aber schon viel gehört, viel Gutes und auch, dass der Mäuser eine recht „eigenwillige“ Persönlichkeit sei.
Nun gibt es ja in Namibia (und anderswo) viele Lodge-/Gästefarmbetreiber, die sehr kantige Persönlichkeiten sind. U.a. z.B. Marius Steiner, der das sehr beliebte Camp Aussicht betreibt.
Oder eben der Mäuser oder VIELE ANDERE, deren Einstellung und Sicht auf das Leben und die Welt man vielleicht nicht teilen kann. Deshalb bleibt ihre gastfreundliche Leistung, dem Kunden/Touristen ein gutes Äquivalent für sein Geld zu bieten, immer noch die gleiche hervorragende.
Das was ich mich schon oft gefragt habe:
Nach welchen Kriterien wird denn jemand, der als „zu speziell, nicht mein Typ“ bezeichnet wird, dann plötzlich zum „no go“...? Wann wird etwas „spezielles“ als so unangenehm empfunden, dass man von einem Aufenthalt abrät, - obwohl alles andere dort O.K. oder gut ist.
Um was geht es dabei?
Muss der Gastgeber sich mehr weichspülen, seine Meinung dem Touristen anpassen? Sind Gastfreundlichkeit, Integrität, Herzenswärme und Hilfsbereitschaft von Menschen nicht ein Konglomerat erster Güte und von einer unangepassten/“spinnerten“ Meinung unabhängig?!
Kann es sein, dass Gästefarmer, die sich mit all ihrer Persönlichkeit eingeben zuviel Einblick in ihr Leben geben? Sollten sie lieber die Gäste mehr für sich allein lassen?
Da sitzt der Widerspruch: Die Gäste wollen den genauen Einblick und dann kommt der Schock. Und die entsprechende Bewertung.
Sind vielleicht auch einige Vorstellungen dem fehlenden Allgemeinwissen geschuldet, was eine Conservancy, also ein Hegegebiet = Jagdgebiet bedeutet? Es bleibt einem ja nicht wirklich verborgen, wenn man in ein umzäuntes Hegegebiet einfährt...
Nur mal so zur Anregung.
Gruß lilytrotter