THEMA: Let’s go for the Gabelracke (Botswana 10-2022).
25 Dez 2022 17:16 #658166
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Kudu schrieb:
Da ich selber kein Botswana-Spezialist bin und mein Netzwerk dorthin höchst bescheiden ist, war ich unendlich froh, im Hintergrund ein Heinzelmännchen (also richtigerweise gesagt: ein HeinzelFRAUCHEN) als Hilfe gehabt zu haben, welche selber auch schon mit Bushways unterwegs war (und wieder sein wird) und hier im Forum bestens bekannt ist. Danke vielmals!!!

Hallo Kudu, du weißt ja, dass mir das Planen mit dir sehr viel Spaß gemacht hat (auch wenn ich natürlich bis zu deiner Rückkehr, bzw. deinen Meldungen von unterwegs ein bisschen Bauchdrücken hatte, ob auch wirklich alles schön wird....), von daher: Gern geschehen!!! :) Und ich habe ja von dir im Gegenzug auch einige Kaokoveld-Infos bekommen....!

Was mich besonders freut, ist die Tatsache, dass es jetzt einen Direktflug von Europa nach Maun zu geben scheint :whistle: B) :silly: - da warte ich schon lange drauf!



Liebe Grüße vom Heinzelfrauchen :laugh: (so wurde ich noch nie genannt!)
Letzte Änderung: 25 Dez 2022 17:16 von Champagner.
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25 Dez 2022 17:21 #658167
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Kapitel 4 – «Ankunft in Maun – mit fehlendem Gepäck» (20.10.2022)

Der Flug nach Johannesburg war halt ein Flug, wie es ein Langstreckenflug nun mal ist. Das Warten bis zum Abflug nach Maun verkürzen wir uns im Austauschen von Neuigkeiten – bei acht Leuten gibt es immer einiges zu erzählen. Und auf den zwei Stunden Flug nach Maun können wir schon mal von oben unser Ziel durch das Flugzeug-Fensterchen anvisieren.


Botswana wir kommen (Landeanflug Maun)

Die Anreise geht also bestens vor sich und unser Guide Moscow erwartet uns mit der Tafel «Bushways Buehler x8». Aber dann ein erster Paukenschlag: Die Tasche von Irma erscheint nicht auf dem Gepäckband. Wir müssen bei einer Art Lost-Baggage-Stelle Meldung erstatten und den Kontakt zum Bushways-Office erstellen. Moscow kennt das Malheur von früheren Reisen und kann die Situation beruhigen, da bis jetzt das Gepäck fast immer am Folgetag in Maun eintraf.

Wir acht verlassen also den Flughafen mit sieben Taschen, fahren zu einem Einkaufszentrum, wo wir uns mit ein paar Pulas aus dem ATM bereichern, Irma das Allernötigste einkaufen kann für die nächsten Tage und wir alle uns mit ein paar süssen oder salzigen Snacks und Peacefull Sleep Dosen ausstatten.

Auf dem Parkplatz erhalten wir von einem Bushways-Mitarbeiter für Irma einen Schlafsack, den Moscow telefonisch bestellt hat. Was für ein Service. Ich habe bereits ein sehr gutes Gefühl mit unserem Guide.

Dann geht’s raus aus Maun, Richtung Nordosten. Immer spärlicher wird die Besiedlung des 58’000-Seelen-Städchens, und bald schon sehen wir erste Tiere am Rand der Strasse, sogar einmal Elefanten.


unser erster Elefant

Nicht mal drei Stunden nach der Landung in Botswana treffen wir bei der Kaziikini Community Campsite ein. Unsere Blicke werden natürlich magisch angezogen von den Elefanten, die am zaunlosen Wasserloch stehen. Aber erstmal beziehen wir die zwei Fixed-Tents mit Ensuite Bad – man: tönt das snobbish – ein Doppel-Dome-Zelt und zwei single-Dome-Zelte. Letztere sind je ein wenig grösser als die normalen Dome-Zelte, da darin grosse Matratzen mit Bettzeug auf uns warten. Die Einweisung durch den Camp-Manager ist etwas schlampig; Moscow und wir müssen ein paarmal nachfragen, wo es denn lang geht und welches nun unsere Zelte und Häuschen sind. Aber schlussendlich erhalten wir alles genau so, wie bestellt. Und alle Unterkünfte sind sauber und zweckmässig.

Beim Öffnen der Tasche bemerken Nora und ich, dass bei unseren Taschen Sachen fehlen: WC-Rolle, Sackmesser, Proviantbox (Nussmischungen, Müesliriegel, Bündner Nusstörtli!). Vermutlich haben die Sachen am Tambo Airport einen neuen Besitzer bekommen…

Wir haben noch ein wenig Zeit, um uns umzuschauen. Obwohl nahe (vielleicht 100m) an der Strasse zum South Gate es Moremi gelegen, fühlen wir uns bereits im Busch angekommen. Nebst dem Kommen und Gehen der Elefanten sehen wir auch Impalas und diesen oder jenen Vogel (ich meine wirklich die Federtiere ). Und es riecht so richtig nach Afrika. Den Sound machen wie üblich die Frankolins und Tokos.


Elefanten gucken am Kaziikini-Wasserloch

Das Abendessen nehmen wir im Restaurant des Camps ein. Es gibt Essen vom Buffet, welches ok ist, aber uns nicht vom Hocker haut. Die Atmosphäre ist etwas lieblos, Personal (oder Freunde und Kollegen) lehnt gelangweilt am Geländer. Bestelltes Getränk kommt nicht; in Gedanken sehe ich Sprechblasen «wie lange bleiben die, bis wir endlich Feierabend machen können?». (Für uns als Gruppe mit Essen im Restaurant und somit Kontakt zu Personal würde ich wohl Kaziikini nicht zur ersten Wahl zählen; wäre ich als Selbstfahrer und -versorger unterwegs, dann aufgrund der Lage und des Wasserlochs auf jeden Fall gerne wieder).

Müde von der doch langen Anreise ist es noch nicht mal Farmers Midnight (21.00), als wir uns alle schlafen legen.
Letzte Änderung: 27 Dez 2022 09:34 von Kudu.
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25 Dez 2022 17:36 #658168
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Kapitel 5 – «zum Auftakt grad mal Wildhunde» (21.10.2022, Morgen)

Das Frühstück – wieder im Restaurant – ist auf 6:30 angesetzt. Das Aufstehen fällt uns allen leicht. Wir sind alle so busch- und safari-hungrig, dass wir es kaum erwarten können, hier endlich Richtung Moremi abzufahren.

Zuerst gibt es aber ein wenig Unruhe: Bernd wird die Kamera gestohlen. Er hatte sie während dem Abendessen über die Stuhllehne gehängt gehabt. Am Morgen will er sie im Restaurant holen – aber weg ist sie! Grosse Aufregung. Aber bald löst sich die Situation auf. Nora, seine Frau hatte die herrenlose Kamera gesehen und sie sicherheitshalber schon mal mitgenommen. Kommunikation gut, alles gut :) . Und wie es sich gehört, hat sich Bernd bei allen (auch dem aufgescheuchten Personal) gebührend endschuldigt.

Unterdessen macht Anita noch ein schönes Elefantenbild:


elefantisches Morgen-Geplänkel

Aber endlich, um 7.30, geht es los. Bereits hat Chicco – unser Camp Assistent und Koch – unsere Taschen im Anhänger eingeladen und wir acht verteilen uns auf die vier Sitzreihen. Wir werden jeden Tag im freestyle-System wechseln. Ein fixes Rotations-System haben wir nicht.

Unter den Sitzbänken ist der Platz gut genutzt. Vor allem Reihe 1 ist «interessant»: Kühltruhe mit unseren Getränken (natürlich nur ein kleiner Teil davon). Diese hat Bushways im Vorfeld für uns eingekauft und bereits im Auto verstaut. Auch Sitzbank Reihe 4 ist wichtig: Wassertank. Und so ist der Stauraum überall zweckmässig genutzt.

Vor jedem Sitzplatz hat es in der Rückenlehne der vorderen Reihe Fächer, wo Flaschen, Kekse, Bücher, etc. untergebracht werden können.

Als Überraschung hat uns Bushways für jede Person bereits vor der Abfahrt eine gläserne Trinkflasche – mit eingraviertem Bushways-Logo (Hyäne=grosser Wunsch von Bernd) – reingesteckt. Diese Flasche wird wohl in Zukunft beim einen oder anderen auf dem Bürotisch als Wasserflasche Erinnerungen an die Reise wecken.

Aber jetzt geht’s wirklich los. Mit beim Auto nach vorne herunter geklappter Frontscheibe fahren wir Richtung Moremi South Gate, welches wir nach einer halben Stunde erreichen und wir dürfen uns inklusive Passnummern einschreiben.
Bald schon sehen wir Elefanten, Giraffen, Impalas.


Sprung-Impala

Keine Stunde oder zwei im Park drin treffen wir auf ein Rudel Wildhunde, welches sich unter Sträuchern von der nächtlichen Jagd erholt. Es ist nicht das letzte Mal, dass ich sage: «Als Selbstfahrer wäre ich da sicher daran vorbei gefahren», denn die Tarnung der «Painted Dogs» unter den Sträuchern, im Schattenspiel der Blätter und der Gräser ist einfach genial.


Wildhund im Schatten – Mann, hat der/die grosse Ohren!

Immer wieder wird Position und Strauch gewechselt und der Boden aufgescharrt, um in einer kühleren Kuhle liegen zu können. Oder einfach mal wechseln zu anderen Hunden und sich dort zwischen zwei reinquetschen.


Schlaf-Pause

Wow! Was für ein Auftakt.

Dann wieder Elefanten: Zwei Elefanten stehen etwas abseits der Gruppe, scheinen aber irgendwie dazuzugehören. Sowohl die Mutter als auch ihr Baby (wie lange ist ein Elefantenbaby ein Baby…?) haben einen verkürzten Rüssel. Wir sehen aber, dass die beide trotzdem Wasser in den Rüssel saugen können, auch das Baby.


Auch Kurzrüssler haben Durst

Wir spekulieren, was da passiert sein könnte. Löwen, Hyänen, Krokodile könnten Übeltäter gewesen sein, aber auch Drahtschlingen-Fallen wären möglich. Auch kommt uns der Gedanke, ob da sogar diese Rüsselverkürzung genetisch weitergegeben worden sein könnte. In Google habe ich nichts dazu gefunden. Vielleicht weiss ja jemand etwas dazu.

Die zwei Kurzrüssler sehen übrigens wohl genährt aus und scheinen sich mit ihrem Handicap arrangiert zu haben. Einzig ihr sozialer Status in der Gruppe scheint ein wenig angeschlagen zu sein. Kommen die andern Gruppenmitglieder dahergelaufen, so weichen sie sofort aus.


die zwei Kurzrüssler haben das Feld geräumt.

(In der Folge sehen wir noch ein, zwei Kurzrüssler und einige Halb-Schwänzer, letztere auch bei anderen Tierarten.)

Noch vor dem Mittagslunch sehen wir Moorantilopen (Letschwe, Lechwe, Litschi, jeder wie er will….) und Halbmondantilopen (Leierantilope, Tsessebe) und Riedböcke. Auch erste Hippos gibt es zum Bewundern.


lachendes Hippo?

Natürlich auch Zebras:


einfach immer schön – die Zebis


Zebras auf dem zarten Botswana-Grün mag ich besonders gerne

Und erste Vögel im und am Wasser gibt’s auch…


Hagedasch

… aber auch der Strasse entlang sehen wir ein paar Basis-Vögel, wie Glanzstare, Gelbschnabel-Tokos, u.v.m. Bei meinen Leuten heisst es anfänglich noch: «da! – ein Vogel.» Da muss ich subtil ran gehen, um in angemessener Dosis ein paar Ornithologen-Viren zu pflanzen. Ich selber habe sehr gerne (gefiederte) Vögel, bin aber meilenweit davon entfernt, mich als Birder zu bezeichnen.

Vögel werden aber im Laufe der Reise – vor allem eine spezifische Art! – von grosser Bedeutung sein.
Letzte Änderung: 10 Jan 2023 12:56 von Kudu.
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26 Dez 2022 09:27 #658179
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Kapitel 6 – «von wegen langweiliger Sandtopf» (21.10.2022, Nachmittag)

Nun gibt’s zum ersten Mal Busch-Lunch. Da wir mit Anhänger unterwegs sind, kann Chicco grad seinen Küchentisch runterklappen und seines Amtes walten. Er macht einen Thunfischsalat, Randensalat (Randen=rote Beete) und auch grünen Salat mit Gurken gibt es. Werden wir verwöhnt!

Weiter geht es. Was für Landschaften! Keine Spur von «Botswana ist ein langweiliger Sandtopf», wie ich es auch schon von einem namibischen Veranstalter gehört habe. Ständig wechselt die Vegetation, Farben spielen ein richtiges Konzert miteinander, mal hat es Wasser, mal nicht. Man kann sich kaum satt sehen.


von wegen langweiliger Sandtopf

Bei einer Herde Elefanten erklärt uns Moscow das Kühlsystem der Elefanten. Klar wusste ich, dass sich Elefanten mit Wasser bespritzen und dass das Wackeln der Ohren eine Kühlung bewirkt. Aber wie und warum es funktioniert erfahre ich heute das erste Mal.

Auch zu den Impalas gibt es Neues zu lernen. Hier ein Bock mit seiner Frauen-Herde… , dort Bachelor-Herden… Ja das kenne ich. Mir war aber nicht bekannt, dass es die Natur wieder mal raffiniert eingerichtet hat, um die genetische Vielfalt zu erhalten. So verbraucht der Herden-Bock viel Energie zum Verteidigen seiner Herde und kommt gar nicht so richtig zum Fressen. Andererseits haben die Bachelor-Böcke ein Easy-Life und können sich stark fressen. So geht man davon aus, dass es meist zur Paarungszeit zu einer Auswechslung des Herden-Bocks kommt, was eben Inzucht-mässig günstig ist. (Ich hoffe, dass ich das richtig wiedergegeben habe.)


Klassische Impala-Herde

Und auch die Paviane stellen sich uns vor. Wir werden sie auf der Reise immer wieder antreffen, in unterschiedlichster Gruppengrösse, Gruppenzusammensetzung und Szenen.


Pavian-Doppelstöcker

Nicht zu vergessen, die immer wieder unterschätzten Gnus:


hier möchte ich auch ein Gnu sein

Im mittleren Nachmittag kommen wir bei unserer Campsite an. Es gibt hier eigentlich nichts, was auf eine Campsite hindeutet, ausser dem Schild «HATAB-Campsite MGR12. Die Lage ist einmalig: Hohe Bäume spenden Schatten und wir haben Blick auf Wasser.

Chicco weist uns ins Zelt Aufstellen ein, er sieht aber schnell, dass wir die Zelte bestens kennen und lässt uns selbständig unseres Amtes walten.

Unterdessen stellen die Guides die zwei WC-Zelte auf. Vorher aber wird ein ca. 60cm tiefes Loch gebuddelt. Darüber wird ein Klo-Brillen-Gestell gestellt. Einerseits denke ich mir, dass es ein ziemlicher Luxus ist… Aber gegenüber von anderen Reisen, wo jede/r mit dem Spaten jedes Mal irgendwo sein eigenes Löchlein gegraben hat und wieder zuschüttet, finde ich das Bushways-System viel besser. Denn beim Verlassen der Campsite wird das tiefe Klo-Loch wieder mit Erde und Asche vom Feuer zugeschüttet, so dass kaum Spuren von unseren Hinterlassenschaften übrig bleiben.

Noch schnell die Tische und Stühle aufstellen und «endlich» das erste Mal einen Tag mit einem Gin-Tonic begiessen. Es herrscht eine geniale Stimmung. Alle sind glücklich und aufgedreht, inklusive Guide und Koch.

Von der Temperatur her war es heute ein bisschen heiss, aber nicht so, dass wir leiden mussten.

Zwischen GT und Abendessen gesellen sich im Sumpf draussen noch ein paar Klunkerkraniche zu uns und die Hippos stimmen sich und uns akustisch auf die Nacht ein.


Herrlicher Sonnenuntergangsblick auf sie Sumpfebene (und links GT-Bestuhlung)

Ein erstes Mal dürfen wir uns nun von Chicos Kochkünsten – er kocht immer auf dem Holzfeuer - überzeugen: Hackfleisch-1-Topf (eigentlich Chilli con Carne, ohne Maiskörnli, welche ich eh als unverdaulich behandle), Reis, Nachspeise. Es war sehr lecker, wir haben alle mehrmals geschöpft.

Vor dem Schlafen gehen gibt Moscow noch eine detaillierte Einweisung zum «Pinkelverhalten in der Nacht», aber diese Story spare ich noch auf ;) .

Auch heute gehen wir alle wieder früh ins Zelt, schliesslich wollen wir ja morgen früh aufstehen und auf Pirschfahrt gehen.
Letzte Änderung: 27 Dez 2022 09:17 von Kudu.
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26 Dez 2022 10:04 #658180
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Hah, Kudu!
Nicht zu vergessen, die immer wieder unterschätzten Gnus:
Laß das ja nicht Bele lesen B)
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26 Dez 2022 11:13 #658183
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Kapitel 7 – «viele Tiere – scheue Löwen» (22.10.2022)

Wir stehen mit der Sonne auf. Es braucht keinen Wecker – die Frankolin-Gang ist ja weckermässig botswanaweit unterwegs. Bereits haben wir alle den Bezug zu Datum, Wochentag, Uhrzeit verloren.

… und was in der Nacht geschah, gehört wurde – ein Elefant wollte ins Camp, Moscow hat ihn verjagt. Derweil haben viele von uns des Elefanten Geschlurfe im Sumpf draussen gehört. Das hat sich wohl viel näher angehört, als es wirklich war. Wir konnten den Elefanten bis zu unserer Abfahrt zum Gamedrive jedenfalls draussen in seinem Sumpf beobachten, sicher über hundert Meter von uns entfernt.

Das Frühstück ist einfach, aber zweckmässig: Toastbrot, Butter, Konfitüren, Honig, Müesli. Dazu Kaffee oder Tee. Was braucht es mehr?
Schon bald sind wir unterwegs, ohne Anhänger und ohne Chicco, der im Camp zum Rechten schaut und wohl den Lunch und das Dinner vorbereitet.

Nach vielleicht einer Stunde treffen wir auf zwei Löwen. Sie sind recht scheu und lassen uns nicht nahe an sie herankommen.

Moscow hat diese zwei hier noch nie gesehen und vermutet, dass sie neu im Territorium sind.


Einer der zwei Schönen, Neuen

Und wenn Löwen «einen auf Zebra machen»:


Die Zwei in Zebra-Pose

Aber wow: Gestern, am ersten Tag, Wildhunde, heute Löwen… Wenn wir nur nicht schon zu schnell unser Pulver verschiessen!
Später sehen wir einen Schreiseeadler mit einem grad erbeuteten Fisch, den er verspeist.

Immer wieder sehen wir Wasserböcke, Moorantilopen, Zebras, Impalas, Elefanten, Giraffen.


Das Impala überwacht die Wasserböcke…?

Bei den Vögeln tasten wir uns so langsam ran: Graurückenreiher, Sporengänse, Witwenente, Nilgänse, Scharlachspint.


Scharlachspint

An einem noch nicht geöffneten Elefanten-Kadaver versuchen sich Weissrückengeier als Elefanten-Öffner. Aber noch ist das Kadaver zu, so dass noch keine Hyänen zum Festschmaus angekommen sind.


Elefantenkadaver

So viele Sichtungen schon – das ruft nach einem Kaffeehalt. Dafür findet Moscow ein Plätzchen an herrlichster Lage. Wir geniessen Roibuschtee, Ruskies, Früchte und beobachten gleichzeitig friedlich grasende Zebras, Gnus (sind bei Zebras meist inbegriffen und kommen in Reiseberichten oft viel zu kurz) und Moorantilopen.

Dann fahren wir zu einer Höhle oder einem Bau von Hyänen. Vermutlich sind die Jungen drin, aber eine Hyäne lässt sich hier und in der Umgebung nicht blicken. Aber wir nähern uns so langsam einer Hyänen-Sichtung – Bernd’s Top-Wunsch für diese Reise.


die third-bridge-Gang

Am Mittag sind wir zurück im Camp. Und – yeahh – das Gepäck von Irma ist hier. (Man beachte, mit wie wenig Gepäck man auskommen kann.)


Moscow und Irma – freuen sich beide über das Reisegepäck

Zum Lunch gibt es eine Art English Breakfast mit weissen Bohnen, Mini-Buurewurs, Speck, Spiegeleier, Toast. Wir geniessen es.


Chicco in seiner Küche

Es gibt zum ersten Mal Siesta-Time. Nora und ich versuchen endlich mal unser Tagebuch a-jour zu bringen, denn seit Maun sind wir schlicht weg nicht dazugekommen, immer war immer «öppis chäibs» los. (Ich entschliesse mich, auf dieser Reise mal nur Stichworte aufzuschreiben, statt schon ausformulierte Sätze zu bilden, was mir dann zu Hause halt mehr Arbeit bescheren wird, welche ich aber im Rahmen meines Wiedereingliederungsprogrammes gerne auf mich nehmen werde).

Chicco hat am Morgen auch schon das Duschzelt aufgestellt, aber irgendwie fühlen wir uns noch nicht duschreif. Naja – ein wenig drunter stehen und abkühlen tut schon gut.

Man spürt: Alle geniessen es, hier zu sein. Mal wird heftig diskutiert über irgendwelche Themen, dann kehrt wieder Ruhe ein.


Siesta - so

Und immer ist auch im Sumpf draussen etwas zum Schauen, oder im Camp wuselt ein Kardinalspecht auf/an seinem Baum rum.


Siesta - oder so?

Dann werden schon mal erste Kleidungsstücke gewaschen – man nutze die Gunst der Schnelltrocknungstemperaturen.
Obwohl wir ja erst vor 48 Stunden in Maun angekommen sind, kommt es uns vor, als ob wir schon ewig unterwegs sind. Ist das nicht herrlich?

Der Nachmittags-Gamedrive steht unter dem Fokus «Hyäne». Wir fahren zum Bau und zum Elefanten-Kadaver. Aber immer noch ist der geschlossen und es sind keine Fress-Gäste eingetroffen.

Aber wir sehen andere Tiere. Zum Beispiel eine ganz junge Giraffe mit noch schwabbeligen Hörnchen, welche erst im Laufe des ersten Jahres von aussen nach innen am Kopf anwachsen und hart werden.


Junge Giraffe mit Gummi-Hörnchen

Auch Wasserböcke sind zu sehen. Ihre Anpassung ans Wasser-nahe Leben mit Fell-Imprägnierung hat den angenehmen Nebeneffekt, dass wegen diesen Imprägnierungsdrüsen das Fleisch nicht besonders gut schmeckt und dass sie deshalb nur selten gejagt werden. Die Story der Klobrille am Po erspare ich Euch (ist ja «Safari für Anfänger») – Moscow hat sie auch nicht erzählt.

Auch Gabelracken gibt es immer wieder. (wichtig!)


unser Glücksbringer

Zu guter Letzt sehen wir noch einen Schakal beim Maulwurf-Jagen. Er macht den typische Maussprung, den ich zu Hause auch von Füchsen oder unserem Hund oder Kater kenne. An seiner Effizienz muss der Schakal aber noch arbeiten. Immerhin bescheren die vielen Jagd-Versuche unseren Fotografen viele Foto-Versuche. Ich bin gespannt…


Mats hat ihn gut erwischt!

Die Tafel ist angerichtet – aber wir sind noch sehr beschäftigt mit dem Sonnenuntergang:


Sonnenuntergang im ersten HATAB-Camp

Käse-Maccaroni und zur Nachspeise Schoggi-Banane krönen den erfolgreichen Tag, assistiert von ein paar Savannas und Bieren.
Moscow stellt uns vor dem Schlafen gehen noch ein Rätsel. Er hat es schon angetönt bei den Zebra-Sichtungen. Ich hoffe, ich schreibe das richtig auf englisch: «on which side of a zebra do we find the most stripes?». Ihr müsst genau schauen… das betont er immer wieder, wenn wir Zebras begegnen.
(Geht auch auf deutsch: «Auf welcher Seite haben die Zebras am meisten Streifen?»)
(In der Folge werden wir ihm auch ein paar Rätsel aufgeben ;) )
Letzte Änderung: 27 Dez 2022 09:16 von Kudu.
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