2.August von Nossob nach Twee Rivieren
Die Nacht verlief ziemlich unruhig, ein kleines Baby in der Zeltstadt von gegenüber heulte die ganze Nacht immer wieder, beruhigte sich auch durch das „Schschsch“ der Mutter nicht – es klang nach starken Schmerzen. Die Eltern fuhren sehr früh am Morgen weg und ließen ihr Zelt stehen. Das sah nach etwas Ernsthafterem aus als Blähungen und Zahnen.
Wir fuhren nach dem Frühstück Richtung Twee Rivieren und sahen unterwegs Oryxe mit noch braunen, knuffigen Kälbern. Ein paar Tüpfelhyänen lungerten um einen Eland-Riss herum und wurden von Schakalen belauert. Einer traute sich, einen Knochen zu stehlen, ließ seine Beute aber ganz schnell fallen, als eine Hyäne hinter ihm her hetzte.
Heute wurde uns auch klar, warum Singhabichte Singhabichte heißen. Einer dieser – in diesem Jahr sehr zahlreichen – Exemplare saß auf einem abgestorbenen Baum und stieß, für menschliche Ohren nicht unbedingt nach „Singen“ klingende, Locklaute aus. Prompt kam sein Partner angeflogen. Sie balzten also schon.
Wir sahen Kuhantilopen und Sekretäre.
In Twee Rivieren bezogen wir unseren Platz unter einem Baum voller Mahaliwebernester. Das gefiel einem der Bewohner überhaupt nicht, denn er spiegelte sich in dem Chrom des Außenspiegels und hackte wütend auf seinen vermeintlichen Rivalen ein. Er regte sich derart auf, dass wir schließlich die Spiegel mit Plastiktüten zuhängten. Danach war Frieden; vermeintlicher Eindringling wurde erfolgreich verjagt.