Teil 2 - 12.12.2018 - Mobola Lodge - Sundowner Bootstour
Zurück in der Lodge, erfrischen wir uns kurz in dem Rock Pool, der mit Flusswasser gespeist wird und aufgrund der Steine ziemlich dunkel aussieht... Ich lasse Markus gerne den Vortritt, man weiß ja nie, ob ein Mini-Okavango-Krokodil seinen Weg hierhin gefunden hat...
Dann essen wir eine Kleinigkeit und quälen uns in die Wanderschuhe, da eine Inselwanderung schließlich Teil des heutigen Programmes ist. Der Bootsanleger liegt unterhalb des dritten Chalets, doch als wir eintreffen, ist noch niemand vor Ort... Wir sind sehr gespannt, schließlich haben wir vor unserer Abreise einiges hier im Forum gelesen und des Öfteren war die Rede von rücksichtslosen oder schlecht ausgebildeten Guides, vollen Booten oder sonst was... Obwohl wir am zweiten Tag nicht mehr die einzigen "Lodgegäste" sind (die jungen Leute von der Campsite lasse ich in der Betrachtung mal raus...), rechnen wir nicht damit, dass es besonders voll wird.
Das wir jedoch in den Genuss einer privaten 3-stündigen Tour kommen sollten, damit haben wir auch nicht gerechnet!
Doch dem ist so, Guide Austinus kommt um halb fünf mit einer Kühltasche zum Anleger hinunter und fordert uns auf Platz zu nehmen, wo immer wir möchten...
So legen wir ab und lassen die Lodge erst einmal hinter uns... Das Boot fährt einmal um die kleine Insel herum und so sehen wir die Bar und Terrasse von der Flussseite, außerdem African Darter sowie Egrets.
Und so tuckern wir über den Okavango - und wir können es kaum fassen - mal durch ruhiges, glattes Wasser, mal durch kleine Stromschnellen.
Es gibt immer wieder Inselchen und Felsblöcke im Fluss, doch Austinus entpuppt sich als routinierter Bootsmann, der sein "Reich" auf dem Effeff zu kennen scheint.
Er steuert eine der kleinen Inseln an und macht uns auf ein Krokodil aufmerksam. Meine Güte, ist das ein Brecher!
Nach einer halben Stunde halten wir an einer Insel und starten unsere Wanderung. Man beachte die Kleiderordnung! Im Gegensatz zu Austinus, der mir weißen Polo und Flip Flop unterwegs ist, sehen wir aus, als wollten wir einen mehrtägigen Trail durch schwieriges Gelände machen...
Touris halt - entweder das eine oder das andere Extrem!
Austinus führt uns über die Insel und bittet uns, im Falle eines Falles, den Hippos den Zugang zum Wasser nicht zu versperren. "Okay - machen wir nicht!!!"
Er ist nicht besonders redselig, doch um so mehr wir fragen, umso mehr erzählt er schließlich auch von sich aus und so bleiben wir alle paar Meter stehen und er erzählt über Bäume, Pflanzen, Spuren, Früchte etc.
Auch im Vogelspotten ist er gut - wir jedoch schlecht im Anpirschen und Fotografieren.
Und so widmen wir uns offensichtlicheren Dingen... "Hippoabdruck vs. Schuhgröße 41"
So wandern wir gut eine halbe Stunde einmal über die Insel.
Wir sehen ein Bienennest und erfahren, dass die Einheimischen die Bäume anzünden, um somit die Bienen zu vertreiben und an den Honig zu gelangen.
Mich fasziniert vor Allem die Mimosenpflanze, auch "Don't touch me" genannt, deren Blätter sich bei jeder Berührung unmittelbar zusammenziehen.
Zurück auf dem Boot geht's weiter in östliche Richtung.
Markus und Austinus machen sich einen Spaß daraus, mich permanent abzufragen, auf welcher Seite Angola und wo Namibia liegt...
Ja, woher soll ich denn bitte wissen, welche Insel zu welchem Land gehört?!
Wir sehen mehrere Giant Kingfisher...
...sowie
Raubvögel Greifvögel (danke Matthias, für den Hinweis!
), deren Namen ich nun schon wieder nicht mehr weiß.
Außerdem sehen wir eine Black-crowned night Heron/Nachtreiher
... sowie einen weiteren Reiher, den ich eigentlich auch unter Nachtreiher abgespeichert habe, nun aber ganz anders aussieht?!
Es ist ein Little Bittern/Zwergdommel (Vielen Dank liebe maddy für die Bestimmung!
)
Unsere Fahrt geht immer weiter flussabwärts und wir passieren eine Stromschnelle, müssen jedoch kurz vor der Riverdance Lodge abdrehen. Die "Flussrechte" sind hier klar aufgeteilt!
An einer kleinen Insel, mit äußerst Quarz ähnlichen Sand, legen wir an und trinken unseren Sundowner. Warum ich hier keine weiteren Bilder gemacht habe, kann ich gar nicht sagen...
Dann geht's zurück in Richtung Mobola Lodge, vorbei an etlichen African Dartern in der Abendsonne...
White-breasted Cormorant/Weißbrustkormoran
Sowie diese Rock Pratincole/Halsband-Brachschwalbe, die auf kleinen Inseln im Wasser ihre Nester haben und aktuell ihre Chicks aufziehen.
Auf der namibischen Seite des Flusses sehen wir immer wieder Menschen, die Wäsche waschen oder ihrer eigenen Hygiene nachgehen. Immer mal wieder kommt es wohl auch dazu, dass gerade kleinere Kinder Krokodilen dabei zum Opfer fallen.
So idyllisch die Landschaft wirkt, so wild ist sie zum Teil auch.
Wir erreichen fast den Fährübergang, wo bewaffnete Angolaner überwachen, wer das Land betritt und Justinus hält das Boot an, so dass wir einfach nur die untergehende Sonne beobachten können...
Es ist unheimlich schön und kitschig zugleich... immer wieder ziehen Schwärme von Kuhreihern über uns hinweg, doch die Lichtverhältnisse und das leichte Schaukeln verwischen mir fast jedes Bild.
Wir genießen die Zeit sehr und kehren erst um halb acht wieder an der Lodge ein.
Schnell verräumen wir unsere Sachen ins Chalet und trinken noch zwei große Bier in der Bar. Maja ist wieder zugegen, erzählt viel aus ihrem Leben und beantwortet viele unserer Fragen. Ein schöner Tag, ein schöner Abend!
Nachdem wir alle Bilder überspielt und geduscht haben, fallen wir um halb elf müde ins Bett. Gute Nacht!
gefahrene Kilometer: 155