THEMA: Familien-Camping-Abenteuer in Namibia und Botswana
27 Sep 2022 11:56 #651958
  • Dillinger
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  • Dillinger am 27 Sep 2022 11:56
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Hallo Bianca,

es ist wirklich witzig. Da unterhält man sich hier im Forum, reist um die halbe Welt und verpasst sich nur knapp. Euch um eine Woche, Bele und Ihr Eulenmuckelabenteuerteam um wenige hundert Meter. So unterschiedlich sind unsere Strecken nicht gewesen. In der Kwando Core Area haben wir einen Wagen aus einem Sandloch befreit. Könnte eure Stelle gewesen sein. Vergleich es mal mit dem Foto. Die anderen Wagen hatten schlechte Reifen mit hohem Druck und noch einen Hänger zusätzlich. (Naja, es war auch noch ein Defender :whistle: ) Chrigu hat absolut recht. Reifendruck auf 1 Bar runter und man fährt locker durch den Sand. Auch der Motor und die Kupplung wird so wesentlich weniger beansprucht. Ich achte bei Fahrzeugübernahme immer auf einen guten, funktionsfähigen Kompressor. Dieses Mal hatten wir ein nagelneues super gutes Teil. Wurde auf unserer Reise oft benutz. Was ich jedoch noch benötige, sind solche Aufsteckteile, mit denen man die Luft ablassen kann. Nur mit dem Luftdruckprüfer ist es eine zähe Sache und dauert.
Wir konnten das andere Auto ohne Probleme aus dem tiefen Sand befreien. Ich habe die Rettungsaktion auf Video, da kann man sehen wie locker unser Toyota, den festgefahrenen Defender gerettet hat.
Über das Schreiben eines Reiseberichtes denke ich noch nach. Werde es wohl machen. Bin jetzt erst noch mal eine Woche weg und danach könnte ich beginnen. Es gibt zur Zeit jedoch einige Reiseberichte, die unserer Strecke sehr ähneln. Somit würden sich viele Bilder und Erfahrungen überschneiden.

Grüße
Markus

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27 Sep 2022 12:01 #651959
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  • chrigu am 27 Sep 2022 12:01
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Dillinger schrieb:
Die anderen Wagen hatten schlechte Reifen mit hohem Druck und noch einen Hänger zusätzlich.

Ein Hänger im tiefen Sand ist ein absoluter Killer. Deshalb sind im KTP die ganzen Sandpisten auch für Hänger verboten.

Herzliche Grüsse
Chrigu
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27 Sep 2022 13:15 #651967
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  • binca75 am 27 Sep 2022 13:15
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chrigu schrieb:
Hallo Bianca

Ich hoffe, ihr seid dann doch noch gut weiter gekommen und habt euch nicht durch dieses Steckenbleiben abhalten lassen auch noch an den Horseshoe zu fahren. Ein paar Fehler habt ihr bei eurem Vorgehen gemacht. Ich schriebe diese mal hier dazu, vielleicht hilft es ja irgendwem bei seinen Sandversuchen.

1) Luft ablassen ist das A und O im Sand. Ich lasse auf ca. 1.3 Bar ab. Dadurch wird die Auflagefläche des Reifens deutlich grösser und das eingraben viel unwahrscheinlicher.

2) Wenn ihr schon steckengeblieben seid, könnt ihr auch noch Luft ablassen. Gerne auch bis auf 1 Bar runter.

3) Bei vielen Fahrzeugen müsst ihr im Sand im H4 unbedingt die Traction Control (TRC) ausschalten. Die ist in vielen Situationen hilfreich. Im Sand führt sie aber dazu, dass ihr massiv an Leistung verliert. Im L4 ist TRC meist aus.

4) Bei der Fahrzeugübernahme darauf achten, dass ihr einen Spaten habt. Der wird nicht nur zum Freischaufeln des Fahrzeugs gebraucht. Auch für das Buschklo oder beim Hantieren mit glühender Kohle ist der Spaten sehr nützlich.

5) Wenn ein Fahrzeug im Sand steckenbleibt, dann immer Rückwärts rausfahren, schleppen oder schieben und nicht vorwärts. Hinter dem Fahrzeug ist der Sand schon etwas verdichtet, deshalb ist es viel leichter da raus zu kommen.

Wenn ihr die Offroad DVD im Vorfeld verinnerlicht hättet, hättet ihr kein kleines Steckenbleiben Abenteuer gehabt über welches du hier so schön berichten kannst :laugh:

Herzliche Grüsse
Chrigu

Ach, Chrigu, man will doch auch was zum Erzählen haben… :whistle:
Nein, wir hätten gerne auf unser sandiges Abenteuer verzichtet. Auch, wenn die Jungs (und ich… ;) ) natürlich stolz waren, letztendlich die Karre aus dem Dreck (Sand) gezogen (-schoben) zu haben… :laugh:
Ursprünglich war der Plan, dass wir uns auf unser Botswana-Abenteuer richtig vorbereiten. Und dann wurde ich im April von meiner Chefin gebeten, zwei komplette Tage mehr zu arbeiten, um eine Art „Willkommensklasse“ für unsere ukrainischen SchülerInnen einzurichten. Da war dann auf einmal kein Platz und keine Zeit mehr für Reisevorbereitung… Ich steckte mitten drin in meiner Vorbereitung zum Thema „Deutsch als Zweitsprache“, Schaffung schöner Erlebnisse, Bastelvorbereitung, „Wie kann ich digitale Medien für diesen Unterricht sinnvoll nutzen?“, Übersetzung von Elternbriefen auf ukrainisch, Regeln für den Schulhund auf ukrainisch etc… Man wächst ja immer mit seinen Aufgaben… Das war auch so. :cheer:
Aber die Thematik „Fahren im Tiefsand“ stand definitiv nicht auf meiner Prioritätenliste… :whistle:

Ganz zu Beginn hat Matthias versucht, rückwärts rauszukommen, aber da ging gaaar nix….
Dein DVD-Tipp ist auf jeden Fall gespeichert!
Vielleicht könnte man hier im Forum, den DVD-Tipp auch nochmal irgendwo fixieren, evtl. auch nochmal generelle Fahrtipps.

Wir sind danach gut weitergekommen, aber den Horseshoe haben wir von Landseite tatsächlich nicht mehr gesehen. Der kommende Tag war Ruhe- und Waschtag…

Liebe Grüße
Bianca
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27 Sep 2022 13:23 #651968
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  • binca75 am 27 Sep 2022 13:15
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Dillinger schrieb:
Hallo Bianca,

es ist wirklich witzig. Da unterhält man sich hier im Forum, reist um die halbe Welt und verpasst sich nur knapp. Euch um eine Woche, Bele und Ihr Eulenmuckelabenteuerteam um wenige hundert Meter. So unterschiedlich sind unsere Strecken nicht gewesen. In der Kwando Core Area haben wir einen Wagen aus einem Sandloch befreit. Könnte eure Stelle gewesen sein. Vergleich es mal mit dem Foto. Die anderen Wagen hatten schlechte Reifen mit hohem Druck und noch einen Hänger zusätzlich. (Naja, es war auch noch ein Defender :whistle: ) Chrigu hat absolut recht. Reifendruck auf 1 Bar runter und man fährt locker durch den Sand. Auch der Motor und die Kupplung wird so wesentlich weniger beansprucht. Ich achte bei Fahrzeugübernahme immer auf einen guten, funktionsfähigen Kompressor. Dieses Mal hatten wir ein nagelneues super gutes Teil. Wurde auf unserer Reise oft benutz. Was ich jedoch noch benötige, sind solche Aufsteckteile, mit denen man die Luft ablassen kann. Nur mit dem Luftdruckprüfer ist es eine zähe Sache und dauert.
Wir konnten das andere Auto ohne Probleme aus dem tiefen Sand befreien. Ich habe die Rettungsaktion auf Video, da kann man sehen wie locker unser Toyota, den festgefahrenen Defender gerettet hat.
Über das Schreiben eines Reiseberichtes denke ich noch nach. Werde es wohl machen. Bin jetzt erst noch mal eine Woche weg und danach könnte ich beginnen. Es gibt zur Zeit jedoch einige Reiseberichte, die unserer Strecke sehr ähneln. Somit würden sich viele Bilder und Erfahrungen überschneiden.

Grüße
Markus


Die Stelle sieht schon sehr ähnlich wie die unsere aus… Das war so etwa 2 km vor der Campsite. Eigentlich hatten wir das meiste schon geschafft. :whistle:
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28 Sep 2022 12:42 #652028
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  • binca75 am 27 Sep 2022 13:15
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Da wir so staubig sind, schaue ich mir als erstes die Waschräume an. Sie sind für Männer und Frauen getrennt und an sich sehr natürlich und rustikal gehalten.



Im vorderen Waschbeckenbereich ist auch die Spüle für das Geschirr untergebracht.
Die akut wichtigste Frage für unsere Jungs lautet: Gibt es hier W-Lan? Matthias fragt nach und erfährt: W-Lan gibt es nur in der Lodge. Wir dürfen das W-Lan der Lodge nutzen, wenn die Lodge-Gäste nicht da, also auf ihrem Gamedrive seien. Der nette Herr vorne im Häuschen will uns am nächsten Morgen Bescheid geben, wenn die Herrschaften ausgeflogen sind.

Heute hat mein Papa Geburtstag und wird 89 Jahre alt. Wir rufen also bei meinen Eltern an und erfahren, dass bereits ein paar Tage zuvor meine Tante verstorben ist... :( Tante Frieda, die für die komplette Familie immer Socken gestrickt hat und deshalb von Lenni und Matthis immer liebevoll die „Strick-Frieda“ genannt wurde. Für mich ist die Situation total seltsam, weil wir so weit weg sind.

Nach der Dusche wird wie üblich Feuer gemacht, Kartoffeln gekocht und Sandwiches über dem Feuer zubereitet. Schließlich wird es dunkel und die Glockenfröschchen fangen an zu tönen. Der Abwasch muss noch erledigt werden und so nehmen wir diesen und auch gleich die Waschbeutel mit Richtung Waschhaus. Während meine Familie sich um den Abwasch kümmert, suche ich die Toilette auf, die sich hinten links in der Ecke befindet. Ich höre, wie direkt hinter der Reetwand irgendetwas Großes raschelt. :ohmy: Auch auf dem Rückweg zum Auto, den wir alle vier gemeinsam und eng zusammen gehend bestreiten, hören wir einige Geräusche, die wir aufgrund der Dunkelheit nicht zuordnen können. Matthis findet das sehr unheimlich und ist extrem froh, als wir uns ins Dachzelt kuscheln können. :cheer:
Unsere Schuhe machen wir diesmal besonders gut fest, denn uns wurde gesagt, dass hier Hyänen herumstromern, die es vorzugsweise auf Schuhe - nicht auf Nahrungsmittel - abgesehen haben und diese verschleppen. Warum auch immer…
Gute Nacht!

Mittwoch, 27.07.22

Nach einer ruhigen Nacht suchen wir einen strategisch günstigen Platz für unseren Gaskocher, denn es ist sehr windig. Den Tisch lassen wir auch einfach stehen, wo er steht, und bringen ihn nicht auf unser „Kwando-Deck“.



Es wird wieder ausgiebig mit warmen Eierspeisen gefrühstückt. Der Plan für den ersten Teil des Tages sieht folgendermaßen aus: Matthias und ich wollen ein wenig Wäsche waschen, Lennard und Matthis wollen W-Lan… ;)
Schließlich kommt der nette Herr aus dem Häuschen und meint, dass die Lodge-Gäste nun unterwegs seien und wir das Lodge-Areal betreten dürften. :woohoo:
Wir werden noch darauf hingewiesen, dass die Jungs sich unbedingt leise zu verhalten hätten.



Der Zugang zur Lodge erfolgt über ein erhöhtes Stegsystem. Das ist sehr nett gemacht.



Der Manager meint, wir dürften eine Stunde bleiben. Uns eröffnet sich hier eine andere Welt:



Ich bin mir nicht sicher, ob ich das, was sich uns zeigt, wirklich gelungen oder ganz furchtbar finden soll… :whistle:
Wir setzen uns unauffällig und leise in die äußerste Ecke der Sitzgruppe unter dem Kronleuchter und versuchen, möglichst nicht aufzufallen. Keiner gibt einen Mucks von sich, auch die Jungs nicht. Matthis hat leider als einziger auch hier wieder kein „Netz“. Dennoch wird in dieser Umgebung nicht gemault.



Insgesamt empfinde ich die Stimmung hier als sehr seltsam. Es sitzt ein Pärchen im vorderen Bereich und lässt sich mit allerlei Leckereien zum verspäteten Frühstück bedienen. Wir fühlen uns deplatziert. :dry:
Nach unserer erlaubten Stunde entfernen wir uns aus dem Lodge-Areal. Auf dem Weg entdecken wir noch den Pool.



Dieser erscheint uns im Vergleich zum Rest etwas vernachlässigt. Mich würde brennend interessieren, was eine Lodge-Übernachtung hier kostet. Wir sind jedenfalls glücklich, wieder auf unserer Campsite anzukommen… :cheer:
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28 Sep 2022 16:07 #652048
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  • GinaChris am 28 Sep 2022 16:07
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Hi Bianca,

hatte soeben ein Deja Vu beim Lesen betr Nambwa Lodge :laugh:
Als wir 2017 dort im strömenden Regen angekommen sind, und niemand bei den campsites war um uns unseren Platz zu zeigen,
sind wir die glitschigen Holzstege rauf zur Lodge gegangen um jemanden zu finden.
Dienstbeflissen wurden wir von einer Angestellten sofort in dieses kitschige Speisezelt, mit den Kronleuchtern und Hochlehnstühlen geführt, wo sogleich Managerin und ein weiterer Wichtiger erschienen, die sich erkundigten ob wir eine angeehme Fahrt hatten,
etwas trinken mögen ect.
Wow, dachten wir, wenn die für jeden so ein Tamtam machen, haben die reichlich zu tun!
Bis, ja bis sich herausstellte, dass wir eine campsite gebucht hatten :woohoo:
Schnell waren sie weg die beiden, und mit ihnen ihre Höflichkeit.
Wortkarg wurden wir in die Obhut jenes Angestellten im abgetragenen Arbeitsoverall übergeben,
der für die campsites zuständig war, und schnellstmöglich aus den edlen Gemächern hinauskomplimentiert.
Selbst bei Dauerregen fanden wir die campsite im Gegensatz zur Lodge wirklich angenehm und wunderschön!

Zwischendurch-Danke für deinen Bericht!

Gruß Gina
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