Guten Morgen,
was heißt gut? auf meiner Reise war der nächste Tag dicht bewölkt, von einem Sonnenaufgang konnte man gar nicht sprechen.
6.15 Uhr gehe ich zum Frühstück, das ab 6,00 Uhr bereit sein sollte. Doch keine Spur! Nichts ist da und der Kaffee ist kalt. Es dauert eine „Weile“ bis der Kellner in die Gänge kommt und nach und nach alles heranschleppt, wonach ich frage. Überarbeiten tut er sich aber nicht! Warum auch, ist ja nur ein Gast da! Vor meiner Hütte tummeln sich Sichelhopfe, Glanzstare und zwei Grautokos haben Gefallen am Auto gefunden und bewundern sich im Spiegel und in den Scheiben. Es ist noch zu dunkel für Fotos. 7.00 Uhr verlasse ich Halali, der Himmel ist noch immer komplett bewölkt und kurz vor Goas grast eine Herde Gnus mit vielen gleichaltrigen Jungen, die ich länger beobachte. Es regnet dabei wieder leicht.
Goas war bisher oft das ultimative Wasserloch doch heute, bei leichtem Nieselregen ist das anders. Keine größeren Tiere sind zu sehen, lediglich in der Ferne schleicht eine Hyäne vorbei. Dennoch bleibe ich relativ lange hier, denn es gibt Vögel zu sehen, die ich hier nicht erwartet hätte: Viele Rotschnabelenten, Zwergstrandläufer, Sichelstrandläufer, Kampfläufer, Bruchwasserläufer, Afrikanischer Löffler und etliche weitere, doch wegen Watvögeln bin ich ja eigentlich nicht hier.
Danach fahre ich die weiteren Wasserlöcher Richtung Namutoni ab, auch ohne größeren Erfolg. In Namutoni lege ich eine Toilettenpause ein, kein einziger Mensch ist zu sehen, alles ist still, die sanitären Anlagen sind ziemlich heruntergekommen, Händewaschen ist nicht möglich, da kein Wasser kommt. Dafür funktioniert wenigstens das Desinfektionsgerät.
Weiter geht es nach Klein und Groot Okevi. Dort sind wie so häufig Giraffen zu beobachten. Im Laufe der Zeit lassen sich 7 Giraffen sehen und ein älterer Bulle trinkt lange und lässt sich fotografieren. Ein Schmarotzermilan (Gelbschnabelmilan) kreist über dem Wasser, kommt dann runter zum Trinken und setzt sich dann parat auf einen Strauch.
Leider hat es shon wieder zu regnen begonnen, sodass die Bildqualität nicht so ausfällt, wie ich es mir wünschen würde. Beim Wegfahren schaut dann noch ein Steppenfalke aus dem Gebüsch.
Ich entschließe mich angesichts des trüben Wetters zurück zu fahren und die Wasserlöcher in umgekehrter Reihenfolge wieder aufzusuchen.
Zuerst bin ich in Chudop. Ein Oryx und ein Schakal stehen einträchtig nebeneinander am Wasser und trinken. Ein lustiges Pärchen.
Eine Zeit lang beobachte ich eine Kudu-Herde, die sich dem Wasserloch nähert. Unterwegs zoffen sich zwei Kudubullen – es waren insgesamt vier große Bullen bei der Gruppe – und ein Weibchen schaut interessiert zu. Typisch Frau!
Am Wasser geht es dann aber wieder einträchtig zu.
Als ich wieder auf der Hauptstraße bin, entdecke ich in einer Springbockherde ein Tier mit abnormalem Horn.
Wer hat dem denn das Horn verbogen?
Doch dann die Überraschung des Tages. Ich sehe zwei Adler über der Staße kreisen, fahre langsam, ein weiterer fliegt auf, Was ist da?
Unter einem Busch liegt ein totes Gnu, das schon recht angeknuspert aussieht. Und daneben unter dem anderen Busch ...
Whow! Der Leopard scheint ziemlich erschöpft zu sein, er döst vor sich hin und atmet schwer. Dann bemerkt er wohl, dass da so ein Paparazzi im Auto sitzt und Fotos schießt. Er steht auf, geht ein paar Schritte hinter den Busch und - weg ist er!
Dann mache ich mich auch wieder auf den Weg. An den folgenden Wasserstellen, auch nochmals Goas, gibt es nichts zu berichten. Das Wetter hat umgeschlagen und es brüllend heiß geworden. Für heute reicht es aber auch, also zurück nach Halali, trinken und ausruhen. Vom Leo träumend schlafe ich dann auch ein.
Am Abend fahre ich nicht mehr raus, sondern bleibe im Camp und gehe zum Moringa Wasserloch. Erst ist es lange still und ruhig, einige der anderen Touristen sind schon wieder gegangen, dann kommen Mutter und Kind:
Fast eine Stunde verweilen sie hier und das Jungtier nimmt dabei ein ausgiebiges Bad. Gerade als die beiden gehen wollen, gibt es Gegenverkehr und sie müssen umkehren und in die andere Richtung forschen Schrittes weglaufen. Da kommt eine kleine Eleherde mit noch ganz jungem Nachwuchs entgegen.
Der findet großen Gefallen am Planschen.
Doch trinekn mag er nur an der nahrhaften Mutterbrust.
Und dann geht de Sonne unter. Ein verregneter, aber ereignisreicher Tag geht zu Ende. Am wichtigsten aber sind die Erinnerungen, die man im Herzen mit nach Hause nimmt. Die Szenen, wie die Elefantenmutter sind um ihr Kleines gekümmert hat, bleiben für immer da drin.
Da kann man sich dann getrost zu Bett begeben. Morgen geht es nach Okaukuejo!
Bild bald Burschi