THEMA: Kenia 2022: Amboseli, Tsavo und den Kili im Blick
28 Jul 2022 20:15 #648089
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  • Beatnick am 28 Jul 2022 20:15
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bayern schorsch schrieb:
Nicht nur tolle Bilder, das kennen wir ja von Dir. Aber Dein Schreibstil ist sowas von köstlich ....
Ganz toller Bericht! :)

Dankeschön! Textlob find' ich ganz besonders toll (Kunststück, weil die Fotos ja meist nicht von mir stammen, sondern von Thomas ;))
Ich freu mich!

Liebe Grüße!
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28 Jul 2022 21:18 #648093
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13.1.: Ein Himmelreich auf dem Hügel

Wie immer am Tag der Weiterreise lassen wir es etwas gemächlicher angehen und frühstücken im Camp. Schwer belagert von vielen unterschiedlichen Vögeln, die sich sogar bis an unsere Teller wagen. Wir sind weit entfernt davon zu füttern, aber auch nicht immer schnell genug, um unsere Toasts vor den unerschrockenen Dieben zu retten. Ich selbst esse morgens sowieso wie ein Spatz. Und so scharre ich schon mit den Hufen, da gießt sich Thomas erst den zweiten Kaffee ein.

Go-away-bird, der beim Frühstück genau das nicht tut, was ihm sein Name eigentlich aufträgt.


Als wir losfahren, dreht Livingstone noch eine größere Schleife ums Camp. Mitten im Nirgendwo latscht einer der Gäste durchs Gras. Ich bin erschrocken. Und dann erleichtert. Zwei bewaffnete Massai sind dabei. Wir sind in diesem Park kaum anderen Menschen begegnet. Nun fühlt es sich merkwürdig an, sie mitten durch den Busch stapfen zu sehen. Als gehörten sie nicht hierher - was wahrscheinlich auch so ist. Walking Safari ist sowieso nicht so meins. In Botswana mussten wir fliehen. Aber das ist eine andere Geschichte.



Noch ist es früh, die Luft kühl. Eine Schar Madagaskar-Spinte hat sich aufgeplustert und guckt verschlafen.







Wir haben es an diesem Tag nicht weit. Und so genießen wir einmal mehr die schöne Morgenstimmung.





Die lange, gerade Piste färbt sich zusehends rot. Ich mag die Kontraste und auch, dass uns der Kili wieder treu auf unserem Weg begleitet. Wenn auch in wachsender Distanz.



Schließlich verlassen wir den Tsavo West über das Maktau Gate. Fahren nur zehn Kilometer auf einer relativ vielbefahrenen Asphaltstraße (sehr ungewohnt!) und dann über das nächste Gate in die Lumo Conservancy hinein. Das 48.000 Hektar kleine private Wildschutzgebiet entstand auf dem Areal ehemaliger Rinderfarmen und bildet einen wichtigen Korridor vor allem für Elefanten.

Wir steuern direkt unsere Unterkunft an, die Lions Bluff Lodge liegt ganz oben auf einem Hügel. Ein äußerst ruppiger und felsiger Weg führt hinauf, und er zieht sich. Ich bin froh, dass ich nicht fahren muss und auch nicht gerade begeistert von dem Gedanken, diese Rumpelei die nächsten Tage viermal täglich zu erdulden.

Ganz rechts unser Traumhaus für drei Tage, die Nummer 1


Ein Luxusproblem, sprichwörtlich. Denn was uns am Ende der Holperei erwartet, übertrifft alle meine Erwartungen. Wir hatten uns auf diese Lodge auf heiße Empfehlung unserer Agentur eingelassen, die zugegebenermaßen mit den Inhabern wirtschaftlich und familiär verbandelt ist.

Die vorherigen Besitzer haben das Areal verkauft, die jetzigen eine brandneue Anlage auf den Berg gebaut. Noch ist nicht alles fertig, von den zwölf in den Hang gezimmerten Chalets sind die letzten noch im Bau. Wovon wir nichts bemerken. Es hat uns aber glaube ich einen kleinen Preisnachlass eingebracht. Was ich deshalb nicht genauer weiß, weil ich mich vorsorglich nur mit dem Endpreis der gesamten Reise beschäftigt habe und nicht mit den einzelnen Posten - aus reinem Selbstschutz.



Die Lions Bluff Lodge ist das Kronjuwel mehrerer Unterkunfts-Möglichkeiten am Berg, auch ein ebenfalls noch im Ausbau befindlicher (Luxus-)Campingplatz (Cheetah) und eine etwas günstigere Selbstversorger-Unit (Leopards Lair) etwas unterhalb der Lodge gehören dazu.

Michaela, die ursprünglich aus Sizilien stammt, empfängt uns mit italienischem Überschwang und einem ebensolchen Redeschwall. Sie ist mir auf Anhieb sympathisch. Sie war zuvor Managerin des Private Wing im ebenfalls sehr stilvollen Mara Bush Camp in der Masai Mara. Wir sind ihr nie begegnet, weil wir seinerzeit im ebenso grandiosen "normalen" Bereich des Camps gewohnt hatten. Der wiederum von Livingstones Bruder gemanagt wird, wie wir nun erfahren. Da schließt sich der Kreis.



Dann tippt mir jemand von hinten auf die Schulter. Es wird besser und besser! Donald war jahrelang die gute Seele im Mara Bush Camp, ein nimmermüder, unglaublich herzlicher Mitarbeiter, der nun hier mit anpackt. Wir freuen uns wie verrückt, ihn wiederzusehen. So unverhofft. Zum Start hat man die Besten der Besten hierher geholt. Das soll unser Schaden nicht sein.



Die Anlage ist ein Traum, bis ins letzte Detail. Auch in unserem riesigen Zelt-Chalet. Braucht man das auf Safari? Sicher nicht. Aber dieses Wohngefühl einmal zu erleben, ist grandios. Und der Blick von Bett, Bad und Terrasse sowieso.



Wir richten uns häuslich ein. Für satte drei Tage. Es ist der Hammer. Hier sind wir nicht auf Reisen, sondern in Ferien. Ist schon recht.



Als wir am Nachmittag hügelabwärts rumpeln, sind wir euphorisch. Und dann auch schnell wieder nicht. Denn die weiten Grasebenen liegen wie ausgestorben. Zumindest fast. Von Elefanten keine Spur. Oft sollen sie hier unter jedem Baum stehen.







Eine riesige Büffelherde, immerhin. Und zum Glück kaum andere Fahrzeuge.





Wir steuern den Lion's Rock an, ein flacher Felsen mitten im platten Land. Früher war er ein beliebter Sundowner-Platz. Man durfte hinauffahren. Jetzt nicht mehr. Was gut ist, denn die Katzen lieben ihn.





Der Name ist Programm, und in den nächsten Tagen wird er das Zentrum unserer Safaris werden. An diesem Abend wissen wir das noch nicht. Und freuen uns über die Löwen, die wir am Felsen und in seiner Umgebung entdecken.



Eine Löwin muss Nachwuchs haben, sie hat Milch. Und ist auf dem Weg zur nächtlichen Jagd. Für uns das Zeichen zum Aufbruch. Morgen ist auch noch ein Tag.



Wir essen auf dem riesigen Sonnendeck, den Kilimanjaro im Blick. Noch sind wir die einzigen Gäste. Werden nach Strich und Faden verwöhnt. Donald ist immer da. Wie macht er das bloß? Am nächsten Tag sollen mehr Gäste kommen, das find' ich gut, ein bisschen Leben. Wir quatschen mit Michaela, mit Livingstone, dann fallen wir ins Bett. Schlafen wie die Babys. Wie auch nicht. Wir sind auf dem Hügel. Dem Himmel ganz nah.

Letzte Änderung: 28 Jul 2022 22:15 von Beatnick.
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29 Jul 2022 23:24 #648146
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Hallo Betti,
den Titel für dieses Kapitel hättest du nicht treffender wählen können. Die Anlage ist ein Traum und Donald ein wahrer Künstler in der Küche. Für das wahnsinnige Frühstück sind wir an den 3 Tagen tatsächlich immer gegen 10.00 Uhr hochgerumpelt. Das musste sein. Die "1" hatten wir auch, kein Wunder, bei uns gab es nur die "1", der Rest war noch nicht fertig. Wie waren somit die einzigen Gäste, und lebten wie die Maden im Speck. Jeden Tag kam etwas Neues hinzu, so z.B. das Mobiliar an der Balustrade vom Deck. So richtig dekadent, abends unter der Outdoor-Dusche zu stehen und dabei auf die unendliche Weite des Reserves zu schauen. Irgendwann wird es dort ein bewirtschaftetes Wasserloch geben, leider war es zu unserer Zeit trocken.
Irgendwann werden wir wiederkommen, die Route vom Safariunternehmen meines Vertrauens liegt schon in meiner Schreibtischschublade.
Vielen Dank für den wundervollen Reisebericht, den ich wie immer sehr gerne verfolge und dabei in Erinnerungen schwelge. Was sind wir doch für Glückspilze, dass wir solche Reisen unternehmen dürfen, das ist nicht selbstverständlich.
"Sorry", dass ich mich mit Kommentaren rar mache. Ich bin mit Leib und Seele frisch gebackene Oma, und unser kleiner Hannes nimmt fast meine gesamte Freizeit in Beschlag, mir fehlt daher oft die Zeit im Forum zu lesen.
Herzliche Grüße
Beate
Reiseberichte:
Patagonien 2020: Zwischen Anden, Pampa und Eis: namibia-forum.ch/for...n-pampa-und-eis.html
Das schönste Ende der Welt-Südafrika März 2017 namibia-forum.ch/for...rika-maerz-2017.html
Südafrika 2018-Ohne Braai gibt es keine Katzen namibia-forum.ch/for...es-keine-katzen.html
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31 Jul 2022 09:41 #648200
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Hallo Beate,

Old Women schrieb:
Irgendwann werden wir wiederkommen, die Route vom Safariunternehmen meines Vertrauens liegt schon in meiner Schreibtischschublade.

Ist es wieder das Safariunternehmen auch unseres Vertrauens?

Old Women schrieb:
Vielen Dank für den wundervollen Reisebericht, den ich wie immer sehr gerne verfolge und dabei in Erinnerungen schwelge. Was sind wir doch für Glückspilze, dass wir solche Reisen unternehmen dürfen, das ist nicht selbstverständlich.

Da sagst du sehr wahre Worte! Und so wie die Dinge sich entwickeln, muss man sich immer glücklicher schätzen.

Old Women schrieb:
Ich bin mit Leib und Seele frisch gebackene Oma, und unser kleiner Hannes nimmt fast meine gesamte Freizeit in Beschlag, mir fehlt daher oft die Zeit im Forum zu lesen.

Das ist doch ein ganz wunderbarer Grund, herzlichen Glückwunsch! :cheer:

Liebe Grüße und einen schönen Sonntag,
Betti
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31 Jul 2022 11:13 #648202
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14./15.1.: Urlaub im Urlaub

Der Morgen am Lions Rock beginnt vielversprechend und mit den namensgebenden Tieren. Wir entdecken drei kleine Löwen, sie sind die Nachkommenschaft der Löwin, auf die wir am Vorabend getroffen waren.





Als sie mit ihrer Familie im Busch auf dem Hügel verschwinden, fahren wir weiter. Es ist jeden Tag heißer geworden, schon gegen 8 Uhr brennt die Sonne vom Himmel, und so steht nicht zu erwarten, dass sich die Katzen so bald noch einmal aus der Deckung wagen.



Wir cruisen durch die Gegend, die eigentlich sehr schön ist, bis auf die Salt Lick Safari Lodge, die mitten in die Landschaft gebaut ist und nicht gerade eine Augenweide. Diese alteingesessene Hotelanlage gehörte einst zur Hilton-Kette und hat mit ihren Türmchen von Weitem etwas Cinderella-ähnliches. Aus der Nähe ist sie eine Beton-Scheußlichkeit auf Pfählen.

Direkt an einer mit Wasser gefüllten, mineralhaltigen Vertiefung gelegen, mag es sogar reizvoll sein, den Elefanten aus dem Zimmer von oben auf den Allerwertesten zu schauen. Das ändert aber nichts daran, dass sie ein Schandfleck ist inmitten eines von Tieren stark frequentierten Areals.

Zumindest in der Theorie, denn in der Praxis herrscht gähnende Leere. Nur drei Elefanten erspähen wir weit weg; was letztlich nicht tragisch ist, denn auf dieser Reise waren die Dickhäuter bislang ein steter Begleiter - und werden es auch wieder sein.





Wir treffen unterwegs unsere Bekannten aus Bulgarien wieder, sie übernachten im benachbarten Taita Hills Reservat, das wir auf unseren Gamedrives mitnutzen können und umgekehrt. Auch sie würden sich ein paar mehr Tiere wünschen, sind aber dennoch zufrieden, weil sie eine endemische Vogelart gesucht und gefunden haben.

In Taita Hills entdecken wir am Fluss eine weitere Löwin mit ebenfalls drei Cubs, die schon etwas größer sind als die der anderen Löwenmutter. Im hohen Gras sind sie jedoch kaum zu erkennen und so fahren wir weiter zu zwei Wasserlöchern, von denen eins ausgetrocknet ist und das andere von Ziegen mit Beschlag belegt. Der junge Hirte wird schon bald Gesellschaft bekommen, eine Staubwolke in einiger Entfernung ist Vorbote der Kühe, die hierher getrieben werden. So ganz verstehe ich das nicht, denn es gibt nach den ausgiebigen Regenfällen auch außerhalb des Schutzgebiets ausreichend Wasser.



Wir fahren etwas vorzeitig auf unseren Hügel zurück und berichten der erstaunten Michaela vom Vieh. Sie ist not amused, denn offenbar war vor der Übernahme der Lodge in ellenlangen Beratungen mit unter anderem diversen Ältestenräten festgelegt worden, nach welchen Regeln im Reservat verfahren werden soll. Es gibt Zeiten für die Herden und auch bestimmte Wege, doch anscheinend hält sich kaum jemand daran. Das kennen wir schon aus Samburu und Buffalo Springs, ein schwieriges Thema überall.

Ich glaube allerdings auch, dass die aktuelle Tierarmut nicht an den Herden, sondern an den Umständen bzw. der Jahreszeit liegt. Elefant, Giraffe und Co. sind einfach gerade woanders unterwegs. Dass es den Korridor gibt, ist dennoch nicht nur eine gute, sondern auch eine wichtige Sache und so nehmen wir die Dinge, wie sie eben sind. So ist die Natur.



Blick von Lions Bluff über Lumo. Ganz links im Bild der schwarze, flache Lions Rock.


Es ist ja auch nicht so, dass man die Zeit hier oben nicht ausfüllen könnte. Und da ich meine (mittlerweile abgeklungene) Erkältung erfolgreich an Thomas weitergereicht habe, legen wir eine ausufernde Mittagspause ein.



Nach dem tollen Lunch und einem heißen "Anti-Erkältungs-Spezialdrink", den der emsige Donald aus Ingwer, Honig, Tee, Chili und anderen Ingredienzien zusammenbraut, haut sich Thomas aufs Ohr und ich drehe meine Runden im Pool. Es könnte schlimmer kommen. ;)





Auch der Nachmittagsdrive fällt kurz aus, es ist leider nicht viel los im Revier, wir schalten auf Erholung.



Ohnehin müssen wir pünktlich zurück sein. Denn Michaela hat sich für den Abend etwas einfallen lassen. Am Mittag sind die großen Holzkohleöfen im Poolbereich fertig geworden, und die werden nun eingeweiht. Mit stimmungsvoller Beleuchtung, Feuerplatz, schwimmenden Kerzen im Pool und Pizza nach Wunsch. Immerhin acht Gäste sind wir an diesem Tag, zwei davon übernachten in Leopard's Lair.

Michaela spielt Ukulele und singt, und das gar nicht schlecht. Sie ist schon eine echte Marke, und unterhaltsam dazu. In der Ferne leuchtet der Kilimanjaro.



Ich unterhalte mich mit zwei Frauen, sie sind frisch angekommen. Waren zwei Tage zuvor noch auf dem Kili. Wow! Sie berichten, wie es war, die eine hat es gut vertragen, die andere wurde höhenkrank. Man sieht es ihr an, sie ist noch leicht angeschwollen. Oben waren sie beide.

Begeistert erzählen sie, aber auch entsetzt. Von den kleinen Gletschern, die da oben noch übrig sind. Noch zehn Jahre, vielleicht etwas mehr, dann sind sie weg. Ist der Kibo nur noch einfach ein hoher, brauner Berg. In Island haben wir das schon erlebt. Sehr traurig.

In der Nacht waren Löwen am Pool, kaum haben wir das Feld geräumt. Berichtet uns am Morgen der Nachtwächter. Um welches Rudel es sich handelt, kann er nicht sagen. Am Lions Rock erklimmt die Löwenmama gerade mit ihren Kleinen den Fels. Vielleicht waren sie zum Trinken bei uns? Der Weg ist nicht sehr weit.



Der Clanchef besetzt schon die Pole Position und überblickt von oben sein Königreich.



Irgendwo im Busch liegt ein Kill. Wir können es riechen, allerdings nicht entdecken. Der Geruch ist penetrant - und bleibt. Egal, wohin wir uns bewegen. Auch als wir schon weit weg sind vom Lions Rock und auf der Suche nach einem Frühstücksplatz, riecht es nach Gammelfleisch. Die Fliegen lieben es, folgen uns in Scharen. Igitt! Mir ist schon leicht blümerant.

Livingstone hält an, legt die Decke auf die Motorhaube. Aber so richtig nach Frühstück ist uns nicht. Auch hier muss ein Kill herumliegen. Obwohl - es riecht unter dem Auto, ich bin fast sicher. Livingstone forscht nach - und wird fündig. Ein kleines, drei Zentimeter langes Stück aus geronnenem Blut klebt im Kotflügel, der den Namen nun auch wirklich verdient.

Wir waren am Felsen wohl durch die Hinterlassenschaften eines Löwen gefahren, und es hatte sich festgesetzt. Livingstone trägt die Quelle allen Übels weit fort von uns, verfolgt von den gierigen Fliegen, dann ist Ruhe. Kleines Teil, große Wirkung. Ich schnappe nach Luft - und habe endlich Appetit. Geht doch.

Von der Decken's hornbill


Später fahren wir auf einen Aussichtshügel, wo man aussteigen darf, aber beim Auto bleiben muss. Schöne An -und Ausblicke, doch es ist brüllend heiß an so exponierter Stelle.







Den Büffeln triefen die Nasen, was die Madenhacker freut. Igitt (schon wieder)...



Am Nachmittag suchen wir die Löwen, leider ohne Erfolg. Dafür viele schöne Vögel.

Hildebrandt's starling






Noch ein Amarula zum Sonnenuntergang, dann schauen wir nach den Bushbabys, die den Hügel bevölkern.



Sie turnen an der Rezeption herum, auf dem Sonnendeck, unter den Reetdächern, aber vor allem dann, wenn sie sich unbeobachtet fühlen. Und so ist es gar nicht leicht, sie gezielt zu entdecken.



Es ist schon unsere letzte Nacht an diesem perfekten Ort. Am nächsten Morgen wollen wir noch einmal extra früh los, um vielleicht auch mehr Tiere zu entdecken. Unser Ziel heißt wieder Lions Rock. Mal sehen, ob er seinem Namen Ehre macht...

Letzte Änderung: 31 Jul 2022 15:59 von Beatnick.
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31 Jul 2022 12:50 #648215
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Du meine Güte, B-B;
was für Fähigkeiten Ihr habt: begabte Geschichtenerzählerin, genialer Fotograf und nun auch noch begnadete/r Dompteur/in! Oder wie habt Ihr das Helmeted Guineafowl dazu bekommen, auf dem Zweig zu balancieren? :woohoo:
So ein wenig Luxus in Afrika ist zwar ein wenig dekadent, aber schon schön, oder? :whistle:
Wir sind diesmal auch 2x in den Genuss bekommen: In der Mabalageti Lodge haben wir für die letzte Nacht ein Upgrade für das Executive Tent bekommen, und in der Serengeti Serena Lodge, in die wir kurzfristig umbuchen mussten, war die Suite günstiger als die Standard rooms. :blink:
Noch mal Danke für den RB!
LG aus Freiburg/Elbe,
Karsten
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RB Kenia 2020 www.namibia-forum.ch...pt-2020.html?start=0
Reisebericht Südtanzania 2013 www.namibia-forum.ch...lft-nicht-immer.html
Kurzbericht 7 Wochen Nam-Bots 2012 www.namibia-forum.ch...wochen-nam-bots.html
Bericht Zimbabwe 1995: ... 30 Tage Gefängnis www.namibia-forum.ch...tage-gefaengnis.html
Reisebericht 2008: 18 Nights in the Bush - ha-ha-ha www.namibia-forum.ch...e-bush-ha-ha-ha.html

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Letzte Änderung: 31 Jul 2022 17:42 von KarstenB.
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