Durch die Trockenflüsse
Teil 3
06.05.15 Hoarusib Riverbed, Puros Canyon

Mit dem Sonnenaufgang stehen wir wieder auf. Es war unsere 3. Nacht, die wir in der „Wildnis“ und ohne sanitäre Einrichtungen verbrachten.
Unsere Dusche ist wieder der Wassertank an unserem Auto.






Good morning Africa! Wie wir das lieben.




Alles ist so friedlich und ruhig.
Nur ein paar Spuren zeigen uns, dass wir nicht alleine in diesem malerischen Tal sind.





Noch herrscht absolute Stille, doch schon bald machen uns ein paar Schildraben lautstark darauf aufmerksam, dass wir in ihr Wohnzimmer eingedrungen sind.




Sorry, tut uns leid. Wir sind ja auch gleich wieder weg.
Nach dem Frühstück nehmen wir unsere heutige Etappe, die uns nach Puros führt, in Angriff.
Ich freue mich schon sehr auf diesen Abschnitt.


Auch hier zeigt sich die Natur von ihrer schönsten Seite und immer wieder bleiben wir stehen und sind einfach nur fasziniert davon.




Diesmal fahren Claudia und Axel vor. Plötzlich bleiben sie stehen, springen aus dem Auto und schauen auf den Boden.
Ein Chamäleon kreuzt unseren Weg.
Es ist das erste Chamäleon, das WIR in freier Natur sehen. Wir sind total begeistert. Auch wenn Axel und Claudia es als erstes entdeckt haben, ist es für uns ein „selbst“ gesichtetes Tier.
Für mich ist es etwas Anderes, ob ich ein Tier selbst entdecke, oder ob ich es „serviert“ bekomme.
Nun stürzen wir 4 uns auf das arme Tier und fotografieren es von allen Seiten. Dies gefällt ihm nicht sonderlich, denn es nimmt sofort eine schwarze Farbe an.








Und während Axel, Claudia und ich mehr oder weniger auf dem Boden liegen um es zu fotografieren, kommt plötzlich Piepmatz angeflattert.
Setzt sich keck neben das Chamäleon und schaut uns herausfordernd an.
So als wollte es sagen "Hallo, ich bin auch noch da!“




Und um seine Kühnheit zu unterstreichen setzt er sich erst auf die Hose von Jürgen. Dann landet er auf meinem Rücken und zu guter letzt, fliegt er in Claxens Auto hinein.





Nach gefühlten 1000 Bildern setzen wir unsere Fahrt fort.

Die Landschaft ist einzigartig - Weite soweit das Auge reicht.


















Hier kann man den Wasserlauf an dem grünen Streifen der Pflanzen erahnen.





Ein Spaßvogel hat hier das Geweih eines Kudus eingegraben.





Vorbei am New Schoenmanscamp fahren wir langsam in den Canyon ein.





Welche Abwechslung für das Auge.
Überall ist es grün. Der Hoarusib fließt.
















Wir testen den Untergrund und fahren hinein.





Mit 2 Autos ist das herrlich entspannt.

Landschaftlich ist dieser Abschnitt ein absoluter Traum. °Kneif mich, damit ich weiß, dass ich nicht träume.°







Wir kommen nicht wirklich schnell voran, da wir hinter jeder Biegung stehen bleiben um ein Bild zu machen oder um nur zu staunen und zu bewundern.


Manche Passagen sind schon grenzwertig, zumal nach der Wasserdurchfahrt meist ein steiler, matschiger Anstieg folgt.




Doch Jürgen und Axel meistern dies bravourös.













Nach dem Durchqueren des Canyons .













Es war ein fantastisches Erlebnis.



Am frühen Nachmittag erreichen wir dann Puros.







Und wieder ein Kontrast.
Das üppige Grün ist verschwunden. Hier ist es wieder trocken und staubig.

In der Manchester United Trading Bar & Mark genehmigen wir uns erst einmal Savanna.







Wir sind noch vollkommen von der wunderschönen Natur beeindruckt und glücklich, dass alles so gut geklappt hat.

Während Claudia und Axel schon auf die Campsite fahren, wollen wir sicherheitshalber noch etwas Diesel nachtanken.
Ich hatte mir die „Tankstelle“ in Puros markiert und wir sind nun etwas irritiert, als wir keine sehen.
Auf unsere Nachfrage wird uns der Dieselverkäufer vorgestellt.





Gemeinsam fahren wir dann zu seiner „Tankstelle“. Da in unserem Auto kein Sitzplatz mehr frei ist, nimmt er kurzerhand auf der Motorhaube platz und zeigt uns den Weg zu seinem Haus.




Hier wird der Diesel aus Fässern in Kanister gepumpt und dann damit das Auto betankt.




Wir kaufen 20 l Diesel für 500 Dollar. Dies ist nun nicht gerade ein Schnäppchen, gibt uns aber ein sicheres Gefühl.
Und während die Männer das Auto betanken, unterhalte ich mich mit der Ehefrau des „Dieselmannes.“
Ich erfahre, dass in Puros ca. 250-300 Personen wohnen und dass momentan gerade Ferien sind, weshalb die Kinder auch alle zu Hause sind.
Wir verschenken noch Kugelschreiber und Lineale an die Kinder und fragen ob sie auch Interesse an Sonnenbrillen hätten. Welch eine Frage. Stolz präsentieren sie sich mit den neuen Sonnenbrillen.







Natürlich zeigen sie uns noch den Weg zur Campsite und damit verabschieden wir uns von ihnen.


Claudia und Axel haben derweil schon unsere gemeinsame Campsite „besetzt“.
Wir erhalten Campsite Nr. 4 . Dusche und WC sind sehr schön in einem Baum „versteckt“.







Leider sind die Wüstenelefanten auf Grund der Trockenheit weitergezogen und nicht mehr in diesem Gebiet.

Zum Sundowner fahren wir zu dem Hoarusib Viewpoint auf der Jan Joubert Koppie.
Von hier oben haben wir einen wunderschönen Blick über das Tal.




Himba Cultural Village.





In tiefen Orangetönen geht die Sonne hinter den Bergen unter.




Und gerade als wir aufbrechen wollen ziehen 5 Giraffen im letzten Tageslicht gemächlich durch das Tal.




Und dann trauen wir unseren Augen kaum. Eine braune Zottelhyäne. Unsere erste!! Leider weit entfernt und in schlechtem Licht. Daher auch ohne Beweisfoto von mir.

Zufrieden fahren wir zur Campsite zurück, rangieren unsere Autos und bereiten das Abendessen zu.
Auf der benachbarten Campsite stehen Südafrikaner, die ständig ihre Autos rangieren und den Motor laufen lassen.
Dies nervt schon ein wenig. Glücklicherweise gehen sie früh schlafen.

Ich denke, sie waren mit uns als Nachbarn diese Nacht aber auch nicht sonderlich froh.


Lange sitzen wir zusammen und lassen die vergangenen Tage Revue passieren.
Wir beschließen unseren letzten gemeinsamen Abend mit ein paar Bierchen, etwas Wein und Whiskey zum Desinfizieren
Gegen 23.00 Uhr klettern wir in unsere Dachzelte. Solange waren wir hier in Afrika noch nie wach.

Morgen werden sich unsere Wege wieder trennen.
Es waren wunderschöne Tage, die wir in den Trockenflusstälern gemeinsam verbracht haben!!

Wir sind sicher, dass wir hierher bestimmt wieder zurückkommen werden.

WOW, Dagmar, wo fange ich an? Das Chamäleon ist toll! Und die wunderschöne Landschaft, man merkt, wie Du das liebst! Die Wasserdurchfahrt ist ja auch nicht ohne gewesen, nicht schlecht
Und last but not least, sehr nettes Bild von Euch, Mädels!!!
Wirklich ein sehr schöner Bericht! Freue mich auf mehr!
LG Alexa

Liebe Dagmar & Jürgen,

das ist so breathtaking schön, mir fehlen echt die Worte.
Drum sage ich nur: Danke für dieses magische Erlebnis.

Liebe Grüße
Guggu

Guten Morgen take-off,
danke für die ausführliche Beschreibung der Route.
Wir werden sie im September vom Marienflusstal nach Süden fahren, dann leider im wenig grünen Zustand.
Bitte weiter so.
Gruß
Claus

Hui Dagmar, Eure Strecke - bzw. die Fotos davon - sieht klasse aus! Mein Neid sei mit Euch (wenn ich groß bin, will ich das auch mal machen)

Von welchem Tier waren eigentlich die Spuren?? Giraffe? Ihr bräuchtet auch so eine Wildkamera wie Martina und Ralf, wenn Ihr in solch einsamen Gegenden zeltet. Man will doch wissen, auf wessen Grund und Boden man steht, oder?? Oder besser nicht???

Bin gespannt wie es bei Euch weitergeht - bis dahin liebe Grüße von Bele

Was soll man da schreiben? Einfach nur schön.... wir wollen da auch wieder hin

Und mit zwei Autos scheints ja noch mehr Spass zu machen

Danke fürs Schreiben und Zeigen.

Grüße von

Ralf + Martina