17. November: Runder Geburtstag im Etosha
Die Nacht ist noch früher beendet als sonst, etwas matt gratuliere ich Thomas zu seinem 50. Wir sind dennoch pünktlich am Wagen, nur noch ein weiteres Paar ist an Bord. Gegen halb sechs verlassen wir das Camp, es ist noch finster, und zu sehen ist - nichts. Nicht viel zumindest, und um es abzukürzen: Es bleibt den gesamten Vormittag über ruhig.
Fleckenuhu...
...mit Familie.
Die Ausbeute ist überschaubar, unsere gute Laune kann das aber nicht verderben. Wir hatten schon so tolle Eindrücke und genießen es, uns ausnahmsweise durch die Gegend kutschieren zu lassen. Unser Guide scheint gefrusteter als wir. Er berichtet, dass viele Leute eine Tour buchen, wenn ihre eigenen Sichtungen spärlich ausfallen und dann übersteigerte Erwartungen haben. Doch die Guides können viel bewirken, aber natürlich auch nicht hexen. Wo nix ist, ist eben nix. Ende.
Zurück in Okaukuejo ist am dortigen Wasserloch fast mehr los als am gesamten Morgen zusammen.
Maskenweber...
...und Gattin.
Wir bleiben einfach ein wenig entspannt sitzen, schließlich holen wir Schlaf nach. Thomas in unserem klimatisierten Häuschen, ich am Pool. Am Nachmittag sind wir wieder startklar.
Springböcke im heiß begehrten Schatten.
Wir fahren hoch zum Okondeka-Wasserloch, wo wir diesmal noch gar nicht waren.
Unter einem Busch schläft ein Löwenrudel. Die Katzen machen trotz längerer Wartezeit allerdings keinerlei Anstalten, sich auch nur ein bisschen zu bewegen und wir beschließen, unser Glück am nächsten Morgen noch einmal zu versuchen.
Rechts vor links: Begegnungen bei Gemsbokvlakte.
Den Abschluss unserer Runde macht wie so oft Nebrownii. Zwei stolze Löwenmänner präsentieren sich im schönsten Abendlicht.
Nach dem Essen vom Buffet, das wir in Ordnung, aber nicht überragend finden, setzen wir uns mit einem Glas Wein und in entspannter Stimmung ans Wasserloch. Es gelingt uns in diesem Jahr viel besser als bei unserem ersten Aufenthalt, das Geschehen auf den gut besetzten Plätzen rechts und links von uns auszublenden. Auch der Eindruck einer Zirkusmanege hat sich verflüchtigt.
Die Show ist beeindruckend. Zwei Löwen liegen im Hintergrund und brüllen sich gegenseitig an. Es wird wohl darum gehen, wer der Chef ist?! Oder natürlich um eine Frau. Die betritt von links die Bühne, trinkt und verschwindet dann wieder, nicht ohne die aufdringlichen Lümmel mit einem imposanten Fauchen zurechtzuweisen. Kein Interesse, das war deutlich.
Die Jungs ziehen sich beleidigt zurück, ab und zu ein Brüllen, die Hyänen antworten mit einem Konzert. Sechs Nashörner kommen nach und nach zum Wasser, trinken, baden, ein naseweises Elefantenkind will sich leichtsinnigerweise mit ihnen anlegen und kann von seiner Erziehungsberechtigten nur mühsam daran gehindert werden. Der Halbstarke wendet sich daraufhin an sein Publikum - an uns - posiert vor dem Zaun und will ihn sogar einreißen. Was zum Glück nicht gelingt. Das Busch-Programm bietet allerhöchstes Niveau und wir freuen uns - so eine Show zum 50., mehr kann man beim besten Willen nicht erwarten...