Da wir so staubig sind, schaue ich mir als erstes die Waschräume an. Sie sind für Männer und Frauen getrennt und an sich sehr natürlich und rustikal gehalten.
Im vorderen Waschbeckenbereich ist auch die Spüle für das Geschirr untergebracht.
Die akut wichtigste Frage für unsere Jungs lautet: Gibt es hier W-Lan? Matthias fragt nach und erfährt: W-Lan gibt es nur in der Lodge. Wir dürfen das W-Lan der Lodge nutzen, wenn die Lodge-Gäste nicht da, also auf ihrem Gamedrive seien. Der nette Herr vorne im Häuschen will uns am nächsten Morgen Bescheid geben, wenn die Herrschaften ausgeflogen sind.
Heute hat mein Papa Geburtstag und wird 89 Jahre alt. Wir rufen also bei meinen Eltern an und erfahren, dass bereits ein paar Tage zuvor meine Tante verstorben ist...
Tante Frieda, die für die komplette Familie immer Socken gestrickt hat und deshalb von Lenni und Matthis immer liebevoll die „Strick-Frieda“ genannt wurde. Für mich ist die Situation total seltsam, weil wir so weit weg sind.
Nach der Dusche wird wie üblich Feuer gemacht, Kartoffeln gekocht und Sandwiches über dem Feuer zubereitet. Schließlich wird es dunkel und die Glockenfröschchen fangen an zu tönen. Der Abwasch muss noch erledigt werden und so nehmen wir diesen und auch gleich die Waschbeutel mit Richtung Waschhaus. Während meine Familie sich um den Abwasch kümmert, suche ich die Toilette auf, die sich hinten links in der Ecke befindet. Ich höre, wie direkt hinter der Reetwand irgendetwas Großes raschelt.
Auch auf dem Rückweg zum Auto, den wir alle vier gemeinsam und eng zusammen gehend bestreiten, hören wir einige Geräusche, die wir aufgrund der Dunkelheit nicht zuordnen können. Matthis findet das sehr unheimlich und ist extrem froh, als wir uns ins Dachzelt kuscheln können.
Unsere Schuhe machen wir diesmal besonders gut fest, denn uns wurde gesagt, dass hier Hyänen herumstromern, die es vorzugsweise auf Schuhe - nicht auf Nahrungsmittel - abgesehen haben und diese verschleppen. Warum auch immer…
Gute Nacht!
Mittwoch, 27.07.22
Nach einer ruhigen Nacht suchen wir einen strategisch günstigen Platz für unseren Gaskocher, denn es ist sehr windig. Den Tisch lassen wir auch einfach stehen, wo er steht, und bringen ihn nicht auf unser „Kwando-Deck“.
Es wird wieder ausgiebig mit warmen Eierspeisen gefrühstückt. Der Plan für den ersten Teil des Tages sieht folgendermaßen aus: Matthias und ich wollen ein wenig Wäsche waschen, Lennard und Matthis wollen W-Lan…
Schließlich kommt der nette Herr aus dem Häuschen und meint, dass die Lodge-Gäste nun unterwegs seien und wir das Lodge-Areal betreten dürften.
Wir werden noch darauf hingewiesen, dass die Jungs sich unbedingt leise zu verhalten hätten.
Der Zugang zur Lodge erfolgt über ein erhöhtes Stegsystem. Das ist sehr nett gemacht.
Der Manager meint, wir dürften eine Stunde bleiben. Uns eröffnet sich hier eine andere Welt:
Ich bin mir nicht sicher, ob ich das, was sich uns zeigt, wirklich gelungen oder ganz furchtbar finden soll…
Wir setzen uns unauffällig und leise in die äußerste Ecke der Sitzgruppe unter dem Kronleuchter und versuchen, möglichst nicht aufzufallen. Keiner gibt einen Mucks von sich, auch die Jungs nicht. Matthis hat leider als einziger auch hier wieder kein „Netz“. Dennoch wird in dieser Umgebung nicht gemault.
Insgesamt empfinde ich die Stimmung hier als sehr seltsam. Es sitzt ein Pärchen im vorderen Bereich und lässt sich mit allerlei Leckereien zum verspäteten Frühstück bedienen. Wir fühlen uns deplatziert.
Nach unserer erlaubten Stunde entfernen wir uns aus dem Lodge-Areal. Auf dem Weg entdecken wir noch den Pool.
Dieser erscheint uns im Vergleich zum Rest etwas vernachlässigt. Mich würde brennend interessieren, was eine Lodge-Übernachtung hier kostet. Wir sind jedenfalls glücklich, wieder auf unserer Campsite anzukommen…