THEMA: Menschen, Tiere, Emotionen - Kaokoland & Caprivi
23 Jun 2015 08:47 #389290
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  • Applegreen am 23 Jun 2015 08:47
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Hallo Dagmar und Jürgen,

vielen Dank für diesen in jeder Hinsicht außergewöhnlich schönen Bericht!




Liebe Grüße
Sabine
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23 Jun 2015 11:17 #389312
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  • BMW am 23 Jun 2015 11:17
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Guten Tag Dagmar,

.........hoffe schon, dass in ETAMBURA der längst angekündigte Solarfridge in der Lounge

eingerichtet ist :) :) :laugh: :laugh: :) :) für Euch Fridge-geschädigte Reisende nicht

zu unterschätzen :laugh: :laugh: :P :)

ein deja-vue für uns in Etambura........

mit Grüssen,

BMW
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23 Jun 2015 12:05 #389316
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  • Tinochika am 23 Jun 2015 12:05
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Hallo Dagmar,

mit Deinem schönen Bericht und Fotos von Etambura weckst Du bei uns viele Erinnerungen wach. Wir müssen leider noch 10 Reisetage warten, bis wir auch dort sind :)
Ich bin schon neugierig, was ihr an Eurem zweiten Tag in Etambura so alles erlebt.

LG Hartwig
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23 Jun 2015 16:58 #389361
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  • La Leona am 23 Jun 2015 16:58
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hallo take-offs
es ist sehr schön an Eurer Reise teilhaben zu dürfen. Vieles verbindet uns: vorneweg ein ausgestiegener Kühlschrank vor Abreise ins Damaraland und Kaokoveld und schöne Erinnerungen werden wach vom Crowther Trail, den einsamen Tagen und Nächten in den Trockenflüssen, Etambura, die Community in Puros, und und und

Aber vorallem die Lust am wild campen und die Freude an den kleinen Wunder der hier so grossen Natur.

Es ist schön dass Ihr zu viert fahren konntet, neben netter Gesellschaft kann man vorallem die schwierigeren Streckenabschnitte einfach viel entspannter fahren und geniessen wenn man backup hat.

Ich freue mich auf die Fortsetzung
La Leona
Gruss Leona
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24 Jun 2015 10:55 #389443
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Es freut mich, dass ihr genauso viel Spaß und Gefallen an unserer Reise habt, wie wir sie hatten.

@ Guggu
Vielen Dank für deine netten Worte. Es freut mich, dass dir der Bericht und die Bilder gefallen.

@ Bele
Ansonsten: so kann ein Himba-Besuch also auch sein.... wie schön, dass es das noch gibt!

Für uns stehen immer die Menschen im Vordergrund. Wir überlegen ob wir uns in umgekehrter Situation wohlfühlen würden. Wenn ja - dann ist es ok. Wenn nein - verlassen wir die Situation.
Auf unseren Reisen haben wir schon viele unterschiedliche Menschen und Kulturen kennengelernt. Wir sind neugierig auf andere Kulturen, haben keinerlei Berührungsängste und sind immer offen etwas zu Lernen. Lachen und Freundlichkeit verbindet. Für die Himba im Kaokoveld hoffe ich, dass sie ihren Stolz und ihre Würde durch den Wandel der Zeit mitnehmen können.

@ casimodo
Ich bin ja bekannterweise reiseberichtsatt, aber mit Euch mitzureisen macht echt Freude
Das freut mich sehr, dass dir unsere Reise gefällt.

@ Eulenmuckel
Danke für den netten Kommentar.

@ Applegreen
:blush: Danke

@ BMW
hoffe schon, dass in ETAMBURA der längst angekündigte Solarfridge in der Lounge eingerichtet ist
Leider nicht. Wir durften den "Gemeinschaftskühlschrank" in der Küche benutzen.
Die Küche soll demnächst ausgebaut werden.

@ Tinochika
Relaxt - lieber Hartwig - haben wir am 2. Tag. Fast nur relaxt.

@ La Leona
Vielen Dank für deinen Kommentar. Ich hatte vor Abreise deine Reiseberichte nochmals studiert. Du warst durch deine Hilfe nicht unbeteiligt, dass wir diese Strecke in Angriff genommen hatten.
Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

Zu den Reiseberichten:
www.namibia-forum.ch...n-afrika.html#471572
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24 Jun 2015 21:04 #389544
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08.05.2015 Etambura

Uns so schön die Sonne abends untergeht, so wunderschön geht sie morgens auch wieder auf.




Dieses Schauspiel können wir, für uns Camper ungewohnt, diesmal aus dem Bett bewundern!
Wir haben uns für Etambura auf Grund der vielen begeisterten Berichte von euch entschieden. Und diese Entscheidung war goldrichtig.
Denn nach 4 Tagen Wildnis tut auch eine richtige Dusche zur Abwechslung mal wieder richtig gut. :whistle:
Etambura ist wirklich ein Traum.

Da die letzten Tage doch sehr fahrintensiv waren, haben wir uns dazu entschlossen auf Etambura nur zu relaxen. Wir lassen Red drum, Red drum sein und bleiben einfach hier. Es muss ja schließlich noch einen Grund geben, nochmal in dieses absolut traumhafte Gebiet zu fahren. :lol:

Heute wollen wir mit Henry eine Wanderung zu den Viehtränken der hier ansässigen Himba machen.
Vorher erkundige ich mich noch bei Maggi, ob Sandalen als Fußbekleidung ok sind.
Leider müssen wir uns schon jetzt von Maggi verabschieden, da sie und Garth sich auf den Weg machen, um die Zustimmung zu erhalten Gelder zu sammeln, womit dann erst die Küche auf Etambura ausgebaut werden soll. Danach ein eigenes Wasserloch und zum Schluss soll irgendwann ein Pool folgen. Der Pool ist in meinen Augen im Kaokoveld fehl am Platz. In einem Gebiet, in dem Menschen kilometerweit laufen, um an Wasser zu kommen, ist dies für mich nicht nachvollziehbar.

Die Wanderung mit Henry durch das unwegsame Kaokoveld zeigt uns die Schönheit der Natur noch einmal ganz anders.
Henry, selbst ein Himba, kennt das Land natürlich wie seine Hosentasche. Er nennt uns jeden Baum mit Namen und erklärt uns, wofür dieser von den Himba verwendet wird. Die einen Bäume sind auf Grund ihres harten Holzes zum Bau der Hütten geeignet, andere dienen den Himba als Wasserquelle.
Und obwohl ich mich botanisch etwas auskenne, habe ich alle Namen vergessen.












In der roten Sandfläche erklärt er uns, dürfen keine Tiere gejagt werden da sie hier keine Möglichkeit haben zu entkommen und so haben die Chiefs gemeinsam beschlossen, dass es eine jagdfreie Zone ist. Naturschutz nach Himbaart.




Auch wurde in Sichtnähe zu Etambura ein Krankenhaus gebaut, das nächstes Jahr in Betrieb genommen werden soll.
Dies ist für die hier lebenden Menschen ein großer Fortschritt.
Er erzählt und erklärt und nach ca. 1 Stunde kommen wir im Tal an.

Oh je, hier stehen die Kühe der Himba und warten darauf mit Wasser versorgt zu werden. Nun ist es so, dass ich gerne nach Afrika reise und wirklich nie ängstlich bin – aber vor Kühen habe ich Angst.
Dies kann ich einem Himba natürlich nicht sagen. Dann wäre ich gleich unten durch.
Also nehme ich meinen ganzen Mut zusammen und schreite wie er und Jürgen mitten durch die Kuhherde hindurch. Steht mir eine im Weg, klatsche ich in die Hände, genauso machen es die Himba auch. Und siehe da … afrikanische Kühe sind anders.








Wir erreichen die Tränke. Es gibt 2 tiefe Wasserlöcher, die mit Ästen gesichert sind. In den Wasserlöchern stehen Baumstämmen, die als Leiter dienen. Normalerweise erklärt uns Henry, betätigen 3 Personen die Tränke. Der erste Mann steht ganz unten und schöpft das Wasser, gibt den Eimer dann weiter an die zweite Person, die in der Mitte steht und diese gibt den Eimer dann an die dritte Person weiter, die dann den Trog füllt. Die ersten 5 Kühe kommen dann zur Tränke. Ist der Trog leer, werden sie weggetrieben und die nächsten 5 Kühe kommen und das mühsame Wasserschöpfen beginnt von vorne.







Ich sitze alleine mit Henry am Wasserloch und vertreibe mir zwischenzeitlich die Zeit mit dem Fotografieren der vielen Vögel.











Jürgen sitzt etwas entfernt im Schatten eines Baumes.
Dann bringt Henry mich fast etwas in Verlegenheit. „Wie wird denn bei euch zu Hause das Wasser gefördert“ möchte er wissen. „durch Windräder oder mit Pumpen“. Puh … da hat er mich aber auf dem linken Fuß erwischt. :ohmy:
„Es kommt aus dem Wasserhahn“ wäre fast meine spontane Antwort gewesen. Doch ich besinne mich und erkläre ihm, dass es bei uns viele Flüsse und Seen gibt und daraus das Wasser gefördert wird. Mir wird wiedermal bewusst, wie wenig ich mich doch mit den Annehmlichkeiten unserer Zivilisation im Detail auseinandersetze.

Langsam wird es auch mir zu heiß und ich ziehe es auch vor, mich zu Jürgen in den Schatten des Baumes zu setzen. Während wir da sitzen und uns unterhalten kommt eine junge Himbafrau mit 3 Kindern, zum Teil barfuß, durch das steinige Tal zum Wasserholen. Als Wasserbehälter dienen allerdings nicht mehr die traditionell aus Bäumen hergestellten Behältnisse, sondern Plastikkanister. Für sie ein Zeichen des Fortschrittes. Und diese Kanister werden auch immer so gestellt, dass sie möglichst auf einem Bild sichtbar sind.



Sie kommt auf uns zu und setzt sich ebenfalls unter den Baum. Erst jetzt bemerken wir, dass wir unter „ihrem“ Baum sitzen. Überall sind Überreste der roten Farbe.
Während die Kinder zum Wasserloch laufen um Wasser zu schöpfen, packt sie ihren Mahlstein und die roten Steine aus und beginnt diese zu pulverisieren.











Ich kann nicht einschätzen, ob es eine Tätigkeit für Touristen war oder ob sie dies immer so macht.
Mit Hilfe von Henry unterhalten wir uns etwas mit ihr.
Dann fragt sie uns nach Medikamenten gegen Kopfschmerzen.
Erstens waren wir auf ein Zusammentreffen mit Himba nicht vorbereitet denn wir hatten außer der Kamera und Getränken nichts dabei.
Und zweitens weiß ich auch nicht, ob ich ihr Medikamente gegeben hätte.
Doch diese Frage dreht wieder das Gedankenkarrussel in meinem Kopf.
Was ist gut, was ist schlecht? Wo macht Fortschritt Sinn und wo nicht? Was machen diese Menschen im Falle einer Krankheit?...

Ja, es gibt vieles, was ich noch gerne über dieses Volk, das schon so lange in dieser unwirtschaftlichen Region überlebt hat, wissen möchte. Aber irgendwie verbietet es mir mein Respekt zu viele Fragen zu stellen.







Als die Sonne schon hoch am Himmel steht, treten wir unseren Heimweg an. Der Rückweg, der bergauf geht, ist bedeutend anstrengender als der Hinweg.
Und immer wieder bleiben wir stehen, um diese schöne Landschaft tief in uns aufzunehmen.

Den Nachmittag verbringen wir gemütlich in der Lodge. Wir sitzen einfach nur da und genießen.




Und so schön wie der Tag begonnen hat, verabschiedet er sich auch wieder.


Gefahren: 0 km
Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

Zu den Reiseberichten:
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Letzte Änderung: 24 Jun 2015 21:36 von take-off.
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